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Oodnadatta Track

Reiseroute
Gewählt zum Reisethema des Monats Dezember 2015
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Oodnadatta Track

Lage des Oodnadatta Tracks
Länge 650 Kilometer

Der Oodnadatta Track (offizielle Bezeichnung: 95) ist eine 650 km lange Naturstraße in Südaustralien durch den Outback zwischen den Orten Marla und Marla.

Hintergrund

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Der Oodnadatta Track ist eine Naturpiste mit eisenoxidhaltigem Sand und Wellblechprofil (englisch: corrugations) auf meist festgefahrenen, unebenen Spuren (englisch: galleys), die hervorragende Fahrkünste erfordert. Zulässige Fahrzeuge sind Schwerlastverkehr (auch Road-Trains fahren hier; über 3 Tonnen Gesamtgewicht) oder Vierradantrieb (unter 3 Tonnen). Die Fahrt führt durch völlig unbewohnte Wüste und Halbwüste, in der die Orientierung ohne GPS schwierig werden kann. Die häufigen Abzweigungen unterwegs sind oft nicht beschildert.

Geschichte

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Lokomotive des Old Ghans in Marree

Der Oodnadatta Track folgt einem alten Handelsweg der Ureinwohner und den Spuren des Entdeckers John McDouall Stuart, der 1862 hier als erster den australischen Kontinent von Süd nach Nord durchquerte. Auf Grund der detaillierten Aufzeichnungen plante die australische Regierung 1870 eine Telegrafenverbindung von Port Augusta nach Port Darwin, die im Dezember 1871 in Betrieb genommen wurde. Eine Bahnverbindung von Adelaide über Alice Springs nach Darwin wurde begonnen. 1884 erreichte die Eisenbahn Marree, 1890 Oodnadatta. Der Bahnbetrieb wurde im Dezember 1980 wegen der durch extreme Witterungsbedingungen immer wieder entstandenen Schäden an der Trasse eingestellt. Entlang der Strecke gibt es viele Überreste der Trasse, die keine Verwendung auf den Zuckerrohrfeldern Queenslands gefunden haben. Der Oodnadatta Track führt zudem durch ein Feld artesischer Quellen, die sich aus dem Osten vom Lake Callabonna am westlichen Rand der Strzelecki-Wüste im Bogen bis nördlich Oodnadatta an den westlichen Rand der Simpsonwüste erstrecken.

Reisevorbereitung

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Die empfohlene Reisezeit ist April bis Oktober; im australischen Sommer ist es extrem heiß und meist sehr trocken (Wüstenklima), so dass bei der Fahrt sehr viel Staub aufgewirbelt wird. Nach heftigen Regenfällen ist die Strecke schwer befahrbar und wird meist gesperrt.

Im Streckenverlauf ist das Versorgungsnetz sehr dünn, so dass ausreichend Proviant für die Gesamtstrecke und Volltanken in Marla oder Marree erforderlich ist, auch wenn Tankstellen unterwegs ausreichend vorhanden sind. Benzin ist hier deutlich teurer als im Rest Australiens. Das Verkehrsaufkommen ist sehr gering, so dass Hilfe etwa bei Reifenpannen im Zweifel nicht erwartet werden kann. Bei den – allerdings sehr seltenen – Regenfällen kann der Track unpassierbar werden. Um die Wellblechprofile nicht zu Vibrationen vom und im Fahrzeug werden zu lassen, sollte die Piste mit 80 bis 100 km/h befahren werden. Auf der Fahrt sind viele, meist trockene Bachläufe zu durchfahren. Nach Regenfällen besteht die Gefahr von teilweise erheblichen Auswaschungen.

Die Strecke kann, besonders nach dem Einsatz einer Planiermaschine, durchaus von normalen Pkw oder Wohnmobilen befahren werden. Diese Fahrzeuge sind allerdings nicht für die Benutzung von Schotterstraßen konstruiert, was Schäden auch bei guten Straßenverhältnissen nicht ausschließt. Empfohlen wird ein Geländewagen, bei dem hohe Bodenfreiheit wichtiger als Allradantrieb ist. Das Auto sollte eine Grundausrüstung mit Werkzeug und mindestens ein Reserverad und kleinere Ersatzteile mitführen. Bei Abstechern, zum Beispiel zum Lake Eyre, ist ein Allradfahrzeug Pflicht. Dann sind ein HiJack-Wagenheber und ein Kompressor zum Regulieren des Reifendrucks hilfreich. Wer über kein Sat-Phone verfügt oder keines mieten will oder kein Funkgerät mitführt, sollte mindestens eine Notfunkbake (englisch: Epirb) mitführen.

