Äthiopien

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Äthiopien
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtAddis Abeba
RegierungsformBundesstaat
WährungÄthiopischer Birr (ETB)
Fläche1.104.300 km²
Einwohnerzahl104.957.438 (2017)
AmtsspracheAmharisch
ReligionMuslime 45 % bis 50 %, Äthiopisch-orthodoxe Christen 35 % bis 40 %, Animisten 12%, andere 3 % bis 8 %
Strom/Stecker220 V, 50 Hz;
Eurostecker/​Schuko/​D/​SEV 1011/​L/​E
Telefonvorwahl+251
Domain.et
ZeitzoneUTC+3 (MEZ+2h)

Äthiopien (auch Abessinien, amharisch: ኢትዮጵያ, Ityop̣p̣əya) liegt in Ostafrika. Angrenzende Länder sind Eritrea, Dschibuti, Somalia, Kenia, Südsudan und Sudan. Es ist nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas.

Äthiopien ist die zweitälteste offizielle christliche Nation der Welt nach Armenien. Äthiopien ist auch der Ort der ersten Hijra (615 n. Chr.) in der islamischen Geschichte, bei der der christliche König von Äthiopien Flüchtlingen Zuflucht bot, die vom Propheten Mohammed aus Mekka geschickt wurden. Von einer kurzen italienischen Besetzung in den 1930er- und den 1940er-Jahren abgesehen wurde das Land niemals kolonialisiert.

Reisende erleben ein zweigeteiltes Land: im Norden und Osten bildet das kulturelle Erbe den Schwerpunkt, während im Süden mehrere Nationalparks und Seen im Bereich des Ostafrikanischen Grabens mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt sowie der Lebensraum mehrerer indigener Völker zu finden sind.

Regionen[Bearbeiten]

Die Regionen Äthiopiens
Gebiet der historischen Region Shewa mit der Hauptstadt Addis Abeba
Das historische Kernland Äthiopiens mit seiner Hochlandlandschaft und seiner vom stereotypen Afrika sehr unterschiedlichen Kulturgeschichte
Vorwiegend muslimische Gebiete einschließlich der heiligen Stadt Harar
Die verschiedenen Regionen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs (engl. Great Rift Valley) mit typisch ostafrikanischer Savanne und Seen. Dies ist der Lebensraum mehrerer indigener Völker, darunter die Dorze, die Hamar, die Karo und die Mursi.
Das selten bereiste Gebiet mit mehreren indigenen Völkern

Städte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Äthiopien
  • 1 Addis Abeba (አዲስ አበባ, ​Finfinne) . Hauptstadt mit etwa 3 Mio Einwohner. (9° 1′ 38″ N 38° 44′ 13″ O)
  • 2 Aksum (አክሱም, ​Axum) . Stadt im Norden Äthiopiens mit historischen Gräbern und Stelenfeldern. (14° 7′ 18″ N 38° 43′ 53″ O)
  • 3 Awasa (አዋሳ, ​Hawassa) . Größere Stadt am Awasasee. (7° 3′ 0″ N 38° 28′ 0″ O)
  • 4 Arba Minch (አርባ ምንጭ, ​übersetzt „vierzig Quellen“) . Ort am Abaya- und Chamosee, Beginn des Nechisar-Nationalparks. (6° 2′ 0″ N 37° 33′ 0″ O)
  • 5 Bahir Dar (ባሕር-ዳር) . Stadt am Tanasee im nördlichen Hochland von Amhara. (11° 35′ 6″ N 37° 23′ 24″ O)
  • 6 Dese (ደሴ, ​Dessie) . Zwischenstopp auf der zweitägigen Busfahrt von Addis Abeba nach Lalibela. (11° 8′ 0″ N 39° 38′ 0″ O)
  • 7 Dire Dawa (ድሬዳዋ) . Siebtgrößte Stadt Äthiopiens. (9° 35′ 0″ N 41° 52′ 0″ O)
  • 8 Gondar (ጎንደር, ​Gonder) . Ehemalige Hauptstadt im nördlichen Hochland von Amhara mit der Festungsstadt Fasil Ghebbi UNESCO-Welterbe. (12° 36′ 0″ N 37° 28′ 0″ O)
  • 9 Harar (ሐረር) . Historische und heilige islamische Festungsstadt. (9° 18′ 40″ N 42° 7′ 40″ O)
  • 10 Jimma (ጅማ) . Verkehrsknotenpunkt in Südwest-Äthiopien. (7° 40′ 0″ N 36° 50′ 0″ O)
  • 11 Lalibela (ላሊበላ) . Stadt im nördlichen Hochland mit den berühmten Felsenkirchen UNESCO-Welterbe. (12° 2′ 8″ N 39° 2′ 46″ O)
  • 12 Mek’ele (መቀሌ) . Hauptstadt der Region Tigray im äußersten Norden Äthiopiens. (13° 29′ 49″ N 39° 28′ 37″ O)

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Nationalparks[Bearbeiten]

Landschaften[Bearbeiten]

Kulturerbestätten[Bearbeiten]

