Roti
Roti | |
Provinz | Nusa Tenggara Timur |
---|---|
Einwohnerzahl | |
Höhe | 320 m |
Roti |
Roti (Pulau Rote) ist eine indonesische Insel südlich von Timor. Sie ist etwa 80 × 23 km groß. Die wichtigste Ortschaft ist Ba’a. Man ist hier abseits der ausgetretenen Pfade der indonesischen Touristenattraktionen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Insel leidet an Wassermangel, da größere Mengen Regen nur von Dezember bis März fallen. Erosion in Folge von Brandrodung hat die Insel schon vor Jahrhunderten unfruchtbar gemacht. Gerade gegen Ende der Trockenzeit erreicht die Zuckerproduktion der Palmen ihren Höhepunkt und ermöglicht so das Überleben der Eingeborenen.
Zum Bezirk Rote Ndao gehören 96 Inseln, von denen sechs bewohnt sind. Die im Nordosten der Insel Roti in der Sawusee liegende Nusa Bibi ist unbewohnt.
Im Norden ist die Bucht von Korobafo. Sie trennt von Westen her die Halbinsel Tapuafu von der restlichen Insel im Süden. Von Osten her wird die Landverbindung von der Bucht von Pepela eingeengt. Hier sind die Küstenlinien meist felsig.
Im Inland leben in zwei Zonen Unterarten der extrem gefährdeten McCords Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi).
Anreise
[Bearbeiten]Die Anreise wird normalerweise über Kupang erfolgen.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Mit dem Schiff
[Bearbeiten]- Fährhafen Ba’a (Rote). Wird von den Schiffen der Pelni auf der Route Kupang – Sawu regelmäßig angelaufen. Die schnelle Fähre braucht zwei Stunden. Geöffnet: 2023: Abfahrt Kupang um 8.30 Uhr.
Die kleineren Fähren der ASDP legen in Timor am 1 alten Dock in Bolok (Pelabuhan Ferry Bolok) ab (außer bei Schlechtwetter, dann wird ab Tenau gefahren). Tickets für 1 ASDP gibt es nahebei (Tel. +62380890420).
Segelyachten
[Bearbeiten]Formalitäten für aus dem Ausland kommende müssen in Kupang erledigt werden. Bei der Anreise von Australien sollte die Passage zwischen Roti und Timor wegen starker Strömungen vermieden werden.
Mobilität
[Bearbeiten]Mitfahrgelegenheiten auf der Ladefläche von LKWs sind üblich. Die meisten Straßen sind ungeteerte Allradstrecken.
Zwischen Ba’a und 1 Pulau Ndao gibt es Fähren.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Der Ti'i langga genannte, aus Palmblättern geflochtene Sonnenhut mit einem 40 cm langen „Horn,” ist das Symbol der Insel. Er soll portugiesischen Helmen des 16. Jahrhunderts nachempfunden sein. Üblicherweise setzen nur Männer ihn auf – heutzutage seltener im Alltag, aber fast immer bei Festlichkeiten oder Zeremonien.
Die Air Falii-Höhle von Tolama besticht durch buntes Gestein und türkises Wasser. Um hinzufinden wird man im Dorf einen Führer finden müssen, der Weg ist schwierig.
Der 2 Daleholu-Wasserfall (Fakakain Oefamba Loleh Tuabuna) ist nicht allzu hoch, aber in der Regenzeit und kurz danach vier Kaskaden breit. Ein Weg führt vom 800 Meter entfernten Nordostende des Dorfes Daleholu hin.
Der „letzte Kilometer Indonesiens,“ ist zwar nicht der südlichste Punkt des Landes, aber auf einer felsigen Landzunge, im Gemeindegebiet von Dordaek, mit einem 1 kleinen Kilometerstein am Wasser markiert.
Ba’a
[Bearbeiten]Der Verwaltungssitz, das Dorf 1 Ba’a (Baadale) mit weniger als 1500 Bewohnern ersteckt sich über mehrere Ortsteile.
Nembrala
[Bearbeiten]2 Nebrala , mit langem Sandstrand im Südosten der Insel, hat außerhalb der Surfsaison rund eintausend Bewohner.
