Alor-Archipel
Alor-Archipel | |
Provinz | Nusa Tenggara Timur |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 357 m |
Alor-Archipel |
Alor-Archipel ist ein aus 95 Inseln bestehender indonesischer Archipel im Norden der Suwasee. Die beiden Hauptinseln sind Alor (210,4 km²) im Osten und die kleinere Insel Pantar. Nördlich von Pantar sind Lapang und Batang. Die westlichsten Inseln des Archipels sind die kleinen Kambing, Rusa und Kangge (vormals Marisa). Kambing, Lapang, Batang, Sika und Nuba sind ebenfalls unbewohnt. Die wichtigste Ortschaft ist der Verwaltungssitz Kalabahi auf Alor.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Archipel ist vulkanischen Ursprungs. Die höchsten Vulkane auf Alor sind der Kolana (1765 m) und der Muna (1440 m). Aktiv ist der 1 Sirung (Gunung Sirung) (862 m) auf Pantar. Der Blick in die karge Caldera mit See ist beeindruckend.
Die älteste Beschreibung durch einen Europäer stammt aus den 1520ern von Antonio Pigafetta, Teilnehmer der Expedition Magellans.
Ein Großteil der ländlichen Bevölkerung lebt von Subsistenzlandwirtschaft. Die höheren Lagen sind mit lichten Wäldern bestanden, von denen allerdings fast jedes Jahr ein Teil Bränden zum Opfer fällt.
Sprache
[Bearbeiten]Wer eine Schule besucht hat versteht auch Bahasa bzw. die lokale, kreolisierte Variante „Alor-Malaiisch.“ Die Alor-Sprache gehört zur den Malayo-polynesische Sprachen. Papua-Sprachen und ihre Dialekte werden auch gebraucht. Auf Alor wichtig ist das Adang mit den Dialekten Hamap und Kabola. Auf der Insel Tereweng wird das gleichnamige gesprochen.
Auf Alor herrscht eine große ethnische und linguistische Diversität, die ihre Ursache in der jahrhundertelang geübten Kopfjagd hat – es war einfach lebensgefährlich mit jemanden außerhalb des eigenen Tals oder Stammes in Kontakt zu kommen, was zu Abschottung führte. Verschiedene Forscher gehen von 48 bis sechzig distinkten Sprachen im Archipel aus; davon sind 25 Papua-Sprachen. Gerade die Bergstämme pflegten auch Kannibalismus. Erst nachdem die holländische Kolonialmacht um 1900 begann ihre Oberhoheit in den Außenbesitzungen Inselindiens durchzusetzen, wurden diese Praktiken unterdrückt, für Alor nachweislich 1912. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung wurde vor allem evangelisch missioniert, ohne dass animistische Traditionen (adat) vollkommen verschwanden. In den Küstenbereichen leben etliche Moslems.
Anreise
[Bearbeiten]Man ist hier in einem wirklich abgelegenen Teil Indonesiens.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- Flughafen Pantar (Bandar Udara Pantar) 2021 eröffnet, wegen kurzer Landebahn nur geeignet für Cessna 208. 2024 kein kommerzieller Linienbetrieb.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Fahrkarten verkauft 1 Pelni, am Jl. Cokroaminoto 5 (Tel. +6238621195). Deren Schiffe legen am 1 großen Pier an.
Formalitäten für aus dem Ausland kommende Segelyachten müssen in Kupang erledigt werden.
Mobilität
[Bearbeiten]Eine Infrastruktur ist nur schwach ausgebaut. Von Kalabahi führt eine geteerte Straße nach Westen zur Hälfte um den vogelkopfähnlichen Teil der Halbinsel sowie in die entgegensetzten Richtung Flughafen und weiter bis 1 Waisika und zur Ostküste nach 2 Maritaing (Kolana) mit seinem kleinen Hafen, aber großer Statue eines Generals. Es liegt 115 km von Kalabahi.
Zur Südküste gibt es Stichstrecken, ihr entlang keine durchgehende Verbindung.
In Kalabahi sorgen landestypische Minibusse (Bemos) für den öffentlichen Verkehr. In die anderen Orte verkehren Busse. In das bergige Inselinnere fahren Jeeps, sogenannte Pansars.
Als Individualtourist wird man kaum um das Mieten eines Motorrads herumkommen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Traditionelle Dörfer
Charakteristisch für die traditionelle Kultur sind auf Pfählen gebaute Hütten. Ata Kiwan sind die „Menschen der Berge.“
- Im denkmalgeschützten Folkloredorf 5 Takpala (kampung tradisional Takpala), 14 km von Kalabahi, ist man auf Besucher eingestellt. Bewohnt wird es von sechs Familien, Angehörigen des Abui-Stammes, die in den 1930ern von der Anthropologin Cora Du Bois untersucht wurden. Sie sind für ihren lego-lego-Tanz bekannt. Die Kolwat-Häuser haben unter ihren spitzen Palmblattdächern keine Wände. Lediglich die beiden für besondere Zwecke gebauten Kanuawat-Häuser haben solche.