Befahrbarkeit des Oodnadatta Tracks

Der Umgang mit Straßenkarte und Kompass sollte dem Reisenden vertraut sein, GPS ist nicht unbedingt erforderlich. Als Kartenmaterial bietet sich die vom Hema-Verlag herausgegebene Great Desert Tracks Eastern Sheet Map : Hema an. Die von der Royal Automobile Association of South Australia (Geschäftsstelle in Port Augusta) herausgegebene Karte Flinders Ranges & Outback ist für ADAC-Mitglieder kostenlos.

Für das Befahren des Oodnadatta Tracks sind keine besonderen Genehmigungen erforderlich. Ein Abstecher zum Lake Eyre Nationalpark erfordert einen Desert Park Pass (AUD 150,00) der Südaustralischen Nationalparkverwaltung (Emailadresse der Parkverwaltung: DEWNRCustomerServiceCentre@sa.gov.au) benötigt. Will man keine weiteren Parks besuchen, gibt es auch tageweise Genehmigungen zum Übernachten (AUD 20,00/Fahrzeug/Tag). Der Pass oder die Genehmigung ist auch in Marree beim Marree Telecenter (Tel.: (08) 8675 8222), in Oodnadatta im Oodnadatta Hotel (Tel.: (08) 8670 7804) oder im Pink Roadhouse (Tel.: (08) 8670 7822) sowie in William Creek im William Creek Hotel (Tel.: (08) 8670 7880) erhältlich.

Anreise

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Der Oodnadata Track wird ein „Nebenprodukt“ einer Australien-Reise sein. Das ist vor allem der Stuart Highway, der von Darwin bis Port Augusta bzw. Adelaide führt. Am nächsten zu Marla liegt Alice Springs (454 km), Marree ist von Adelaide 599 km entfernt.

Straßenverlauf

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Beim Straßenverlauf wird die Fahrt ab Marla Richtung Marree unterstellt.[1]

Übersicht

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Die Gesamtstrecke von 650 km ist – bei trockener Piste – an einem Tag zu schaffen.

Ort Entfernung
in km
Marla 000
Oodnadatta 245
William Creek 203
Marree 202
gesamt 650

Die Entfernungsangaben stammen von den offiziellen Hinweisschildern vor Ort.

