Banjul
Banjul | |
Einwohnerzahl | 31.356 (2013) |
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Höhe | 0 m |
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Banjul |
Banjul (früher Bathurst) ist die Hauptstadt von Gambia. Serekunda ist der größere, auf dem Festland gelegene Ortsteil.
Stadtteile
[Bearbeiten]Banjul liegt auf St. Mary’s Island, dessen nordöstliches Kap wird Banjul Point und das südöstliche Dockyard Point genannt.
Zur Greater Banjul Area gehört das eigentliche, alte Banjul und Serekunda. Erstere Stadt ist heute, über die Denton Bridge erreichbar, zu einer Halbinsel geworden, die von Süden in die Mündung des Gambia-Flusses hineinragt. Hier ist das politische Zentrum des Landes. Die angrenzenden Feuchtgebiete verhindern schon sein längerem ein Wachsen der Stadt. Es hat sich daher gut sechs Kilometer Richtung Atlantik das wirtschaftliche Zentrum 1 Serekunda gebildet. An seinen Stränden spielt sich auch ein großer Teil der touristischen Aktivitäten des Landes ab.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Auch Economy-Passagiere können, gegen Bezahlung, in die Lounge. Die Wechselstube im Flughafen zeichnet sich durch eher beschränkte Öffnungszeiten aus: Mo.-Fr. 9.00-16.00. SIM-Karten sind im Terminal erhältlich, Internet gibt es im Business Center.
Hertz ist der internationale Autovermieter vor Ort. Taxis kosten 2017: 2-300 D zu den Strandhotels von Serekunda, 4-500 D bis Banjul. Manche Hotels organisieren Abholung.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Preise für Bush Taxis bzw. Minibusse sind fix.
Von Dakar gibt es Sammeltaxis für etwa 10 € (6000 CFA) bis zur Grenze. Für 1000 CFA extra kann man den Beifahrersitz ergattern. Von dort kann man für 30 Dalasi mit dem Minibus, oder für mehr mit dem Sammeltaxi, bis zu Fähre fahren (2019).
Auf der Straße
[Bearbeiten]Autovermietungen akzeptieren den internationalen Führerschein des genfer Musters.
Ins Landesinnere gehen zwei Fernstraßen bis Fatoto – nördlich und südlich des Gambiaflusses, wie am Namen kenntlich, die North Bank Road 356 km über Farafenni (hier Abzweig zum Trans-Gambia-Highway nach Soma) sowie 414 km die South Bank Road, durch Soma. Banjul ist an den Dakar-Lagos-Highway (Trans-West African Coastal Highway) angeschlossen und führt Richtung Norden nach Dakar und in südlicher Richtung nach Bissau.
Von Barra führt der Weg weiter nach Essau, wo von dort die North Bank Road abgeht oder in nördlicher Richtung über Fass drei Kilometer zur Grenze in 2 Amdallai. Am Übergang ist wenig Betrieb, die offiziellen Formalitäten auf beiden Seiten für Weiße problemlos. Allerdings gibt es wie überall in Westafrika zahlreiche aufdringliche „Helfer.“ Im einen Kilometer entfernten senegalischen Grenzort 3 Karang ist das Gare routiére in der Ortsmitte ggü. vom Stadion. Das hiesige Geschäft dürfte die letzte Möglichkeit sein verbliebene Dalasi zu einem realistischen Kurs in CFA zu wechseln. Von dort geht es weiter auf der senegalesischen N 5 nach Norden bis Kaolack und dann nach Dakar auf der N 1 (gesamt gut 5 Std.).
Auf der South Bank Road, westlich von Brikama bei 4 Madina Ba, zweigt eine Straße ab und führt über Bassori bis 5 Jiboro zwei Kilometer vor senegalesischen Grenze. Auf der senegalesischen N 5 führt der Weg nach Süden weiter nach Bignona und Ziguinchor.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Mehrere Autofähren verbinden tagsüber (7.00-21.00) in 35 Minuten das 3 Banjul Ferry Terminal an der Liberation Ave. mit dem fünf Kilometer Luftlinie entfernten 6 Barra. Die Wartezeit für Autos können lang sein. Direkt beim Anlieger in Barra ist der Standplatz der Buschtaxis für Fernstrecken.
Mobilität
[Bearbeiten]Minibusse heißen lokal gelli-gelli. Taxis sind gelb, mit grünem Streifen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Arch 22. Denkmal an den Putsch vom 22. Juli 1994. Vom Aussichtsbalkon des 35 Meter hohe Monuments hat man einen guten Blick über die Dächer und Märkte der Stadt bis zum Atlantik.
- 2 National Museum, Independence Dr. Eher bescheidene Sammlung verschiedener Ausstellungsstücke aus verschiedenen Epochen.
- 1 Catholic Cathedral (Our Lady of the Assumption Cathedral, Banjul), West Davidson Carrol St Eher bescheiden.
- 3 New National Assembly Building, Banjul Serrekunda Hwy, Banjul, Gambia.
