Mauretanien

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Mauretanien
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtNouakchott
Regierungsform
WährungOuguiya (MRO)
Fläche1.030.700 km²
Einwohnerzahl4.614.974 (2021)
AmtsspracheArabisch
ReligionIslam (nahezu 100%), römisch-katholisch
Strom/Stecker220 V, 50 Hz;
Eurostecker
Telefonvorwahl+222
Domain.mr
ZeitzoneMEZ-1h (WEZ)

Mauretanien ist ein muslimisch geprägter Wüstenstaat in der westlichen Sahara und der Sahelzone. Mitunter wird Mauretanien noch mit zum Maghreb gezählt.

Mauretanien lockt Besucher mit einer faszinierenden Mischung aus historischen Stätten wie der Stadt Chinguetti und dem UNESCO-Weltkulturerbe Banc d'Arguin Nationalpark, natürlichen Wundern wie der Terjit Oasis und dem Strand von Nouakchott, sowie kulturellem Erbe, darunter die beeindruckende Lehmarchitektur von Oualata und die lebendige Fischereiindustrie in Nouadhibou.


Regionen[Bearbeiten]

Städte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Mauretanien

Keine der Städte verfügt über wirkliche Sehenswürdigkeiten.

  • 1 Nouakchott – Die Hauptstadt und die größte Stadt Mauretaniens. Nouakchott liegt an der Atlantikküste und ist das politische, wirtschaftliche und administrative Zentrum des Landes.
  • 2 Nouadhibou – Die zweitgrößte Stadt des Landes, bekannt für ihre Fischereiindustrie.
  • 3 Atar – Die Hauptstadt der Region Adrar und ein Ausgangspunkt für Ausflüge in die umliegende Wüste Adrar. Die Stadt hat historische und kulturelle Bedeutung. Ausgangspunkt für Fahrten nach Chinguetti.
  • 4 Rosso – Rosso ist ein bedeutender Handelspunkt und eine wichtige Grenzstadt zu Senegal.
  • 5 Néma – Die Stadt hat wirtschaftliche Bedeutung durch ihre Lage an Handelsrouten. Endpunkt der N3

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Nationalparks[Bearbeiten]

In Mauretanien gibt es zwei, an der Küste gelegene Nationalparks:

  • 1 Banc d’Arguin Nationalpark (‏حوض أركين‎) . Dieser Nationalpark erstreckt sich entlang der Küste und ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. Banc d'Arguin ist ein wichtiger Lebensraum für Zugvögel, darunter Flamingos, Pelikane und verschiedene Watvögel. Die Gewässer beherbergen auch eine Vielzahl von Fischarten. Das Gebiet ist zudem von ökologischer Bedeutung, da es verschiedene Lebensräume wie Dünen, Wattflächen, Sandbänke und Mangroven umfasst.
  • 2 Diawling Nationalpark (‏المحمية الوطنية لجاولينغ‎) . Der Diawling Nationalpark erstreckt sich über die Grenze zwischen Mauretanien und Senegal und umfasst Feuchtgebiete, Salzmarschen, Dünen und Mangroven. Das Gebiet ist von internationaler Bedeutung für Zugvögel und dient als Lebensraum für verschiedene Vogelarten.

Ksar[Bearbeiten]

Der Begriff "Ksar" bezeichnet befestigte Dörfer, Speicherburgen oder Städte, die typisch für die arabische Welt, insbesondere Nordafrika, sind. Diese Siedlungen zeichnen sich durch ihre Lehmbauweise aus, wobei Lehmziegel als Hauptbaumaterial verwendet werden. Ksars sind oft von Mauern oder Wällen umgeben, die Schutz vor den Elementen und möglichen Bedrohungen bieten. Durch die Anordnung der Häuser entstehen enge Gassen und Straßen, die nicht nur Schatten in der Wüstenhitze spenden, sondern auch eine Art Gemeinschaftsstruktur schaffen. Diese Städte haben nicht nur eine Wohnfunktion, sondern dienen oft auch als Handelszentren oder liegen strategisch günstig an Handelsrouten.