  • 1 Fasil Ghebbi (ፋሲል ግቢ) . Fasil Ghebbi liegt etwa 700 km nördlich von Addis Abbeba in der Stadt Gondar. Im 16. und 17. Jahrhunderts war es die Residenzstadt der äthiopischen Kaiser. Sie ist umgeben von einer 900 m langen Mauer, ihre Paläste waren geprägt von arabischen und hinduistischen Einflüssen. Spätere Umbauten im Stil des Barock erfolgten unter dem Einfluss jesuitischer Missionare. (12° 36′ 29″ N 37° 28′ 11″ O)
  • 2 Felsenkirchen von Gheralta. Dutzende Felsenkirchen in den Gheralta-Bergen bei Hawzien. (13° 55′ 12″ N 39° 22′ 12″ O)
  • 3 Felsenkirchen von Lalibela . In einer bergigen Region rund 650 km nördlich von Addis Abeba liegt der christliche Wallfahrtsort Lalibela, wo im 12./ 13. Jahrhundert elf Felsenkirchen aus dem Basalt gemeißelt wurden. Es handelt sich dabei um die größten von Menschen geschaffenen monolithischen Strukturen. (12° 1′ 46″ N 39° 2′ 25″ O)
  • 13 Kulturlandschaft der Konso . Die Konso sind ein Volk im südlichen Äthiopien. Sie leben in dicht bebauten und mit Mauern umgebenen Siedlungen, ihre Felder sind in Form von gemauerten Terrassen angelegt. Bekannt sind die Konso auch für ihre geschnitzten Stelen, sie stellen oft berühmte Krieger dar und dienen der Weitergabe ihrer Traditionen. (5° 15′ 0″ N 37° 28′ 59″ O)
  • 4 Reliefierte Stelen von Tiya . Der Ort Tiya liegt rund 80 km südlich von Addis Abeba. Hier liegt eine der wichtigsten archäologischen Stätten der Soddo-Region. Von den 36 Monumenten sind 32 Stelen mit Reliefs geschmückt, die Bedeutung dieser Symbole ist jedoch noch nicht restlos geklärt, und ebenso ist noch unklar,von welcher Kultur sie stammen. (8° 26′ 6″ N 38° 36′ 44″ O)
  • 5 Ruinen von Aksum . Die Ruinen der Stadt Aksum liegen im Norden des Landes unweit der Grenze zu Eritrea, es war zwischen dem 1. und dem 13. Jahrhundert die Hauptstadt eines mächtigen Königreichs. Neben den Ruinen ehemaliger Burgen findet man monolithische Obelisken, riesigen Stelen und Königsgräber. Merkmale: Grabkammer, Hügel, Museum, Ruine, Stele. (14° 7′ 49″ N 38° 43′ 7″ O)
  • 6 al-Scheich Ḥusein (الشيخ حسين, ​Sheek Huseen, Sheikh Hussein) . Wallfahrts- und historischer Ort mit dem Grab (Dirre) des Sufi-Heiligen Scheich Ḥusein aus dem 13. Jahrhundert, der den Islam in diese Gegend brachte. (7° 44′ 48″ N 40° 42′ 27″ O)
  • 14 Unteres Tal der Awash . Etwa 500 km nordöstlich von Addis Abeba nahe der Grenze zu Dschibuti mündet der Fluss Awash in den Abbe-See in der Danakil-Senke. An seinem Unterlauf wurden Skelettfragmente von Hominiden gefunden, das bekannteste ist wohl die rund 3,2 Millionen Jahre alte Lucy. (10° 0′ 0″ N 40° 0′ 0″ O)
  • 15 Unteres Tal des Omo . Der Fluss Omo mündet nahe der Grenze zu Uganda in den Lake Tukana. Am Unterlauf dieses Flusses wurden die Fossilien „Omo“ und „Omo 2“ gefunden. Sie sind rund 130.000 Jahre alt und Vorläufer des Homo sapiens. (5° 22′ 19″ N 36° 43′ 30″ O)

Siehe auch: Welterbe in Äthiopien

Hintergrund[Bearbeiten]

Äthiopien ist das einzige afrikanische Land, das nie formell von einer europäischen Macht kolonisiert wurde. Trotz italienischer Versuche im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert widersetzte sich Äthiopien erfolgreich der Kolonialisierung.

Abessinien, wie Äthiopien früher auch genannt wurde, ist der einzige afrikanische Nationalstaat mit historischer Tradition und kann auf eine über 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Nach offizieller Darstellung des Staates soll Menelik I. im Jahr 980 v. Chr. das abessinische Kaiserreich gegründet haben. Das Kaiserreich überstand in Folge die Feldzüge der großen Feldherren der Antike, den späteren Untergang der Antike, das dunkle Zeitalter des Mittelalters und konnte sich sogar den Kolonialbestrebungen der Weltmächte im 19. Jahrhundert erfolgreich widersetzen. Erst 1935 begann das faschistische Italien einen Feldzug gegen Äthiopien, den Abessinienkrieg, aus dem sich das Land nach einem langen und blutigen Guerillakrieg 1941 zurückziehen musste.

Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem historisch überkommenen Feudalismus führte 1974 zu einem Staatsstreich und zur Einführung eines sozialistischen Wirtschaftssystems. Aus dieser Zeit stammt das in Deutschland weit verbreitete Bild einer hungernden Bevölkerung in Äthiopien, nach einer Reportage der britischen BBC aus dem Jahr 1984. Der Zusammenbruch des Ostblocks führte auch zum Kollaps der sozialistischen Regierung und zur Installation einer demokratisch gewählten Regierung; infolge der Wirren erlangte Eritrea 1993 die Unabhängigkeit von Äthiopien und das Land verlor seinen direkten Zugang zum Meer. Nach einem erfolglosen Versuch, Eritrea 1998 zurückzuerobern, ist das Verhältnis zwischen beiden Ländern bis heute stark belastet. Äthiopien leidet heute nicht nur unter immer wiederkehrenden Hungersnöten, sondern auch an einer innenpolitischen Instabilität bedingt durch separatistische Bewegungen, die immer wieder die Unabhängigkeit und die Lösung vom Staatsverbund fordern.

Wer Äthiopien bereist, sollte sich im Klaren darüber sein, dass Äthiopien eines der ärmsten Länder der Welt ist. Des Weiteren sieht man Menschen mit erschreckenden Krankheiten auf den Straßen. Leider gehören Polio, Tuberkulose, aber auch schlimme Verbrennungen am ganzen Körper nach wie vor zum Alltag.

Anreise[Bearbeiten]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Ein Einreisevisum für Äthiopien ist für alle Staatsangehörigen erforderlich; ausgenommen sind Staatsbürger von Kenia und Dschibuti. Offiziell erfolgt die Antragstellung von Touristen- und Geschäftsreisevisa nur noch über das eVisum-Portal. Am Internationalen Flughafen Addis Abeba Bole werden bei der Aus- und/oder Einreise an der Passkontrolle Fingerabdrücke, sowie die Aufnahme eines digitalen Passfotos der einreisenden Person genommen. Die Einreise für Drittstaatler nach Eritrea ist von Äthiopien kommend weiterhin nur auf dem Luftweg nach Asmara möglich. (Stand: Sep 2022)

Die äthiopische Botschaft in Berlin ist auch für Polen, Tschechien und Slowakei zuständig. Die äthiopischen Honorarkonsulate stellen keine Einreiseerlaubnisse aus.

