Argentiera
Argentiera | |
Region | Sardinien |
---|---|
Einwohnerzahl | |
Höhe | 30 m |
Argentiera |
Argentiera ist eine ehemalige Bergbausiedlung mit einem beliebten Badestrand in der Provinz Sassari an der Nordwestküste von Sardinien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das erzhaltige Gestein, vorwiegend silberhaltiger Bleiglanz und Pechblende, in den Hügelzügen um Argentiera an der sardischen Westküste wurde möglicherweise bereits in römischer, sehr wahrscheinlich in pisanischer Zeit ausgebeutet. Nachdem die Erzvorkommen im Tagebau nicht mehr zugänglich waren, wurden Schächte in die Tiefe getrieben. Im Jahre 1870 waren die ältesten Schächte Galleria Rietto, Galleria Calabronis und Galleria Superior in Betrieb. In der Folge wurden die neuen Schächte Pozzo Mare und Pozzo Podestà (benannt nach Baron Andrea Podestà, dem Präsidenten der Minengesellschaft Società Correboi) in die Tiefe getrieben, die teils unterirdisch mit Tunneln verbunden waren. Das geförderte Erz wurde in der Laveria (Waschanlage) vom übrigen Felsgestein getrennt und an einer Mole in der (heutigen Badebucht) nach Porto Conte (nahe Alghero) und von dort zur Verarbeitung nach Antwerpen und in späteren Jahren in italienische Hüttenwerke verschifft. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der Blütezeit der Erzausbeutung arbeiteten hier 300 Mitarbeiter. Im Jahre 1963 wurden die Erzverarbeitungsanlagen und die Infrastruktur stillgelegt und dem Verfall preisgegeben, zwischenzeitlich wurde ein Museum eingerichtet und auf Tourismus ausgerichtete Anbieter und Feriengäste richten die Gebäude wieder her.
Der Bergwerkkomplex von Argentiera gilt als einer der bedeutendsten der italienischen Bergbau - Industriegeschichte und wird als Teil des Parco Geominerario Storico e Ambientale della Sardegna unter UNESCO - Schutz gestellt.
Anreise
[Bearbeiten]Da die ehemalige Bergbausiedlung zwar zu Sassari gehört, von der Stadt aber gute 40 km entfernt ist, muss die Anfahrt geplant werden.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der 1 Flughafen Alghero (IATA: AHO) mit gut 30 km Distanz ist der nächste Flughafen, er wird auch von Billigfluglinien bedient.
Mit der Bahn/ mit dem Bus
[Bearbeiten]Mit dem öffentlichen Verkehr reist man über Sassari an, welches von einer von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato / Trenitalia betriebenen Stichlinie erreicht wird. Diese verbindet Sassari mit der Eisenbahn - Hauptachse von Porto Aranci resp. Olbia im Nordosten über Macomer nach Cagliari im Süden. Von Sassari ist Argentiera viermal täglich mit der Buslinie 732 der sardischen Busgesellschaft arst erreichbar.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Ab Sassari nimmt man die und ab Porto Torres die bis zum Weiler Palmadula. Von dort führt eine asphaltierte Nebenstrasse, die Via Argentiera als Fortsetzung der in einigen Kurven über 6 km nach Argentiera. Eine Küstenstrassenverbindung existier nicht.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Der kleine Sporthafen kann nur mit privaten Booten erreicht werden.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Ähnlich wie der motorisierte Verkehr erreicht man Argentiera auch mit dem Fahrrad nur über die Verlängerung der ab Palmadula, ein Küstenradweg o.ä. existiert aufgrund der Steilküsten im Westen von Sardinien nicht.
Mobilität
[Bearbeiten]Der Ort ist klein genug, um ihn zu Fuss zu erkunden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- von den Gebäuden der ehemaligen Minenanlage ist im Ortszentrum der gewaltige Kiefernholzkomplex 1 Laveria (Waschanlage, in welcher das erzhaltige Gestein aus den Bergwerksschächten von Geröll ohne Erzgehalt zu trennen) erhalten und wird derzeit restauriert, die Industrieruine gibt schöne Photomotive ab.
- Im Verlauf der Via Pozzo Podestà wurde der Komplex des 2 Pozzo Podestà , des Zugangs zum modernsten Grubenschacht, der mit einer Belüftungs- / Entlüftungsanlage in einem Kompressorenhaus ausgerüstet war, restauriert und ist wohl an Sonntagen als Museum zugänglich.
- Am "Weg der alten Minen" (Via Miniera Vecchia) ist der Eingang zur früh ausgebeuteten Mine 3 Galleria Calabronis noch aufzufinden.
- Auf der Schotterstrasse Via Bellavista gelangt man zur Abraumhalde, hier wurden Schotter und Schlacke früher ins Meer gekippt - schöner Ausblick auf den Ort mit den zerfallenden Anlagen der Laveria.
- Am Strand, der Spiaggia di San Nicola sind noch Reste der 4 Kai-Anlagen erhalten, wo das blei- und zînkhaltige Erz nach Porto Conte verschifft wurde.
- zum ehem. Bergwerksort gehören noch die 5 Chiesa Santa Barbara (der Bergbaupatronin gewidmet) und die noch als solche erkennbare ehem. 6 Direktorenvilla .
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Baden an den drei Strandbuchten der 1 Cala dell'Argentiera , im Sommer bewirtschafteter kleiner Lido mit Liegen und Sonnenschirmverleih, Strandbar, Parkplätze oberhalb des Strandbogens auf geschotterten Terrassen.
- eine Alternative für einen Badestop ist die etwas weiter nördlich an der Zufahrt nach Argentiera Buch von 2 Porto Palmas , hier ebenfalls Strandbar im Sommer, Parkplätze.
- Suche nach den Spuren der Bergbauvergangenheit des Orts Argentiera, die Ruinen geben oft interessante Photomotive für an Industriearchäologie Interessierte ab. An verschiedenen Orten finden sich Informationspanels zur Geschichte von Argentiera (ital., engl.)
Einkaufen
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]- eine Bar / Gaststätte an der Piazza Marchese Camillo, dem ehemaligen Ortsmittelpunkt, ist im Sommer geöffnet.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 Inn Hostel Argentiera, Via Monteponi 4, 07040 Argentiera (SS). Tel.: +39 079 530220.
Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- Website von Sardegnoturismo, ital.