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Saguaro National Park

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Saguaro National Park

Fläche: 371,16 km²

Der Saguaro National Park ist ein 371,16km² kleiner Nationalpark in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo er im Bundesstaat Arizona liegt.

Hintergrund

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Namensgeber des Nationalparks ist der hier heimische Kandelaberkaktus (Carnegiea gigantea), Symbol des Parks und vieler Westernfilme. Das im Englischen und Deutschen hierfür benutzte Fremdwort (spanisch: saguaro) ist aus Opata (uto-aztekische Sprache) „sahuaro“ für diese Kaktusart abgeleitet. Die bis zu 16m hohe Kaktussäule kann bis zu 70cm dick werden und mehrere meist aufrecht wachsende so genannte Gelenke (Zweige) aufweisen, die erst nach 60 Jahren wachsen. Die Oberfläche ist durch ein Netzwerk spitzer Dornen geschützt. Als Kaktusart wächst sie in Wüstengebieten. Ihre Verbreitung ist auf Arizona, Südkalifornien westlich des Colorado River, Mexikos Bundesstaat Sonora und auf die Sonora-Wüste beschränkt.[1] Der bis zu 6 Tonnen wiegende Kaktus kann ein Alter zwischen 150 und 175 Jahren erreichen, seine Blütezeit liegt zwischen dem 35. und 65. Lebensjahr.

Geschichte

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Die Geschichte der Region lässt sich bis 3500 vor Christus zurückverfolgen. Die indigenen Hohokam lebten hier zwischen 450 und 1450 nach Christus und hinterließen Felszeichnungen und Felsschriften (Petroglyphen bzw. Petrographen), die heute noch zu besichtigen sind.

Im Jahre 1928 begann eine Kampagne zum Schutz der seltenen Pflanzen in der Region des heutigen Parks. Am 1. März 1933 erhob US-Präsident Herbert Hoover den Park zum National Monument[2], im Februar 1937 sorgte eine Kaltfront für das Absterben zahlreicher Kakteen. Am 15. November 1961 wurden die Tucson Mountains zum geschützten Gebiet hinzugefügt. Der Status als Nationalpark besteht seit dem 14. Oktober 1994.

Klima, Flora und Fauna

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Im Sommer übersteigen die Temperaturen tagsüber oft 40 °C, während es abends auf durchschnittlich 22 °C abkühlt. Die mittleren Temperaturen liegen im Winter bei 19 °C am Tag und 4 °C nachts. Der für den Kandelaberkaktus schädliche Frost kommt nur in größeren Höhen vor. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge liegt unter 300mm, womit die Bedingungen für eine Wüste vorliegen.

Der Nationalpark beheimatet mehr als 550 Tierarten, darunter etwa 70 Säugetierarten, 50 Reptilienarten sowie 200 Vogelarten. Einige der Tierarten im Nationalpark können dem Menschen gefährlich werden. Neben Schwarzbären (in den Rincon Mountains) gehören dazu auch Berglöwen, Jaguare, Klapperschlangen (6 Arten), Kojoten und Skorpione. Nester in den Kandelaber-Kakteen bauen die Gila-Bindenspechte, Charaktervogel ist die Kuckucksart des Wegekuckucks (englisch: roadrunner; Geococcyx californicus), der lieber läuft als fliegt.

Unter den rund 3500 Pflanzenarten befinden sich 28 Sukkulenten, darunter 14 Arten von Opuntien. Die den Park dominierende Art ist der Saguaro-Kaktus.

Reisevorbereitung

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Der Nationalpark wird kein alleiniges Reiseziel darstellen, sondern Teil einer Reise durch den Südwesten der USA. Er ist ganzjährig geöffnet. Meist gibt es milde Winter, so dass auch ein Besuch zwischen November und März reizvoll sein kann.

Anreise

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Der 1 Saguaro National Park kann von Phoenix aus über den Interstate Highway I10 Richtung Osten nach Tucson (181km) erreicht werden. Von Tucson aus gelangt man in den Saguaro National Park-West auf dem Interstate I10 Richtung West nach 23km (Exit 246) und zum Saguaro National Park-East in der Stadt über die Golf-Links Road nach 29km.

Streckenverlauf

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Die geografische Aufteilung des Parks in West- und Ostteil rückt die Stadt 1 Tucson in den Mittelpunkt beider Parkteile und ist der ideale Ausgangsort. Der flächenmäßig größere Ostteil des Nationalparks erhebt sich aus der Ebene bis zum Mica Mountain (2641m), dem höchsten Gipfel in den Bergen der Rincon Mountains. Der kleinere Westteil enthält ausgedehnte Bestände an Saguaro-Kakteen.

Übersicht

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Westteil

Der Westteil des Parks (97km² groß) liegt westlich von Tucson.[3]

Westteil des Saguaro-Nationalparks
Ort Entfernung
in km
Red Hills Visitor Center0,0
Scenic Bajada Loop Drive9,7
Gesamtstrecke9,7

Der Scenic Bajada Loop Drive ist eine Schotterpiste, die für normale Pkw befahrbar ist.

Ostteil

Der Ostteil des Parks (274km² groß) liegt östlich von Tucson.