  • Für Schweizer und Österreicher: Section consulaire de l'Ambassade, Rue de Moillebeau 56, 1211 Genève 19. Tel.: (022)919 70 10, E-Mail: Preis: 1 Einreise: 48 sfr.
  • Visa on Arrival: Bei Einreise über den Flughafen Addis Abeba – und nur dort – sind “Visa on Arrival” erhältlich (dies gilt nicht für anderswo eingebürgerte Eritreer oder Somalis). Die Infrastruktur am Flughafen ist allerdings nicht geeignet, eine hohe Zahl ankommender Touristen schnell und problemlos mit Einreisevisa auszustatten. Mit langen Wartezeiten ist zu rechnen. Preise 30 Tage, 1 Einreise: 45 €; 90 Tage, mehrf. 72 € (zum Tageskurs).[1] (Stand: Nov 2016)
  • eVisum: Das 2017 eingeführte, online zu beantragende eVisum ist seit 1. Juni 2018 für Staatsangehörige jeder Nationalität erhältlich. Wie das visa-on-arrival gilt es nur zur Einreise am Flughafen Addis Abeba. Preise 30 Tage, 1 Einreise: US$ 52, bis 90 Tage: US$ 72. (Stand: Sep 2022)
  • Aufenthaltsverlängerungen: Visumverlängerungen müssen bei der Einwanderungsbehörde in Addis Abeba beantragt werden. Fällig wird die doppelte Visumsgebühr (nicht in Landeswährung zahlbar).
  • Gelbfieber: Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet oder Aufenthalt von mehr als 12 Stunden im Transit eines Gelbfiebergebiets müssen alle Personen ab einem Alter von neun Monaten eine Gelbfieberimpfung nachweisen.

Zoll[Bearbeiten]

Freimengen:

  • 200 Zigaretten, oder 100 Zigarren oder 250 g Tabak
  • 2 Liter Alkohohaltiges
  • 500 ml Parfüm
  • Geschenke für 500 Birr
  • 100g Gold oder Edelmetalle

Beträge von mehr als umgerechnet US$ 3000 müssen von Reisenden bei Ein- und Ausreise deklariert werden. Die Höchstgrenze für Ein- und Ausfuhr von Bargeld in Landeswährung beträgt pro Person 200 ETB.

Ohne Genehmigung des Nationalmuseums dürfen keine Gegenstände ausgeführt werden, die kunsthistorischen Wert haben. Hierzu gehört praktisch alles älter als 50 Jahre.

Flugzeug[Bearbeiten]

Ethiopian Airlines hat seit dem Beitritt zur Star Alliance 2011 sein Netz stark erweitert und Addis Abeba zu einem Drehkreuz für preisgünstige Flüge nach Afrika südlich der Sahara ausgebaut. Flüge ab München landen in der Regel in Rom zwischen, ab Frankfurt am Main geht es direkt. Die Anreise mit den Konkurrenten Emirates, Egypt Air, Turkish Airlines oder Qatar Air dauert wegen der notwendigen Umsteigeverbindungen deutlich länger.

Inner-afrikanische Flüge werden zumeist im Neubau des Terminal 2 International – Bereich C abgefertigt. Am Inlandsflughafen gibt es keinen Visumsschalter.

Bahn[Bearbeiten]

Bahnstrecke Addis Abeba - Dschibuti, eröf. 2016.

Im Oktober 2016 wurde die mit chinesischer Hilfe gebaute und hochmoderne Dschibuti-Äthiopien-Bahn in Normalspur eröffnet.[2] Der kommerzielle Güter- und Personenverkehr wurde im Januar 2018 aufgenommen.[3] Die 756 km lange Strecke geht von Sebeta/Addis Abeba über Awash und Miesso nach Dschibuti. Sie ersetzt die alte von der Franzosen gebaute Meterspur-Strecke.

Es sind zwei weitere Anschlussstrecken in Bau, die von Awash und der Dschibuti-Äthiopien-Bahn aus entlang der Abbruchkante des ostafrikanischen Grabenbruchs und des äthiopischen Hochlandes geführt werden. Damit lassen sich dann auch von Addis Abeba oder Dschibuti aus Ziele in Nordwest-Afar an der Danakil-Senke, im Äthiopischen Hochland (wie Lalibela) und Tigray (u.a. Mek'ele) erreichen. Der Zeitaufwand liegt eher in Stunden als in Tagen. Äthiopien kaufte dafür Züge, die auch Schlafwagenkomfort bieten. Allerdings hat sich der Personenverkehr nicht in der gewünschten Weise entwickelt.

Bus[Bearbeiten]

Es gibt keine Möglichkeit per Bus direkt nach Äthiopien einzureisen, an der Grenze ist umzusteigen.