- 2 King Fahad Mosque (Banjul Central Mosque)
Serekunda
[Bearbeiten]Sie ist ein geschäftiges urbanes Zentrum, bekannt für ihren pulsierenden Markt, lebendige Straßen, eine Mischung aus traditionellem und modernem Leben sowie ihre Nähe zu touristischen Attraktionen wie den Stränden von Kololi und Kotu.
Serekunda hat, wie viele touristische Zentren in Gambia, leider auch einen Ruf als Ziel für Sextourismus entwickelt. Dieser ist oft eng mit der wirtschaftlichen Not und dem hohen Tourismusaufkommen verbunden. Die meisten Reisenden sind Frauen, aber auch Männer, die oft aus finanziellen Gründen Beziehungen zu Einheimischen suchen. Sie kommen überwiegend aus Großbritannien.
Die Strände in und um Serekunda gehören zu den Hauptattraktionen der Region und bieten eine Vielzahl von Erlebnissen. Kololi Beach ist einer der belebtesten Strände, bekannt für seine touristische Infrastruktur mit Hotels, Restaurants und Bars, ideal zum Sonnenbaden und für Wassersport. Kotu Beach hingegen ist ruhiger und ideal für Spaziergänge und Vogelbeobachtungen. Der nahe gelegene Bijilo Beach bietet eine natürliche und entspannte Atmosphäre und grenzt an den Bijilo Forest Park. Der Cape Point Beach mit klarem Wasser und feinem Sand ist vor allem bei den Gästen der gehobenen Resorts beliebt. Für diejenigen, die die Abgeschiedenheit suchen, bietet der weiter südlich gelegene Brufut Beach eine ruhige und unberührte Umgebung, die ideal zum Entspannen ist.
- 1 Kachikally Crocodile Pool, Bakau. Tel.: +220 778 2479. Privatzoo mit 70-100 Krokodilen als Teil eines religiösen Schreins, mit ethnologischem Museum. Geöffnet: 8.00-19.00.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Strandleben
[Bearbeiten]„Sportfischen,“ Bootsvermieter hierfür bei den Stränden bei den Ortsteilen Bakau, Fajara, Kotu Strand und Kololi.
Entlang des Atlantic Blvd. bis zum Golfclub Fajara ist es noch etwas ruhiger.
Bis zur 2 Mündung des Baches Kotu folgt etwa 800 m bewirtschafteter Sandstrand.
Die Küste bei Bijilo und Brufut sind weitere acht Kilometer nicht sehr breiter, aber touristisch entwickelter Strand. Den Abschluß bildet das 600 Hektar große Naturschutzgebiet 3 Tanji Bird Reserve mit gut 200 Hektar Mangrovenwald.. Hierzu gehören auch die kleinen, unbewohnten Bijol Islands, ein Reservat für seltene Seevögel.
Einkaufen
[Bearbeiten]Banken öffnen Mo-Do 8:00–13:30, Fr bis 11:00 oder Mo-Fr 8:00–12:00 und 16:00–18:00, manchmal auch Samstag morgens.
Bei Geldautomaten besteht das Problem geringer Obergrenzen pro Abhebung, 3000 Dalasi (2018: € 55) sind dabei häufig, wobei jedes Mal eine Gebühr von meist 200 D fällig wird.
Preise für Transport, Essen im Restaurant oder Unterkünften sind normalerweise fix – erscheinen sie zu hoch, suche man nach Alternativen. Alles andere ist verhandelbar.
- 1 Albert Market (Basar)
Küche
[Bearbeiten]Nachtleben
[Bearbeiten]- Senegambia Road
Strandurlaub und weiblicher Sextourismus finden an den dem Atlantik zugewandten Stränden statt. Vor Ort als „bumsters“ bekannte Lustknaben kümmern sich um Europäerinnen meist mittleren Alters. Besonders die zahlreichen Bars im Bereich der 1 Senegambia Road haben ein reges Nachtleben, das eine „Pattaya“-Atmosphäre haben kann. Viele Hotels in diesem Bereich vermieten bevorzugt stundenweise.
Spielbanken
[Bearbeiten]Nach dem Machtwechsel Anfang 2017 wurde das Glücksspielverbot wieder aufgehoben (und die Todesstrafe abgeschafft).
Unterkunft
[Bearbeiten]Saison ist von Ende Oktober bis März. Einfachste Unterkünfte sind 2018 ab ca. 500 D im Doppel zu haben.
Banjul
[Bearbeiten]- 1 Ferry Guest House, 28 Wellington St. (Wie der Name sagt, nahe beim Fährableger). Tel.: +220 422 2028. Einfach, dafür zentral.
- 3 Abbey Guest House
- Rainbow beach bar and lodgings, Sanyang village (am Strand). Tel.: +220 715 8487. Einfachste Hütten mit Doppelbetten.
Gehoben
[Bearbeiten]Bakau, Cape Point
[Bearbeiten]Günstig
[Bearbeiten]- 5 One World Village Guesthouse, 10 Kofi Annan St. Tel.: +220 741 4837. Gepflegt und günstig. Betreiber schwedisch-gambisches Paar mit missionarischem Eifer.