  • 1 Ouadane (‏قصور وادان وشنقيطي وتشيت ووالاتا القديمة‎) . Antike Stadt im Norden Mauretaniens, bekannt für ihre maurischen Lehmbauten. Ouadane war einst ein wichtiger Handelsposten auf den Karawanenrouten durch die Sahara. Die Stadt beherbergt historische Ruinen und Lehmgebäude, darunter eine alte Festung.
  • 2 Dar Tichitt . Die Stadt war ein wichtiges Handels- und Wissenschaftszentrum der Region. Die Stadt beherbergt Ruinen alter Gebäude, darunter Lehmbauten, die die Geschichte der Region widerspiegeln.
  • 3 Chinguetti . Die Stadt ist berühmt für ihre alten Lehmbauten, die Ksour. Die Ksour von Chinguetti sind traditionelle, eng aneinander gebaute Wohngebäude aus Lehm, die oft mit Moscheen und anderen öffentlichen Einrichtungen verbunden sind. Chinguetti war einst ein wichtiges Zentrum islamischer Studien in Nordafrika, und die Ksour spiegeln die architektonische und kulturelle Geschichte der Region wider.
  • 4 Oualata . Oualata ist für ihre erhaltene Lehmbauarchitektur bekannt, die Moscheen, Wohngebäude und Stadtmauern umfasst. Die Stadt spielte eine wichtige Rolle als Handelszentrum und Zentrum des islamischen Lernens.

Verschiedenes[Bearbeiten]

Richat-Struktur am Boden kaum sichtbar
Oase Tergit
  • 3 Guelb er Richat (‏تكوين الريشات, ​Richat Struktur) . Der Guelb er Richat, auch "Auge Afrikas" genannt, ist eine markante kreisförmige geologische Struktur im Zentrum Mauretaniens. Die Formation hat einen Durchmesser von etwa 50 Kilometern und besteht aus konzentrischen Kreisen erodierten Gesteins. Dieses geologische Phänomen ist aus dem Weltall sichtbar und stellt eine einzigartige Sehenswürdigkeit dar. Die Zufahrt ist nur mit Allradfahrzeugen möglich. Aufgrund des großen Durchmessers der geologischen Formation ist sie am Boden kaum zu erkennen.
  • 4 Oase Terjit / Tergit (‏ترجيت‎) . Die Oase Terjit liegt im Adrar-Gebirge und ist eine malerische, von hohen Klippen umgebene Oase. Diese grüne Oase bildet einen starken Kontrast zur umgebenden Wüstenlandschaft und ist ein beliebter Ort für Naturliebhaber und Trekkingtouristen.
  • 5 Berg Ben Amira (‏بن عميرة‎) . Der Berg Ben Amira ist mit ca. 830 m einer der höchsten Gipfel des Adrargebirges. Die Region bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Wüstenlandschaft und ist attraktiv für Trekking- und Abenteuerreisende. Er ist der größte Monolith Afrikas.

Hintergrund[Bearbeiten]

Mauretanien war bis 1960 französische Kolonie und wurde am 28.11.1960 unabhängig. Mauretanien bildet ein Übergangsland vom muslimischen Nordafrika zu Schwarzafrika. In der nördlichen Region sind überwiegend Mauren und zum Süden (Senegal-Fluss) Schwarzafrikaner beheimatet. Die Staatsreligion ist der Islam sunnitischer Ausrichtung. Die Haupteinnahmequelle ist die Förderung von Eisenerz und dessen Export, wobei in letzter Zeit einige Ölfunde wirtschaftliche Erfolge versprechen. Der Tourismus ist wenig entwickelt.