  • Kenia: Von/nach Kenia ist der einzig praktikable Weg über die Grenze bei Moyale (770 km von Addis Abeba). Auf äthiopischer Seite ist die Straße durchgehend „geteert“. Auf kenianischer Seite sind mehrere hundert Kilometer Straße ungeteert. Von hier verkehrt ein Bus nach Marsabit (8½ Stunden) von wo man über Isiolo nach Nairobi (insgesamt 800 km) gelangt.
  • Dschibuti: Es verkehren tägliche Busse zwischen Dschibuti und Dire Dawa (10-12 Stunden; 3000 DJF bzw. 230 Birr) über Gelille. Abfahrt der Busse der Société Bus Assajog ist in Dschibuti an der Av. Gamel Abdel Nasser frühmorgens. Deutlich umständlicher ist der Weg von Dschibuti nach Logiya. Hierzu geht erst ein Minibus nach Galafi (ca. 5 km vor der Grenze, in Äthiopien 11° 45′ 21″ N 41° 50′ 16″ O) von dort mit einem ein Mal täglich verkehrenden Bus (3 St., 100 Birr).
  • Somaliland: Aus der Hauptstadt Hargeisa fährt man zum Grenzübergang bei Wajaale (ca. 100 km, 2 St.; 9° 36′ 0″ N 43° 19′ 54″ O) mit Weiterreisemöglichkeiten nach Jigjiga und von dort nach Harar (jeweils 3-3½ St.).
  • Sudan: Aus Khartum fährt man nach al-Qaḍārif. Über Doka gelangt man zum Grenzort Gallabat (arabisch: ‏القلابات‎) / Metema (12° 57′ 29″ N 36° 9′ 7″ O). Von dort gibt es Minibusse nach Gondar (180 km, 3 Std., Teerstraße) oder direkt nach Addis (2 Tage Fahrzeit).

Auto/Motorrad/Fahrrad[Bearbeiten]

Äthiopien unterhält zu jedem seiner Nachbarländer befahrbare Grenzübergänge. Die Landgrenze zu Eritrea ist seit 11. September 2018 bei 1 Zalambessa (Zela Ambesa) (14° 32′ 14″ N 39° 23′ 16″ O) für Inländer wieder geöffnet.

Bei Einreisen mit eigenem Fahrzeug ist zu beachten, dass der Grenzübertritt nur Montag bis Freitag tagsüber (vor 18.00) möglich ist. Das Fahrzeug muss auch wieder ausgeführt werden da sonst eine Einfuhrsteuer fällig wird, die bis zu 150 % des Neuwerts betragen kann.

Eine Möglichkeit, mit dem Auto aus dem Sudan anzureisen, gibt es mit dem Straßengrenzübergang in Gallabat. Dabei muss allerdings einige Kilometer nach der Grenze das Zolldokument (Carnet de Passage) ins Amharische übersetzt werden, was genau einen US$ kostet. Dabei ist darauf zu achten, dass grundsätzlich kein Wechselgeld gegeben wird.

Von/nach Kenia ist der einzig praktikable Weg über die Grenze bei Moyale (770 km).

Seit 2010 benötigt man zusätzlich zum Carnet ein Schreiben der jeweiligen Botschaft in Addis Abeba, das bescheinigt, dass man das Fahrzeug auch wieder ausführt. Kosten etwa 20 €.

Mobilität[Bearbeiten]

Busse fahren jeweils morgens früh etwa bei Sonnenaufgang ab. Das hängt davon ab, wo man ist und wo man hin will. Aufgrund der verbesserten Straßen fahren die Busse teilweise auch erst am frühen Vormittag. Verspätungen sind üblich, halten sich aber in Grenzen. Die Preise sind staatlich geregelt; Überfüllung der Busse ist ausgeschlossen. Verpflegung erfolgt unterwegs an traditionellen Rasthöfen, die heute meist recht moderne Restaurants sind. Brot und Cola kann nahezu überall gekauft werden.

  • Contract Taxis sind kurzfristig angemietete Transporter oder Kleinbusse, die Individualreisende meist in einigen Stunden ein paar hundert Kilometer befördern. Deren Preis ist deutlich höher.
  • Bajaj (TukTuk) sind kleine Motordreiräder, die in der Regel nicht außerhalb der Städte fahren und auch nicht im Zentrum von Addis Ababa. Sie stellen die flexibelste Art der Fortbewegung innerhalb der Städte dar.
  • Trolleys / “Lorries” (Sulkies) sind einachsige Pferdekarren mit Dach. Das Reisen damit ist langsam aber ursprünglich, umweltfreundlich und relativ komfortabel.
  • Es gibt einige Inlandsflughäfen, speziell an touristisch interessanten Orten. Flüge sind nicht sehr teuer und lassen sich auch vor Ort buchen. Wenn die An- und Abreise nach Äthiopien mit Ethiopian erfolgt, gibt es sogar noch Rabatt.

Sprache[Bearbeiten]

Kommunizieren
Die Kommunikation mit Einheimischen gestaltet sich oft als schwierig. Zwar lernen viele Äthiopier Englisch, doch ist das leider oftmals sehr sehr schlecht, sodass man teilweise gar nichts versteht. Es wird angeraten ein paar Brocken Amharisch zu lernen. In Addis kommt man mit Englisch durch, in anderen Städten wird es teilweise recht problematisch. Zu guter letzt bleiben Hände und Füße.
Gen 29,11–16 EU in Ge'ez

Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat. In den einzelnen Provinzen werden vorwiegend lokale Sprachen in der Kommunikation und auch in der Schrift verwendet.

Amharisch ist die Hauptsprache der Provinz Amhara im nördlichen Zentraläthiopien und zugleich Amtssprache in Äthiopien. Über die Provinz Amhara hinaus wird Amharisch insbesondere in den Städten im ganzen Land von der Bevölkerung bis zu einem gewissen Grad als Zweitsprache gesprochen. Amharisch ist wie Arabisch und Hebräisch eine semitische Sprache, wird aber mit der altäthiopischen Schrift, Ge’ez, von links nach rechts geschrieben. Diese Schrift wird auch in den Sprachen Tigrinisch und Ge’ez verwendet. Knapp 20 Millionen Sprecher, das sind 27 % der Gesamtbevölkerung, sprechen Amharisch als Muttersprache. Sie ist damit nach Oromo die zweitmeist verwendete Sprache in Äthiopien.

Tigrinisch (Tigrinya) ist die Hauptsprache in der nordäthiopischen Provinz Tigray mit 4,5 Millionen Sprechern und Amtssprache in Eritrea mit 2,5 Millionen Sprechern. Sie ist ebenfalls eine semitische Sprache und wird mit der altäthiopischen Schrift geschrieben.

Ge’ez, das Altäthiopische, ist ebenfalls eine semitische Sprache, war die Sprache des spätantiken Reiches von Aksum und wurde noch bis ins 19. Jahrhundert als Schriftsprache genutzt. Natürlich wurde sie mit der altäthiopischen Schrift geschrieben. Heute wird die Sprache nur noch in der Kirchenliturgie verwendet.

