Phanom Rung

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Prasat Hin Phanom Rung: Zentrales Heiligtum
Prasat Mueang Tam

Phanom Rung (vollständiger Name Prasat Hin Khao Phanom Rung, thailändisch: ปราสาทหินเขาพนมรุ้ง, bpraasàad hǐn kǎo pánom rúng, IPA: [praːsàːt hǐn kʰǎw pʰánom rúŋ]) ist ein Geschichtspark auf einem erloschenen Vulkan in der Provinz Buri Ram im Nordosten Thailands. Er umfasst die Ruinen eines hinduistischen Tempelbezirks der Khmer aus dem 10. bis 13. Jahrhundert n. Chr.

Sieben Kilometer davon entfernt befindet sich mit Prasat Mueang Tam (thailändisch: ปราสาทเมืองต่ำ, bpraasàad müang dtàm) eine weitere bedeutende Khmer-Tempelanlage.

Hintergrund[Bearbeiten]

Naga-Schlange

Frühe Inschriften aus dem 7. oder 8. Jahrhundert deuten darauf hin, dass hier ein früher Tempel aus der Chenla-Periode stand.

Der Prasat Hin Khao Phnom Rung ist wohl eines der beeindruckendsten Baudenkmäler der Khmer in Thailand. Die Gegend war zwischen dem frühen 9. Jahrhundert und dem 13. Jahrhundert ein von Angkor weitgehend unabhängiges Fürstentum der Dynastie Mahidharapura.

Die in 381 Metern Höhe liegende Tempelanlage symbolisierte einst die Wohnstätte Shivas auf dem heiligen Berg Krailasa (Kailash) und wurde zwischen dem frühen 10. Jahrhundert und dem späten 12. Jahrhundert von den damals dort herrschenden Khmer errichtet. Insbesondere während der Herrschaft von König Suryavarman II. wurden hier wesentliche Erweiterungen durchgeführt. Wie bei anderen Tempeln auf Bergspitzen (zum Beispiel Prasat Preah Vihear und Phnom Chisor) wurde auch hier die Architektur an die natürlichen Gegebenheiten angepasst. Eine lange Treppe führt hinauf zum wichtigsten Bezirk. Der eigentliche Tempel wird durch einen 160 Meter langen erhöhten Fußweg erreicht, der von Säulen flankiert ist und auf die Naga-Brücke zuführt. Die Brücke symbolisiert den Übergang aus der profanen in die geheiligte Welt. Eine weitere Treppe führt zu einem Bereich mit vier Bassins, an denen vorbei man über eine zweite Brücke in den eigentlichen Tempel gelangt.

Über eine - heute durch den Dschungel führende - Straße war dieser Tempel mit der Tempelstadt Angkor-Wat im heutigen Kambodscha und dem Prasat Hin Phimai (in Thailand) verbunden.

Eine verkleinerte Kopie des Heiligtums kann übrigens in der Ancient City (Mueang Boran) in Samut Prakan bei Bangkok besichtigt werden.

Von 1971 bis 1988 restaurierte Thailands „Fine Arts Department“ die Anlage.

Am 21. Mai 1988 wurde der „Geschichtspark Phanom Rung“ (thailändisch: อุทยานประวัติศาสตร์พนมรุ้ง) von Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn eröffnet. Im Jahr 2005 wurde der Tempelbezirk der UNESCO zur Prüfung für ein zukünftiges Welterbe übergeben.

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Panoramaansicht des Hauptheiligtums
Panoramaansicht des Hauptheiligtums

Anreise[Bearbeiten]

Allee vom Parkplatz zum zentralen Heiligtum

Von Bangkoks nördlichem Busbahnhof Mo Chit bietet die staatseigene Verkehrsgesellschaft The Transport Co. Ltd (Bo.Kho.So.) zweimal täglich Fernbusverbindungen direkt nach Phanom Rung an. Die Fahrt dauert sechs Stunden und kostet je nach Wagenklasse 206 oder 265 Baht.

Darüber hinaus halten stündlich Busse auf der Route Bangkok–Nakhon Ratchasima–Surin–Ubon Ratchathani in 1 Ban Tako, einem kleinen Ort, 12 Kilometer nordöstlich von Phanom Rung, an der Nationalstraße 24. Dort kann man auf ungefähr halbstündlich fahrende Songthaeos (umgebaute Transporter mit Sitzbänken auf der Ladefläche) zum Phanom Rung umsteigen oder ein Motorradtaxi nehmen (300 Baht hin und zurück).