Anreise[Bearbeiten]

EU-Bürger benötigen für Mauretanien einen gültigen Reisepass und ein Visum. Ein Visum ist bei der Botschaft der Islamischen Republik Mauretanien (Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin, Tel. 030-206 58 83, Fax. 030-206 74 750) in Berlin nicht erhältlich. Einreiseerlaubnisse werden seit März 2016 ausschließlich am internationalen Flughafen Nouakchott oder am Grenzpunkt 55 km von Nouadhibou und Rosso (nicht in Diama!) erteilt. Allerdings wurden 2019 Visa auch bei der Botschaft in Rabat erteilt. Die Visagebühr liegt mit Stand 2023 bei 55 € für 30 Tage und einmalige Einreise. Individualreisende überland bitte auch den Abschnitt Sicherheit beachten. Die Landgrenzen Mauretaniens zu Algerien sind auch Ende 2023 noch geschlossen.

Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen Mauretaniens.

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Reisenden aus Europa ist die zollfreie Einfuhr von 200 Zigaretten oder 100 Zigarren oder 500 g Tabak gestattet. Die Einfuhr von Alkohol ist für den persönlichen Gebrauch in einer Menge von maximal 2 Litern Wein oder 0,5 Liter Spirituosen über 22 % gestattet. Bei der Einreise sind diese Mengen jedoch zu deklarieren.

Devisen dürfen von Touristen bis zu einem Gegenwert von 1000 USD eingeführt werden. Hierbei ist zu beachten, das die einheimische Währung Ouguiya nicht ein- und ausgeführt werden darf. Bei höheren Beträgen ist die Genehmigung der mauretanischen Zentralbank erforderlich. Quittungen sollten sorgfältig aufbewahrt werden.

Bei der Einreise sind Zollgebühren in der Regel nicht zu entrichten. Bei erhöhtem Aufwand kann eine Gebühr „pour Travail supplémentaire TS“ erhoben werden. Diese wird quittiert.

Der Verkauf eines privat eingeführten KfZ muss zollrechtlich über die Zolldirektion in Nouakchott abgewickelt werden (Entzollung), da sonst bei der Ausreise Maximalbeträge verlangt werden.

Flugzeug[Bearbeiten]

Moschee von Nouakchott

Linienflugvebindungen bestehen nach Nouakchott und Nouadhibou. Gelegentliche Charterflüge nach Atar sollen existieren. Bei Einreise wird jedes Gepäckstück durchleuchtet.

Bahn[Bearbeiten]

Es existiert keine länderübergreifende Bahnverbindung.

Bus[Bearbeiten]

Im Jahr 2023 gab es von Dakhla aus keine durchgehenden Busse nach Mauretanien. Ein Bus bis zur Grenze in Guerguerat fährt um 8:00 bzw 8:30 Uhr ab, je nach Haltestelle in Dakhla und kostet 210 Dh. Bei Ankunft an der Grenze sucht man sich einen Fahrer, der einen nach Nouadhibou oder Nouakchott mitnimmt. Preis für die Fahrt von der marokkanischen Grenzstation bis Nouadhibou ist 10 € bzw. 100 Dirham. Der Fahrer kümmert sich um den größten Teil der Visaangelegenheiten. Geld an der Grenze zu wechseln ist ratsam, da die Bargeldversorgung im Land teilweise schwierig ist.

Im Jahr 2019 gab es aus der Westsahara die Möglichkeit in Dakhla ein Busticket bis Nouakchott für etwa 35 € zu lösen. Es empfiehlt sich dies ein bis zwei Tage im Voraus zu tun, da der Bus meist ausgebucht ist. Er fährt morgens um 8 Uhr bis zur Grenze in El Guerguarat. Dort wird man mit einem Minibus durch das Niemandsland gebracht. Der Fahrer kümmert sich um den größten Teil der Visaangelegenheiten. Anschließend geht es per Minibus weiter bis zur Hauptstadt. Die Fahrt nimmt einen vollen Tag in Anspruch.

