Kežmarok

Welterbe in der Slowakei
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Kežmarok
Region (kraj)Prešovský kraj
Einwohnerzahl16.693 (Dez. 2013)
Höhe626 m
Tourist-Infohttp://www.kezmarok.sk
Lagekarte der Slowakei
Lagekarte der Slowakei
Kežmarok

Kežmarok (deutsch: Käsmark/Kesmark; ungarisch: Késmárk; polnisch: Kieżmark) ist eine Stadt in der Region Zips im Osten der Slowakei. Durch ihre Nähe zur Hohen Tatra eignet sich Kežmarok gut als Ausgangspunkt für Wanderungen in diesem Gebirge.

Hintergrund[Bearbeiten]

Stadtzentrum

Kežmarok wurde im 13. Jahrhundert durch den Zusammenschluss einer Ansiedlung Zipser Sachsen mit slawischen Dörfern gegründet. 1269 wurde der Gemeinde das Stadtrecht verliehen, 1380 stieg sie zu einer königlichen Freistadt auf. Damit waren das Recht auf Jahrmärkte, auf freien Fischfang und Nutzung der Wälder verbunden. Dazu das Stapelrecht, das durchreisende Kaufleute zwang, ihre Waren in der Stadt anzubieten. Damit stand Kežmarok in Konkurrenz zu Levoča (Leutschau), mit dem es um dieses Recht auch lange Jahre, von 1435 bis 1558, Krieg führte. 1433 wurde die Stadt durch einen Angriff der Hussiten schwer zerstört. Der Handel und das Handwerk jedoch florierten. Bis zum 19. Jahrhundert gab es in der Stadt 38 Zünfte.

Die Stadt litt im 17. und 18. Jahrhundert unter den Aufständen des ungarischen Adels gegen die Habsburgermonarchie; im 20. Jahrhundert sowohl im ersten, wie auch im zweiten Weltkrieg. Kežmarok hatte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine große deutschsprachige Minorität. Dazu auch eine große jüdische Gemeinde von etwa 3000 Personen, von denen die Mehrheit bereits 1942 während der Ersten Slowakischen Republik in die NS-Todeslager deportiert wurde.

Anreise[Bearbeiten]

Entfernungen
Bratislava340 km
Košice115 km
Poprad20 km
Prešov80 km
Krakau (Polen)145 km

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der Flughafen Poprad-Tatry ist der nächstgelegene Flughafen. Er wird allerdings nur von Charterflugzeugen angeflogen. Regelmäßige Flugverbindungen gibt es jedoch zum internationalen Flughafen Košice (125 km; gut 1½ Std. Autofahrt von Kežmarok entfernt).

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Von Poprad aus fahren stündlich Triebwagen Richtung Stará Ľubovňa oder Plaveč, die in Kežmarok halten (Fahrtzeit 25 Minuten). Poprad liegt an der zentralen slowakischen Eisenbahnlinie zwischen Bratislava und Košice. Dort halten Expresszüge aus Prag, Žilina, Košice und Bratislava sowie einzelne Nachtzüge aus Wien.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Von Bratislava und Košice aus gibt es regelmäßige Busverbindungen nach Poprad. Der Busbahnhof in Poprad liegt etwa 300 Meter neben der Eisenbahnstation. Von diesem Busbahnhof aus fahren im Vergleich zur Bahn öfter Busse nach Kežmarok. Alle Busse mit dem Ziel Kežmarok, dazu auch die Busse nach Spišská Stará Ves, Bardejov oder Spišské Podhradie. Kežmarok liegt an der Straße Nr. 77 Poprad - Stara Lubovna, 14 km von Poprad entfernt.