Einzelheiten

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Karte
Karte von Oodnadatta Track
  • 1 Marla . 38 Einwohner, touristische Fazilitäten sind vorhanden. Hier gibt es die Verbindung zum asphaltierten Stuart Highway (N87). Auf dem Oodnadataa Track kommt hinter Marla ein Abzweig, der geradeaus als Lambina Road weiterführt, während der Oodnadatta Track südöstlich verläuft. Danach verbindet sich die von Norden kommende Mount Dare Road mit dem Track. Es folgt.
  • 2 Oodnadatta . Namensgeberin des Tracks mit 102 Einwohnern. Begrenzte touristische Fazilitäten sind vorhanden. Sehenswert sind das Pink Roadhouse Oodnadatta und das Oodnadatta Rail Museum.[2] Hinter Ooadnadatta zweigt die Allandale Road nach Nordost ab, danach biegt von Westen kommend die William Creek Road ein, dann zweigt Richtung Osten der Halligan Bay Track ab. Es folgt als Abzweig nach Süden die Stuart Creek Road, danach verläuft – mehr oder weniger – parallel zum Track die Old Ghan Ralway, die hier bis Dezember 1980 fuhr. Überall gibt es auf dem Track Hinweise auf die ehemalige Strecke des Ghan.[3] Es kommt danach ein Abzweig, der eine Alternativ-Route des Oodnadatta Track ist, die jedoch einen Umweg bedeutet. Zweimal führt zum Track nun die Borefield Road (97). Ohne Brücken durchquert werden der Neales River und danach der Arckaringa Creek, sofern sie Wasser führen. Fünf km westlich der Borefield Road führt der Oodnadatta Track auf einer Brücke, die auf Meereshöhe liegt, über den Gregory Creek und nach weiteren zehn km erreicht die Piste den Abzweig zum Lake Eyre South zwölf m unter Normalnull. Der Lake Eyre besteht aus zwei Seen, die durch den Goyder Channel verbunden sind. Der See ist der größte Australiens und der sechst größte Binnensee der Welt. Der See fällt wegen der schnellen Verdunstung fast immer trocken. In den letzten 160 Jahren war er dreimal völlig mit Wasser gefüllt. Von 2009 bis 2012 befand sich jedes Jahr Wasser im See, aber nicht bis zum Höchststand. Dann ist der See ein Eldorado für Wasservögel. Das Befahren der Salzkruste ist nicht nur eine Straftat, sondern birgt die Gefahr des Einbrechens mit der Folge einer kostspieligen Bergung.
Algebuckina Bridge aus Norden
  • 3 Algebuckina Bridge . eine 587 m lange und im Januar 1892 in Betrieb genommene Eisenbahnbrücke für den ehemaligen Ghan, 35 km südlich von Oodnadatta.
  • 4 Peake Hill Road . führt zur verfallenden Peake Telegraph Repeater Station, 1872 im Rahmen der transaustralischen Telegraphen-Linie erbaut und 96 km südlich von Oodnadatta. Nach fünf km erreicht man die PAR 12, die nach rechts zur Peake Telegraph Repeater Station abzweigt. Der Weg ist ein holpriger, teilweise sandiger Track, der nur von Allradfahrzeugen befahren werden darf. An seinem Ende nach 16 km liegen auf dem steinigen Plateau oberhalb des breiten und flachen Tals des Peake Creeks die neun, teilweise restaurierten Ruinen der ehemaligen Telegrafenstation. Das beeindruckendste Gebäude ist das aus sieben Räumen bestehende Verwaltungsgebäude. Im nahe gelegenen Bachgrund darf man übernachten. Die Telegrafenstation wurde 1871 errichtet. Zwei Jahre später kam ein Polizeiposten hinzu. 1891 wurde die Station aufgegeben, weil die Aufgaben ab dann von Oodnadatta aus durchgeführt wurden. In den Hügeln hinter den Gebäuden befinden sich Schächte einer geplanten, aber nie in Betrieb genommenen Kupfer- und Goldmine. Der Oodnadatta Track durchquert nach 17 km den Peake Creek. Kurz nach der Durchfahrt zweigt ein Track nach rechts zu der 800 m entfernten Brücke des Old Ghan über den Peake Creek ab. Noch einmal 800 m weiter zweigt vom Track ein Weg nach rechts zu den Ruinen der North Peake Siding ab. Nun sind es noch 16 km bis zur Algebuckina Bridge, der mit 578 m längsten Brücke des Old Ghan und ganz Südaustraliens über