SONEF ist nigerische, internationale Langstreckenbusgesellschaft, die täglich u.a. auch nach Bamako und Niamey fährt. In Mauretanien hat sie Ableger in der Hauptstadt (Tel. +222 42464320) und Nouadhibou, dort an der N2 (Aktualität der Angabe fraglich).

Auto/Motorrad/Fahrrad[Bearbeiten]

Ein Carnet ist zur temporären Einfuhr des Fahrzeuges nicht mehr zwingend erforderlich. Allerdings brauchen Selbstfahrer für ihr Fahrzeug vom Zoll ein gebührenpflichtiges passe avant, dann von der Polizei ein cachet d'entrée. Außerdem ist in einem anderen Bau eine Versicherung abzuschließen (auch ECOWAS möglich). Geld wechseln kann man im Büro nebenan. „Helfer“ und „Vermittler“ sind aufdringlich und zahlreich, aber nicht nötig. Bei Verlust des Fahrzeuges ist unbedingt vor Ort ein entsprechendes polizeiliches Protokoll anzulegen, um den hohen Entzollungsgebühren bei der Ausreise zu entgehen.

  • Auf dem Landweg erreicht man Mauretanien via Marokko und Westsahara. Die Einreise ist nur über die Nationalstraße RN1 und den Grenzposten 1 El Guerguarat möglich (Der hier erteilte Stempel trug lange die Ortsbezeichnung Bir Gandus/Bir Gandouz. Das war irreführend, da dieser Ort deutlich weiter östlich liegt). Eine Einreise im Nordosten der Westsahara über 6 Galtat Zemmour (‏ڭلتة زمور, Guelta Zemmur) nach 7 Bir Moghrein (‏ بير مغرين‎ , ehem. Fort Trinquet) ist nicht möglich, da es sich um militärisches Sperrgebiet handelt.[1]
  • Von der französischen Grenze bis Nouadhibou sind etwa 5000 km zurückzulegen. Zwischen der marokkanischen Grenze und der mauretanischen Grenze existiert noch ein Teilstück, das nicht asphaltiert ist (etwa 1 km). Die Konvoipflicht für die Westsahara ist aufgehoben, im Grenzgebiet liegen noch viele Minen, so dass die Piste nicht verlassen werden sollte. Die Weiterfahrt in die Hauptstadt Nouakchott ist auf einer asphaltierten Straße möglich. Für Selbstfahrer sind die Formalitäten beschrieben im Artikel Nouadhibou. Theoretisch sollte es im Süden nach Senegal bei 2 Rosso ebenso ablaufen, hier sind Grenzer und Zöllner jedoch berüchtigt für hohe Schmiergeldforderungen (auf beiden Seiten).
  • Über den Staudamm von 3 Diama, der die Landesgrenze bildet kann man in den Senegal nur ausreisen, da auf mauretanischer Seite keine Visa-on-arrival erteilt werden. Zahlreiche „Helfer,“ teils mit angesteckten Namenskärtchen drängen sich auf, sind aber vollkommen überflüssig. Selbstfahrer zahlen auf mauretanischer Seite quittierte 50 nOu Steuer (+ Schmiergeld) und auf senegalesischer Seite 4000 CFA Maut (mit Quittung), für die Überquerung des Damms, dazu Gebühr für ein 48 Stunden gültiges passavant, das eventuell vorhandene Carnet de passages muss dann in Dakar registriert werden. Dies geschieht im 1 Hafenzollamt (Ave. de la liberation). Der Zuständige im 3. Stock, 3. Tür erledigt dies kostenlos, alle anderen Beamte sind Schmiergeldfischer. Fährt man nur mit passavant ist dies jedoch am innerstädtischen Place de l’indépendance zu verlängern.
  • Ende August 2018 wurde erstmals ein Grenzübergang nach Algerien eröffnet.[2] Dieser liegt an der Strecke Zouérat-Tindūf und führt mitten durchs Gebiet des Sitzes der Polisario-Exilregierung. Angesichts der praktischen Unmöglichkeit für Ausländer in Algerien Reiseerlaubnisse für die Sahararegion zu bekommen, dürfte es sich hier bis auf weiteres um keine praktikable Route handeln. Coronabedingt wurde die Grenze wieder geschlossen (Stand: Okt 2022).
Tipp zum Inhalt eines Fiche
  • Nom: (Name)
  • Prenoms: (Vorname)
  • Date de Naissance: (Geburtsdatum)
  • Lieu de Naissance: (Geburtsort)
  • Situation Familiale: (Familienstand) (i.e. Single, verwitwet, verheiratet oder geschieden)
  • Nom de Pere: (Name des Vaters)
  • Nom de Mere: (Name der Mutter)
  • Nationalite: (Nationalität)
  • Profession: (Beruf)
  • Addresse: (Heimatanschrift)
  • Numero de Passeport: (Passnummer)
  • Date de Deliverance (Austelldatum)
  • Lieu de Deliverance: (Austellort)
  • Date d'Expiration: (Gültig bis)
  • Motif de Voyage: (Grund der Reise i.e. Tourism)
  • Date d'Entree en Mauritania: (Einreisedatum nach Mauritania)
  • Validitie de Visa: (Art und Dauer des Visums, 30 jour)
  • Frontier d'entree: (Grenzort des Übertritts, der Einreise i.e. Gueguerat von Marokko oder Rosso aus dem Senegal)
  • Numero de Visa: (Visa nummer)

