Philippi
Philippi | |
Region | Ostmakedonien und Thrakien |
---|---|
Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Philippi |
Philippi ist eine archäologische Stätte in Griechenland. Sie gehört seit 2016 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Hintergrund
[Bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten]Die archäologische Stätte von Philippi zählt zu den bedeutendsten archäologischen Stätten Nordgriechenlands. Sie umfasst charakteristische Denkmäler der hellenistischen, römischen und spätantiken Zeit.
Ihre Geschichte begann in 360/359 v. Chr., als Kolonisten von der Insel Thasos die Stadt unter dem Namen Krenides gründeten. Im Jahre 356 v. Chr. ersuchten die Bewohner Schutz und Unterstützung von König Philipp II. von Makedonien, da die Stadt von den Thakern bedroht wurde. Philipp hatte bereits das wirtschaftliche und strategische Potential der Stadt erkannt. Also eroberte und befestigte er sie und benannte sie nach sich selbst Philippi.
Nach der Schlacht von Philippi im Jahr 42 v. Chr. wurden römische Veteranen in Philippi angesiedelt, das dadurch zu einer Kolonie im römischen Sinne des Wortes wurde. Die pulsierende hellenistische Stadt Philipps II., deren Mauern und Tore, das Theater und einige Grabstätten noch zu sehen sind, wurde durch römische Gebäude wie das Forum und eine monumentale Terrasse mit Tempeln im Norden ergänzt. Ihre Lage an der Via Egnatia, einer wichtigen römischen Fernstraße, förderte ihre weitere Entwicklung.
Von besonderer Bedeutung für die spätere Geschichte Philippis war das Jahr 49 oder 50, als der Apostel Paulus die Stadt besuchte und dort die erste christliche Kirche Europas errichtete und auch die erste christliche Taufe durchführte. Dies machte Philippi zu einer Keimzelle des Christentums in Europa. Dies schlug sich in der Spätantike auch in der Errichtung mehrerer großer Basiliken nieder. Daher findet sich in Philippi auch viel religiöser Tourismus.
Der Niedergang begann durch die sogenannte "Justinianische Pest" (547 n. Chr) und ein Erdbeben (um 619 n.C hr.), durch das die Stadt fast völlig zerstört wurde und nie mehr zu ihrer ehemaligen Bedeutung zurückfand. In byzantinischer Zeit kam es um 850 n. Chr. zu Kriegen mit den Bulgaren um die Stadt, die Byzanz für sich entschied. Daraufhin wurde die Stadt im 10-11 Jh. wehrtechnisch verstärkte. Nach einer kurzen Besetzung durch die Franken nach dem Vierten Kreuzzug und der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1204 wurde die Stadt von den Serben erobert. Schließlich wurde Philippi zu einem unbekannten Zeitpunkt komplett verlassen. Die Via Egnatia hatte zu diesem Zeitpunkt als Handelsweg deutlich an Bedeutung verloren zugunsten des Seehandels (besonders durch die oberitalienischen Städte). Damit war vielen Orten entlang der Via Egnatia die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Zudem war die Gegend durch das Fehlen einer militärisch ausreichend starken Schutzmacht oft slawischen Überfällen ausgesetzt. In der Zeit der türkischen Besatzung wurde sie von den Türken als Steinbruch genutzt.
Systematische archäologische Ausgrabungen auf dem Gelände von Philippi begannen 1914 unter Leitung der École française d’Athènes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ausgrabungen vom der griechischen Archäologischen Gesellschaft wieder aufgenommen. Heute werden die archäologischen Ausgrabungen unter Leitung des griechischen Kultusministeriums, der Universität Thessaloniki und der École française d’Athènes weitergeführt.
Die antike Stadt Philippi war nicht so klein, wie sie heute erscheint. Im Laufe der Jahrhunderte ist ein Großteil davon verloren gegangen, entweder durch den Abtransport von Baumaterialien zum den Bau von Häusern an anderer Stelle oder durch die Landwirtschaft. Dies zeigt sich durch die Funde im Ort Krinides.
