Rosch haNikra

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Kalkfelsen von Rosch HaNikra
Rosch haNikra, Rosch ha-Nikra, Rosh ha-Nikra, Rosh haNikra u.a.
RegionWest Galiläa
Einwohnerzahlca. 1200 (im Kibbutz)
Höhe
Tourist-InfoWebsite für Besucher
Lagekarte von Israel
Lagekarte von Israel
Rosch haNikra

Rosch haNikra (hebräisch: ‏ראש הנקרה‎ − übersetzbar etwa als „Kopf der Felsenhöhle“; arabisch: ‏‏رأس الناقورة‎, Raʾs an-Nāqūra; auch in vielen weiteren Transkriptionen) ist ein Ort in Westgaliläa in Nordisrael, direkt am Ende der Straße 4 an der Grenze zum Libanon.

Bekannt ist der Ort vor allem wegen seiner beeindruckenden weißen Kalkfelsen und Meeresgrotten, die durch eine kleine Seilbahn erschlossen wurden.

Hintergrund[Bearbeiten]

Britischer Grenz-/Kontrollposten vor 1933
Zustand mit ehem. britischen Eisenbahnanlagen 1964

Direkt an der Grenze zwischen dem nördlichen Israel und dem Libanon endet eine Klippe aus Sandstein, durchsetzt mit dunklem Feuerstein im Mittelmeer, durch Auswaschung des kreideweißen Kalksteins ist ein Labyrinth von Meeresgrotten entstanden, welche früher nur von der See her zugänglich waren, bis den Touristen der Zugang mittels einer Luftseilbahn möglich gemacht wurde.

Die Klippe an der Grenze zwischen dem heutigen Libanon und Westgaliläa war zahlreichen historischen Eroberern ein kaum passierbares Hindernis, das Heer Alexanders des Großen und später muslimischer Feldherren machten die Klippe mit in den Fels geschlagenen Treppenstufen überwindbar, der Felsen erhielt den Namen "Treppe von Tyrus" ("Ladder of Tyre").
Die englische Mandatsverwaltung in Palästina verfolgte den Plan der Errichtung einer Eisenbahnlinie zur Versorgung ihrer Truppen entlang der Mittelmeerküste, zur Überwindung des Abschnitts zwischen Haifa und Beirut - Tripoli wurden im Bereich der Klippen zwei Eisenbahntunels in den Felsen geschlagen, mehrere Brückenbauten wurden für die Bahnlinie notwendig. Unter Mitarbeit von Tausend Arbeitern aus dem Commonwealth und lokalen Hilfskräften wurde die 1943 fertiggestellt. Auf der Strecke verkehrten vorwiegend Güterzüge mit militärischen Nachschubgütern, 1944 kam es zu einem Austausch zwischen deutschstämmigen Kolonisten aus der Region von Haifa, die Aufgrund Mitwirkung von Familienangehörigen in der Wehrmacht Nazideutschlands des Landes verwiesen wurden und von jüdischen Flüchtlingen aus Konzentrationslagern auf dieser Eisenbahnstrecke.
In der "Night of the Bridges" in der von jüdischen Widerstandskämpfern 1946 zahlreiche Brücken in Palästina zerstört wurde, blieb die Eisenbahnstrecke zunächst noch verschont. Aufgrund von Befürchtungen, die Libanesische Armee könnte nach Abzug der Mandatsmacht die Strecke zum Transport von Soldaten und Waffen nach Galiläa nutzen, sprengte der Palmach im Februar 1948 die Eisenbahnbrücke über dem "Big Grotto" und unterbrach die Strecke nachhaltig. Pläne von 1947, eine Personenbeförderung auf der Strecke aufzunehmen, wurden nie mehr umgesetzt, im nördlichen 250 m langen Tunnel blockiert eine Mauer nach 200 m auf Höhe der libanesischen Grenze den Übergang.

In den Sechzigerjahren wurde die Region um die Meeresgrotten unter Schutz gestellt und das Schutzgebiet (es kommen Seeanemonen, Fische, Meeresschildkröten, selten Robben und zu Lande Klippschiefer vor) bis in die Neunzigerjahre erweitert. Eine Luftseilbahn von Doppelmayr (A) verbindet die Plattform zwischen den Tunnels und Ausgangspunkt zu einem in den Felsen geschlagenen Rundgang zu den Grotten mit dem Parkplatz an der Straße 4 in der Höhe, die Fahrzeit beträgt zwei Minuten.