Viele Reisende nehmen die 25 Kilometer nordöstlich des Tempels gelegene Bezirksstadt Nang Rong als Ausgangsbasis ihres Besuchs. Dort halten ebenfalls stündlich die Fernbusse der Route Bangkok–Nakhon Ratchasima–Surin–Ubon Ratchathani. Von Nang Rong fahren halbstündlich Songthaeos für 25 Baht nach Phanom Rung. Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde. Alternativ kann man eine Gruppentour zu Prasat Phanom Rung und Mueang Tam für 1100 Baht buchen.

Der nächstgelegene Bahnhof ist in der 65 Kilometer nördlich gelegenen Provinzhauptstadt Buri Ram. Vom Flughafen Buri Ram sind es 95 km nach Phanom Rung, die man mangels öffentlicher Verkehrsverbindungen am besten mit einem Mietwagen bewältigt.

Der nächste Grenzübergang von/nach Kambodscha ist 100 Kilometer östlich bei Kap Choeng/Samraong.

Gebühren/Permits[Bearbeiten]

Der Besuch des Geschichtsparks Phanom Rung kostet 100 Baht Eintritt, kombinierte Tickets für Phanom Rung und Prasat Muang Tam gibt es für 150 Baht.

Der Geschichtspark ist täglich von 6 bis 18 Uhr geöffnet.

Mobilität[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Übersichtsplan der Anlage: 1–untere Treppen; 2–Pavillon; 3–Prozessionsallee; 4–erste Naga-Brücke; 5–obere Treppe; 6–Allee zum zentralen Prang; 7–zweite Naga-Brücke; 8–äußere Galerie und Hof; 9–innere Galerie; 10–dritte Naga-Brücke; 11–zentraler Prang; 12–Ziegelstein-Heiligtum; 13–kleiner Prang; 14–Bannalai; 15–Lateritgebäude
Übersichtsplan der Anlage: 1–untere Treppen; 2–Pavillon; 3–Prozessionsallee; 4–erste Naga-Brücke; 5–obere Treppe; 6–Allee zum zentralen Prang; 7–zweite Naga-Brücke; 8–äußere Galerie und Hof; 9–innere Galerie; 10–dritte Naga-Brücke; 11–zentraler Prang; 12–Ziegelstein-Heiligtum; 13–kleiner Prang; 14–Bannalai; 15–Lateritgebäude
Zentraler Prang mit Wächterfigur
Blick in den zentralen Prang: in der Mitte steht der Lingam
Türsturz am Mondop: Vishnu ruhend im Milchozean auf dem Rücken des Naga-Königs
Steinrelief in Mueang Tam: Umamaheshvara: Shiva mit seiner Gattin Uma (Parvati) auf dem Stier Nandin

Die Tempelanlage erhebt sich ca. 190 Meter über der umgebenden Ebene. Vom Parkplatz kommend muss man mehrere monumentale Treppen bewältigen, bevor man über einen langen gepflasterten Weg und von mythologischen Naga-Schlagen gesäumte Brücken, am heiligen See im ehemaligen Vulkankrater vorbei, den Tempel erreicht. Man betritt ihn durch doe äußere Galerie, die vermutlich einst Holzdecken hatte, die aber nicht erhalten sind. Als nächstes durchschreitet man einen der mächtigen Torbögen der inneren Galerie, um das Innere der Tempelanlage zu erreichen, in deren Mitte sich der höchste Prang erhebt. Dieser wurde über einem Lingam (einem phallusförmigen Symbol Shivas) errichtet und symbolisiert das Zentrum des Universums. Die Wände sind von fein ausgearbeiteten Fresken geschmückt.

Phanom Rung ist bekannt für die sorgfältig ausgeführten Steinmetzarbeiten, die zum Beispiel einen Kriegselefanten zeigen, der einen Feind niedertrampelt. Dies mag eines der ältesten erhaltenen Kunstwerke aus der Angkor-Zeit sein. Die meisten anderen Darstellungen verehren Shiva und die Askese, stellen aber auch andere Götter und Figuren aus dem Ramayana-Epos dar. Die elf Inschriften von Phanom Rung sind besonders interessant, da sie eine Darstellung der regionalen Organisation von Angkor enthalten.

Unter einem kleineren Prang wurde später – als der Hinduismus von Buddhismus abgelöst war – ein „Fußabdruck“ des Buddha hinzugefügt.