Die Akzeptanz des Christentums
[Bearbeiten]Philippi wurde wegen seiner wichtigen Rolle bei der Verbreitung des Christentums in Europa von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Reise des Apostels Paulus nach Philippi war ein wichtiger Schritt für die Verbreitung des Christentums in Europa. Philippi als bedeutende römische Kolonie in Mazedonien lag strategisch günstig an der Via Egnatia, einer wichtigen Handelsstraße. Hier gründete Paulus die erste christliche Gemeinde in Europa, angeführt von Lydia, einer wohlhabenden Geschäftsfrau, die sich nach der Predigt des Paulus bekehrte. Durch ihre Unterstützung konnte sich das Christentum in der Stadt etablieren. Trotz Widerständen, wie der Gefangennahme von Paulus und Silas, hielt die Gemeinde stand und wuchs. Die Briefe des Paulus an die Philipper zeugen von seiner engen Verbundenheit und Unterstützung. Die Gemeinde in Philippi wurde zum Vorbild für weitere Missionstätigkeiten in Europa und trug wesentlich zur Ausbreitung des Christentums auf dem Kontinent bei.
Die Attraktivität des Christentums gegenüber der antiken griechisch-römischen Religion lag zum einen darin, dass ethische Prinzipien wie Nächstenliebe und Vergebung besonders diejenigen ansprachen, die unter sozialer Ungerechtigkeit litten. Zum anderen bot das christliche Paradies im Vergleich zum düsteren und unheilvollen Hades der griechischen Religion eine deutlich attraktivere Perspektive für das Leben nach dem Tod. Während der Hades als finsterer Ort galt, an den alle Seelen unabhängig von ihrem Lebenswandel gelangten und wo sie ein schattenhaftes Dasein fristeten, versprach das christliche Paradies ewiges Glück, Gemeinschaft mit Gott und die Abwesenheit von Leid und Schmerz. Diese Verheißung eines seligen Nachlebens im Paradies gab den Menschen große Hoffnung und Trost, vor allem angesichts des harten irdischen Lebens der weniger privilegierten Bevölkerungsschichten und der Sklaven. Diese hoffnungsvolle und positive Jenseitsperspektive machte das Christentum für viele Menschen im Römischen Reich besonders attraktiv und trug wesentlich zu seiner Verbreitung und Akzeptanz bei.
Besonderheiten der griechisch-römischen Stadt
[Bearbeiten]Bei der Besichtigung der antiken Stätte lohnt es sich auch darauf zu achten, dass der öffentliche Komfort römischer Städte wie Philippi den mittelalterlichen Städten Europas weit überlegen war. Philippi verfügte über ein gut ausgebautes Wasserversorgungssystem, das Wasser aus Quellen und Aquädukten in die Stadt brachte. Öffentliche Brunnen und Zisternen sorgten für die Verteilung des Wassers. Die Stadt verfügte über ein komplexes Abwassersystem, das die Abwässer über Kanäle und unterirdische Abwasserkanäle aus der Stadt herausführte. Sie hatte gepflasterte Straßen, wie sie für römische Städte typisch waren. Diese Straßen waren gut ausgebaut und ermöglichten einen effizienten Transport und bot den Bewohnern den Komfort bei jedem Wetter gut gekleidet aus dem Haus gehen zu können. Öffentliche Bäder (Thermen) waren ein wichtiger Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens. Sie verfügten über Warm-, Kalt- und Heißwasserbecken sowie Heizsysteme (Hypokausten). Philippi besaß ein gut entwickeltes Theater, wie es für viele römische Städte typisch war. Das Theater war ein zentraler Ort für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Musikdarbietungen und öffentliche Versammlungen.
In den mittelalterlichen Städten Europas dagegen wurde Wasser aus Flüssen, Brunnen oder durch Auffangen von Regenwasser gewonnen. Abwasser wurde oft einfach auf die Straße geleitet oder in Gräben, was zu hygienischen Problemen führte. Die Straßen waren meist ungepflastert, schlammig und voller Unrat, vor allem in kleineren Städten. Theateraufführungen und kulturelle Veranstaltungen fanden häufig auf öffentlichen Plätzen, in Kirchen oder in eigens dafür hergerichteten einfachen Räumen statt.
Bei einem Rundgang durch die antiken griechischen Städte fällt auf, dass es keine Burgen oder großen Paläste im modernen Sinne gab, wie wir sie aus späteren Epochen kennen. Dies hängt eng mit dem kulturellen und politischen Selbstverständnis der antiken griechischen Stadtstaaten zusammen, insbesondere in Zeiten der Demokratie. Wohlhabende Bürger hatten in der Regel den Wunsch und die Verpflichtung, ihren Reichtum zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen und nicht zum Bau privater Schlösser. Dies geschah häufig durch großzügige Spenden für öffentliche Gebäude, Tempel, Theater, Agoren (Marktplätze), Sportstätten und andere öffentliche Einrichtungen. Dahinter stand oft das Streben nach sozialer Anerkennung und politischem Einfluss in der Polis. Diese Praxis ähnelte in gewisser Weise den späteren kommunistischen Idealen, indem sie das Gemeinwohl förderte und die soziale Solidarität innerhalb der Gemeinschaft stärkte. Dennoch unterscheidet sich die antike griechische Praxis deutlich vom Kommunismus durch die Freiwilligkeit der Spenden und das Fehlen einer zentralen staatlichen Planung zur Umverteilung der Ressourcen.
