Kisumu

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Kisumu
ProvinzKisumu County
Einwohnerzahl409.928 (2009)
Höhe1.131 m
Lagekarte von Kenia
Lagekarte von Kenia
Kisumu

Kisumu ist eine Stadt im Distrikt Nyanza in Kenia.

Hintergrund[Bearbeiten]

Kisumu, das frühere Port Florence, war in der Kolonialzeit die Endstation der Eisenbahnstrecke von Mombasa nach Uganda. Von hier ging es dann weiter mit dem Schiff. Heute ist Kisumu eine moderne afrikanische Kleinstadt, Hauptstadt des westlichen Kenia und der Provinz Nyanza und auch Hauptstadt des Volkes der Luo, die hier rund um den Victoriasee ihr Heimatland haben. Kisumu hat aber auch eine sehr große indischstämmige Gemeinde, es sind Nachkommen der Arbeiter, die für die Engländer die Gleise quer durch Kenia verlegten.

Klima[Bearbeiten]

Kisumu, hat ein ähnliches Klima wie Mombasa, heiß ( 30-35°C ) aber nicht so schwül wie an der Küste und nachts wird es angenehm kühl ( 20-25°C ). Zur Regenzeit fällt normalerweise viel Niederschlag, manchmal - kaum zu glauben,aber wahr - kann es sogar richtig hageln, wobei dann in kürzester Zeit alles voller Hagelkörner ist und teilweise die Feldfrüchte dadurch vernichtet werden.

Die Regenzeit ist kein verlässlicher Faktor, manchmal regnet es so viel, das alles unter Wasser steht und das Saatgut in der Erde fault, und manchmal zu wenig um eine gute Ernte zu ermöglichen. Dadurch ist kein regelmäßiger Ernteertrag gewährleistet und Hungerperioden sind keine Seltenheit.

Der Victoriasee erzeugt, durch seine immense Größe bedingt, sein eigenes Klima und beeinflusst damit die angrenzenden Länder enorm. Wenn dann der Monsun von der Küste heraufzieht, kollidiert dieser mit dem "Wetter" des Sees und dann kann es zu Unwettern mit extremen Regenfällen, Blitz, Donner, und Hagel kommen. Oder zum Gegenteil, dann "verdampft" eine Hochdruckzelle über dem See die Regenwolken, und es fällt gar kein Niederschlag.

Victoriasee

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Kisumu hat einen kleinen Flughafen und ist von Nairobi und Mombasa (über Nairobi) gut erreichbar. Flugzeit von Nairobi ca. 45 min.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Es existiert noch die alte, in der Kolonialzeit erbaute Strecke von Mombasa über Nairobi nach Kisumu. Die Verbindungen sind aber unregelmäßig, unpünktlich und unbequem. Es wird über eine Modernisierung der Strecke diskutiert und Geldgeber gesucht.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

In Kenia gibt es ein relativ dichtes Netz von Überlandbussen, für Touristen aber nicht zu empfehlen, da die Unfallrate wegen der Schrottfahrzeuge und den Straßenverhältnissen sehr hoch ist.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Für Selbstfahrer ist Kisumu von Nairobi aus gut zu erreichen, ca. 400 km oder 6 Stunden. Die Fahrt führt durch ein paar sehr schöne Landschaften, zuerst zum Ostrand des Großen Afrikanischen Grabenbruchs (engl. Great Rift Valley), wo man einen traumhaften Blick ins Tal und die Massai Steppe hat, vorbei an Lake Naivasha und Lake Nakuru durch das Rift, dann hoch zum westlichen Rand des Rift nach Kericho, ein riesiges Teeanbaugebiet und dann wieder sanft absteigend zum Lake Victoria, der schon von weitem zu sehen ist und an dessen Ufer Kisumu liegt.

Victoriasee

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Kisumu liegt zwar am größten See Afrikas, dem Victoriasee , mit Personenschifffahrt sieht es aber sehr bescheiden aus.

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Plan von Kusumu

In Kisumu und im gesamten westlichen Kenia gibt es neben den bekannten Matatus (16 Sitzer Sammeltaxis) eine spezielle Form des Personentransports, die Boda-Bodas, das sind Fahrradtaxis, wobei der Gepäckträger verstärkt und mit einem dicken Polster versehen ist, um Personen darauf sitzend von einem Ort zum anderen zu bringen. Vor allem in den Innenstädten aber auch außerhalb in den Villages werden sie vor allem von den Frauen genutzt, um zum Markt oder zum Arzt zu kommen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Große Sehenswürdigkeiten hat Kisumu eigentlich nicht zu bieten, mit Ausnahme des Victoriasees, der vor allem abends bei Sonnenuntergang ein gewaltiges Panorama bietet und vielleicht für Angler interessant ist. Eventuell zu erwähnen ist die nette kleine Innenstadt mit den landesüblichen Geschäften, Märkten, Banken etc. Keine Großstadt wie Nairobi oder Mombasa, aber vielleicht gerade deshalb ein Ort um den Flair einer afrikanischen Stadt zu erleben.