Das felsige Gebiet südlich ist Nemperola. Die Strände der Buchten von Lifulada und Bo’a sind felsig. Hier hat eine touristische Entwicklung in den gehobenen Sektor stattgefunden.
Papela
[Bearbeiten]Das Dorf 3 Papela wird von erst in jüngerer Zeit zugewanderten „Seenomaden“ (Bajo) bewohnt, die mehrheitlich Moslems sind. Markttag des Dorfes ist Samstag.
Die traditionellen, bunten Fischerboote mit ihren Segeln machen den Hafen zu einem hübschen Motiv. Dass die Segelboote weiterhin gebaut werden liegt daran, dass gemäß Abmachung von 1974 nur mit solchen (also ohne „moderne” Technik wie Motoren) überhaupt in der australischen 200-Meilen-Zone gefischt werden darf. Trotzdem werden Boote von der australischen Küstenwache regelmäßig aufgebracht, da von den Bajo gerne tiefer in australischen Gewässern nach den in China beliebten Haien (für ihre Flossen) und Seegurken gefischt wird. Die vier unbewohnten Eilande des australischen 3 Territory of Ashmore and Cartier Islands (Bah.: Pulau Pasir; rotin: Nusa Solokaek) sind 144 km südlich.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Es verirren sich abgesehen saisonal von Surfern kaum ausländische Touristen auf die Insel. Diese halten sich bevorzugt an den Ständen bei Ba’a und Nembrala auf, beide sind an der Westküste. Von Juni bis September entstehen unter den günstigsten Umständen Wellen, die 5–7 Meter erreichen können.
Sehr viel ruhiger ist der zwischen beiden gelegene Strand 2 Lutubabatu, wo man allenfalls privat im nahen Dorf Tolama unterkommen kann.
Östlich Nemperola ist die eingeschnittene Bucht mit 3 Oeseli-Strand. Auf der anderen Seite ist 5 Dano Dale-Lagune („Nirwana-See“), die sich als See am Ende eines 300 Meter langen Kanals verbreitert. Ruderboote können gemietet werden.
An der Ostküste ist der Strand 4 Oesosole. Ob der dort aus dem Sand herausragende Stein eher einem Herz oder der Schwanzflosse eines Wales ähnelt liegt im Auge des Betrachters. Ruhig mit viel weißem Sand ist es in jedem Fall.
Im Süden ist der 5 Strand von Inaoe. Wildromantisch zwischen Klippen gibt es ruhige sandige Buchten. Privatunterkünfte muß man sich im Dorf suchen. Zur Küste sind etwa 150 Höhenmeter zu überwinden.
Bessere Versorgung und einen Markt gibt es im 4 Dorf Oele knapp zwei weitere Kilometer inland.
Einkaufen
[Bearbeiten]Wirtschaftlich wichtig ist die Palmyrapalme zum einen zur Zuckergewinnung (aus dem u. a. Schnaps gebrannt wird, Peci) zum anderen wegen ihrer Blätter, die für Taschen (Haik) aber auch für Klangkörper des Musikinstruments Sasando verwendet werden. Als Souvenirs gibt es Miniaturen dieses Instruments. Auch andere handwerklich gefertigte Altagsgegenstände aus diesen, bis zu 1,50 Meter langen, Blättern bieten sich wegen ihres geringen Gewichts als Mitbringsel an.
Handgewebte Ikat-Stoffe, oft mit Blumenmustern, werden vor allem in Nemberala angeboten. Das traditionelle Kleidungsstück ist der Kain, ein 2,5-Meter-langes Tuch, das um die Hüfte herum gewickelt wird und bis zu den Knien oder Knöcheln reicht.
Unterkunft
[Bearbeiten]Steigt man bei einer Familie privat ab, sind Mahlzeiten üblicherweise inbegriffen.
In Ba’a
[Bearbeiten]Als wirtschaftliches Zentrum gibt es hier etliche Unterkünfte
- 2 Hotel Videsy, Jl. Abdido Amalo, Mokdale, Lobalain. Tel.: +6285239487611.
- Homestay Java Rote, Jln. Pdt. Horiana, Bailaen, Kec. Lobalain. Tel.: +6281353659449. Preis: Einzel 300-400.000 Rp.
In Nembrala
[Bearbeiten]Hochsaison ist hier zur Zeit der hohen Wellen von Juni bis August.