den Neales River. Einen km südlich des Flusses liegen links der Straße die Ruinen der Algebuckina Siding. Am Nordende der Brücke befinden sich die Gräber dreier Eisenbahnarbeiter. Noch vor der Durchquerung des Neales River zweigt die PAR 19 zu dem 1,5 km entfernten artesischen Algebuckina Wasserloch ab. Nur hier ist in diesem Bereich Übernachten erlaubt. Die Brücke wurde ursprünglich in Großbritannien für den Murray River gebaut und in Einzelteilen dorthin verschifft. Dort stellte sich heraus, dass sie zu kurz für die Murray-Überquerung war. 1892 wurde sie für die Überquerung des Neales River in Dienst gestellt.
  • 5 William Creek . 17 Einwohner. Einfaches Hotel, Verpflegung und Camping sind vorhanden. Hier liegt die mit 23777 km² weltweit größte Rinderfarm (englisch: cattle station) Anna Creek, 1935 von Sidney Kidman gegründet mit rund 14.000 Rindern (2012). 60 km östlich vom Ort liegt der Salzsee Lake Eyre, aufgeteilt in einen Lake Eyre North und Lake Eyre South. Beide Seen sind insgesamt maximal 9690 km² groß, liegen 15 m unter dem Meeresspiegel und gehören zum Lake-Eyre-Nationalpark. Für die Fahrt in den Park benötigt man einen South Australian Desert Park-Pass. Richtung Westen verläuft die William Creek Road 166 km nach Coober Pedy am Stuart Highway.
  • 6 Strangways Springs . erste heiße Quellen des artesischen Beckens Australiens tauchen auf. Hier liegen auch die Ruinen von Strangway Springs, wo in den 1850er Jahren eine der ersten Schaf- und Rinderfarmen im Norden Südaustraliens entstand. Das Hauptgebäude wurde 1872 Repeater Station der OTL, weil nach ungefähr 200 km das Signal in der OTL so schwach wurde, dass es wiederholt werden musste - und das ging zu der Zeit noch nicht automatisch. Damals war Strangway Springs eine kleine Siedlung mit Hotel, Pub und Polizeiposten. Übernachten ist an den Ruinen nicht erlaubt.
  • 7 Lake Eyre North . der riesige Lake Eyre wird geologisch in einen Nord- und einen kleineren Südteil aufgeteilt. Auf dem Oodnadatta Track erreicht man nach 1200 m die Abzweigung der Public Access Route 2 (PAR 2). Diese Piste führt zur Muloorina Station, einer Rinder- und Schaffarm, dessen Besitzer die Hunt-Halbinsel im Lake Eyre North der südaustralischen Regierung schenkte. Diese ist heute der Elliot Price Conservation Park und Teil des Lake Eyre Nationalparks. Die Muloorina Station erreicht man nach 50 km; sowohl an der Farm am Frome Creek Wasserloch als auch nach weiteren 44 km an der Level Post Bay am Lake Eyre North kann man übernachten. Die Übernachtungsgebühren für die Übernachtung am Frome Creek spenden die Besitzer dem Royal Flying Doctor Service (RFDS). Die Fahrt bis zur Farm kann durchaus mit einem normalen Pkw gewagt werden, wenn die Wetterbedingungen gut sind und der Weg kurz vorher planiert worden ist. Für die Weiterfahrt zum Lake Eyre ist die Nutzung eines Allrad-Fahrzeuges angeraten. Sieben km vor Erreichen des William Creek zweigt die PAR 13 zur Halligan Bay am Lake Eyre North ab. In einem Abstand von 250 m beiderseits des Tracks ist Übernachten erlaubt. Von Viehtränken ist ein Abstand von 500, von Farmgebäuden einer von 1000 m zu halten. Im Lake Eyre National Park ist Übernachten nur an ausgewiesenen Stellen rund um den Halligan Point erlaubt. Das Befahren der Seeoberfläche ist verboten; Bergungsaktionen sind zeit- und kostenintensiv. Für die 62 km lange Piste ist ein Allradfahrzeug mit sehr guter Ausrüstung erforderlich. Trinkwasser für mehrere Tage sollte mitgeführt werden. Nach Niederschlägen oder wenn solche vorhergesagt sind, wird von der Fahrt zur Halligan Bay abgeraten. Wird man vom Regen überrascht, sollte man stehenbleiben und das Abtrocknen des Tracks abwarten - das dauert nur wenige Tage. Fährt man sich fest oder hat man eine Panne, soll man unbedingt beim Fahrzeug