Schiff[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Im Land bewegt man sich am Besten mit den Bussen und Minibussen, da es so gut wie keine Inlandsflüge gibt. Individualverkehr ist natürlich auch möglich. An allen Hauptverkehrsachsen und -knoten sind Checkpoints der Polizei. Hier werden alle Daten aufgenommen (Wartezeit einkalkulieren). Am Besten man bereitet sogenannte Fiches oder Passkopien vor und händigt die nur noch aus.

Fernstraßen[Bearbeiten]

N1: Nouakchott - Atar - Zouérat - (algerische Grenze)
N2: Nouadhibou - Nouakchott - Rosso
N3: Nouakchott - Kiffa - Néma - (malische Grenze)
R10: Atar - Tidjikja (تجكجة); neue Teerstraße 2018
R11: 800 km Sandpiste von Tidjikja über Tichit nach Néma - (malische Grenze)

Die „Route de l’Espoir“ ist derzeit zwischen Boutilimit und Kiffa aufgrund von Bauarbeiten nur eingeschränkt befahrbar; ggf. muss das Gebiet sehr weiträumig südlich über Bogué, Kaédi und Kankossa umfahren werden. Auch dort sind Teile der Strecke in sehr schlechtem Zustand. Das gilt auch für Teile der Strecke zwischen Kiffa und Ayoun El-Atrous. (Stand: Okt 2022)[veraltet]

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Die Eisenbahnlinie (Train du Desert), die von einer Mine im Norden des Landes bei Zouérat quer durch die Sahara über Choum zur Hafenstadt Nouadhibou führt, ist die wichtigste Verkehrsverbindung des Landes. Der hier verkehrende Zug war lange Zeit der längste und schwerste der Welt. Über 200 Waggons werden von bis zu vier Lokomotiven gezogen. Die Ladung: bis zu 21.000 Tonnen Eisenerz. Der größte Feind der Bahnstrecke ist der Sand, der so aggressiv ist, dass die Gleise und auch die Verschleißteile des Zuges nur ein Sechstel der normalen Lebenszeit haben. Neben der Strecke finden sich teilweise sehr lange und extrem scharfe Eisenspäne, die von den Rädern des Zuges aus den Schienen gehobelt wurden. Diese könne Fahrzeuge zum Verhängnis werden, da sie Reifen wie Butter durchschneiden. Diese Bahnverbindung von befördert auch Passagiere. Zusätzlich ist es möglich kostenlos in den Erzwaggons mitzufahren (eher was für sehr abenteuerlustige Individualreisende). Fahrzeugtransport ist zum Teil zwischen den Endhaltestellen möglich. Nach neuesten Aussagen scheint ein Verladen in Choum nicht mehr möglich zu sein.

