Kairo/Maschāhid

Welterbe in Ägypten
Artikelentwurf
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Mausoleum der Saiyida Ruqaiya
el-Maschāhid · المشاهد
GouvernementKairo
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Kairo/Maschāhid

El-Maschahid, arabisch: ‏المشاهد, al-Maschāhid, „religiöse Stätten“, ist die historische Bezeichnung eines Straßenzugs im Süden der Kairo/Islamische Altstadt im Kairoer Stadtviertel el-Chalīfa, الخليفة, der den nördlichen Zugang zur südlichen Totenstadt, der kleinen Qarāfa, bildet.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Lageplan der Monumente in el-Maschāhid

Bedeutung[Bearbeiten]

In der Straße befinden sich Gedenkschreine zu Personen aus dem Umfeld des el-Ḥusein bin ʿAlī bin Abī Ṭālib (geb. 626, gest. 680), eines Enkels der islamischen Propheten Muḥammad und Sohn des ʿAlī bin Abī Ṭālib und der Fāṭima, Tochter des Muḥammad. El-Ḥusein war der dritte schiitische Imam. Er fiel in der Schlacht von Kerbela am 10. Oktober 680 und wurde enthauptet. Unter den schiitischen Muslimen gilt sein Tod als einer der tragischsten Vorfälle im Islam. Ḥuseins Körper ist im Imam-Ḥusein-Schrein in Kerbela im heutigen Irak bestattet, während sein Haupt der Überlieferung nach in der Imam-Ḥusein-Moschee in Kairo bestattet ist. Es wird berichtet, dass Umm Ghulām, eine islamische Heilige, den Kopf des Ḥusein nach Kairo brachte und den Kopf ihres eigenen Sohns als den Ḥuseins ausgab.[1] Einige Familienangehörige des el-Ḥusein waren nach der Schlacht nach Kairo ausgewandert.

In der Straße gibt es mehrere Maschāhid, Gedenkschreine (Einzahl: مشهد, Maschhad, „Ort, an dem Zeugnis abgelegt wird“). In ihnen wird der Saiyida Sukeina/Sakīna (auch Fāṭimah al-Kubrā, Fāṭimah die Ältere), einer Tochter des el-Ḥusein, der Saiyida Ruqaiya, Tochter des ʿAlī, und der Islam-Gelehrten Saiyida Nafīsa (geb. 760, gest. 825), Tochter der Saiyida Sukeina und des el-Ḥasan el-Anwar, gedacht.

Lage[Bearbeiten]

Der Straßenzug zweigt östlich der Ibn-Ṭūlūn-Moschee von der Schāriʿ eṣ-Ṣalība, شارع الصليبة, ab und führt bis zum Saiyida-Nafīsa-Platz, ميدان السيدة نفيسة. Der nördliche Teil des Straßenzugs heißt Schāriʿ er-Raqība/Ruqeiba, شارع الرقيبة, der mittlere Schāriʿ el-Chalīfa, شارع الخليفة, und der südliche Schāriʿ el-Aschrāf, شارع الأشراف.

Anreise[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Zwischen Schāriʿ eṣ-Ṣalība und Saiyida-Nafīsa-Platz[Bearbeiten]

  • 1 Grab des Safī ed-Dīn Ǧawhar (‏تربة صفي الدين جوهر, ​MMC 269) (30° 1′ 48″ N 31° 15′ 8″ O)
  • 2 Sabīl-Kuttāb und Wikāla des Muṣṭafā Bey Ṭabṭabay (‏سبيل وكتاب ووكالة مصطفى بك طبطبي, ​MMC 272) . Errichtet 1637. (30° 1′ 45″ N 31° 15′ 7″ O)
  • 3 Sabīl-Kuttāb des Ḥasan Katchudā (‏سبيل وكتاب حسن كتخدا, ​auch Sabīl des Prinzen Ḥasan Afandī Kātib ʿAzabān, سبيل حسن أفندي كاتب عزبان‎, MMC 405) (30° 1′ 44″ N 31° 15′ 13″ O)
  • 4 Moschee Chuschqadam el-Aḥmadī (‏مسجد خشقدم الأحمدي, ​MMC 153). Errichtet 1366/1377. (30° 1′ 45″ N 31° 15′ 15″ O)
  • 5 Kuppelgrab des Muḥammad al-Anwar (‏قبة محمد الأنور, ​MMC 68) (30° 1′ 38″ N 31° 15′ 6″ O)
  • 6 Moschee und Mausoleum Saiyida Sukeina (‏مسجد ومقام ستنا السيدة سكينة‎) (30° 1′ 37″ N 31° 15′ 8″ O)
  • 7 Qubbat Schaǧarat ad-Durr (‏قبة شجر الدر, ​MMC 169) . Errichtet 1250. (30° 1′ 33″ N 31° 15′ 8″ O)
  • 8 Doppelgrab der Saiyida ʿĀtika und des el-Ǧaʿfarī (‏مقام السيدة عاتكة والجعفري, ​MMC 333) . Errichtet 1122. (30° 1′ 33″ N 31° 15′ 6″ O)
  • 9 Maschhad der Saiyida Ruqaiya, Tochter des ʿAlī (‏مشهد السيدة رقية بنت علي, ​MMC 273) . Errichtet 1133. (30° 1′ 32″ N 31° 15′ 7″ O)
  • 10 Grab der Faṭīma Chatūn (‏تربة فاطمة خاتون, ​Grab der Umm eṣ-Ṣāliḥ, تربة أم الصالح‎, MMC 274) . Errichtet 1284. (30° 1′ 27″ N 31° 15′ 8″ O)
  • 11 Kuppelgrab des Sultans el-Ashraf ed-Dīn Chalīl Ibn Qalāwūn (‏قبة وضريح السلطان الأشرف خليل إبن قلاوون, ​MMC 275) . Errichtet 1288. (30° 1′ 26″ N 31° 15′ 8″ O)
  • 12 Moschee und Maschhad der Saiyida Nafīsa (‏مسجد ومشهد السيدة نفيسة, ​MMC 394) . (30° 1′ 21″ N 31° 15′ 9″ O)

