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Wādī Abū Saʿfa

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Wādī Abū Saʿfa
Wādī Abū Saʿfa · وادي أبو سعفة
GouvernementRotes Meer
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Wādī Abū Saʿfa

Wadi Abu Safa, arabisch: وادي أبو سعفة, Wādī Abū Saʿfa, ist ein Tal südlich von Biʾr Abraq in der ägyptischen Arabischen Wüste (Ostwüste). Im von Osten nach Westen führenden Tal befinden sich sowohl Felszeichnungen aus verschiedenen Zeiten als auch das Wasserheiligtum Biʾr Abū Saʿfa, بئر أبو سعفة, aus griechischer Zeit.

Hintergrund

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Am Punkt, an dem das Wādī Naʿām in das Wādī Ḥōḍein übergeht, zweigen zwei weitere Wadis nach Westen ab: das Wādī Abū Saʿfa und etwas weiter südlich das Wādī Diff. Auch die Entfernung zum nördlicher gelegenen Biʾr Abraq ist recht gering: etwa 13 Kilometer Luftlinie bzw. 22 Kilometer bei der Anreise durch die Wadis.

An der Strecke von Biʾr Abraq ins Wādī Abū Saʿfa gibt es Felszeichnungen, aber auch Gräber, künstliche Steinhügel und Reste antiker Keramik, so dass man hier eine über lange Zeit genutzte Route vermuten kann, auf der Waren über den Rotmeerhafen Berenike in das Niltal gebracht wurden. Aus dem Biʾr Abraq sind Elefantendarstellungen bekannt, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass diese Route etwa zur Zeit Ptolemaios II. Philadelphos (von 285 bis 246 v. Chr. König von Ägypten), Ptolemaios III. Euergetes I. (Regierungszeit 246–222 v. Chr.) und Ptolemaios IV. Philopator (Regierungszeit 221–204 v. B.) genutzt wurde, die Elefanten für Kriegszwecke benötigten.

Forschungsgeschichte

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Darstellung des Wasserheiligtums nach Linant de Bellefonds

Erstmals berichtete Louis Maurice Adolphe Linant de Bellefonds (1799–1883) von der Quelle Biʾr Abū Saʿfa, die er im März 1832 während seiner Suche nach Goldminen zu Gesicht bekam. Er hinterließ eine Kurzbeschreibung, eine Zeichnung und einen Eintrag auf der Karte. Er ordnete die von ihm vorgefundene Hieroglypheninschrift Ptolemaios III. zu, ohne allerdings eine Abschrift zu hinterlassen. Leider war der Karteneintrag auch nicht korrekt.

Spätere Reisende wie Col. Purdy und Colston um 1852[1] und Ernest Ayscoghe Floyer (1852–1903)[2] erwähnten das Heiligtum auch, ohne jedoch weitere Einzelheiten zu liefern.

Im September 2002 suchte Stephen E. Sidebotham das Heiligtum erneut auf und legte eine erneute Beschreibung vor. Von ihm stammte auch der Vorschlag, dass es sich hier um einen Wassertempel handeln würde. Es gibt zu diesem Heiligtum zwar keine Parallelen in der ägyptischen Ostwüste, allerdings durchaus die Tradition im Mittelmeerraum unter Griechen und Römern, derartige Quellen dekorativ einzufassen. Tempel wie der von el-Kanāʾis und Sikait dienten hingegen als reine Verehrungsstätten für Götter. Die hier möglicherweise verehrte Gottheit ist auch nicht bekannt. Als Kandidat käme der griechische Hirtengott Pan in Frage, der dem altägyptischen Gott Min gleichgesetzt wurde.

Eine exakte Routenführung von Berenike über Biʾr Abū Saʿfa ins Niltal konnte Sidebotham auch nicht geben, allerdings erfuhr er von den Bischarin-Beduinen, dass die Route in westsüdwestlicher Richtung über Bir al-Morra, Bir al-Umrate, Bir Haymer ins Niltal im Umkreis von Assuan führen würde.

Anreise

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Für die Anreise und für eine Übernachtung im ʿElba-Schutzgebiet selbst benötigt man eine Genehmigung vom Militär und von der Nationalparkverwaltung des Wādī-el-Gimāl-Ḥamāṭa-Nationalparks. Die Anreise erfolgt üblicherweise von Norden aus über das Wādī Naʿām oder von esch-Schalātīn über das Wādī Ḥōḍein.

Für die Anreise benötigt man mehrere allradgetriebene geländegängige Fahrzeuge. Es müssen ausreichend Ersatzteile und Ersatzreifen mitgeführt werden. Eine Reparatur der Fahrzeuge sollte ohne Zuhilfenahme von Spezialwerkzeugen und elektronischen Prüfgeräten möglich sein.

Mobilität

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Petroglyphen im Wadi
Petroglyphen im Wādī Abū Saʿfa

Die Piste durch das Wadi lässt sich mit einem gländegängigen Allradfahrzeug zurücklegen. Der Rest muss zu Fuß erfolgen.

Sehenswürdigkeiten

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Felszeichnungen

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In der Nähe des Wadieingangs befindet sich auf der Südseite des Wadis an einem Felsvorsprung eine Gruppe von 1 Felszeichnungen (23° 18′ 28″ N 34° 49′ 1″ O). Dargestellt wurden Nutztiere wie Rinder und Kamele sowie mehrere Segelboote. Auf zwei Booten befindet sich eine Person am Bug, während sich am Heck das Ruder befindet.