bleiben. Im Sommer ist der Track meist geschlossen. In der Campinganlage an der Halligan Bay gibt es Toiletten und Sonnenschutz über den Campingtischen. Duschen sind nicht vorhanden. Das Anzünden von Feuern ist ganzjährig verboten. Ungefähr auf der Hälfte des Weges erinnert ein Denkmal an das Schicksal der österreichischen Studentin Caroline Großmüller. Im Dezember 1998 fuhr sich ihr Freund im Sand an der Halligan Bay fest. Nach zwei Tagen entschloss sich das Paar, die 64 km bis zum Oodnadatta Track nachts zu Fuß zurückzugehen. Neben dem Fahrzeug befand sich ein Wassertank mit 300 l Wasser und im Fahrzeug Verpflegung für mehrere Wochen. Nach der ersten Nacht konnte ihr Freund nicht mehr weiter und kehrte zum Fahrzeug zurück. Caroline Großmüller ging weiter. Sie wurde fünf Tage später nahe des Denkmals von deutschen Touristen gefunden. Sie war nicht verdurstet - sie hatte noch mehr als zwei Liter Wasser bei sich und in der Nähe gab es Tiertränken - sie war an völliger Erschöpfung gestorben. Die Temperaturen betrugen in diesen Tagen tagsüber über 40 °C im Schatten - den gibt es aber nicht - und Nachts 35 °C. Ihr Freund wurde noch am selben Tag am Fahrzeug in einem den Umständen entsprechenden guten Zustand gefunden und gerettet.
  • 8 Hermit Hill . 53 km von Marree entfernt zweigt nach links der Fahrweg zum Innis Springs Homestead ab. Rechts des Oodnadatta Tracks liegt der Hermit Hill Spring Complex. Er besteht aus neun aktiven artesischen Quellen, an denen Pflanzenarten gefunden werden können, die eine Verbindung zum Gondwana-Regenwald aufzeigen. Das Gebiet war früher eine Begräbnisstätte des hier lebenden indigenen Arabana-Stammes und ist noch heute für den Glauben der Arabana von Bedeutung. Der Ort heißt Wibma-malkara (Initiation Ground of the Dreamtime). Das Gebiet darf nur nach Absprache mit dem Arabana-Stamm betreten werden.
  • 9 Lake Eyre South . Zurück auf dem Oodnadatta Track erreicht man nach zehn km die Überreste der Callanna Siding, einen Wasserturm und ein Wasserkran für Dampflokomotiven. Siding bedeuted soviel wie Nebengleis. An den Sidings entstanden neben den Versorgungseinrichtungen und Werkstätten für den Old Ghan kleine Siedlungen für die Arbeiter. Der Stopp an der Callanna Siding so kurz nach Verlassen von Marree wurde eingelegt, weil das Wasser des Callanna Creeks bei der Dampferzeugung keinen Kesselstein bildete. Der Oodnadatta Track führt durch Steinwüste (Gibber Plains), die von Melden (Old Man Saltbush) und Buschpflaumen (Native Plum), sowie an den Bachläufen von Coolibahs bewachsen ist. Nach weiteren 17 km erreicht die Piste den Wangianna Creek und nach dessen Durchquerung Wangianna Siding, von der ein Unterkunftsgebäude übrig ist. Nun sind es noch sechs km bis zum Dingo-Zaun. Der Track durchquert anschließend drei Bachläufe auf einer Ebene. Die Flora wird abwechslungsreicher: Unterschiedliche Arten von Akazien wachsen besonders in den Bachläufen, zu den Coolibahs gesellen sich Emusträucher. Beim Alberrie Creek, dem ersten dieser drei Bäche, befinden sich die Überreste der Alberrie Creek Siding. An den ehemaligen Wasserturm wurde ein Autowrack geschweißt, so dass die Skulptur wie ein überdimensionaler Dingo aussieht. Im Mutonia Sculpture Park befinden sich weitere weithin sichtbare Kunstwerke, so zwei auf dem Heck stehende Flugzeuge oder eine aus Autoteilen zusammengesetzte menschliche Skulptur. Beim Besuch des Parks wird um Spenden, abzugeben in einer Honesty Box, gebeten. Nach insgesamt 70 km zweigt nach links eine Piste zum Bopeechee Bohrloch ab. Dieses Bohrloch versorgt die Minengesellschaften von Roxby Downs mit Wasser (33 Millionen pro Tag). Nach weiteren 500 m kommt von links die Borefield Road, die über Roxby Downs (122 km) und Woomera (198 km) zum Stuart Highway (205 km) führt.
