Mitteldeutsches Seenland

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Kulkwitzer See bei Leipzig

Mitteldeutsches Seenland ist eine Bergbaufolgelandschaft hauptsächlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit kleinen Anteilen im Nordosten Thüringens. Die Region im unmittelbaren Umkreis Leipzigs wird auch als "Leipziger Neuseenland" bezeichnet


Orte[Bearbeiten]

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten]

Eine Region geprägt durch die Braunkohle[Bearbeiten]

Im "Mitteldeutschen Revier" - zeit seiner Existenz ein unklar definierter und abgegrenzter Begriff zu den Gruben bei Helmstedt einerseits und dem Lausitzer Revier (vor dem 2. Weltkrieg "ostelbisches Revier") andererseits - wird schon seit Jahrhunderten Braunkohle abgebaut. Anfangs im kleinen Stil in Tagebauen oberhalb des Grundwasserspiegels oder untertage, später in gigantischen Tagebauen mit Wasserhaltung, der Bewegung gigantischer Abraummassen und einer ganzen Infrastruktur an Baggern, Förderbändern, Grubenbahnen und derlei. War es vor dem Ersten Weltkrieg noch relativ uninteressant, Braunkohle abzubauen, da die Steinkohle der Ruhr, Schlesiens oder des Elsaß deutlich besser zu verwerten war, so änderte der Verlust von Teilen dieser Ressourcen durch Versailler Vertrag und Ruhrbesetzung einiges und spätestens zur Nazizeit kamen Bestrebungen nach "Autarkie", bei der heimische Braunkohle importiertes Erdöl ersetzen sollte, hinzu. Überall wurden Gruben ausgehoben, Orte devastiert, Menschen umgesiedelt und eine ganze chemische Industrie etablierte sich im Mitteldeutschen Chemiedreieck, die mittels der neu entwickelten Fischer-Tropsch Synthese und anderer Verfahren aus Braunkohle synthetischen Treibstoff, synthetisches Kautschuk und anderlei "kriegswichtige" Materialien herstellte. Auch der Hausbrand blieb bedeutend und die Brikettfabriken sowie zunehmen auch Kraftwerke entwickelten einen enormen "Hunger" auf Braunkohle. Nach dem Krieg befahlen die sowjetischen Besatzer die Wiederaufnahme des Abbaus noch bevor die DDR überhaupt offiziell gegründet worden war und binnen weniger Jahre hatte sich das kleine sozialistische Land zum größten Braunkohleproduzenten der Welt entwickelt. Arm an anderweitigen Ressourcen wurde der Braunkohleabbau von der DDR-Führung forciert und es gelang sogar, aus dem minderwertigen Brennmaterial Koks zu gewinnen, der metallurgischen Zwecken genügte. Der Preis war eine schier unermessliche Zerstörung von Landschaft und Umwelt - insgesamt über 50 000 Menschen mussten umgesiedelt werden um Platz für die Tagebaue zu machen. Der hohe Schwefelgehalt der Braunkohle führte zu saurem Regen und einem charakteristischen Gestank, der noch heute eine ungute Assoziation zur DDR jener Tage weckt. Da die Flöze mehrere Meter mächtig waren verlieb ein Massendefizit auch wenn man den Abraum nach Auskohlung in den Tagebau verfüllte. Hatte man sich zu Beginn der Förderung noch keine Gedanken über eine wie auch immer geartete Rekultivierung gemacht kam bald der Gedanke auf, die Tagebaue zu fluten und zu einer Naherholungslandschaft umzugestalten, wie es bereits mit einigem Erfolg beim Senftenberger See gelungen war.

Vom Tagebau zum See[Bearbeiten]

Mit Ende der DDR brachen plötzlich völlig andere Rahmenbedingungen über das Gebiet herein. Wo einst eine chemische Industrie im Weltmaßstab einen schier unstillbaren Bedarf an Braunkohle hatte, galt es plötzlich "unrentable" Betriebe so "sozialverträglich" wie möglich abzuwickeln und den Rest zu privatisieren. Mag die Treuhand sich auch nicht mit Ruhm bekleckert haben, so gelang es doch, einige Tagebaue - und sogar Teile der chemischen Industrie - an Investoren zu verkaufen, wobei der Braunkohlesektor heute als "MIBRAG" firmiert. Die Ewigkeitslasten der Tagebaue verblieben jedoch bei der öffentlichen Hand und es wurde hierfür die "LMBV" (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft) gegründet, deren Ziel es war, Altlasten zu sanieren, Flächen zu recyclen und ökonomische und ökologische Schäden so weit es ging zu beheben oder vermeiden. Waren viele Tagebaue auf einmal, gleichsam "über Nacht" nicht mehr benötigt, so war doch klar, dass eine unkontrollierte Flutung mit Grundwasser negative Folgen haben würde. Die Bergbautätigkeit hatte riesige Mengen an Pyrit freigelegt, welches nun an der Luft oxidierte und im Kontakt mit Wasser Schwefelsäure und schweflige Säure bildete. Man entschloss sich daher, Flüsse der Umgebung "anzuzapfen", um ein mittels schiffbarer Kanäle miteinander verbundenes Netz an Seen zu bilden. Die Hoffnung, dass durch Verdünnung die Effekte der Säure gemindert werden könnten, erfüllte sich in den meisten Fällen und die LMBV half mit gebranntem Kalk aus, wo dies nicht der Fall war. Ein weiteres Problem war - wie nicht nur das Unglück von Nachterstedt 2009 zeigte - die Instabilität der Kippenböden und lockeren Sedimente. Eine weitere Aufgabe der LMBV war es daher zu stabilisieren wo möglich und zu sperren wo Stabilisierung unmöglich ist. Insgesamt kann der Prozess der Verwandlung von einer "Mondlandschaft" des Bergbaus zu einem Seenland, der bereits zu DDR-Zeiten begonnen hatte und noch lange nicht abgeschlossen ist als Erfolg gelten. "Ferropolis", die "Stadt aus Eisen", wo man verschiedene Bergbaumaschinen zu einem Freilichtmuseum arrangiert hat und der Umzug des Highfield Festivals zum Störmthaler See 2010 sind nur einige der Erfolge dieses Strukturwandels. Zwar wird in drei Tagebauen noch heute (2020) Kohle abgebaut, jedoch ist mit dem "Kohlekompromiss" von 2019 ein Ende der Förderung bereits absehbar. Auch für die noch nicht gefluteten Tagebaue gibt es bereits Pläne und es ist ein stimmiges Gesamtkonzept erkennbar, bei dem Freizeitnutzung, Strukturwandel und Naturschutz so gut es geht in Einklang gebracht werden.