Der Besuch von Prasat Phanom Rung lässt sich gut mit der nahegelegenen, ebenfalls sehr interessanten Anlage 1 Prasat Mueang Tam (ปราสาทเมืองต่ำ) aus der Zeit um 1000 n. Chr. verbinden.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der unmittelbaren Umgebung sind die Eremiten-Quartiere 2 Kuti Ruesi Nong Bua Rai (am großen Wasserbecken unmittelbar unterhalb von Phanom Rung) und 3 Kuti Ruesi Khok Mueang (900 Meter nordwestlich von Prasat Mueang Tam). Die Tempelanlage 4 Prasat Khao Plai Bat ist nochmal 2,6 km südöstlich von Prasat Mueang Tam. Sie ist wesentlich schlechter erhalten als Phanom Rung und Mueang Tam, der Besuch ist aber wegen der tollen Blicke auf den Phanom Rung und die Dongrek-Bergkette an der Grenze zu Kambodscha lohnenswert.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Miracle Phanom Rung. The Ascent of Khao Phanom Rung: Anfang April jeden Jahres geht die Sonne einmal so auf, dass sie genau durch die 15 Türöffnungen von Phanom Rung scheint. Aus diesem Anlass organisiert die Tourism Authority of Thailand ein monumentales Fest, bei dem ein Beschwörungsritual für die Götter nachgestellt wird, eine Licht- und Sound-Präsentation sowie kulturelle Darbietungen aufgeführt werden.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Am Khao Phanom Rung selbst gibt es keine Unterkünfte. Die meisten Reisenden übernachten in der 25 km nordöstlich gelegenen Bezirksstadt Nang Rong, wo es eine Reihe von Gästehäusern gibt:

  • 1 P. California Inter Hostel, 59/9-11 Sangkhakritburana Road, T. Nang Rong, A. Nang Rong, Buri Ram 31110. Tel.: (0)44-622214, Mobil: (0)81-8083347, E-Mail: Familiäre Unterkunft. Helle, saubere Zi. Es gibt verschiedene Zimmerkategorien, deren Komfort von Ventilator und kalter Dusche bis AC, heißer Dusche, kleinem Kühlschrank, TV, Garderobe, Sitzecke und WLAN reicht. Zudem gibt es einen gemischten Schlafsaal. Freundlicher und hilfsbereiter Gastgeber, der gut Englisch spricht. Gute, selbstgekochte Mahlzeiten. Die Unterkunft holt ihre Gäste, die mindestens 2 Nächte bleiben, ohne Aufpreis von der Busstation ab; bietet für 385 Baht p. P. eine private Halbtagestour zu Prasat Phanom Rung und Mueang Tam mit Englisch sprechendem Fahrer an. Motorradvermietung (350 Baht). Preis: DZ (Venti/kalte Du) 300–600 Baht.
  • 2 Honey Inn Nang Rong, 8/1 Soi Sri Koon, Nang Rong, Buri Ram 31110. Tel.: (0)44-622825, Mobil: (0)81-2647144, (0)87-6505974, E-Mail: Familiäre Unterkunft im Wohnhaus eines Lehrerpaars. Etwas abgelegen vom Ortskern von Nang Rong. Zi. mit Ventilator oder AC, Doppelbett oder zwei Einzelbetten; alle mit Dusche und westlicher Toilette. Selbstgekochte Mahlzeiten (60–130 Baht). Motorradvermietung (250–300 Baht). Kostenlose Abholung von der Busstation; WLAN inkl., Wäscheservice. Preis: DZ 250–350 Baht.
  • 3 The Park Nangrong Resort, 445/10 Praditpana Road, Nang Rong, Buri Ram 31110. Tel.: (0)44-633778, Mobil: (0)844-633778, E-Mail: Drei-Sterne-Hotel mit schönem Garten, etwas abgelegen am Westufer des Sees. Alle Zi. mit AC, heißer Dusche, Kabel-TV, Telefon, Kühlschrank, WLAN. Preis: DZ 700–1200 Baht (u. U. Sparangebote für Frühbucher).

Sicherheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Tourist Information Center (neben dem Treppenaufgang). Tel.: (0)44-782715. Geöffnet: täglich 9–16.30 Uhr.

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Smitthi Siribhadra: Palaces Of The Gods. Bangkok: River Books, 1992, ISBN 0-500-97450-0.

Weblinks[Bearbeiten]

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