Sprache[Bearbeiten]

Amtssprache ist offiziell Arabisch. Französisch ist allerdings auch recht weit verbreitet und daher für Touristen die Hauptsprache. Daneben existieren zahlreiche Dialekte. Englisch ist kaum verbreitet.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Bildseiten der 2018 neu verausgabten Münzen
100 Ouguiya (MRU) der Serie 2017/8

Im Jahr 2018 hat die Landeswährung eine „0“ verloren. Als ISO-Codes des neuen Ouguiya wurde MRU festgelegt, die Codes MRO bezeichnet den alten Ouguiya. Die neuen Scheine sind aus Plastik. Es gibt sie in Werten von 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 Ouguiya.

Wechselkurs: € 1 = 42,9 Ouguiya (Stand: 2022-10).

Es ist darauf zu achten, dass immer noch oft mit den alten Beträgen gerechnet wird, also mit einer „0“ mehr (Stand 2023).

Kreditkarten sind kaum in Gebrauch, auch nicht in Hotels oder bei Autoverleihern. Bankautomaten akzeptieren allenfalls Visa. Außerhalb von Nouadhibou und Nouakchott sollte man nicht mit funktionierenden Geldautomaten rechnen. Auch in den beiden genannten Städten muss man unter Umständen einige Geldautomaten ausprobieren, bis einer funktioniert. Geldwechsel (Euro) kann bei Banken funktionieren, viele Banken tauschen aber auch nicht.

Küche[Bearbeiten]

Die mauretanische Küche spiegelt die nomadische Tradition und die Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen in der Region wider. Traditionelle Gerichte werden oft in Lehmöfen zubereitet, die spezifische Aromen verleihen. Dazu gehören zum Beispiel mit Fleisch gefüllte Teigtaschen.

Aufgrund der langen Atlantikküste ist Fisch ein wichtiger Bestandteil der mauretanischen Ernährung. Gegrillter Fisch, Fischsuppen und andere Fischgerichte sind weit verbreitet. Fleisch von Kamelen und Lämmern ist in der mauretanischen Küche verbreitet. Es wird oft gegrillt oder in Eintöpfen zubereitet. Couscous ist ein Grundnahrungsmittel und wird oft mit Fleisch, Gemüse und Gewürzen serviert. Es ist ein Hauptbestandteil vieler mauretanischer Gerichte.

Aufgrund des Wüstenklimas sind Datteln und Nüsse, insbesondere Mandeln, häufige Snacks. Saubohnen sind ein wichtiger Bestandteil der mauretanischen Küche und werden oft in Eintöpfen oder Beilagen verwendet.

Berber-Tee (Ataya) ist ein fester Bestandteil der mauretanischen Gastfreundschaft. Er wird oft mit frischer Minze zubereitet und bei gesellschaftlichen Anlässen geteilt. Frische Milchprodukte wie Joghurt und Buttermilch sind in der nomadischen Tradition üblich.

Nachtleben[Bearbeiten]

Im Vergleich zu anderen Ländern hat Mauretanien kein ausgeprägtes Nachtleben, und die kulturellen und sozialen Normen des Landes beeinflussen die nächtlichen Aktivitäten. Die Hauptstadt Nouakchott bietet jedoch einige Möglichkeiten zur Abendunterhaltung in Restaurants, Cafés und Hotels.

Unterkunft[Bearbeiten]

Hotels und Unterkünfte sind tendenziell teurer als etwa in Marokko. Nouadhibou ist besonders teuer. Gute und günstige Auberges existieren, am besten bei anderen Reisenden Tips holen.

