Brünigpass

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Der Brünigpass führt von Meiringen resp. Brienzwiler im Berner Oberland nach Lungern und weiter nach Giswil im Kanton Obwalden. Der Pass führt ohne einen Scheiteltunnel über 1008 m ü.M., er wird von der schmalspurigen Brünigbahn teils mit Zahnradbetrieb befahren. Die Kantonsstrasse wird in den Wintermonaten soweit möglich geräumt, der Passübergang ist wintersicher ausgebaut. Der Übergang soll als Nationalstrasse ausgebaut werden, aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Untertunnelung in absehbarer Zeit nicht geplant.

Brünig - Passhöhe
Übersichtskarte

Hintergrund[Bearbeiten]

Der Brünigpass verbindet die Zentralschweiz mit der Grimselpass-Griespass - Route nach Domodossola in Norditalien; bis zur Bezwingung der Schöllenenschlucht war dieser Übergang die beste alpenquerende Verbindung nach Italien, die von Schweizer Käse- und Viehhändlern genutzt wurde, auf dem Rückweg wurden Getreide und Wein mitgebracht. Auch der Salzhandel nutzte den Übergang des Brünigpasses ins Bernbiet.

Immer wieder machten Konflikte zwischen Innerschweiz und Wallis und nach der Einführung der Reformation zwischen den katholischen Innerschweizern und den reformierten Bernern dem Warenaustausch über den Pass zu schaffen. Zunehmend wurde der Übergang touristisch genutzt, nach ersten Planungen in der ersten Hälfte des 19. Jhdt. wurde die Fahrstrasse 1859/61 gebaut - aus militär - strategischen Erwägungen beteiligte sich der Bund an den Baukosten. Zum Anschluss Berns an die Gotthardbahn und natürlich auch für den touristischen Verkehr zwischen Interlaken im Berner Oberland und der Innerschweiz wurde eine Eisenbahn errichtet. Die meterspurige Brünigbahn, auf der aufgrund der starken Höhenunterschiede Zahnradbetrieb notwendig ist, war lange die einzige schmalspurige SBB-Verbindung und wurde 2004 an die Zentralbahn übertragen. Sie verbindet Luzern mit Meiringen resp. Interlaken-Ost.

Regionen[Bearbeiten]

Der Brünigpass verläuft zwischen dem Obwaldner Tal der Sarneraa und dem Haslital im Berner Oberland. Die Passhöhe liegt 350 m westlich der Kantonsgrenze, hier liegt die Ortschaft Brünig, die zur Gemeinde Meiringen gehört. Auf der Berner Seite teilt sich die Route in die Südrampe, parallel zur Brünigbahn führt eine Strassenverbindung nach Meiringen und die steilere Nordrampe nach Brienzwiler mit Anschluss an die Autobahn A8.

Streckenverlauf[Bearbeiten]

Von Luzern aus folgt man, um zum Brünigpass zu gelangen, zunächst der Gotthardroute A2 in Richtung Süden. Nach der Strecke entlang des Seeufers und nach Hergiswil nimmt man bei der Einfahrt in den Loppertunnel in Richtung Alpnach - Sarnen; vorbei am Alpnachsee erreicht man auf der Autobahn 8 A8 den Obwaldner Hauptort Sarnen und den Sarnersee. Entlang des Sarnersees wird Sachseln und danach auch Giswil jeweils mit einem Tunnel umfahren, nach Giswil beginnt auf einem Abschnitt der alten Kantonsstrasse H4 der erste Anstieg.

Auch Lungern am gleichnamigen See wird mittels des Lungern-Tunnels umfahren, nach 4½ Kilometern auf der Kantonsstrasse H4 wird die Kantonsgrenze in den Kanton Bern überquert und die Passhöhe erreicht. Nach einem Kilometer auf der Berner Seite teilt sich die Strasse. Die Kantonsstrasse H4 erreicht nach weiteren 4½ km nach einem Nahezu-Kehrtunnel das Autobahnende der A8 bei Brienzwiler. Der Ausbau zu einer durchgehenden Nationalstrassenverbindung als zweispurige Autostrasse ist geplant; die Route ist immerhin wintersicher ausgebaut und wird in den Wintermonaten von Schnee befreit.