Sprache[Bearbeiten]

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

1 Flughafen Leipzig Halle (IATA: LEJ), Terminalring 11, 04435 Flughafen Leipzig/Halle. Tel.: +49 (0)341 224 11 55, Fax: +49 (0)341 224 22 55, E-Mail: . Inmitten der Region gelegen wäre dies der perfekte Anreiseflughafen, wenn das Flugangebot mehr wäre als Frachtflüge und ein paar dürftige Urlaubscharter zu sonnigen Mittelmeerdestinationen.

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Karte von Mitteldeutsches Seenland

Glücklicherweise gelten die Ländertickets von Sachsen auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie umgekehrt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Seen[Bearbeiten]

  • 1 Bockwitzer See . 168 Hektar Fläche.
  • 2 Cospudener See . 436 Hektar Fläche.
  • 3 Geiseltalsee . Mit 1842 Hektar Fläche bei weitem der größte See der Region und bis zur vollständigen Flutung des "Cottbuser Ostsees" im Lausitzer Seenland der größte Tagebaurestlochsee Deutschlands.
  • 4 Gremminer See (Ferropolissee) . 541 Hektar Fläche. "Ferropolis" befindet sich auf einer Halbinsel im See.
  • 5 Gröberner See . 374 Hektar Fläche.
  • 6 Großer Goitzschesee . 1331 Hektar Fläche.
  • 7 Großkaynaer See (Südfeldsee) . 255 Hektar Fläche.
  • 8 Großstolpener See . 28 Hektar Fläche.
  • 9 Hainer See . 560 Hektar Fläche.
  • 10 Harthsee . 88 Hektar Fläche.
  • 11 Haselbacher See . 334 Hektar Fläche.
  • 12 Haubitzer See . 158 Hektar Fläche.
  • 13 Kahnsdorfer See . Hauptsächlich Naturschutzgebeit. 121 Hektar Fläche.
  • 14 Kulkwitzer See . 170 Hektar Fläche.
  • 15 Markkleeberger See . 249 Hektar Fläche.
  • 1 Muldestausee . 630 Hektar Fläche.
  • 16 Neuhäuser See . 155 Hektar Fläche.
  • 17 Paupitzscher See . 80 Hektar Fläche.
  • 18 Raßnitzer See . 315 Hektar Fläche.
  • 19 Schladitzer See . 220 Hektar Fläche.
  • 20 Seelhausener See . 634 Hektar Fläche.
  • 21 Speicherbecken Borna . 265 Hektar Fläche.
  • 22 Störmthaler See . 733 Hektar Fläche. Schauplatz des alljährlichen "Highfield Festivals" (siehe weiter unten)
  • 23 Wallendorfer See . 338 Hektar Fläche.
  • 24 Werbeliner See . 443 Hektar Fläche.
  • 25 Werbener See . 79 Hektar Fläche.
  • 26 Zwenkauer See . 970 Hektar Fläche.

Noch aktive Tagebaue[Bearbeiten]

  • 2 Tagebau Vereinigtes Schleenhain
  • 3 Tagebau Profen
  • 4 Tagebau Amsdorf

Museen[Bearbeiten]

Aktivitäten[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • L. Eißmann, F. W. Junge: Das mitteldeutsche Seenland – der Westen. Vom Wandel einer Landschaft. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha-Markkleeberg 2019, ISBN 978-3-86729-184-2
  • L. Eißmann, F. W. Junge: Das mitteldeutsche Seenland – der Norden. Vom Wandel einer Landschaft. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha-Markkleeberg 2015, ISBN 978-3-86729-140-8
  • L. Eißmann, F. W. Junge: Das mitteldeutsche Seenland – der Süden. Vom Wandel einer Landschaft. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha-Markkleeberg 2013, ISBN 978-3-86729-100-2

Weblinks[Bearbeiten]

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