Ünye
Ünye | |
Provinz | Ordu |
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Einwohnerzahl | 126.702 (2018) |
Höhe | 10 m |
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Ünye |
Ünye ( früher Onea ) liegt an der Südküste des Schwarzen Meeres in der türkischen Provinz Ordu und zählt ca. 70.000 Einwohner.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die westlichste Stadt an der türkischen "Haselnussküste". Neben ausgedehnten Haselnussplantagen findet man hier eine gewisse touristische Infrastruktur. Gerade im Sommer locken die Badegebiete um Ünye tausende meist türkische Touristen an.
In der Antike noch als Onea bekannt war dieser Ort ein Zentrum des Weinanbaus. Die Reben mussten aber im Wesentlichen der Haselnuss weichen.
Die ersten Ansiedlungen erfolgten wahrscheinlich um 2000 v. Christus durch eine der letzten aus der Jungsteinzeit übrig gebliebenen matriarchalische Volksstämme, besser bekannt auch als Amazonen. Kulturelle Hinterlassenschaften lassen den Schluss zu, dass es sich um die direkten Nachfahren oder Flüchtlinge der Amazonen Kultur auf Lemnos handelte. Diese Amazonen waren es auch, die dann Jason auf der Suche nach dem goldenen Vlies nahe der Stadt zum Kampf stellten und die Insel Giresun Adasi unter dem Namen Aretias heilig erklärten. Bis 1000 v. Christus findet man in diversen Quellen Hinweise auf die Amazonen vom Thermodon Fluss. Zuletzt von Homer im Troja-Epos. Dann zum Ende der Bronzezeit verlieren sich die Spuren und Ünye geriet wie die gesamte Region erst unter griechische, dann römische, weiterhin byzantinische und letztendlich unter osmanische bzw. türkische Herrschaft. Zur Einnahme der Stadt durch die türkischen Truppen ist noch anzumerken, dass berichtet wird, dass die byzantinische Verteidigung durch eine Frau angeführt wurde und diese nur durch Verrat bezwungen werden konnte. Einige sehen darin das Ende einer langsamen Vermischung der matriarchalischen Amazonen Kultur mit den patriarchalischen Römern oder Byzantinern.
Anreise
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Fährt man mit dem Wagen die Küstenstraße entlang, so ist es unmöglich die Stadt zu verfehlen. Die Busverbindungen an der Küstenstraße sind sehr gut. Diese Busse starten vom Busbahnhof, der 1,5 km im Süden des Zentrums liegt.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Ünye ist an die Fährverbindung zwischen Istanbul Trabzon angeschlossen.
Mobilität
[Bearbeiten]Auch in Ünye bewegt man sich bequem mit dem Dolmuş. Die Dolmuşe entlang der Küstenstraße (Richtung Samsun oder Ordu) fahren am Busbahnhof, der 1,5 km im Süden des Zentrums liegt. Die Dolmuşe in Richtung Ünye Kalkesi findet man an der Niksar Caddesi.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Strände. Der Stadtstrand ist nah, aber nicht empfehlenswert. Die westlich gelegenen Strände Çamlık und Uzunkum haben hier viel mehr zu bieten.
- Caleoglu Kale. Auch Ünye Kalesi genannt. Das Alter der 6 km vom Zentrum entfernt auf einer Bergspitze thronenden Burganlage ist nicht bekannt. Griechische Gräber weisen auf eine Nutzung noch vor Christi Geburt hin. Vermutungen gehen aufgrund der geographischen Lage durchaus in die Ära der Amazonen zurück. Hier soll eine byzantinische Prinzessin lange Gegenwehr gegen eine türkische Belagerung geleistet haben, bis sie durch Verrat geschlagen wurde. Dem Zugriff entzog sie sich durch den Sprung in den Tod. Wer sich auf den Berg begibt, wird nicht nur mit der Burgruine , sondern auch mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Preis: Eintritt ca. € 1,30.
- Tozkoparan. Ca. 1 km südlich vom Zentrum (Der Weg ist ausgeschildert) befinden sich diese Felsengräber aus griechischer Zeit. Viel mehr weiß man von den Gräbern nicht.
- Terme. Auf halben Weg von Samsun liegt dieses kleine Örtchen. Hier soll das Themiskyra gestanden haben, die ehemalige Hauptstadt des Amazonenreiches. Ausgrabungen an einer nahe gelegenen Fundstelle unterstützen diese These.
- Kekirkalesi. Ca. 40 km südlich von Ünye nahe des Örtchens Akkuş befindet sich diese bemerkenswerte Burgruine.
- Simenlink. Eine kleine Lagune nördlich von Terme.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wandern. Rund um die Caleoglu Kale gibt es nicht besonders gepflegte Wanderwege.
- Baden. Besonders im Osten der Stadt gibt es mit die besten Strände der Region. Hier ist Baden & Sonnen angesagt.
- Paragliding
- Angeln
- Entdecken. Spannend ist es schon auf den Spuren der legendären Amazonen zu forschen. Viel zu finden gibt es allerdings nicht.
Einkaufen
[Bearbeiten]Mittwochs ist in Ünye Wochenmarkt, auf dem Bauern aus der Umgebung meist in bunter Tracht die besten regionalen Erzeugnisse anbieten.
Küche
[Bearbeiten]- Park Restaurant. Tel.: +90 452 3233053. Am Stadtstrand gelegenes Restaurantserviert Fischgerichte für gehobene Ansprüche.
- Sofra. Das an der Belediye Caddesi im Zentrum gelegene Restaurant serviert preiswert türkische Klassiker aus dem Ofen.
- Pelit Park. Tel.: +90 452 3245157. Das auf dem Çakirtepe liegende Restaurant serviert traditionell türkische Speisen untermalt mit einem schönen Ausblick.
Nachtleben
[Bearbeiten]Das Café Tedua am Cumhuriyet Meydani ist häufiger Treffpunkt der jugendlichen. Bei einer Wasserpfeife läßt sich der Abend einläuten.
Unterkunft
[Bearbeiten]- Kumsal, Devlet sahil yolu Gölevi mevkii. Tel.: +90 452 323 44 90, Fax: +90 452 324 31 58, E-Mail: info@kumsalotel.com, serdarurer@hotmail.com.
- Otel Güney, Belediye Caddesi 14. Tel.: +90 452 323 84 06, Fax: +90 452 323 84 06.
Gesundheit
[Bearbeiten]Im Sommer gibt es hier immer wieder "Zeckenalarm". Daher gilt: Wenn möglich nicht in das Unterholz kriechen. Die Socken über die Hosen und das gute Autan gegen Zecken mitnehmen.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]An den Stränden von Ünye gibt man sich weltoffen und kleidet sich auch so (Kein FKK!). Trotzdem sollte man auf Miniröcke und Shorts im Hinterland verzichten, da die Bevölkerung teilweise sehr konservativ ist.
Die Inlandsvorwahl ist die 0452
Ausflüge
[Bearbeiten]Außer in die unter Sehenswürdigkeiten beschriebene nähere Umgebung, liegen natürlich Ausflüge nach Samsun, Tokat, Giresun oder Trabzon nahe.
Literatur
[Bearbeiten]- Necati Demir: Die Ameise und das Salz & Die Eroberung der Ünye-Burg erschienen im Zwiebelzwerg Verlag
Weblinks
[Bearbeiten]- Offizielle Webseite (Türkisch)[1]