Lernen und Studieren[Bearbeiten]

Feiertage[Bearbeiten]

Seit 2014 ist das Wochenende auf Samstag/Sonntag festgelegt, der Freitag ist aber immer vom großen Gebet geprägt. Die Regierung legt die Tage der islamischen Feiertage jährlich fest, dabei sind Abweichungen von den Daten anderer islamischer Länder möglich.

Termin Name Bedeutung
Mi, 1. Jan. 2025 Neujahr
Fr, 28. Feb. 2025 1. Ramadan
Mo, 31. Mär. 2025 Id al-Fitr letzter Tag im Fastenmonat Ramadan
Mo, 16. Sep. 2024 Geburtstag (Mulid/maulid) des Propheten Mohammed am 12. Rabi' al-auwal
Do, 28. Nov. 2024 Unabhängigkeitstag

Sicherheit[Bearbeiten]

Hier empfiehlt es sich vorher zu informieren, da sich die Sicherheitslage rasch ändern kann. Durch grenzüberschreitende Aktivitäten von kriminellen oder terroristischen Banden kann es zu Entführungen von Touristen/Ausländern kommen. Hiervon ist insbesondere das Grenzgebiet zu Algerien und Mali bzw abgelegene Gebiete Mauretaniens betroffen. Die von den meisten Touristen besuchten Gebiete (Küste und das Gebiet um Atar) sind problemlos zu bereisen.

„In der Region Tiris Zemmour im Nordosten gibt es ein militärisches Sperrgebiet zwischen Cheggat im Nordosten, Ain Bentili im Nordwesten, Dhar Tichitt im Südwesten und Lemreyye im Südosten, das nicht betreten werden darf.“ Auswärtiges Amt (Stand: Jul 2022).

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)101 (Rettungsdienst),
117 (Polizei),
118 (Feuerwehr)

Die medizinische Versorgung ist, wie in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, nicht mit der westeuropäischen vergleichbar. Eine sinnvoll zusammengestellte Reiseapotheke sollte immer mitgeführt werden.

Es werden Schutzimpfungen gegen Tetanus, Polio, Diphterie und Hepatitis A empfohlen. Darüber hinaus sollte bei längerem Aufenthalt auch ein Impfschutz für Tollwut, Typhus und Meningokokken vorliegen. Eine Gelbfieberimpfung ist bei der Einreise aus Risikogebieten in Guinea und aus dem Senegal vorgeschrieben.

Eine Auslandskrankenversicherung mit Rückholung ist dringend zu empfehlen.

Krankenhäuser[Bearbeiten]

Preisgekrönte Architektur, das Hôpital Kaédi

Nach WHO Angaben gibt es im ganzen Land ca. 40 Krankenhäuser. Davon sind 7 sogenannte Regionalkrankenhäuser und 6 Distriktkrankenhäuser. Die im Land beste Versorgung bekommt man in Nouakchott, wenngleich auch diese auf relativ niedrigem Niveau ist.

Weitere Einrichtung in den jeweiligen Artikeln.

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Heiß, heißer und nachts dann kalt. Das bedeutet, dass Mauretanien aufgrund seiner Lage am nördlichen Wendekreis größtenteils ein trockenheißes Wüstenklima hat. Dies ist vor allem durch große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht geprägt. Die durchschnittlichen Temperaturen betragen 20–24 °C im Januar und 30–34 °C im Juli wobei hier durchaus Maximalwerte bis 50 °C auftreten. Genug zu trinken ist daher wichtig.

An der Küste kommt es durch den kalten Kanarenstrom häufig zu Nebel, wobei dies oftmals die einzige Abkühlung ist. Im Norden (Sahara) fallen die Niederschläge eher im Winter (selten mehr als 100 mm im Jahr). Im äußersten Süden zum Senegalfluss hin fallen etwa 300–400 mm. Diese Regenzeit ist in der Regel von Juli bis Oktober.