Bei der Aufzweigung führt eine Kantonsstrasse südwärts auf der Südrampe hinab nach Meiringen, auch die Brünigbahnlinie folgt diesem Verlauf.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Sarnen
Landenberg, Sarnen
Lungern
Alter Kirchturm, Lungern

Kaum eine Passroute führt an so vielen grösseren Seen vorbei, die Tunnel der Nationalstrassenroute zur Ortsumfahrung nehmen allerdings oftmals die Sicht, die auf der alten Kantonsstrassenroute schöner ist. Bei Alpnachstad befindet sich die Talstation der historischen Zahnradbahn auf den Pilatus.

  • 1 Pilatusbahn, Pilatus-Bahnen AG, Schlossweg 1, 6010 Kriens. Tel.: +41 (0)41 329 11 11, Fax: +41 (0)41 329 11 12, E-Mail:

Im Obwaldner Hauptort Sarnen ist der Ortskern und das historische Zeughaus auf dem Landenberg sehenswert, hier haben bis 1998 die Versammlungen der Landsgemeinde stattgefunden.

Über Sachseln ist auf einem Abstecher die 1 Kapelle in Flüeli-Ranft erreichbar, die am Ort der Einsiedlerklause von Niklaus von Flüe errichtet wurde. Die Wirkstätte von "Bruder Klaus", dem Schweizer Nationalpatron, wird von Pilgern und auch historisch interessierten gern besucht. Bei Giswil beginnt der erste Anstieg des Brünigpasses.

Die Strasse führt dem Lungerersee entlang, entweder wird der Ort im Tunnel umfahren, oder man kann einen Abstecher ins Dorf Lungern, das malerisch am See liegt, einplanen. Der 2 Alte Kirchturm kann als Aussichtsturm bestiegen werden; die zum romanischen Turm gehörige Kirche St. Katharina wurde von Überschwemmungen des Eibachs immer wieder beschädigt, so dass sie 1887 abgerissen werden musste. Auch vom 1 Chälrütirank ergibt sich ein schöner Ausblick auf den Lungerersee.

Die Ortschaft Brünig BE auf der Berner Seite knapp unterhalb der Passhöhe gehört zur Gemeinde Meiringen.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Brünigschwinget
  • von Giswil führt eine schmale Passstrasse über den Pass Glaubenberg. Im Glaubenberggebiet befinden sich militärische Schiessplätze, von der Passhöhe auf 1543 m ü.M. sind Wanderungen u.a. auf den Gipfel des Fürstein möglich.

Die Luftseilbahn 2 Lungern-Turren führt die Besucher ins Gebiet von Turren. Im Sommer gelant man hier in ein Wandergebiet, im Winter kann man Winterwandern, Schneeschuhlaufen oder Skitouren u.a. auf die Höch Gumme unternehmen. Die Vierersesselbahn zur Alp Schönbüel und die beiden Skilifte auf die Höch Gumme und den Arnifirst wurden rückgebaut.

  • 1 Restaurant Turren. Tel.: +41 (0)41 679 75 75, E-Mail:
  • Besuch der Brünigschwinget: in der seit 1916 ausgebauten 1 Natur-Arena knapp unterhab der Brünig - Passhöhe findet mit der Brünigschwinget jeweils Ende Juli eines der bekannten Schwingfeste der Innerschweiz statt. Schwingen ist eine auf den Alpen entstandene Form des Ringens, die auf Sägemehlringen ausgetragen wird; der zu den Schweizer Nationalsportarten zählende Anlass bringt jeweils um die 6'000 Zuschauer in die Arena.

Auf dem Brünig laden verschiedene Gaststätten zur Einkehr ein:

Sicherheit[Bearbeiten]

Die Brünig-Passtrasse wird im Winter befahrbar gehalten, nach starken Schneefällen kommen die Schneeräumarbeiten oft nur langsam vorwärts, so dass Winterausrüstung, gute Winterreifen und ggf. Schneeketten notwendig sind.

In den Sommermonaten wird die Brünigroute vor allem an Wochenenden gern von Motorradfahrern befahren; um sich und andere nicht zu gefährden, müssen die Geschwindigkeitsbeschränkungen und das Alkoholverbot auf der Strasse eingehalten werden.

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

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