Mobilität[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Thököly-Stadtburg
1 Stadtburg (Kežmarský hrad), Hradné námestie. Tel.: +421 52 45222618, E-Mail: Die beeindruckende gotische Festungsanlage wurde 1463 an der Stadtmauer von Kezmarok errichtet. Sie war beinahe hundert Jahre im Besitz der Familie Thököly, die den Bau im Renaissancestil umbaute. Diese Burgherren führten sich allerdings auch als Besitzer der "königlichen Freistadt Kezmarok" auf. Darum kaufte die wohlhabene Stadt im Jahre 1720 das Gebäude, um die Konflikte mit den Burgherren endgültig zu beenden. Und hat hier seit 1930 ein historisches Museum eingerichtet. Geöffnet: Mai-September di-so 9.00-12.00 und 13.00-17.00 Uhr; Oktober-April mi-fr 8.00-15.00 Uhr, Einlass zur vollen Stunde. Preis: Eintritt 3 Euro, ermässigt 1,50 Euro.
Heilig-Kreuz-Basilika
1 Basilika des Heiligen Kreuzes, Kostolné námestie. Tel.: +421 52 4522220. Die römisch-katholische Kirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Sie hat einen frei stehenden Renaissance-Glockenturm. Der gotische Hauptflügelaltar zählt zu den schönsten Altären in der Slowakei. Einige der Schnitzereien an den vier weiteren Altären werden Schülern aus der Werkstatt des Meisters Paul von Leutschau zugeschrieben. 1998 hat Papst Johannes Paul II. diese Kirche zur Basilica Minor erhoben. Geöffnet: Juni-September 9.00-17.00 Uhr; Oktober-Mai nach Absprache.
Hölzerne Artikularkirche (Weltkulturerbe)
2 Artikulare Holzkirche (Artikulárny kostol), Hviezdoslavova ul. Tel.: +421 52 4522242. Dieses nationale Kulturdenkmal wurde 2008 mit 7 anderen Holzkirchen der Slowakei in das Verzeichnis des Welterbes der UNESCO aufgenommen. Die Kirche stammt aus der Zeit der Gegenreformation, als Protestanten ihre Kirchen nur mit einer Ausnahmegenehmigung vor der Stadtmauer, ohne Turm und allein aus Holz bauen durften. Der erste Bau im Barockstil wurde 1687 in nur einem Jahr errichtet. Die kostbaren Holzschnitzereien stammen von dem einheimischen Meister Johannes Lerch, die schönen Holzmalereien von Gottlieb und Johannes Kramer aus Leutschau. Beeindruckend auch die Orgel, das älteste funktionierende Doppelmanual-Instrument in der Slowakei. Geöffnet: Mai-Oktober täglich 9.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr, November-April di,fr 10.00-12.00 Uhr und 14.00-16.00 Uhr. Preis: Eintritt 2 Euro, umfasst auch den Eintritt für die Neue evangelische Kirche.
Rathaus
3 Neue evangelische Kirche, Hviezdoslavova ul. In den Jahren 1872 bis 1894 hat die evangelisch-lutherische Gemeinde in Kežmarok diese neue Kirche bauen lassen, nach einem eigenwilligen Entwurf des Architekten Theophil Hansen, der byzantinische, romanische und orientalische Elemente miteinander verband. In dieser Kirche befindet sich das Mausoleum des Kesmarker Burgherrn Imre Thököly, der im 17. Jahrhundert den Kuruzzen-Aufstand gegen die Habsburgermonarchie anführte. Geöffnet: Mai-Oktober täglich 9.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr, November-April di,fr 10.00-12.00 Uhr und 14.00-16.00 Uhr. Preis: Eintritt 2 Euro, umfasst auch den Eintritt für Artikulare Holzkirche.
2 Evangelisches Lyzeum mit Schulbibliothek, Hviezdoslavova 18. Tel.: +421 52 4522242. Ende des 14. Jahrhunderts wurde diese Schule gegründet. Zunächst als Stadtschule, ab 1531 als evangelisch-lutherisches Gymnasium. In den Jahren 1787 bis 1852 wurde die Schule zu einem Lyzeum ausgebaut, dessen Abschluss ein Studium an der Universität ermöglichte. Es wurde von Studenten aus ganz Mitteleuropa besucht. In dem Gebäude befindet sich eine große historische Schulbibliothek, die historisch wertvolle deutschsprachige Literatur bewahrt, darunter 55 Inkunabeln aus den Jahren bis 1500, 3000 Drucke aus des 16. Jahrhunderts, und vor allem zeitgenössische Werke der deutschen Reformatoren, sowie originale Lehrbücher des tschechischen Pädagogen Comenius. Es lohnt sich, sich in einer Führung (auf Deutsch, Englisch oder Slowakisch) von der Bibliothekarin die Schätze der Bibliothek zeigen zu lassen. Geöffnet: Juni - September mo-fr 8.30-16.00 Uhr; Oktober-Mai 8.00 - 15.00 Uhr.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

  • Krankenhaus mit Poliklinik Hviezdoslavova 27, gegenüber der Artikularkirche, Tel. +421 52 4523151

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Touristen-Informationszentrum der Stadt Kežmarok, Hlavné námestie 46, Kežmarok. Tel.: +421(0)52 449 21 35, E-Mail: Geöffnet: (Mai bis September) mo-fr 8.30 – 12.00 Uhr und 13.00-17.00 Uhr, sa und so 9.00-14.00 Uhr.
  • Post, Ul. Mučeníkov 1082/2, gegenüber dem Krankenhaus bei der Artikularkirche, mo-fr 8-00-12.00 Uhr und 13.00-18.00 Uhr, sa 8.00-10.00 Uhr
  • Internetcafé Storm-Internet, Hviezdoslavova 17, mo-sa 9.00 - 22.00 Uhr, so 13.00 - 22.00 Uhr

Ausflüge[Bearbeiten]

Ausflug in die Hohe Tatra: Starý Smokovec ist von Kežmarok per Bahn zu erreichen. Von dort fährt eine Standseilbahn hoch zur Station Hrebienok (1.263 m über dem Meeresspiegel). Ab dort sind zahlreiche Wege ausgezeichnet. Zur Bilíkova-Hütte 1300 Meter über dem Meeresspiegel 30 Minuten, dort kann man Mittagessen. Zur Rainerova Hütte, 30 Minuten, dort befindet sich das Museum der Tatraer Träger. Zu den Kaltbachwasserfällen - Tatranská Lesná 3 Stunden, 30 Minuten, die meistbesuchten Wasserfälle in der Tatra.

Weblinks[Bearbeiten]

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