  • 10 Wabma Kadarbu Mound Springs Conservation Park . Nach ungefähr 13 km erreicht die Piste den Wabma Kadarbu Mound Springs Conservation Park, 1996 gegründet. Er wurde eingerichtet, um die hier häufig zu Tage tretenden artesischen Hügelquellen (Mound Springs) zu schützen. Die nach links abzweigende Zufahrt zu den bekanntesten - The Bubbler und Blanche Cup - erreicht der Track nach weiteren sieben km. Die Quellen sind von einem begrünten Damm umgeben und dienen vielen Wasservögeln als Quartier. Sie beherbergen einzigartige Krebstiere und Schnecken. In der Nähe befindet sich auch der Hamilton Hill, der aus einer ausgetrockneten Quelle entstanden ist. Der Eintritt zu den Quellen beträgt AUD 10,00. Durch den Park führt ein Rundweg. Sobald dieser wieder den Oodnadatta Track erreicht, biegt nach 700 m eine Fahrspur nach Coward Springs ab. Auch hier findet man einige Mound Springs, die Ruinen von Coward Springs, einer ehemaligen Kleinstadt, und einen Campingplatz.
  • 11 Curdimurka . Nach zehn km biegt der Oodnadatta Track scharf nach Südwesten ab. Hier befindet sich rechts an der Trasse des Old Ghan Curdimurka Siding. Die Überreste bestehen aus einem Wassertank, einem turmartigen Wasserentsalzer und einer Bahnarbeiterunterkunft mit neun Räumen sowie einem wiederhergestellten kurzen Abschnitt der Ghan-Trasse und der OTL. Die Ghan Railway Preservation Society hat diese Ruinen restauriert und instand gehalten. Zusätzlich hat sie vier km Geleise und einen entsprechenden Abschnitt der OTL wiederhergestellt. Die Begründung war, dass bis vor wenigen Jahren zweijährlich der Curdimurka Outback Ball stattfand. Dazu wurde ein großer Holzboden ausgelegt und aus allen Teilen Australiens strömten bis zu 5000 Menschen in Abendgarderobe mit Privatflugzeugen und Allradfahrzeuge hierhin. Hier ist Übernachten erlaubt. Nach zwei km nach Durchfahren des Stuart Creeks biegt die Zufahrt zum Stuart Creek Homestead nach links ab. Ungefähr zwei km nördlich stehen die Reste der Eisenbahnbrücke über den Stuart Creek. Das ist mit 433 m und 57 Bögen die zweitlängste Brücke der Trasse des Old Ghan.
  • 12 Coward Springs . ist ein ehemaliger, verfallender Bahnhof des Ghan, 130 km von Marree entfernt. Hier ist Camping möglich, es gibt weitere heiße Quellen. Auf dem weiteren Verlauf des Oodnadatta Tracks werden Salzseen und Lehmpfannen immer seltener, und es treten Stein- oder Geröllfelder in den Vordergrund. Gleichzeitig wachsen wieder mehr Akazienarten. Sechs km nach Verlassen von Coward Springs liegt links der Piste Kewson Hill, eine ehemalige Hügelquelle. Der Sage nach schälten sieben Schwestern hier Zwiebeln. Die dunklen äußeren Häute legten sie auf die südwestliche Seite, die hellen auf die andere Seite der Quelle. So entstanden die unterschiedlichen Farben des Hügels. 18 km weiter liegt ebenfalls links der Straße ein weiterer noch größerer Hügel, Beresford Hill, der ebenfalls aus einer ausgetrockneten Quelle entstanden ist. In der Nähe liegen die Ruinen der Beresford Siding, bestehend aus Überresten von Eisenbahnanlagen, einer Telegrafenstation und einer Radarstation, die zur Kontrolle der Raketentest in der Woomera Prohibited Area benutzt wurde. 2,5 km weiter nach Nordwesten taucht rechts des Tracks ein schattiges Wäldchen auf, ein seltener Anblick auf dem Oodnadatta Track, das durch einen kleinen zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Lokomotiven angelegten Stausee entstanden ist. Der See wird heute als Viehtränke benutzt.
  • 13 Marree . 65 Einwohner leben hier. Touristische Fazilitäten sind vorhanden. In Marree beginnt der Birdsville Track (83) nach Birdsville. Die Verlängerung des Oodnadata Tracks nach Süden ist der Outback Highway (83), der über Lyndhurst nach Stirling North führt, wo der National Highway 1 (NA1) erreicht werden kann.