el-Ḥalafāʾ-Friedhof[Bearbeiten]

Der el-Ḥalafāʾ-Friedhof, مدافن الحلفاء, erstreckt sich im Osten und Süden der Moschee der Saiyida Nafīsa und reicht bis zur Ringstraße Schāriʿ Ṣalāḥ Sālim, شارع صلاح سالم. Genau genommen gehört er zur Südlichen Totenstadt, wird von ihr aber durch die Ringstraße getrennt.

  • 13 Qubba der Abbasidenkalifen (‏قبة الخلفاء العباسيين, ​MMC 276) . Errichtet 640 AH (1242 AD). (30° 1′ 21″ N 31° 15′ 10″ O)
  • Kenotaph der Chadīga eṭ-Ṭarāʾifī. Der weiße Marmorkenotaph, der sich heutzutage vor der Qubba der Abbasidenkalifen befindet, wurde um 347 AH (959 AD, Fatimidenzeit) für Chadīga, Tochter des Muḥammad, Sohn des Aḥmad, Sohn des Barak eṭ-Ṭarāʾifī, errichtet. Die floral ausgeschmückte dreizeilige kufische Inschrift beginnt in der ersten Zeile mit einer Anrufung an Gott und nennt in der zweiten Zeile ihren Namen und den Tag ihres Todes und in der dritten Zeile den Rest ihres Todesdatums: 19. Schawwal 347 (3. Januar 959).[2]
  • 14 Mausoleum des Mufī ed-Dīn (30° 1′ 21″ N 31° 15′ 12″ O)

Der Saiyida-Nafīsa-Friedhof, مقابر السيدة نفيسة, die 15 es-Saiyida-ʿĀʾischa-Moschee , مسجد السيدة عائشة, und das Tor 16 Bāb el-Qarāfa, باب القرافة, werden im Artikel Südliche Totenstadt beschrieben. Die Moschee und das Tor befinden sich am Nordostende des el-Ḥalafāʾ-Friedhofs, während der Saiyida-Nafīsa-Friedhof bereits südlich der Ringstraße Schāriʿ Ṣalāḥ Sālim gelegen ist.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • 9. Dschumādā eth-thāniya: Mūlid der Saiyida Nafīsa

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Kairo/Ibn Ṭūlūn und Schāriʿ eṣ-Ṣalība (Moschee des Ibn Ṭūlūn, Gayer-Anderson-Museum), Zitadelle, Südliche Totenstadt, el-Fusṭāṭ.

Literatur[Bearbeiten]

  • Bannerth, Ernst: Islamische Wallfahrtsstätten Kairos. Kairo: Österreichisches Kulturinstitut, 1973, Schriften des Österreichischen Kulturinstituts Kairo ; 2, ISBN 978-3-447-01504-2, S. 34–37, 42–45.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kahle, Paul: Zār-Beschwörungen in Egypten. In: Der Islam : Zeitschrift für Geschichte und Kultur des islamischen Orients, ISSN 0021-1818, Bd. 3,1 (1912), S. 1–41, insbesondere S. 23, Fußnote 5, doi:10.1515/islm.1912.3.1.1.
  2. Combe, Etienne; Sauvaget, Jean; Wiet, Gaston (Hrsg.): Répertoire chronologique d’épigraphie arabe; Bd. 4. 1933, ISSN 1110-2500, S. 144–145 (Nr. 1491).
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