Mittel
[Bearbeiten]Gehoben
[Bearbeiten]- 8 Ocean Bay & Resort. Tel.: +220 449 4265. 195 Zimmer (2 behindertengerechte) und Suiten. Merkmal: ★★★★★.
Fajara
[Bearbeiten]- 9 Sanyang Nature Camp, Kairaba Ave.
- 10 Pelican Residence, 28 Garba Jahumpa Rd. Tel.: +220 388 5085.
Gehoben
[Bearbeiten]- Ngala Lodge, 64 Atlantic Blvd. Tel.: +220 449 4045. In 20 Jahren aus 2-Zimmer-Familienpension entstandens Luxusresort mit 24 Suiten. Kinder verboten.
Kotu
[Bearbeiten]Unterkünfte aller Preisklassen sind zahlreich auf den drei Kilometern in Strandnähe zwischen dem Bach Kotu und dem kleinen Bijilou Forest Park.
Bijilu und Brufut
[Bearbeiten]Luxus
[Bearbeiten]- 12 Sheraton Gambia Hotel-Resort (Gambia Coral Beach Hotel), Brufut Heights, AU Highway. Tel.: +220 441 0889.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gewaltkriminalität ist selten, dafür gibt es umso häufiger Diebstahls- und Betrugsdelikte sowie aufdringliche Verkaufsmethoden, die oft mit endlosem Geschwafel über die Gleichheit von Schwarzen und Weißen oder “it's for charity” beginnen. Besonders die auch von den Einheimschen so genannten “bumsters” sind hierin Experten.
Gesundheit
[Bearbeiten]Regenzeit ist von Juli bis September.
Leitungswasser ist nicht trinkbar.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Unterkünfte ab der Mittelklasse aufwärts bieten fast immer WLAN. 2 MBit/s scheint 2017 die Obergrenze in den besser versorgten Gebieten zu sein.
Post
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Zu beachten ist, dass Tagestouren, die in den Touristenresorts angeboten werden durchaus Kaffeefahrt-Charakter haben können. Nach einem Eingeborenentanz kommt fast immer zwangsläufig der Besuch einer „Kunsthandwerks”-Boutique.
Abuko Nature Reserve
[Bearbeiten]Das nur einhundert Hektar große 4 Abuko Nature Reserve bei der Straße zum Flughafen, ist komplett eingezäunt und bietet entlang seines drei Kilometer langen ausgewisenen Rundwegs eine einmalige Konzentration der durch die wachsenden Stadt verdrängten Fauna, u. a. Meerkatzen, Stachelschweine und Hyänen (im Gehege).
Albreda
[Bearbeiten]Seit in den 1960ern der afro-amerikanische Journalist Alex Haley hier seine „Wurzeln“ entdeckte und daraufhin den Roman Roots verfaßte, zielt man in 7 Albreda (= Albadarr) auf amerikanische Touristen, die sich ebenfalls für ihre versklavten Vorfahren interessieren. Die Ortschaft war als Handelsposten bis 1857 in französicher Hand. Ende der 1996 wurde im einen Kilometer entfernten Dorf Juffure ein Sklaverei-Museum eröffnet. Es befindet sich im 4 Gebäude von Maurel Frères und ist eines der sieben Objekte, die mit zum Kunta Kinteh Island-Welterbe zählen. Entsprechend überlaufen ist die Gegend, bettelnde Kinder zahlreich. Vorgelagert im Fluß ist auch Fort-James-Island. Man erreicht diese bequem mit Kanus.
- Anreise
Von Banjul werden organisierte Touren angeboten.
Barra, Essau und Fort Bullen
[Bearbeiten]5 Ft. Bullen liegt an der Küste bei Barra. Erbaut ca. 1826-33/4 diente es dazu Sklavenhändler vom Gambiafluß fernzuhalten. Es wurde ab 1870 nicht mehr genutzt, bis im zweiten Weltkrieg wieder eine Küstenbatterie hier aufgestellt wurde. Die Anlage ist seit den 1970ern unter Denkmalschutz und seit 2003 Teil der Welterbeanlagen Gambias. Anfahrt: siehe die Beschreibung der Fähre aus Banjul. Vom Anleger in Barra zum Fort sind es etwa dreihundert Meter.
Niumi National Park
[Bearbeiten]Nördlich Barra liegt hinter der Küste der sich fast bis zur Grenze ausdehnende 5 Niumi National Park mit weiten Mangrovenwäldern. (Auf senegalischer Seite schließt sich der Nationalpark Delta du Saloum an, Weltnaturerbe und geschütztes Feuchtgebiet).
Literatur
[Bearbeiten]Einschlägige Reiseführer auch zu Westafrika oder Senegal.
- Bellagamba, Alice; Back to the Land of Roots. African American Tourism and the Cultural Heritage of the River Gambia; Cashiers d'Etudes africains, 193-4 (2009), S. 453-76
- Saho, Bala; Contours of change: Muslim courts, women, and Islamic society in colonial Bathurst, the Gambia, 1905-1965; East Lansing 2018 (Michigan State University Press); ISBN 9781628963175
Weblinks
[Bearbeiten]- Gambia Tourism Board Landesweite Touristinfo (engl.)