Oromo (Afaan Oromoo) ist die Hauptsprache in der südäthiopischen Provinz Oromia. Es handelt sich hierbei um eine kuschitische, afroasiatische Sprache und wird seit 1991 mit der lateinischen Schrift geschrieben. Oromo wird von etwa 25 Millionen Oromo – das sind 34,5 % der Gesamtbevölkerung – gesprochen und ist damit die meistverwendete Sprache in Äthiopien.

Arabisch wird in den muslimischen Teilen Äthiopiens, hauptsächlich in Ostäthiopien, und an der Grenze zum Sudan gesprochen. In der Region Somali wird das Somali gesprochen, das mit lateinischer Schrift geschrieben wird.

Englisch ist in Äthiopien eine Fremdsprache. Sie wird im Schulunterricht in den höheren Klassen gelehrt. Kommunikation auf Englisch ist daher vor allem in Städten selten ein Problem. Dennoch ist das Niveau des gesprochenen Englisch nicht so hoch, wie dieser Umstand es erwarten ließe, und das Englische ist mit einem lokalen Akzent behaftet. Insbesondere in der jüngeren Bevölkerung unter 40 Jahren wird English als Zweit- oder Drittsprache verwendet. In der älteren Bevölkerung wird teilweise noch Italienisch (Nordäthiopien), Französisch (an der Grenze zu Dschibuti), Russisch oder Spanisch verstanden.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Geld[Bearbeiten]

Die Landeswährung ist der äthiopische Birr, auch als Br oder ብር gekennzeichnet. Der ISO-Code lautet ETB. Der Birr ist in 100 Santim unterteilt. Münzen gibt es in Stückelungen von 1, 5, 10, 25 und 50 Santim, Banknoten mit den Werten 1, 5, 10, 50, 100 und 200 Birr.

  • € 1,00 sind etwa 57,15 Birr (Stand 1.1.2023),
  • CHF 1,00 sind etwa 57,87 Birr,
  • USD 1,00 sind etwa 53,47 Birr.

(Dez. 2018:) Zumindest in den Städten des Südens (Arba Minch, Konso, Jinka) gibt es zahlreiche Banken, die nicht nur Euro, Franken und Pound wechseln, sondern auch ATM betreiben, die auf Visa problemlos bis zu 4000 oder 5000 Birr pro Transaktion ausgeben. Die Mitnahme von Dollar cash ist von daher nicht zwingend notwendig. Dollar wird aber gern als Zahlungsmittel akzeptiert und meist zu einem fairen, tagesaktuellen Kurs verrechnet.

In allen touristischen Orten werden die gängigen Kreditkarten Mastercard, Visa und Union Pay zumindest in den größeren Hotels und gehobenen Restaurants akzeptiert, in Addis Abeba auch in Geschäften, z. B. Supermärkten. Die Akzeptanz bei Reiseagenturen ist geringer. Da es jedoch zu Verbindungsstörungen kommen kann, ist eine Bargeldreserve empfehlenswert. Kreditkarten arbeiten gut beim Bargeldbezug an Automaten, wobei die gängigste Karte Mastercard ist. Manche Karten können generell für Äthiopien gesperrt sein, daher ist die Mitnahme mehrerer Karten sinnvoll.

Im gesamten Land, auch in den kleineren Provinzstädten, sind nun Geldautomaten aufgestellt bei Banken und bspw. vor Hotels oder Läden. Mastercard, Visa und teilweise auch Maestro werden akzeptiert, auch wenn außen kein entsprechendes Logo angeklebt ist. Eine Bank, die zentral in beinahe jedem größeren Ort mit einem internationalen Automaten vertreten ist, ist die Commercial Bank of Ethiopia, aber auch alle anderen großen Banken bieten diesen Dienst. Höchstbeträge sind 2.000 bzw. 4.000 Birr, wobei letzterer wegen Kreditkartengebühren günstiger kommt, wenn er angeboten wird. Am Bole Int. Airport kann man bei Ankunft bis zu 5000 druckfrische Birr pro Transaktion ziehen. Sollte ein Automat mal die Karte verweigern, nicht verzagen und den nächsten probieren. Doch Achtung: manche Kreditkarten oder Bankkarten sind für Äthiopien gesperrt. Daher bei der ausgebenden Bank vor Reiseantritt fragen und gegebenenfalls entsperren lassen. Günstig sind mindestens 2 Karten von unterschiedlichen Banken, auch Prepaid-Cards leisten hervorragende Dienste. Die Maestro-Bankkarte kann man als Cash-Reserve auf jeden Fall mitnehmen. Große Mengen Dollar, etwa hohe 4-stellige Beträge mitzuführen, ist für Touristen in Äthiopien nicht empfehlenswert und auch nicht erforderlich. Kreditkarten können bei vielen Bankfilialen auch am Schalter zum Bargeldbezug eingesetzt werden (z. B. bei Ausfall des Automaten).

Wenn gar nichts mehr geht, besitzt fast jede Bankfiliale im Land Anschluss an die Geldtransferdienste Western Union und Moneygram, wo die Lieben zuhause frisches Geld nachschieben können. Es wird einem hier also niemals das Geld ausgehen.

Es ist empfehlenswert, Bargeld vor dem Rückflug vollständig auszugeben. Man sollte nicht damit rechnen, dass sich am Bole Flughafen eine Wechselstube für den Rücktausch findet. Auch die Duty Free Läden erwarten weitgehend die Bezahlung in USD. Es dürfen nicht mehr als 200 Birr ein- oder ausgeführt werden.

Souvenirs[Bearbeiten]

Äthiopien ist bekannt für seine Lederprodukte. Diesbezüglich kann man günstig 1A-Qualitäts-Lederjacken günstig kaufen. Außerdem bietet es sich auch an, Kaffee und Honig mit nach Hause zu nehmen. Blumen sind heute der größte Exportschlager geworden. Doch auch Gold, Früchte und Teff (Zwerghirse) werden exportiert.

