Deir Mār Buqṭur

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In der Kirche des hl. Victor
Deir Mār Buqṭur · دير مار بقطر
GouvernementQinā
Einwohnerzahl
Höhe82 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Deir Mār Buqṭur

Das koptisch-orthodoxe Kloster Deir Mar Buqtur (auch Deir Mari Boctor, arabisch: ‏دير مار بقطر, Dair Mār Buqṭur, „Kloster des hl. Victor“) ist ein heute unbewohntes Kloster im Bereich von Qamūlā, etwa 2 Kilometer nördlich des südlichen Klosters Deir el-Malāk Mīchāʾīl westlich des Nils im ägyptischen Gouvernement Qinā.

Anreise[Bearbeiten]

Die Anreise von Luxor aus nach Qamūlā ist unter Qamūlā beschrieben. Nun befindet man sich auf der Wüstenstraße von Qamūlā nach Naqāda. An der Stelle 1 25° 48′ 48″ N 32° 42′ 1″ O führt eine ca. 650 m lange Straße nach Osten zum Kloster.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das 50 Meter lange und 40 Meter breite Kloster ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Sein wichtigster Vertreter ist der Mönch Athanasius, der im 14. Jahrhundert Bischof von Qūṣ wurde.

Die zwei Kirchen sind von einer Umfassungsmauer umgeben. Der Eingang befindet sich in der Ostmauer.

Der Namensgeber, der hl. Victor (arabisch: ‏بقطر, Buqṭur, auch Boqtor/Boctor), war ein Märtyrer zur Zeit der Diokletianischen Christenverfolgung. Seine Eltern waren Martha und Romanus. Seine Mutter machte ihn mit dem christlichen Glauben vertraut. Er kümmerte sich um Gefangene und die Armen und Bedürftigten. So kümmerte er sich auch um ein Begräbnis der hl. Theodata, der Mutter der hll. Cosmas und Damian, obwohl dies von Diokletian untersagt war. Sein Vater zeigte ihn bei Diokletian an. Darauf wurde er zuerst nach Alexandria und später nach Ansena gebracht, wo er gefoltert wurde. Ein Mädchen, dass seine Folter miterlebte, sah, wie eine Krone auf ihn herabkam. Daraufhin ordnete der hiesige Gouverneur die Enthauptung sowohl des Mädchens aus auch des hl. Victor an.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Mittleres Schiff der Kirche des hl. Victor
Haikal des hl. Victor in der Kirche des hl. Victor
Fresko mit der Darstellung von Engeln

Die vordere der beiden 1 Kirchen für den hl. Märtyrer Victor (25° 48′ 56″ N 32° 42′ 20″ O), Sohn des Romanus, ist die ältere und interessanteste. Ihre Ursprünge gehen wohl ins achte oder neunte Jahrhundert zurück, während ihre heutige Form wohl aus dem 12. Jahrhundert stammt. In jüngerer Zeit wurde die Kirche nochmals erweitert. In ihrem Norden befindet sich nun eine Pfeilerhalle (Portikus).

Die Kirche ist ein kuppelbekrönter Bau aus gebrannten Lehmziegeln. Sie stellt eine dreischiffige Basilika dar. Die Säulen sind grob behauen und besitzen ein Kalksteinkapitell. Die zentrale Kuppel und die westliche Nachbarkuppel sind höher als alle anderen. Unmittelbar vor den Haikalen (Allerheiligsten) befindet sich der Chor (Chūrus). Die Zugänge zu den Haikalen besitzen je zwei schmale Türen mit einem Mittelfenster.

Die Haikale sind für die Jungfrau Maria (links), den hl. Victor und für den Erzengel Michael (rechts) bestimmt. Es gibt keine Ikonostase. Über allen Haikalen befindet sich ein Kreuz. Abgetrennt vom Kirchenraum gibt es einen vierten Haikal für den hl. Menas.

Diese Kirche besitzt eine Besonderheit, die man in den Kirchen der anderen Klöster nicht mehr findet: an den Rückwänden der Kuppelräume vor dem rechten und linken Haikal befinden sich Reste von Fresken. Im Kuppelraum vor dem linken (nördlichen) Haikal sind vier Engel dargestellt, in dem vor dem rechten (südlichen) Haikal drei Heilige.

Südlich hinter der Kirche befindet sich eine weitere, 2 neue Kirche für den hl. Victor (25° 48′ 55″ N 32° 42′ 20″ O).

Im Südwesten befinden sich Begräbnisse aus osmanischer Zeit, so die des Basiliyus Ghali (1938).

Küche[Bearbeiten]

Restaurants gibt es im nahe gelegenen Luxor oder in Theben-West.

Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkünfte gibt es im nahe gelegenen Luxor oder in Theben-West.

Ausflüge[Bearbeiten]

Der Besuch des Klosters lässt sich mit dem Besuch der Klöster Deir el-Malāk Mīchāʾīl bei Naqāda, Deir eṣ-Ṣalīb und Deir Abū el-Līf im Dorf Ḥāgir Danfīq, Deir Mār Girgis el-Magmaʿ, Deir el-Anbā Pisentius und Deir el-Malāk Mīchāʾīl bei Qamūlā verbinden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Clarke, Somers: Christian antiquities in the Nile Valley : a contribution towards the study of the ancient churches. Oxford: Clarendon Pr., 1912, S. 123–126, Tafel XXXVII auf S. 125.
  • Coquin, René-Georges ; Martin, Maurice ; Grossmann, Peter: Dayr Mār Buqṭur. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 3: Cros - Ethi. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897026-4, S. 829–830. Freie Veröffentlichung – Neben dem Lesen weitere Nutzungsrechte

Weblinks[Bearbeiten]

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