Einzelne Streckenabschnitte

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Marla - Oodnadatta
Das „Pink-Roadhouse“ in Oodnadatta

An der Kreuzung am Ortseingang von Oodnadatta biegt die Straße zum Macumba Homestead rechts ab. Diese führt anschließend als Rocks Road weiter in die Simpson Desert. Die Rocks Road darf nur bei ernsthaften Notfällen oder mit Genehmigung des Polizeipostens in Oodnadatta befahren werden.

Sieben km nach Verlassen Oodnadattas erreicht man das Angle Pole Memorial. Ab hier führten die Ghan-Trasse und die Telegraphenleitung (OTL) direkt nach Norden. Das Denkmal soll an alle Menschen erinnern, die bei der Konstruktion der OTL von Darwin nach Adelaide beteiligt waren. Nach weiteren zehn km erreicht man eine Straßengabelung. Der nach rechts abzweigende Weg heißt Old Ghan Railway Heritage Trail und führt über Finke oder Andado nach Alice Springs oder über Dalhousie Springs in die Simpson Desert.

Der Oodnadatta Track wendet sich nun nach Westen und führt durch wenig abwechslungsreiche Stein- und Geröllebenen. Die Bachläufe sind von Bäumen gesäumt (Galeriewälder) und bieten häufig gute Übernachtungsmöglichkeiten. Der Track selbst ist gut unterhalten. Nach 41 km durchquert der Track den Wooldridge Creek. Hier befindet sich das Murdarinna Wasserloch (australisch: Billabong). Während eines kurzen Stopps kann man hier Überreste der früheren landwirtschaftlichen Technik wie ein holzeingefasstes Bohrloch, einen kleinen Damm und hölzernen Koppeln sehen. Auch die Flora ist typisch für diese Landschaft. Nach weiteren 18 km biegt nach rechts die östliche Zufahrt zur Todmorden Station ab, die westliche erreicht man nach noch einmal sieben km.

Nach weiteren 13 km erreicht der Track den Alberga River, den wichtigsten Flusslauf in dieser Gegend, und verläuft ein paar Kilometer parallel zu ihm. 22 km weiter biegt der Oodnadatta Track nach links ab. Geradeaus führt der Old Oodnadatta Track über Granite Downs zum Stuart Highway (117 km) 44 km nördlich von Marla. Der Oodnadatta Track wendet sich nun in südwestliche Richtung und erreicht nach 46 km den Abzweig nach links zur Welbourn Hill Station. Nun sind es noch 47 km bis zum Stuart Highway, an dem der Oodnadatta Track bei Marla endet/beginnt.

Mount Dutton Siding - Ausflüge

Der Oodnadatta Track wendet sich wieder nach Nordwesten und überquert die Trasse des Old Ghan. Nach ungefähr 14 km zweigt ein Fahrweg nach rechts zu den Ruinen der Mt. Dutton Siding ab. Unerklärlicherweise heißt die Landschaft, die der Track jetzt durchquert, Plantation Sandhills. Zwei km weiter hat man vom Cadnaowie Lookout rechts des Tracks weite Rundumsicht über die Stein- und Geröllwüste und die niedrigen Dünen beiderseits des Oodnadatta Tracks. Nach weiteren 22 km führt die Straße durch Duttons Gap. Zwei km weiter zweigt der Fahrweg zum Allandale Homestead ab. Wiederum 13 km weiter nach Nordwesten trifft der Oodnadatta Track auf die Kempe Road, die links nach Coober Pedy (187 km) oder zum Cadney Homestead (166 km) am Stuart Highway und rechts nach Oodnadatta (6 km) führt.

Williams Creek - Oodnadatta

Die Landschaft und die Flora ändert sich auf den nächsten 202 km bis Oodnadatta nicht; nur der wüstenartige Charakter verstärkt sich. Fährt man durch Dünen, lohnt es sich anzuhalten und einen kurzen Spaziergang in die Dünen zu machen. Die Flora verhindert das Entstehen von Wanderdünen. Auf dem Spaziergang kann man eine große Anzahl von Spuren und Höhlen der hier lebenden Tiere erkennen; mit etwas Glück auch eines der Tiere.