Küche[Bearbeiten]

Tibs mit Injera
Injera mit verschiedenen Gerichten belegt, Doro Wet in der Mitte
Kitfo

Die Äthiopische Küche ist abwechslungsreich und sehr wohlschmeckend. Als Grundnahrungsmittel und praktisch zu jeder Mahlzeit wird das aus dem Mehl der Zwerghirse Teff gewonnene tellergroße Fladenbrot Injera gereicht. Dieses Sauerteigbrot fungiert als „essbarer“ Teller und hat auf der einen Seite eine eher glatte, und auf der anderen eine grob schwammartige Struktur. Eine untergeordnete Rolle als Kohlenhydratquelle spielen Reis und Couscous. Dazu werden verschiedene Saucen, Wot genannt, serviert, die in verschiedenen vegetarischen und fleischhaltigen Ausführungen zubereitet werden. Fleisch können sich allerdings viele Äthiopier nicht leisten. Außerdem verbietet die äthiopisch-orthodoxe Kirche mittwochs und freitags den Genuss von Fleisch, sowie andere tierische Produkte so dass an diesen Tagen auch von Wohlhabenderen meist Linsenbrei verspeist wird. In Äthiopien wird aus hygienischen Gründen nur mit der rechten Hand gegessen und die linke Hand verbleibt unter dem Tisch. Es ist üblich, dass mehrere Menschen von einer großen Platte essen, auf der unterschiedliche Speien auf Injera liegen.

Es gibt einige Gerichte, die fast auf jeder Speisekarte zu finden sind:

  • Tibs, ein trockenes, scharf angebratenes Lamm-Gulasch mit Paprika und Zwiebeln. Es wird von reisenden gerne als eine Art Qualitätsindikator verwendet, da es fast überall zu finden ist. Allerding sollte man mittwochs und freitags eine vegetarische Speise vorziehen, da das Fleisch auf Grund der Fastentage vom Vortag ist.
  • Doro Wet, eine pikante Hühnerfleischsauce, in der ein Hartgekochtes Ei schwimmt. Es handelt sich um ein Festtagsessen. Wenn man in einer Familie zu Gast ist, ist es nicht unüblich, dass der Hausherr den Ehrengast mit den leckersten Stücken regelrecht füttert, in diesem Fall mit dem Ei.
  • Kitfo, meist rohes Hackfleisch (schmeckt lecker – was für Mutige)

Darüber hinaus gibt es diverse Linsengerichte.

Äthiopische Frauen bereiten zudem vornehmlich zwei pikante Saucen mit viel zerlassener Butter zu: Für Geflügel oder Lammfleisch, Gemüse oder Hülsenfrüchte wird Alicha gekocht - aus Zwiebeln, Gelbwurz, Kreuzkümmel, Knoblauch und Ingwer. Aus rotem und schwarzem Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln, Nelken, Muskat, Kardamom, Fenchelsamen, Koriander und Ingwer wird, vor allem für Rindfleisch, Wot zubereitet. Diese Sauce ist scharf.[4]

Legendär ist die äthiopische Kaffee Zeremonie. Dabei werden die Kaffee-Bohnen über offenem Feuer am Tisch geröstet, zerstoßen und mit unterschiedlichen Gewürzen mehrfach aufgekocht. Diese Zeremonie ist recht zeitaufwendig. Der Kaffee schmeckt zwar recht ungewohnt aber sehr gut.

Nachtleben[Bearbeiten]

Ausgehen ist in Äthiopien möglich, allerdings nur sehr begrenzt. In der Hauptstadt gibt es einige gute Bars mit Live-Bands oder einfach lokale Treffpunkte. Äthiopier sind sehr gesellige Leute.

Unterkunft[Bearbeiten]

Man wird in Äthiopien in praktisch jeder Ortschaft eine Unterkunft finden. Die Unterschiede in Qualität und Preis sind hierbei jedoch beträchtlich, wobei viel zu bezahlen aber nicht automatisch hohe Qualität garantiert - auch in besseren (teureren) Hotels ist man z. B. nicht immer vor Bettwanzen und ähnlichem Getier sicher (generelles Problem in Entwicklungsländern). An der obersten Grenze des Spektrums steht das Sheraton in Addis Abeba (ab ca. 200 US$ die Nacht), das allen erdenkbaren Luxus bietet. Das untere Ende markieren einfachste Hostels, die oft nur eine eingeschränkte Versorgung mit Wasser und Strom gewährleisten können. Diese kosten dafür auch selten mehr als drei US$ pro Nacht.

Preislich und qualitativ zwischen diesen beiden Extremen liegen die staatlichen Hotels, die für 30 US$ - 60 US$ pro Nacht annähernd europäische Standards erreichen. Vom Preis/Leistungs-Niveau her am besten sind oft die privaten Hotels, die für 10 US$ - 20 US$ pro Nacht eine akzeptable Unterkunft oft inklusive Frühstück bieten. Beachtet werden sollte noch, dass die Rechnung nur in den Luxus- und staatlichen Hotels in einer Fremdwährung (meistens US$) bezahlt werden kann. Überall sonst ist man auf die Landeswährung angewiesen.

Lernen und Studieren[Bearbeiten]

Feiertage[Bearbeiten]

Termin Name Bedeutung
Di, 7. Jan. 2025 Genna äthiopische Weihnachten
Januar/Februar Timkat äthiopische Epiphanie
So, 2. Mär. 2025 Tag der Schlacht von Adwa
März/April Ostern
Sa, 6. Apr. 2024 äthiopischer Siegestag
Mi, 1. Mai 2024 Tag der Arbeit
So, 5. Mai 2024 Maifeiertag Siegestag
Di, 28. Mai 2024 Nationalfeiertag
Mi, 11. Sep. 2024 Enkutatash äthiopischer Neujahrstag
Fr, 27. Sep. 2024 Maskaltag Auffindung des wahren Kreuzes
So, 16. Jun. 2024 Id al-Adha*
Mo, 16. Sep. 2024 Mouloud* Geburtstag des Propheten
Mi, 10. Apr. 2024 Eid-al-Fitre* Ende des Ramadan

*) Die Daten der drei letztgenannten islamischen Feiertage richten sich nach dem Mond.