- Griechisch-römische Religion und Diesseits: Die griechisch-römische Religion legt großen Wert auf das gegenwärtige Leben. Die Götter dieser Religion waren stark in das alltägliche Leben der Menschen involviert. Der Glaube, dass das Leben im Diesseits genossen werden sollte, war weit verbreitet, da das Jenseits, der Hades, als ein trostloser Ort betrachtet wurde, an dem Freude und Genuss endeten. So sieht man z. B. auch hier in Philippi Theater neben Tempeln, denn Vergnügen und Religion waren keine Gegensätze. Auch die 12 Götter waren den Freuden der Liebe und den Festen sehr zugetan.
- Christentum und Jenseits: Im Gegensatz dazu betont das Christentum die Bedeutung des Jenseits. Das Diesseits wird oft als eine Prüfung oder ein „irdisches Jammertal“ betrachtet, das man durchstehen muss, um schließlich die Freuden des Paradieses zu erlangen. Diese Vorstellung beeinflusst das christliche Leben und die Ethik stark, wobei der Fokus auf das ewige Leben nach dem Tod gerichtet ist.
Diese Unterschiede spiegeln die jeweiligen kulturellen und religiösen Wertvorstellungen wider und haben die Lebensweise der Anhänger beider Traditionen stark geprägt, was sich in den Strukturen der jeweiligen Städte widerspiegelt. Das sieht man auch hier in Philippi.
Anreise
[Bearbeiten]Die Anreise nach Philippi erfolgt über Kavala (15 km) oder Drama (25 km). Alle Verbindungen sind dort beschrieben. Die Busse nach Philippi fahren regelmäßig ab dem Busbahnhof in Kavala oder Drama. Die Abzweigung von der Hauptstraße Kavala-Drama nach Philippi ist gut beschildert. Man erreicht einen großen Parkplatz, der sich um einen kleinen Park herumzieht und auch für Wohnmobile geeignet ist.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die Gaststätte im Park vor dem Eingang zur archäologischen Stätte mit vielen Sitzplätzen im Freien unter Bäumen ist der beste Ort, um sich nach einer Begehung der antiken Stätte zu erholen. Da es in Philippi kaum Schatten gibt, kann es bei der Besichtigung im Hochsommer recht warm werden.
Die antike Via Egnatia und spätere Bundesstraße, die heute nicht mehr in Betrieb ist, teilte das Gelände in zwei Teile. Im oberen Teil befinden sich das antike Theater und die antiken Tempel, die mit Basiliken überbaut wurden. Vergnügen und Religion waren in der griechisch-römischen Zeit keine Gegensätze, ganz im Gegensatz zur christlichen Auffassung. Im unteren Teil befinden sich die Überreste der Wohn- und Geschäftsviertel. Man kann sich nur wundern, dass es auf so engem Raum so viele Ruinen von Kirchen gibt. Das liegt auch daran, dass nach christlichem Verständnis die Tempel der früheren 12 Götter mit einer Kirche überbaut werden mussten.
Von Eingang gelangt man direkt zum:
- 1 Theater (Αρχαίο θέατρο Φιλίππων) (Nr. 2 in der Karte). Es wurde vermutlich von König Philipp II. um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. erbaut und im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. durch die Römer umfangreich umgestaltet und ergänzt, so dass die Funktion des Theaters den Bedürfnissen der damaligen Aufführungen gerecht werden konnte. Es wurde zum Teil wieder hergerichtet, so dass es heute im Sommer wieder für Theateraufführungen und Musikdarbietungen genutzt wird. Der Blick von den Rängen über die Ruinenstadt und auf den Berg Pangeo im Hintergrund ist fantastisch.
- 2 Felsreliefs. Oberhalb des Theathers befinden sich mehrere interessante Felsenreliefs. Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf das Theather.