Unmittelbar vor dieser Gruppe mit den Felszeichnungen befindet sich ein Friedhof der Einheimischen: der Respekt gebietet es, nicht über diesen Friedhof zu laufen.

Biʾr Abū Saʿfa

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Biʾr Abū Saʿfa
Biʾr Abū Saʿfa

Das Wasserheiligtum von 2 Biʾr Abū Saʿfa (23° 18′ 6″ N 34° 47′ 47″ O), بئر أبو سعفة, ist die wohl wichtigste Sehensürdigkeit im Wādī Abū Saʿfa. Es befindet sich an der Nordseite des Wadis im unteren Teil des Südhangs des Felsen. Es wurde fast vollständig in den weichen Sandsteinfels geschnitten. Die Fassade ist etwa 5,10 Meter hoch und 4,60 Meter breit. Teil der Fassade ist ein Zugang, hinter dem sich aber kein Raum befindet. Den oberen Abschluss der Tür bildet eine Hohlkehle. Das Granze ist mit einem Rundstab eingerahmt. Zwischen der Hohlkehle und dem Rundstab befinden sich Überreste einer Inschrift, die etwa 25 cm hoch ist und möglicherweise über die gesamte Breite von reichlich 2 Metern reichte. Hinweise auf eine hieroglyphische Inschrift, wie sie Linant de Bellefonds erwähnte, gibt es nicht mehr oder gab es nie. Sidebotham analysierte die Überreste der vierzeiligen griechischen Inschrift. Die wenigen verbliebenen Buchstaben könnten zur Königstitulatur Ptolemaios’ III. gehören, und auch das genannte 19. Regierungsjahr passt zu ihm.

Oberhalb des Rundstabs befindet sich der Architrav, und darüber vier etwa quadratische Vertiefungen, die etwa 30 Zentimeter breit und 20 Zentimeter tief sind. Hier handelt es sich wohl um Auflager für Holzbalken für ein Dach, das die Besucher schützen sollte.

Neue Quelle
Palmen an der neuen Quelle

Etwa 100 Meter östlich vom Heiligtum gibt es eine neu gefasste 3 Quelle (23° 18′ 6″ N 34° 47′ 51″ O) unter Palmen, die von den Bischarin-Beduinen als Tränke ihrer Tiere wie Ziegen, Schafe, Esel und Kamele benutzt wird.

Weitere Sehenswürdigkeiten

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Landwirtschaft im Wādī Abū Saʿfa

Im Tal befindet sich auch ein Landwirtschaftsprojekt für die hiesige Bevölkerung, das von der ägyptischen Regierung unterstützt wird. Hierfür wurden Felder angelegt, Gewächshäuser und Unterkünfte errichtet.

Küche

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Alle Nahrungsmittel und Getränke, aber auch Geschirr und Kocher, müssen während der gesamten Expedition mitgeführt werden. Da in und auf den Fahrzeugen nicht beliebig viel Platz ist, muss man sich auf das Nötigste beschränken. In jedem Fall muss ausreichend Wasser dabei sein. Man braucht es zum Trinken (Mineralwasser), zur beschränkten Körperpflege, zum Kochen und zum Abwaschen.

Unterkunft

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Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht. Zelte müssen mitgebracht werden, und man benötigt etwas Outdoor-Erfahrung, um geeignete windgeschützte und ebene Aufbauplätze zu finden. Meist genügen übliche Outdoor-Zelte, die sandundurchlässig sind. Der Untergrund ist meist sandig, wofür man geeignete Heringe benötigt. Zusätzlich können Zelte z. B. mit Wasserkanistern beschwert werden. An Schlafsäcke werden keine besonderen Anfordeungen gestellt, da auch im Winter die Temperaturen kaum unter 0°C fallen.

Ausflüge

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Neben den genannten Wadis, Wādī Naʿām und Wādī Ḥōḍein, mit ihren Felsbildstellen ist eine Weiterreise auch zur Quelle 4 Biʾr Abraq (23° 24′ 58″ N 34° 47′ 48″ O), zur Quelle 5 Biʾr Amrīt (23° 13′ 36″ N 34° 35′ 7″ O) und ins Wādī Diff möglich.

Literatur

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  • Linant de Bellefonds, [Louis Maurice Adolphe]: L’Etbaye, pays habité par les Arabes Bicharieh: géographie, ethnologie, mines d’or. Paris: Bertrand, 1869, S.164f., Tafel 13. Werk besteht aus einem Textband und einem Tafelband (Atlas).
  • Sidebotham, Steven E.; Mikhail, Gabriel T.; Harrell, James A.; Bagnall, Roger S.: A Water Temple at Bir Abu Safa (Eastern Desert). In: Journal of the American Research Center in Egypt (JARCE), ISSN 0065-9991, Bd.41 (2004), S.149–159, doi:10.2307/20297192.
  • Sidebotham, Steven E.; Hense, Martin; Nouwens, Hendrikje M.: The Red Land: the illustrated archaeology of Egypt’s Eastern desert. Kairo: American University in Cairo Press, 2008, ISBN 978-977-416-094-3, S.113–115, 310.

Einzelnachweise

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  1. Col. Purdy: Une Reconnaissance entre Bérénice et Berber, Expedition Purdy-Colston-Rapport du Colonel Purdy. In: Bulletin de la Société khédiviale de Géographie. 2 ser., Nr.8 (1886), S.431–445, insbesondere S. 433, Karte. Einschließlich der folgenden Artikel.
  2. Floyer, Ernest Ayscoghe: Étude sur le Nord-Etbai entre le Nil et la Mer Rouge. Le Caire: Impr. Nat., 1893, S.411.
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