Sicherheit[Bearbeiten]

Die Sicherheit in Äthiopien ist genau zu verfolgen. Bitte vor einer Reise genau die politische Lage abklären. Einzelne Regionen wie die Grenze zu Somalia, Eritrea und Sudan sollten aufgrund von Minen und Rebellen (ehemalige Soldaten) gemieden werden. Jedoch muss man vor einem bewaffneten Raubüberfall keine Angst haben. Diebstahl ist jedoch, zumindest in der Hauptstadt, recht häufig.

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)911,
907 (Rettungsdienst),
939 (Feuerwehr),
991 (Polizei)

Um gesund zu bleiben, wird dringendst empfohlen, sich impfen zu lassen. Hepatitis, Gelbfieber, Hirnhautentzündungen. Am besten rechtzeitig vor der Abreise mit einem Tropenarzt besprechen. Da Malaria weit verbreitet ist, wird auch Malaria-Prophylaxe empfohlen, außer man bleibt in Städten über 2.000 m ü.M. Des Weiteren sollte beachtet werden, dass im Omo-Tal (Südwest-Äthiopien) ein leichtes Tse-Tse-Risiko (Schlafkrankheit) besteht. Daneben gelten natürlich die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen die Ernährung betreffend (Wasser, Obst, Säfte usw.).

Leitungswasser sollte nirgendwo getrunken werden. Wasser in Flaschen ist überall zu haben.

Die teuren Platinum-Pakete einer regionalen Krankentransport-/Rettungsflug-Zusatzversicherung (normalerweise nur sehr bedingt von Auslandskrankenversicherungen abgedeckt) für Ostafrika von AMREF (2018: US$ 110) decken Äthiopien mit ab.

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Klimatabellen Äthiopiens
Klimazonen.

Regeln und Respekt[Bearbeiten]

Fotografie[Bearbeiten]

In Äthiopien gibt es keine Panoramafreiheit. Gebäude und Kunstwerke im öffentlichen Raum unterliegen dem äthiopischen Urheberrecht. Offensichtlich dürfen auch keine Banknoten abgebildet werden.

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

VoIP-Dienste[Bearbeiten]

Es gab ein weit verbreitetes Gerücht, nach dem man es unterlassen sollte, mittels Skype oder ähnlichen VoIP-Diensten mit den daheim Gebliebenen zu kommunizieren. Wegen „nationaler Sicherheitsbedenken“ wurde Mitte Mai 2012 ein Gesetz erlassen, welches die Verwendung dieser Dienste unter Strafe stellt. Das Höchststrafmaß liegt bei 15 Jahren Gefängnis. Die Regierung hat zwischenzeitlich klar gestellt, dass diese Einschränkung nicht für den privaten Gebrauch gilt. Kommunikation mit Skype ist nicht nur erlaubt, sondern funktioniert auch gut, wo Internet verfügbar ist (2018).[5]

Internet[Bearbeiten]

Zeitweise wird das Internet in Äthiopien ganz abgeschaltet. Das passiert zum Beispiel dann, wenn sich politische Auffälligkeiten ereignen. Mitte 2017 wurde das Internet zudem auch noch komplett für eine Woche für die Universitätsexamen einfach abgeschaltet, da es im Vorjahr zu Schummeleien mithilfe des Internets gekommen war. Das Festnetz-Internet via Wifi ist sehr lahm und fast alle Wifi-Spots in den Hotels haben permanente Störungen, die ein flüssiges Surfen verunmöglichen. Trotz des schlechten Rufs des Mobil-Internet der Ethio Telecom funktioniert dieses meist sehr gut und lohnt die Anschaffung einer SIM-Karte. Diese erwirbt man am besten in einem größeren Mobile-Shop, wo Plätze zur Antragsaufnahme eingerichtet sind. Man muss lediglich den Pass vorlegen und ein Passbild mitbringen, das gescannt wird. Das Personal kann außerhalb Addis Abeba oft schlecht Englisch, so gestaltet sich die Antragsaufnahme spaßig, klappt aber immer. Die Karte wird sofort freigeschaltet und sollte für schnelles 3G-Internet geeignet sein. Die Netzabdeckung ist landesweit gut. Die SIM-Karten-Beschaffung bei Hauptpostämtern ist wegen undurchschaubarer Bürokratie und regelmäßig totaler Überfüllung nur mit Guide zu empfehlen. Die Karte muss nun noch mit 'Vouchercards' (Wertstreifen mit einer Codenummer, z. B. 50 oder 100 Birr) geladen werden, die es in vielen Krämerläden und von Straßenverkäufern, oft aber nicht in Mobile-Shops gibt. Die Aufladung erfolgt per Telefon-Zifferncode, Anleitung auf dem Wertstreifen. Sodann muss aus dem aufgeladenen Guthaben ein Internetpackage gebucht werden, ebenfalls per Telefoncode. Anleitung dazu auf der Webseite der Ethio Telecom (aus dem Startguthaben erreichbar). Per März 2017 waren auf Prepaidkarten für Touristen nur 0,5 GB-Packages zu 85 Birr buchbar, diese können beliebig oft gebucht und verbraucht werden, auch kumuliert auf Vorrat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist schlechter als in anderen afrikanischen Staaten, aber immer noch gut. Mit gelegentlichen längeren Aussetzern (insbesondere DNS-Probleme) muss man leben, einige amerikanische und andere Social Media, u.a. Google-Dienste wie Maps oder Youtube sind (teilweise) blockiert. Daher Offline-Karten installieren.

Internetcafés sind in allen größeren Städten vorhanden, man kann Mails abrufen und verschicken. Es lohnt sich, eine Inlands-Prepaidcard zu kaufen (Handy mitnehmen). Es gibt sie auf jeden Fall in der Hauptpost (Churchill Road), man braucht dazu zwei Passbilder und eine Kopie des Passes.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Auslandsvertretungen[Bearbeiten]

Siehe den entsprechenden Abschnitt zur Hauptstadt.

