Cerchiara di Calabria
Cerchiara di Calabria | |
Region | Kalabrien |
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Einwohnerzahl | 2.178 (2023) |
Höhe | 650 m |
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Cerchiara di Calabria |
Cerchiara di Calabria ist ein Bergort, der durch ein Marienheiligtum bekannt ist, in Kalabrien. Der Ort gehört zum Pollino-Nationalpark (Parco Nazionale del Pollino) und liegt an dessen Südostecke.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Sattel am Osthang des Monte Sellaro war bereits in byzantinischer Zeit besiedelt. Im Mittelalter wurde im Bereich der alten Bauten das Marientheiligtum Santuario di Santa Maria delle Armi und im Bereich des heutigen Orts eine Festung errichtet. Aus dem 16./17. Jhdt. stammen die Pfarrkirche und der Herzogspalast.
Später wurde der Ort bekannt durch sein außerordentlich gutes Brot, Ziele von Reisenden wurden die Schwefelquelle Grotta delle Ninfe und der Berggipfel des Monte Sellaro sowie die den Ort umgebenden Schluchten.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Lamezia Terme (IATA: SUF) .
Mit der Bahn / Mit dem Bus
[Bearbeiten]Der 1 Villapiana-Torre Cerchiara F.S. Bahnhof von Cerchiare - Villapiana-Torre liegt an der Küsteneisenbahnlinie Tarent - Metapont - Sibari.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Nach dem Ende der mautpflichtigen Autobahn bei Fisciano nimmt man die durch Kampanien, die nach einem Anstieg durch die Bergregion der Basilicata mit dem Parco Nazionale del Pollino (in den Wintermonaten Winterausrüstung Pflicht) in die Ebene zwischen dem ionischen und dem Tyrrhenischen Meer hinabwindet.
Ab der Ausfahrt Sibari führt die gut ausgebaute führt durch die Schwemmlandebene und erreicht bei Sibari die , auf der man sich nordwärts wendet und auf der (resp. SS92) via Francavilla Marittima nach Cerchiara fährt.
Eine streckenmässig kürzere wenn auch kurvigere Alternative ist die, ab der Ausfahrt Frascineto-Castrovillari die SS105 resp. zu nehmen, die sich mit etlichen Kurven durch das Tal des Raganello hinabwindet nach Francavilla Marittima.
Ab der Abzweigung südlich von Francavilla beginnt die Strasse nach Cerchiara hinauf zu steigen, der Ort wird nach 11 km erreicht, die Distanz ist für einen Fußmarsch ab dem Bahnhof Cerchiara wohl zu lang, so dass von dort aus auf das Taxi gewechselt werden muss.
Mobilität
[Bearbeiten]Lokal bewegt man sich zu Fuß, die Distanz hinauf zur Wallfahrtskapelle "Santuario Santa Maria delle Armi" beträgt 11 km und wird am besten mit dem Privatwagen zurückgelegt, als Alternative kann vom Ort aus eine Wanderung unternommen werden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]im Ort:
- 1 Chiesa di San Pietro Apostolo stammt aus dem 17. Jhdt. und wurde auf Ruinen von früheren Bauten möglicherweise aus byzantinischer Zeit erbaut, das dreischiffige Gotteshaus ist im Renaissance-Stil gehalten.
- die 2 Chiesa di San Giacomo Apostolo aus dem 15. Jhdt., die ihr barockes Aussehen im 18. Jhdt. erhielt
- die 3 Chiesa die Sant'Antonio di Padova, die im 17. Jdht. von den Feudalherren Pignatelli im Barockstil errichtet wurde. Ihr angeschlossen ein Konvent der Franziskaner-Minoriten.
- vom auf einem Festvorsprung hoch über der Schlucht Gola del Caldanella im 13. Jhdt. errichteten 1 Castello Kastell existieren nur noch wenige Ruinen.
- verschiedene Patrizierhäuser im Ort, der Palazzo Pistocchi, Palazzo Zuccaro, Palazzo Lupinacci und Palazzo Rovitti.
- Il Museo del Pino Loricato: Informationen über die Panzerkiefer (Pinus leucodermis), welche der Symbolbaum des Pollino-Nationalparks ist.
- Il Museo del Pane: das Brotmuseum informiert über die in Cerchiara traditionelle Brotherstellung, im Ort gibt es immer noch acht traditionelle Bäckereien.
in der Umgebung:
- in 2 Palazzo Piana steht der 1547 fertiggestellte Palazzo der Feudalherren von Cerchiara, der Familie Pignatelli (Besichtigung nach Rücksprache mit den Eigentümern möglich).