Regeln und Respekt[Bearbeiten]

Mauretanien ist ein islamisches Land, und der Islam spielt eine bedeutende Rolle im täglichen Leben. Es ist wichtig, die religiösen Überzeugungen der Einheimischen zu respektieren. Das Tragen von angemessener Kleidung, insbesondere in religiösen Stätten, wird geschätzt. Konservative Kleidung wird empfohlen, insbesondere außerhalb der Hauptstadt Nouakchott. Frauen sollten schulterbedeckende Kleidung und Röcke oder Hosen tragen. Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist in Mauretanien nicht üblich. Rauchen sollte in öffentlichen Gebäuden und auf öffentlichen Plätzen vermieden werden.

Die mauretanische Kultur legt großen Wert auf Gastfreundschaft. Wird man zu einheimischen Speisen und Getränken eingeladen, sollte man die Einladung annehmen und ein Gastgeschenk mitbringen.

Fotografieren: Menschen lassen sich nicht gerne ungefragt fotografieren. Generell ist es ratsam, beim Fotografieren Distanz zu wahren und die Menschen zu respektieren.

LGTBQIA+: Das Strafgesetzbuch von 1983 sieht für homosexuelle Handlungen männlicher Erwachsener Tod durch Steinigung vor.

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

Seit Mitte 2023 sind SIM-Karten nur noch schwer zu besorgen. Gerüchten zufolge sind sie nur noch für Staatsbürger erhältlich. Auf dem Schwarzmarkt sind bereits registrierte und damit einsatzbereite SIM-Karten erhältlich. Die Kosten für diese liegen bei etwa 1000 Ouguiya. Internetguthaben aufzuladen ist wiederum kein Problem, selbst in kleineren Ortschaften.

Es gibt drei Mobilfunkanbieter. In der Hauptstadt und entlang der beiden asphaltierten Fernstraßen ist die Abdeckung gesichert, auch wenn es öfter rauscht. Anbieter:

  • Mattel, Tochter der tunesischen Mauritano,
  • Chinguitel
  • Mauritel ehemaliger Staatsbetrieb und zugleich einziger Anbieter von Fest- und Internet.

Für längeren Aufenthalt außerhalb der o.g. Gebiete ist ein Satellitentelefon sicherlich von Vorteil. Hier gibt es Leihgeräte von verschiedenen Anbietern (z. B. Thuraya, Iridium, Inmersat).

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Wer von Marokko kommend einreist, wird einen großen Unterschied zum marokkanischen Standard feststellen. Die Versorgungslage ist (auch durch die geringe Bevölkerungsdichte des Landes) deutlich schlechter.

Auslandsvertretungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Kohlbach, Edith; Reiseführer Mauretanien, ³2019 ISBN 978-3941015302. Ein Reiseführer rund um die Asphaltstraßen des Landes: Einreise, Routen, Straßenzustand, Treibstoffversorgung, GPS-Koordinaten, Landeskunde, Stadtbeschreibungen, Hotels, Camping, sonstige aktuelle Infos
  • Sonntag, Beatrice; Mauretanien entdecken: Reiseführer durch die Wüste Westafrikas; Norderstedt 2021 (BoD), ISBN 978-3755754435
  • Mauritania: western Sahara, central Nouakchott 1:15 000: الصحراء الغربیة = Mauretanien = Mauritanie = موریتانیا; Budapest 2018 Gizi Map; 83 x 79 cm, gefaltet; ISBN 9789638746559

Weblinks[Bearbeiten]

(Stand: 2022-10)

Einzelnachweise

  1. Allerdings hat Marokko im Sept. 2018 bekanntgegeben eine 90 km lange Piste bauen zu wollen, um einen Grenzübergang nach Mauretanien haben zu können. [1]
  2. Hier und Videoclip
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