Kalabahi
[Bearbeiten]Die Region an der Westküste der Insel um Kalabahi ist das einzige ebene Gebiet. Die Ortschaft, das wirtschaftliche Zentrum mit gut sechzigtausend Seelen, zieht sich in Form von wellblechgedeckten Häuschen kilometerlang hin.
- Resto Mama, Kalabahi Timur (Jl. Buton, Ortsteil Kadelang überm Strand). Soll das beste Restaurant Kalabahis sein, die Preise entsprechend etwas höher. In jedem Fall lohnt sich der Meerblick, den man umso ausgiebiger geniessen kann, als dass die Bedienung sich Zeit läßt. Geöffnet: 10.00-22.00.
- Einkaufen
- 2 Kadelang-Markt (Jl. Buton, Ortsteil Kadelang). Von hier fahren die Minibusse und Motorradtaxis ins Umland. Geöffnet: 6.00-17.30.
- 3 Wäscherei Nofitta, Jl. Anoa, Kalabahi Tengah. Geöffnet: 8.00-22.00.
- Unterkunft
- Direkt am Pelni-Hafen sind das einfache Adi Darma (Tel. +62386821049) sowie das bessere Hotel Melati (Tel. +6281239104343).
- 1 Hotel Pulo, Mutiara, Teluk Mutiara. Tel.: +6238621727.
Nordküste der Halbinsel
[Bearbeiten]2 Pulau Sika ist ein klischeehaftes Tropeninselchen mit weißem Sandstrand. Es liegt etwa 600 Meter in der direkten Verlängerung der Landebahn des Flugplatzes Alor und kann bei Ebbe zu Fuß erreicht werden. Außer einer kleinen Andachtsstätte ist hier nichts.
Bleibt man auf Alor und folgt dem Jl. Mali entlang der Küste folgt 25 km lang ein palmenbestandener Strand dem Nächsten bis zum Dorf 6 Kokar. Das auf halber Strecke gelegene Dorf Alila Timur (Kabola) ist streng korangläubig. Geht man von diesem den kleinen Fluß 2 km aufwärts kommt man zum Wasserfall 3 Air Terjun Manna mit Pool darunter.
In Kokar gibt es einen kleinen Markt und drei Homestays. Zwei Kilometer südlich davon hat man ein Mangrovenschutzgebiet ausgewiesen, durch das ein Bohlenweg führt.
Nordosten von Alor
[Bearbeiten]- Um hinzugelangen, zweigt man von der nördlichen Küstenstraße 2 7,3 km vor Taramana (8° 9′ 52″ S 124° 48′ 41″ O) ab. Man fährt etwa 15 Minuten über Stock und Stein einen Flußlauf hinauf. Auf halber Strecke kommt man an einem kleinen Wasserfall vorbei.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Strände
[Bearbeiten]Tauchen
[Bearbeiten]Zum Tauchen werden rund 75 Stellen genutzt. Beste Saison hierfür ist Juni bis September wenn das klare Wasser Sichtweiten um vierzig Meter erlaubt. Der Artenreichtum unter Wasser ist enorm. Im Bereich der Pantar-Straße sind die Strömungen stark.
Unterkunft
[Bearbeiten]Homestays in den Dörfern sollten vor Ort zu erfragen sein. Richtiggehende Hotels bzw. Resorts gibt es eigentlich nur in/um Kalabahi.
Bei 7 Alor-kecil sind vier auf Taucher eingerichtete Ferienanlagen. Einige weitere sind im 3,5 km Kilometer nördlich gelegenen Dorf beim Bota-Strand, bzw.
- 2 Sebanjar-Strand, 3 km ndl. von Alor-kecil.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Siehe auch: Inseln des Solor-Archipels die zwischen Flores und Alor liegen.
Pura
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Neuere anthropologische und historische Forschung findet sich in den Fachartikeln von Hans Hägerdal.
- Du Bois, Cora; The People of Alor; 1944, 2 Bde. [“A social-psycholog. study of an East Indian island”]; 1960 (Harvard Univ. Pr.)
- Klamer, Marian; The Alor-Pantar languages: History and typology; Berlin ²2017 (Language Science Press); ISBN 978-3-946234-67-8; doi:10.5281/zenodo.437098
- McIntosh, Linda S.; Peni, Yulianti; Alorese Textiles, Specifically Tenapi, and Their Production of Ternate Island, Alor Regency, NTT, Indonesia; Archipel, № 102 (2021), S. 209–239; doi:10.4000/archipel.2667
- Vatter, Ernst; Ata kiwan: unbekannte Bergvölker im tropischen Holland; ein Reisebericht; Leipzig 1932 (Bibliogr. Inst.)
- Volk-Kopplin, Bettina; „… und darum ist sie so qualvoll gestorben“: Tradition und indigene Moderne bei den Diang des ostindischen Alor-Archipels am Beispiel ihres Umgangs mit dem Tod; Berlin 2013 (LIT-Verl.); [Diss. 2012]