Nach ungefähr 30 km liegt rechts der Piste der Mt. Anna. Nach weiteren 33 km durchquert man den Duff Creek mit den links liegenden Ruinen der Duff Creek Siding. Nach rechts führt ein Weg zum Nilpinna Homestead. Nach weiteren sechs km kommt von rechts eine andere Zufahrt zu dieser Farm. Nach 16 km durchquert der Oodnadatta Track den Edward Creek; 700 m rechts der Piste liegen die Ruinen der Edward Creek Siding. Fünf km weiter zweigt nach rechts die südliche Zufahrt und nach weiteren elf km die nördliche Zufahrt zum Peake Homestead ab, die Teil der Anna Station ist. Hier liegen ebenfalls rechts des Tracks die Ruinen der Warinna Siding.

Marree

Die letzte von vielen artesischen Quellen befindet sich bei Marree. Wenn man nach der Abzweigung des Birdsville Tracks 1300 m dem Oodnadatta Track durch Marree folgt, führt nach Verlassen der Ortschaft ein Fahrweg nach rechts an der Rennbahn vorbei nach 2200 m zur Hergott Spring.

Bilder

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Sicherheit

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In Australien herrscht Linksverkehr, woran auf einer Naturpiste ohne Fahrbahnmarkierungen stets zu denken ist. Roadtrains haben bis zu vier Anhänger, sind schnell und können nur sehr schlecht bremsen. Auch auf den schnurgeraden Straßen im Outback kann ein Überholvorgang über die 60 Meter Fahrzeuglänge hinweg sehr lange dauern und der Roadtrain bedrohlich nahe kommen. Bei entgegenkommenden Fahrzeugen langsamer werden und an der linken Straßenseite orientieren, Steinschlag ist jederzeit möglich.

Große Wildtiere wie Kängurus, Kamele oder Emus oder auch Rinder nehmen keinerlei Rücksicht auf Fahrzeuge, insbesondere in der Dämmerung und nachts queren sie die Straße oder halten sich hier auf. Nachtfahrten sind zu vermeiden. Schwierig ist, wenn man ein neben der Straße hockendes Tier erschreckt und es dann unerwartet auf die Straße springt. Kleine Wildtiere wie Dingos, Schlangen oder harmlose Wallabees sind wild - gleichgültig wie interessant sie sind. Bei einem vermuteten Angriff oder Unterschreitung der Fluchtdistanz beißen, boxen oder kratzen sie, im schlechtesten Fall sind sie giftig und verursachen eine Infektion. Regengüsse, vor allem massive Blitzregen (englisch: flash flood), behindern zunächst die Sicht, verwandeln eine Naturpiste innerhalb weniger Minuten in eine Flusslandschaft und können zuletzt als Flutwelle quer über die Strecke zu Überschwemmungen führen.

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es auf dem Oodnadata Track nicht, denn das Begrenzungsschild von 50 km/h endet genau am Hinweisschild für den beginnenden Track. Zwecks Vermeidung der Vibrationen durch die Wellblechpiste können auch 100 km/h angebracht sein. Bei Pannen gilt, das alle Insassen unbedingt beim Fahrzeug bleiben müssen. Auf dem Oodnadatta Track ist die Verkehrsdichte nicht derart gering, dass nicht innerhalb eines halben Tages Hilfe vor Ort sein kann. Auf den Public Access Roads (PAR) wird ein Auto aus der Luft besser erkannt als einzelne Personen.

Die Strecke kann bei günstigen Straßenbedingungen in einer Tagesetappe bewältigt werden, doch verbleibt dann keine Zeit für Besichtigungen, Pausen oder Ausflüge. Es gibt in der Umgebung des Tracks einige Farmen (in Australien: stations), deren Rinderherden auch den Track überqueren. Übernachtet werden kann – außer in Marla und Marree – auch in Oodnadatta und William Creek. Tankstellen gibt es in Marla, Oodnadatta, William Creek und Maree.

Literatur

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  • Detlev Henschel, Im Herzen Australiens: Abenteuer Outback - Ostaustralien + Tasmanien, Eigenverlag, 2020; ISBN 978-3739486338.

Einzelnachweise

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