Ismant
Ismant · إسمنت | |
Gouvernement | Neues Tal |
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Einwohnerzahl | 3.231 (2006) |
Höhe | 111 m |
Ismant |
Ismant (auch Ismint, Asmant, Esment, Smint, arabisch: إسمنت, Ismant) ist ein Dorf im Osten der ägyptischen Senke ed-Dāchla. Es bietet nur wenig Sehenswertes, kann aber als Ausgangspunkt für einen Besuch von Ismant el-Charāb dienen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Dorf Ismant befindet sich an der Nordseite der Fernverkehrsstraße, die Mūṭ mit Balāṭ verbindet. Es ist eines der östlichsten Dörfer der westlichen Teilsenke von ed-Dāchla und etwa 11 Kilometer östlich von Mūṭ gelegen.
Die Namesvariante Ismant ist relativ jung. Der ägyptischen Historiker Ibn Duqmāq (1349–1407), der den Ort erstmals in seiner Liste von 24 Ortschaften der Senke nannte, nutzte noch den alten Namen Smint (arabisch: سمنت). Er nannte den Ort zweifach, das alte Smint (Smint el-Qadīma) und Smint el-Chuṭā (das falsche Smint). Ersteres ist sicher die antike Siedlung Ismant el-Charāb, das zweite das heutige Dorf. Im Umkreis beider Dörfer wurde Reis angebaut.[1] Der französische Archäologe Guy Wagner glaubt, dass die Ortsbezeichnung schon seit koptischer Zeit in der Form Smne (Ⲥⲙⲛⲉ) oder Smint (Ⲥⲙⲛⲧ) verwendet wurde.[2]
Die Reisenden des 19. Jahrhunderts nahmen kaum Notiz vom Dorf. John Gardner Wikinson (1797–1875), der die Senke 1825 besuchte, berichtete wenigstens über 250 männliche Einwohner.[3] Für das Jahr 1897 gab der britische Kartograf Hugh John Llewellyn Beadnell (1874–1944) 1.037 Einwohner an.[4]
Der Brite William Joseph Harding King (1869–1933), der Dachla 1912 besuchte, beschrieb seinen Empfang beim hiesigen ʿUmda (Bürgermeister) und eine kleine Moschee der Sanūsī-Bruderschaft, eine Zāwiya, die aus Lehmziegeln errichtet wurde.[5]
2006 lebten in Ismant 3.231 Einwohner.[6]
Anreise
[Bearbeiten]Das Dorf lässt sich relativ einfach mit einem Auto, Taxi oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Es liegt unmittelbar an der Fernverkehrsstraße nach el-Chārga.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Wege im Dorf sind nicht asphaltiert, sondern nur fest getreten. Im Bereich des alten Dorfkerns liegen Schutthügel auf den Wegen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Es sind noch Reste des alten Dorfkerns erhalten, die aber zunehmend verfallen. Die meist zweigeschossigen Häuser wurden aus Lehmziegeln errichtet. Die Gassen wurden gelegentlich überbaut. Der alte Dorfkern war mit einer Mauer umgeben.
Religiöses Zentrum des Dorfes ist die neue Moschee mit ihrem Minarett, dessen Unterteil achteckig und der Oberteil rund sind.
Unterkunft
[Bearbeiten]Unterkünfte gibt es z. B. in Mut und in Qasr ed-Dachla.
Ausflüge
[Bearbeiten]Etwa 5 Kilometer östlich des Dorfes auf der anderen Straßenseite befindet sich die archäologische Stätte von Ismant el-Charāb.
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Būlāq: al-Maṭbaʿa al-Kubrā al-Amīrīya, 1893, S. 11 unten–12, insbesondere S. 12, Zeilen 8 f. : Kitāb al-Intiṣār li-wāsiṭat ʿiqd al-amṣār ; al-Guzʿ 5.
- ↑ Le Caire: Institut Français d’Archéologie Orientale, 1987, Bibliothèque d’étude ; 100, S. 192, Fußnote 4. : Les oasis d’Égypte à l’époque grecque, romaine et byzantine d'après les documents grecs.
- ↑ Modern Egypt and Thebes : being a description of Egypt ; including the information required for travellers in that country; Bd. 2. London: Murray, 1843, S. 365. :
- ↑ Kairo, 1901, Egyptian Geological Survey Report; 1899,4. : Dakhla oasis : its topography and geology.
- ↑ London: Seeley, 1925, ISBN 978-1850779575, S. 37–41. : Mysteries of the Libyan Desert.
- ↑ Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006. Abgerufen am 3. Juni 2014.