Etwa 150 m weiter sieht man die Reste einer Basilika, von der nur noch die Grundsteine geblieben sind:
- 3 Basilika A (Nr. 6 in der Karte). Grundsteine einer großen, dreischiffigen Basilika (130x50 m) mit Querschiff an der Ostseite, einem quadratischen Atrium und Galerie über die Seitenschiffe und der Narthex (schmale, eingeschossige Vorhalle am Haupteingang). Fragmente des luxuriösen Fußbodens und Teile des Ambo (Kanzel) sind im Mittelgang erhalten. Besonders beeindruckend sind die Fresken. Datiert bis zum Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr.
Bleibt man oberhalb der Straße, erreicht man nach weiteren 150 m, vorbei an den Resten der Basilika C (Nr. 17) die:
- 4 Basilika C Eine dreischiffige Basilika mit Resten der luxuriöse Marmorintarsien auf dem Boden. Datiert auf das 6. Jahrhundert.
- 5 Archäologisches Museum (Αρχαιολογικό μουσείο Φιλίππων) (Nr. 18 auf der Karte). Das Museum beinhaltet vor allem verschiedene archäologische Funde aus dem Gebiet der Stadt Philippi sowie dem Umland.
Vor dem Eingangsbereich des Museums geht der Weg zur Akropolis hinauf. Besonders im Sommer ist der Aufstieg wegen der Steigung und des fehlenden Schattens etwas beschwerlich, aber trotzdem empfehlenswert.
- 6 Akropolis. Von der Akropolis mit ihrem Turm aus der spätbyzantinischen Zeit hat man einen wunderbaren Blick auf Philippi und die umgebende Landschaft. Dies macht den etwas beschwerlichen Aufstieg unbedingt lohnenswert.
- 7 Heiligtum der ägyptischen Götter. An den Hängen des Akropolishügels wurden kleinere Heiligtümer errichtet, die verschiedenen anderen Gottheiten geweiht waren.
Verlässt man den oberen Teil der Ausgrabungstätte neben der Basilika C, geht man an einer antiken Wasserzisterne vorbei, die als Gefängnis des Apostel Paulus gedeutet wurde (Nr. 7), überquert die Via Egnatia und gelangt auf den großen, zentralen Markt (griechisch Agora, lateinisch Forum), hinter dem sich direkt die Basilika B befindet.
- 8 Agora (Forum Romanum). (Nr. 8+9 auf der Karte). Das Forum wurde in römischer Zeit zum Verwaltungszentrum von Philippi ausgebaut. Es ist ein Komplex von öffentlichen Gebäuden, der um einen zentralen offenen Platz angeordnet ist. Die eindrucksvollsten Gebäude sind der Nordost-Tempel und der Nord-West-Tempel. Das Forum Romanum/Agora war der zentrale Ort, an dem politische Entscheidungen getroffen, wirtschaftliche Geschäfte abgewickelt, soziale Interaktionen gepflegt und religiöse Zeremonien abgehalten wurden, und somit der lebendige Mittelpunkt des öffentlichen Lebens.
- 9 Markthalle (Marcellum). Macellum (lateinisch) war in der römischen Antike die Bezeichnung für eine gedeckte Markthalle. Zusätzlich zu den Foren diente ein Macellum als Lebensmittelmarkt, vor allem für Fleisch, Fisch und Delikatessen, die nicht unter freiem Himmel gehandelt wurden.
- 10 Basilika B (Nr. 10 auf der Karte) Dreischiffige Basilika datiert auf die Mitte des 6. Jahrhunderts n. Chr. Sie hat einen Narthex und Nebenbauten im Norden und Süden (Phiale, Sakristei). Der fast quadratisch angelegte Mittelgang war mit einem von großen Pfeilern getragenen Gewölbe bedeckt. Ein zweites Gewölbe bedeckte die Bema (abgeschlossener Raum in orthodoxen Kirchen]. Die Basilika B überdeckt den größten Teil der dort zuvor befindlichen Palästra (Nr. 11), einer Bildungsstätte, in der sowohl die körperliche als auch die geistige Erziehung stattfand. Die Palästra bestand aus einem zentralen Innenhof, außen herum angeordneten Zimmern und einem kleinen Amphitheater.
- 11 Octagonal Basilica. Das Oktogon war der Komplex der Bischofskirche von Philippi. Es umschließt die achteckige Kirche, die in drei Bauphasen (Ende 4./Beginn 5. Jh. bis Mitte 6. Jh. n. Chr.) an der Stelle einer dem Apostel Paulus geweihten Kultstätte (Anfang 4. Jh. n. Chr.) errichtet wurde.