- die Schwefelquelle 1 Grotta delle Ninfe mit ihrem 30°C warmen Wasser lädt zum Baden im Thermalwasser und zum "einschlammen" ein. Sie wurde wohl schon in der Antike von Einwohnern von Sybaris besucht. (Mai-Okt. 7-20.00h, Juli-Aug. 07.00-24.00h), 4.00/2.00€)
Santuario Santa Maria delle Armi
[Bearbeiten]- Bereits im 10. Jhdt. hatte wohl im Bereich des heutigen Heiligtums 4 Santuario Santa Maria delle Armi ein byzantinisches Kloster bestanden. Aufgrund der von Eremiten besiedelten Grotten der Region erhielt der Ort die Bezeichnung "Ton Armon (Των αρμων)", d. h. "der Grotten", das Madonnenheiligtum trägt also die Bezeichnung Madonna der Grotten und hat nichts mit Waffen (ital. Wort Armi) zu tun. Im Jahre 1192 wurde hier ein Frauenkloster Santa Maria delle Armi urkundlich als Empfänger einer Schenkung erwähnt.
- Im 15. Jhdt. wurde im Bereich der zwischenzeitlich verlassenen Heiligen Stätte die Kirche Santa Maria delle Armi errichtet.
- Die meiste Verehrung findet ein in Stein graviertes Madonnenbild, welches im 15. Jhdt. in einer Grotte am Abhang des Monte Sellaro gefunden worden sei. Das in Silber gefasste Madonnenbild wird von Pilgern besucht, 2012 weilte es "zu Besuch" in Rom und wurde von Papst Benedikt XVI. gesegnet.
- Bei Restaurationsarbeiten wurde 2003/4 hinter dem Altar ein Fresko der Madonna mit dem Kinde freigelegt, welches möglicherweise aus der Zeit des mittelalterlichen Frauenklosters aus dem 12. Jhdt. datiert.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Besuch der Wallfahrtskapelle "Santuario Santa Maria delle Armi" (vor allem am Festtag der Schutzpatronin, am 25. April, der mit einer Prozession begangen wird), vom Vorplatz und vor allem von der Aussichtsterasse auf dem Dach eine hervorragende Aussicht über das ionische Meer bis Corigliano Calabro und Rossano und die Anhöhen der Sila (eine Landmarke sind die beiden Schornsteine des Elektrizitätswerks von Rossano an der Küste).
- Wandern im Parco della Cessuta, das Gebiet um den Monte Sellaro und die Schluchten wurde unter Schutz gestellt und gehört zum weitläufigen Schutzgebiet des Parco Nazionale del Pollino.
- Besuch der Schluchten, der Gola del Caldanello mit dem Klettersteig.
- Der Einstieg zur 2 Via Ferrata del Caldanello (klassifiziert als EEA, mässige Schwierigkeiten) liegt an der Zufahrtsstraße bei einem Wanderparkplatz.
- der Besuch der Karsthöhlen im Bereich des Santuario (des Schachts Abisso del Bifurto, der 683 m in die Tiefe verläuft und der Höhlen Serra del Gufo, Grotta Panno Bianco und Grotta di Balze di Cristo) und der Felsklippen zu den Schluchten ist Speleologen (Höhlenforschern) vorbehalten, Auskunft beim "Gruppo Speleo Serra del Gufo" +33 0981 991134.
- Baden in der Schwefelquelle "Grotta delle Ninfe".
Wanderung zum Monte Sellaro
[Bearbeiten]- der 3 Aufstieg beginnt unmittelbar beim Parkplatz des Santuario und führt zunächst in Serpentinen durch einen Hain von Steineichen.
- weiter führt der mit rot-weissen Markierungen gut bezeichnete Weg hinauf zum Sattel 4 Passo del Sellaro zwischen dem Monte Sellaro und dem Panno Bianco.
- hier beginnt der Aufstieg zum 5 Monte Sellaro nach Westen auf einem an Felsblöcken und Bäumen weiterhin rot-weiss markierten Weg, zuletzt wird der Gipfel des Monte Sellaro auf einem Kamm von Süden her erreicht.
- Wanderzeiten: Santuario-Passo del Sellaro ca. 45 Min., Passo-Gipfel Monte Sellaro 45 Min. (die ausgeschilderten 1½ Stunden sind korrekt, die Summe aus den angegebenen zweimal 30 Min. hingegen weniger...).
- Vom Sattel des Passo del Sellaro kann man in 2½ Stunden zum 6 Rifugio Vincenzo Zuccaro und in knapp 3 Stunden zum nördlichen Eingang des Parks wandern.
Einkaufen
[Bearbeiten]Cerchiara ist bekannt für sein traditionell zubereitetes Brot, verschiedene Bäckereien bieten die Brotsorten an.
Küche
[Bearbeiten]- Im Ort gibt es verschiedene Bars, Pizzerien und Restaurants
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- rund um den Ort gibt es mehrere Agriturismi
- einfache Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in den Schutzhütten Rifugio Calvario und der ehem. Caserma Forestale, welche als Berghütte und Unterkunft hergerichtet wurde.
- Pilger können im Santuario Santa Maria delle Armi für wenig Geld in einfachen Gästezimmern übernachten.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- Tourismusinformationen der Gemeinde unter +33 0981 991007
Ausflüge
[Bearbeiten]- in den Parco Nazionale del Pollino an dessen südöstlichem Ausläufer der Ort liegt
- in den nahen Ort Civita mit seiner italo-albanischen Kultur.
- das ionische Meer liegt in Sichtweite und lädt zu Badeausflügen ein.