Ostteil des Saguaro-Nationalparks
Ort Entfernung
in km
Rincon Mountain Visitor Center0,0
Cactus Forest Scenic Loop Drive12,9
Gesamtstrecke12,9

Der Cactus Forest Scenic Loop Drive ist asphaltiert.

Einzelheiten

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Karte
Karte von Saguaro National Park
Westteil
  • 1 Red Hills Visitor Center . am 784m hoch liegenden Visitor Center beginnt in nördlicher Richtung die Rundstraße Scenic Bajada Loop Drive, die eine – auch für normale Pkw befahrbare – Naturpiste ist. Bei einer Fahrt im Uhrzeigersinn gibt es außer Hinweisschildern auf Wanderwege keine besonders markierten Aussichtspunkte. Zu erwähnen sind:
  • 1 Desert Discovery Nature Trail . leichter 800m langer Wanderweg, etwa 1,6km vom Visitor Center entfernt.
  • 2 Sus Picnic Area . 760m hoch gelegen.
  • 2 Hugh Norris Trail . ist mit 15km der längste Rundwanderweg, mittelschwer und führt zum.
  • 3 Wasson Peak . mit 1428m die höchste Erhebung im Westteil des Nationalparks.
  • 1 Valley View . ein 1,3km langer leichter Rundwanderweg.
  • 4 Signal Hill . eine Felslandschaft mit über 200 Felszeichnungen der Hohokam-Stämme.
  • 5 Picture Rocks Petroglyphs . Petroglyphen der Hohokam-Stämme.
  • 3 Sendero Esperanza Trail . ein 8,6km langer Wanderweg.
Ostteil
  • 2 Rincon Mountain Visitor Center . am Ende der East Escalante Road. Vom Visitor Center führt eine asphaltierte Rundstraße, der Cactus Forest Drive, bei einer Fahrt im Uhrzeigersinn an folgenden Übersichtspunkten vorbei:
  • 2 Future Generations Overlook . mit einem atemberaubenden Ausblick auf die.
  • 6 Tanque Verde Ridge . eine mit Kandelaber-Kakteen bewachsene Bergkette mit der höchsten Erhebung.
  • 7 Tanque Verde Peak . mit 2148m der zweit höchste Berg des gesamten Nationalparks.
  • 3 Sonoran Desert Overlook . ein Ausblick veranschaulicht die Lage des Nationalparks in der Sonora-Wüste.
  • 4 Cactus Forest Overlook . gibt einen guten Ausblick auf den „Kakteen-Wald“, denn hier stehen die Kandelaber-Kakteen relativ dicht beieinander. Der nicht für Wohnmobile zugängliche Cactus Forest Loop Drive ist 13km lang und windet sich kurvenreich durch die Landschaft.
  • 5 Riparian Overlook . ein Aussichtspunkt mit der Wahrscheinlichkeit von Wildbeobachtungen.
  • 6 Rincon Mountains Overlook . Aussichtspunkt auf die.
  • 8 Rincon Mountains . eine 45km lange Bergkette mit dem höchsten Berg.
  • 9 Mica Mountain . mit 2641m der höchste Berg im gesamten Saguaro-Nationalpark, der nur auf Wanderwegen erreicht werden kann. Einen guten Ausblick gibt es vom.
  • 7 Mica View . einem Aussichtspunkt auf den Mica Mountain.
  • 8 Javelina Rocks . eine Felsformation im Park.
  • 9 Living Desert Overlook . der letzte Aussichtspunkt vor dem Ende der Rundstraße.

Bilder

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Gebühren

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Die Parkgebühr beträgt US-$ 15 pro Pkw und US-$ 10 für Motorrad, gültig in beiden Parkteilen.

Unterkunft

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In beiden Parkteilen gibt es ausschließlich Campingplätze. Für Tucson listet die Webseite Booking.com insgesamt 484 Hotels/Lodges/Motels aller Kategorien auf.

Aktivitäten

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Wanderungen über die gut beschilderten über 280km langen Wanderwege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, Mountainbike fahren, Reiten und Wildtierbeobachtungen.

Ausflüge

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An der südlichen Parkgrenze des Westteils liegt das

  • 3 Arizona-Sonora Desert Museum . das am 1. September 1952 eröffnete und auch einen botanischen Garten mit umfangreicher Sammlung von Wüstenpflanzen sowie einen Zoo beinhaltet.

Von Tucson führt der Interstate Highway I19 Richtung Süd zum mexikanischen Grenzort Nogales (114km).

Sicherheit

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Siehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Arizona#Sicherheit
Phoenix und seine Umgebung ist neben den Städten am Persischen Golf die Großstadt mit den weltweit höchsten Sommertemperaturen. Deshalb ist erhöhter Sonnenschutz erforderlich, außerdem ist wegen der Trockenheit für ausreichend Getränkevorrat zu sorgen, um eine schnell eintretende Dehydrierung zu vermeiden. Die Wanderungen erfordern festes Schuhwerk. Einige Wildtiere können bei Wanderungen auf den Wanderwegen im Park gefährlich werden, so dass die vom Besucherzentrum vorgeschlagenen Selbstschutzmaßnahmen zu befolgen sind.

Literatur

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  • Volker Feser, USA - Südwesten Reiseführer, Michael Müller Verlag, 2019; ISBN 978-3956548383.
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Einzelnachweise

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