- 12 Römische Villa. Diese Ruinen liegen außerhalb der umzäunten Ausgrabungsfläche und sind frei zugänglich.
Außerhalb
[Bearbeiten]- 13 Basilika „extra muros“. Die 1992 entdeckte Ruine der Basilika „extra muros“ liegt im Ort Krinides 500m vom Parkplatz entfernt und lohnt auch einen Abstecher, da sie ursprünglich zu dem Gesamtkomplex von Philippi gehörte. Sie wurde 473 n. Chr. von den Ostgoten während der Belagerung von Philippi stark beschädigt. Ihre endgültige Zerstörung erfolgte in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts aufgrund eines starken Erdbebens und im 9. Jahrhundert durch die Bulgaren, als sie Philippi besetzten. Es wurden einige Gräber gefunden. Man vermutet, dass sich schon seit römischer Zeit dort Friedhofsanlagen befanden. Neben der Basilika liegt ein schönes Café unter Bäumen, in dem man sich vom Spaziergang dorthin angenehm erholen kann.
- 14 Antiker Friedhof. Bei der Ausgrabungsstätte handelt es sich um einen Friedhof außerhalb einer Basilika. Der südliche Teil der Basilika ist von der unbefestigten Straße abgeschnitten, die durch sie führt und die benachbarten Felder bedient. Die Gräber in der Kirche sind beeindruckend. Sie sind unterirdisch, geräumig mit schöner Dekoration, Inschriften usw. Sie haben die Form von Katakomben. Es gibt auch oberirdische sargförmige Gräber, Gewölbedächer des bekannten Typs, die auch in der anderen nördlichen Friedhofsbasilika gefunden wurden. Das Gelände ist leider nicht zugänglich, außer durch ein Loch im Maschendraht auf der Südseite.
- 15 Schlachtfelder von Philippi (Μάχη των Φιλίππων) In der Doppelschlacht bei Philippi siegten westlich von Philippi im Oktober/November 42 v. Chr. die römischen Triumvirn Marcus Antonius und Octavian (der spätere Kaiser Augustus) über die Anhänger der Republik, Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus, die zu den Anführern des Attentats auf Gaius Iulius Caesar gezählt hatten. Von den Schlachten sieht man auf den Feldern nichts mehr. Lediglich die 2 Hügel, etwa je 500 m vom Schlammbad entfernt, waren Teil der Befestigung der Armee des Cassius und sind auch heute sichtbar. Auf dem größeren, nördlichen Hügel sieht man noch Mauerreste einer weitläufigen Villa eines ehemaligen Großgrundbesitzers und man hat einen schönen Blick auf Philippi und den zweiten Hügel und das ehemalige Marschland. Auf den Hügel führt kein Weg, so dass man querfeldein gehen muss. Der Aufstieg ist aber nicht anstrengend und die Aussicht lohnt die Mühe. In unmittelbarer Nähe zu den Hügeln liegt das Schlammbad Lasponera, wo man gut parken kann und auch im Restaurant eine Erfrischung findet. Es ist gut geeignet als Ausgangspunkt zum Besuch des nördlichen Hügels. Der südliche Hügel bietet nichts sehenswertes und lohnt den Aufstieg nicht.
Küche
[Bearbeiten]- 1 Cafeteria PROSKINIO. Neben der Ausgrabungsstätte am Parkplatz liegt dieses Café mit schattigen Tischen unter Bäumen, wo man sich nach der Besichtigung erfrischen kann.
Neben der Gaststätte im Park an der Ausgrabungsstätte gibt es mehrere Restaurants im Dorf Krenides in Fußentfernung oder im 3 km entfernten dem Dorf Lydia. Besonders empfehlenswert ist es aber, ca. 10 km weiter Richtung Drama zu fahren nach
- 2 Apo Kefalari. Das Dorf ist am Fuße eines Berges gelegen und bekannt für seine auf Forellen spezialisierten romantischen Cafés und Restaurants, die sich entlang eines Bachlaufes aufreihen. Selbst an heißen Sommerabenden ist es hier relativ kühl. Von Kato Kefalaria erreicht man in 2 km Entfernung
- 3 Piges, dessen Besuch ebenfalls empfehlenswert ist. Hier befindet sich ein Ausflugslokal an einem kleinen See.