Literatur[Bearbeiten]

Reisefüher und Karten[Bearbeiten]

  • Hooge, Heiko: Äthiopien. Dormagen: Reisebuchverlag Iwanowski, 2017 (4. Auflage), Iwanowski’s, ISBN 978-3-86197-170-2. Wohl der beste deutschsprachige Reiseführer.
  • Äthiopien, Somalia, Eritrea, Dschibuti. Maßstab: 1:1.800.000. Bielefeld: Reise Know-How Verlag, 2020 (10. Auflage), ISBN 978-3-8317-7326-8.

Kunstführer[Bearbeiten]

  • Dornisch, Klaus: Sagenhaftes Äthiopien : Archäologie, Geschichte, Religion. Darmstadt: Philipp von Zabern, 2015, ISBN 978-3-8053-4867-6, ISBN 978-3-8053-5221-5. Zweite Auflage 2019.
  • Friedlander, María-José ; Friedlander, Bob: Hidden treasures of Ethiopia : a guide to the remote churches of an ancient land. London [u.a.]: Tauris, 2015, ISBN 978-1-78076-816-8, ISBN 978-0-85773-809-7. Kirchenführer.
  • Raunig, Walter (Hg.) ; Rodella, Basilio (Fotograf): Das christliche Äthiopien : Geschichte, Architektur, Kunst. Regensburg: Schnell + Steiner, 2005, ISBN 978-3-7954-1541-9. Weitere unveränderte Neuauflagen.

Belletristik[Bearbeiten]

  • Hedemann, Philipp: Der Mann, der den Tod auslacht : Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. Ostfildern: DuMont Reiseverlag, 2017, DuMont Reiseabenteuer, ISBN 978-3-7701-8286-2. Reisebericht.

Brauchtum[Bearbeiten]

  • Gebreyesus, Yohanis ; Koehler, Jeff: Ethiopia : recipes and traditions from the horn of Africa. London: Kyle Books, 2018, ISBN 978-0-85783-466-9. Mit Kochrezepten.

Geschichte[Bearbeiten]

  • Lindahl, Bernhard: Local history of Ethiopia. Uppsala: The Nordic Africa Institute, 2005–2008. Zusammenstellung historischer Ereignisse in geografischer und chronologischer Reihenfolge inklusive externer Quellenangaben.
  • Adler, Norman: DDR in Äthiopien und späte Lügen. Berlin: Das Neue Berlin, 2013, Spotless ; 261, ISBN 978-3-360-02081-9. Äthiopisch-deutsche Zeitgeschichte.
  • Asfa-Wossen Asserate: Der letzte Kaiser von Afrika : Triumph und Tragödie des Haile Selassie. Berlin: Propyläen-Verl., 2014, ISBN 978-3-549-07428-2. Biografie von Selassies Großneffen.
  • Cremer, Patric: Der Stellvertreterkrieg : der äthiopisch-eritreische Grenzkrieg. Frankfurt am Main: Haag und Herchen, 2004, ISBN 3-89846-270-6.
  • Kreuter, Marie-Luise: Äthiopien : von innen und außen, gestern und heute. Norderstedt: Books on Demand, 2010, ISBN 978-3-8391-9534-5. Landeskunde.
  • Salomon, Birgit: Auf der Suche nach Saba : unterwegs in Äthiopie. Halle (Saale): Projekte-Verl. Cornelius, 2011 (2. Auflage), ISBN 978-3-86237-513-4. Landeskunde.
  • Zelleke, Kefelew ; Heyer, Friedrich: Das orthodoxe Äthiopien und Eritrea in jüngster Geschichte. Heidelberg: Tabor Society Heidelberg, 2001, ISBN 978-3-9808160-0-7.

Sprachführer[Bearbeiten]

  • Wedekind, Micha: Amharisch Wort für Wort. Bielefeld: Reise-Know-How-Verl. Rump, 2014 (4. Auflage), Kauderwelsch ; 102, ISBN 978-3-8317-6402-0. CD extra.

Tier- und Pflanzenwelt[Bearbeiten]

  • Redman, Nigel ; Stevenson, Terry ; Fanshawe, John: Birds of the Horn of Africa : Ethiopia, Eritrea, Djibouti, Somalia and Socotra. Princeton ; Oxford: Princeton University Press, 2016, Princeton field guides, ISBN 978-0-691-17289-7.
  • Spottiswoode, Claire: Where to watch birds in Ethiopia. London: A&C Black, 2010.
  • Kingdon, Jonathan: The Kingdon field guide to African mammals. London u. a.: Bloomsbury Wildlife, 2018, ISBN 978-1-4729-6244-7, ISBN 978-1-4729-2135-2.
  • Spawls, Stephen: A field guide to East African reptiles. London: Bloomsbury, 2018, ISBN 978-1-4729-3561-8.
  • Martins, Dino J.: Insects of East Africa. Cape Town: Random House Struik Nature, 2015, ISBN 978-1-77007-894-9.
  • Dharani, Najma: Field guide to common trees & shrubs of East Africa : trees, shrubs, palms, mangroves. Cap Town: Struik Nature, 2011 (2. Auflage), ISBN 978-1-77007-888-8.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Äthiopien: Sicherheit. In: Auswärtiges Amt, abgerufen am 8. November 2016.
  2. Neue Bahnverbindung in Äthiopien, Nachricht vom 5. Oktober 2016
  3. Chinese-built Ethiopia-Djibouti railway begins commercial operations. In: Xinhua, Montag, 1. Januar 2018 (in Englisch).
  4. Die Küche Äthiopiens. (in Deutsch). Archiviert vom Original am Freitag, 1. Oktober 2010.
  5. Pryjda, Witold: Äthiopien: Skype-Nutzern drohen 15 Jahre Haft. In: WinFuture, Freitag, 15. Juni 2012 (in Deutsch).
Brauchbarer Artikel
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