Als der touristische Hauptort, ist man mit strandnahen Unterküften reich gesegnet, viele davon in der gehobenen Mittelklasse auf anspruchsvolle ausländische Besucher ausgerichtet.
- 3 Talenta Mas Hotel. Tel.: +6281353287295.
In Nemperola
[Bearbeiten]- 5 Boa Hill Surf House, Jl. Lelendo, Bo’a. Tel.: +6282277717775.
- 6 Homestay Mamamia (am Oerseli-Strand). Tel.: +6281239120950. Rustikale Unterkunft in traditionell strohgedeckten Hütten.
In Weiler Oenggaut gibt es etliche Unterkünft, u.a.:
Sicherheit
[Bearbeiten]Leistenkrokodile gibt es endemisch auf Roti nicht. Gelegentlich verirrt sich jedoch eines aus Timor hierher.
Gesundheit
[Bearbeiten]Tropische Wirbelstürme können in der Regenzeit vorkommen.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Man spricht die malayo-polynesischen Dengka (im Westen), Lole (in der Inselmitte) oder das am weitesten verbreiteteste Termanu. Dazu noch weitere Dialekte mit je weniger als 5000 Sprechern. Abgesehen von der Sprache der Seenomaden sind diese alle verwandte fabronische Sprachen. Wer eine Schule besucht hat versteht auch Bahasa, in den besseren Hotels auch Englisch. Ein Drittel der Rotinesen leben heute vor allem im indonesischen Teil Timors, wohin eine Wanderbewegung im 19. Jahrhundert einsetzte. Die Zuwanderer hatten Einfluß auf die dortige Kreolsprache Kupang-Malay.
Seit 2019 gibt es 4G-Internetzugang in den Orten der Insel. Wirklich guten Empfang bietet vor allem Telkomsel, die einen Laden in Nemberala hat. Stabiler sind die Verbindungen in Unterkünften.
Trivia: Das indisch-ceylonesische Fladenbrot Roti bzw. die malaiischen Roti Canai und Roti Jala haben nichts mit der Insel zu tun.
Ausflüge
[Bearbeiten]5 Sajadao ist der einzige Ort auf der Insel Nuse (= Nusa) an der Südküste von Roti.
Landu
[Bearbeiten]6 Landu , 643 ha groß, nahe der Südküste Rotis ist landschaftlich reizvoll. Die in der Lagune auftretenden Quallen sind ungiftig.
- 8 Serai Inar, Landu T'ie, Oebou. Tel.: +6281337891347.
Pamana
[Bearbeiten]Menschenleer, abgesehen von einigen Soldaten, ist die im Süden liegende 14 km² große Insel 7 Pamana (Ndana) . Jene ist das südlichste Eiland Inselindiens. Hierher lassen sich Surfer aus Nemberala (30 Min.) übersetzen, um die beiden stabilen Wellen (1–2 m) an den Seiten des Eingangs des Riffs zu nutzen.
Do’o
[Bearbeiten]8 Do’o (Ndao Nuse, Doo) etwa zehn Kilometer vorm Nemberala-Strand per Boot in 45 Minuten erreichbar. Eine Insel mit sauberem weißem Sand. Für Surfer in der Nebensaison interessant, da die Wellen hier nur bei stärkeren Winden entstehen.
Literatur
[Bearbeiten]Siehe auch allgemeine Literatur zum indonesischen Teil Timors.
- Fox, James J.; A Rotinese dynastic genealogy; Structure and events; in: Beidelman, T.; The translation of culture, London 1971 (Tavistock), S. 37–77
- Jonker, J. C. G.; Rottineesche Spraakkunst; Leiden 1915 (E. J. Brill)
- Rhodin, Anders G. J. [et al.]; Chelodina mccordi Rhodin 1994 — Roti Island snake-necked turtle, McCord's snake-necked turtle, kura-kura rote; in: Conservation Biology of Freshwater Turtles and Tortoises: A Compilation Project of the IUCN/SSC Tortoise and Freshwater Turtle Specialist Group; 2008 Sert.: Chelonian Research Monographs, № 5 (ISSN 1088-7105), S. 008.1-008.8 doi:10.3854/crm.5.008.mccordi.v1.2008