Unterkunft
[Bearbeiten]Weitere sehr empfehlenswerte Hotels gibt es im 15 km entfernten Kavala
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- Während des Sommers ist es empfehlenswert, eine Kopfbedeckung gegen die intensive Sonne mitzunehmen bei der Besichtigung, da es kaum Schatten auf dem Ausgrabungsgelände gibt.
- Im Sommer finden im antiken Theater Vorführungen antiker Dramen oder auch Musikveranstaltungen statt. Man sollte sich unbedingt Sitzkissen mitnehmen, da das lange Sitzen auf den Steinreihen sonst zur Qual werden kann.
Ausflüge
[Bearbeiten]- 1 Lydia (Λυδία Καβάλας) Zu einer Besichtigung Philippis gehört auch ein Besuch des ca. 1 km entfernten Lydia. Am Ortseingang von Lydia befindet sich eine sehenswerte Kirche und ein kreuzförmiges Taufbecken in einem Bach, wo Erwachsenentaufen durchgeführt werden. Viele Griechen lassen in der Kapelle ihre Kinder taufen, wegen der besonderen Bedeutung des Ortes für das Christentum. In dem Bach, der neben der Kapelle fließt, soll der örtlichen Legende zufolge der Apostel Paulus die erste Taufe auf europäischem Boden durchgeführt haben, die der reichen jüdischen Händlerin Lydia.
- 16 Lasponera. Ein paar Kilometer von Lydia entfernt liegt Lasponera, ein heilendes Schlammbad, das gegen Gelenk- und Rückenschmerzen hilft. Man braucht ein Handtuch und Badezeug zum Besuch des Bades. Männer und Frauen getrennt. Auch wenn man bei guter Gesundheit ist, ist es ein einzigartiges Erlebniß! Da es sich um eine Freiluftanlage handelt, sind die Schlammbäder nur von Juni bis Oktober geöffnet. Es gibt auch eine therapeutische Quelle, die man in einem historischen postbyzantinischen Bad genießen kann, und Masseure vor Ort.
- 17 Grabstein des Gaius Vibius ("Das sündige Denkmal""). Dieser römische Grabstein von Gaius Vibius ist ein 4 m hoher Marmormonolith aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und befindet sich in der Nähe des Dorfes Krenides. Zwei seiner vier Seiten tragen eine Inschrift, die auf die Laufbahn des römischen Offiziers Caius Vibius Quartus verweist. Die Beschädigung des Denkmals soll angeblich eine Maßnahme gewesen sein, um die alte Gewohnheit der schwangeren Frauen der Gegend zu stoppen, sich heimlich auf "unmoralische" Weise an den Marmorecken zu reiben, im Glauben dadurch nur männliche Kinder zu bekommen. So wurden die Ecken des Denkmals entfernt, um der Sünde ein Ende zu bereiten (sündiges Denkmal). Das ist nicht so ungewöhnlich, wie es scheint. Das Gleiche gab es auch in christlicher Zeit bei den Steinen (Menhir) der Megalithkulturen. Auch hier schmiegten sich die Damen eng an die Steine im Glauben an Fruchtbarkeit.
- 18 Dikili Tash (Ντικιλί Τας) Die archäologische Stätte von Dikili Tash ist eine prähistorische Siedlung aus der Jungsteinzeit (6400-4000 v. Chr.) und der Bronzezeit (3000-1100 v. Chr.). Auch einzelne Überreste aus hellenistischer und römischer Zeit und ein byzantinischer Turm befinden sich dort. Es gibt nicht wirklich viel zu sehen und somit ist diese Stätte mehr für Archäologen von Interesse. Es ist bemerkenswert, dass man in diese Siedlung den bisher ältesten Nachweis der Weinherstellung Europas gefunden hat.
- 19 Aquadukt Zygos. Die Höhe des kleinen von Efeu überwucherte Aquädukts beträgt etwa 5 Meter, seine Breite 1,5 m. Es stammt aus dem Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts, jedoch nach 1100 n. Chr. Es ist eine von drei noch erhaltenen Aquädukten, die zur Wasserversorgung von Philippi beitrugen. Die anderen 2 Aquädukte sind so von Vegetation überwuchert, dass man sie kaum mehr sieht.
- Kavala -schönste Stadt in Nordgriechenland mit Hafen, Burg, Aquadukt, Altstadt
- Drama - Provinzstadt mit schöner Umgebung
- Pangeo - Bergmassiv mit sehr schönen Bergdörfern, Klöstern
- Nestos - Naturschutzgebiet von besonderer landschaftlicher Schönheit.