Kisumu City
  • 1 Kisumu Museum . Ein Ort, um etwas über die Kultur und Traditionen der Luo zu erfahren. Hat ein Aquarium (ohne eine Vielzahl von Fischen), einen Schlangenpark und eine Bildungshalle. Beliebt für Schulausflüge am Samstag. Also besser an anderen Tagen besuchen.
  • 1 Kisumu Impala Sanctuary, zoo . Interessanter Zoologischer Garten am See.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Kisumu verfügt über einen kleinen Golfplatz, zwischen Hafen und Flugplatz direkt am Wasser des Victoriasee gelegen.

Ebenfalls können diverse Boottrips mit den Einheimischen unternommen werden, es gibt eine Tour zum Hippopool, bei dem neben badenden Flusspferden auch die Villen der Oberschicht vom Wasser aus gesehen werden können. Kontaktaufnahme funktioniert am Besten direkt am Wasser, links vom Hafen kommt man über die alten Schienenstränge direkt bis zum Seeufer. Hier kann man auch frischen oder frisch gegrillten Fisch kaufen, meist Nilbarsch oder Tilapia.

Für Fischer gibt es auch Möglichkeiten, die Köder zu wässern, wobei aber gesagt werden muss, das man mit einem guten Boot sehr weit raus muss, im Wyndam Gulf, an dem Kisumu liegt, gibt es wegen massiver Überfischung und zeitweiliger totaler Zuwucherung mit Algen und anderen Wasserpflanzen keine ernstzunehmenden Grössen und/oder Stückzahlen mehr.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

In der Innenstadt um die Oginga Odinga Road gibt es gute und saubere Travellerhotels unter 10 Euro.

  • 1 Lakeside Guesthouse, Kendu Lane. Saubere Zimmer mit Moskitonetz über Bett und am Fenster, Badezimmer sind okay, Warmwasser-Dusche, gute Sicherheit, einige Zimmermit Seeblick. Gutes Wifi. Preis: 1400 KES.
  • Sooper Guest House, Odinga Odinga Rd. Sauber, Moskitonetze an Bett und Fenster, Deckenventilator, TV mit Satellitenempfang, gutes Badezimmer mit heißer Dusche, Blick auf den See von der Rooftop-Terasse, gratis Wifi inkl. in den Zimmern. Preis: 1600 KES exkl. Frühstück.
  • Hotel Imperial. Ein gutes Mittelklassehotel mitten in der Stadt, mit schönen Überblick über die Innenstadt und in kleiner Entfernung der See, mit kleinem Pool und bewachtem Gästeparkplatz.
  • Sunset Hotel. Ein gemütliches "Strandhotel" etwas erhöht am Ufer des Lake Victoria, aber ohne Zugang zum See, mit einem schönen großen Pool, Bar mit Lifemusik am Wochenende, großem bewachten Parkplatz und kleinem Park. Es liegt in der ruhigen Villengegend südlich der Innenstadt von Kisumu, wo auch der Präsident ein "Wochenendhaus" besitzt.

Da das Zentrum Kisumus überschaubar ist, sind alle genannten Hotels, Shops, diverse Restaurants und Geschäfte in bequemer Reichweite. Abends bei Sonnenuntergang empfiehlt sich ein Spaziergang durch die obere Innenstadt, auch einige Andenkenshops sind hier zu finden. Das Ufer des Sees und der Hafen sind bei Dunkelheit aus den bekannten Gründen zu meiden.

Gesundheit[Bearbeiten]

Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen sollten ausreichen. Malariavorsorge, Mückenspray, Durchfallmittel, Aspirin und ein Breitbandantibiotikum sollten in jeder persönlichen Reiseapotheke vorhanden sein.

Kisumu liegt am Äquator,deshalb auch auf Sonnenschutzcreme und ev. Kopfbedeckung nicht vergessen.

Ebenfalls erwähnt werden muss die hohe HIV-Aids Rate der Bevölkerung. Kisumu ist zwar nicht Mombasa, Prostitution ist nicht öffentlich sichtbar, aber es ist trotzdem Vorsicht und Schutz geboten! Nicht nur bei Geschlechtsverkehr, auch bei Besuchen von "Buschheilern" oder ähnlichen "Naturheilern"! Ebenfalls sollte man beim Friseurbesuch darauf achten, das nur neue, noch verpackte Rasierklingen verwendet werden. Beim Männerfriseur, dem Kinyozi, wird gern ein und dieselbe Klinge den ganzen Tag über (oder länger?) verwendet.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • 2 Nyahururu Falls - sehr sehenswerter Wasserfall
  • 2 Thimlich Ohinga . Es handelt sich um einen Komplex von Trockenmauern, der als Schutz für Mensch und Vieh diente. Thimlich Ohinga war eine der größten derartigen Anlagen und entstand wahrscheinlich im 16. Jahrhundert.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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