Auf der Nordostseite der Hauptstraße 4 wurde 1949 von ehemaligen Palmach-Angehörigen der Kibbutz Rosh HaNikra gegründet, der heute die touristischen Anlagen betreibt. Weitere wirtschaftliche Standbeine ist ein Biotechnologielabor, durch große Erfolge in der künstlichen Vermehrung von Zier- & Nutzpflanzen hat sich Rosh HaNikra einen Namen in der Bananenzüchtung gemacht.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der nächste internationale Flughafen ist derjenige von Tel Aviv, am Regionalflughafen von Haifa werden nur einige inner-israelische Verbindungen abgefertigt.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Die Bahnlinie von Tel Aviv über Haifa endet bei Nahariya, von dort Busverbindungen bis Rosh HaNikra ca. 6 x täglich.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Der Zugang zur Seilbahn liegt am Ende der Hauptstraße 4, welche unmittelbar hinter dem Parkplatz und dem Ticketgebäude für die Luftseilnahn zu den Felsgrotten von Rosh HaNikra an der israelisch - libanesischen Grenze endet. Die "Blue Line" genannte Grenze ist für Personenverkehr geschlossen, nur einzelne Personenfahrzeuge der UNIFIL nützen den Grenzübergang. Die Sicherheit wird von israelischen Grenzschutztruppen sichergestellt.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Es besteht keine Personenschiffahrt nach Rosh HaNikra.

Mobilität[Bearbeiten]

Der Höhenunterschied von der Straße 4 auf ca. 70 m und dem Niveau der Plattform zwischen den Tunnels wenige Meter über dem Meeresspiegel wird mittels einer Luftseilbahn überwunden, die Fahrt ist im Eintrittsentgelt (40 NIS, 2015) inbegriffen. Vor Ort bewegt man sich zu Fuß, nur die Plattformen sind rollstuhlgängig (eingeschränkt barrierefreieingeschränkt barrierefrei).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Rosh HaNikra - Anlagen
Rosh HaNikra - Seilbahn
Rosh Hanikra - Meeresgrotten
  • 1 Rosh HaNikra (‏ראש הנקרה‎). Tel.: +972 (0)73 2710 100, E-Mail: . Eigentlich wird Rash HaNikra fast ausschließlich zum Besuch der Meeresgrotten aufgesucht. Vom Parkplatz am Ende der Straße 4, der militärisch bewachte Grenzübergang zum Libanon ist nicht zugänglich und für Reisende nicht passierbar, führt eine kurze Schwebebahn zu einer knapp über dem Meeresspiegel gelegenen Plattform zwischen den beiden Tunneln der ehemaligen britischen Eisenbahnlinie. Im einen Tunnel informiert ein Film (hebr., engl., russisch; Zeiten sind angeschlagen) über die Geschichte des Orts, ein ca. 200 m langer nicht rollstuhlgängiger Rundweg führt großteils in Tunneln zu den Meeresgrotten. Geöffnet: Sommer 9:00–18:00, Winter 9:00–16:00, Fr 9:00–16:00, Sa & Feiertage 9:00–18:00. Preis: 40 NIS.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Besichtigung der Meeresgrotten
  • gegen Aufpreis können vom südlichen Tunnelausgang aus Elektromobile für eine Rundfahrt entlang der Küstenstraße gemietet werden.

Einkaufen[Bearbeiten]

  • im Bereich der Grotten nur Süßigkeiten und Erfrischungen

Küche[Bearbeiten]

  • an Kiosken/Imbissbuden im Parkplatzbereich und unten auf der Plattform zwischen den Tunneln der ehem. Eisenbahnlinie sind gekühlte Getränke, Kaffee und Eis erhätlich.
  • ein Restaurant mit gehobenem Niveau (1 Restaurant The Cliff, koscher) auf einer Aussichtsplattform im oberen Bereich (Parkplatz resp. obere Bahnstation) wurde vor kurzem eröffnet.

Nachtleben[Bearbeiten]

Nachts in Rosh HaNikra

Gegen Abend wird der Zugang zu den Grotten geschlossen.

Unterkunft[Bearbeiten]

Im Bereich der Grotten gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten.

Unterkünfte finden sich im nahen Strandbereich etwas südlich der Grotten im 1 Rosh HaNikra Holiday Village.

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Informationen erhält man an der Ticketausgabe am Parkplatz oder direkt bei der Bergstation der Seilbahn, eine Broschüre in englisch wird abgegeben.

Gute Mobiltelephonabdeckung.

Ausflüge[Bearbeiten]

  • etwas weiter südlich an der Küstenstraße liegt der Badestrand Betset Beach und das Naturschutzgebiet Yam Akziv Reserve.
  • nur wenig weiter östlich, in den Hügeln Westgaliläas, liegen zahlreiche Naturschutzgebiete und unter anderem die Ruinen der Kreuzritterburgen Montfort und Yehiam (Festung Judin).
  • die sehenswerte Hafenstadt Akko mit ihren Relikten aus der Kreuzritterzeit und dem bekannten Markt liegt etwa 30 Min. in südlicher Richtung entfernt.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Website von Rosh Hanikra Grottos, nur hebr.
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