Tétouan
Tétouan | |
Provinz | Tétouan |
---|---|
Einwohnerzahl | 422.757 (2024) |
Höhe | 90 m |
Tourist-Info | +212 539 96 19 15 |
Tétouan |
Tétouan (arabisch: تطوان, Tiṭwān; sp.: Tetuán) ist eine Stadt im Norden Marokkos. Die kompakte, weiß gekalkte Altstadt mit ihrem Königspalast ist als Ensemble Teil des Weltkulturerbes.
Hintergrund
[Bearbeiten]Siedlungswellen von Rückkehrern aus Spanien im späten 15. und wieder im 17. Jahrhundert bauten einen wesentlichen Teil der Stadt. Der kulturelle Einfluß Spaniens ist hier stärker sichtbar als im Rest Marokkos, da 1912-56 die Verwaltung Spanisch-Marokkos hier ihren Sitz hatte. Das entsprechende Viertel ist die Ensanche. Der lange regierende Hassan II. war kein Freund der Region, er glaubte, dass mehrere Anschläge gegen ihn hier ausgebrütet wurden. Demhingegen hat Mohammed VI. im hiesigen Palast seine Sommerresidenz eingerichtet.
Eine wichtige örtliche Industrie ist einer der ökologischsten sinnlosesten Auswüchse des Freihandelskapitalismus: das Pulen von Nordseekrabben. Diese werden in Nordeuropa angelandet, per LKW hierher gefahren, von unterbezahlten Arbeitern per Hand gepult un dann verpackt per LKW wieder nach Mitteuropa gefahren.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Man kann aus Algeciras oder Malaga per Hubschrauber nach Ceuta gelangen (10 kg Handgepäck).
Der nächste marokkanische Flughafen ist der (IATA: TNG) . Aéroport Tanger-Ibn Batouta
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Es gibt keinen Bahnanschuß.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]An beiden Busstationen finden man zahlreiche aufdringliche Schlepper, die versuchen mit Behauptungen es führe kein Bus, Touristen in teuere Taxis zu locken. Man verlasse sich ausschließlich auf die Auskünfte des hinter dem Schalter sitzenden Personals (nicht irgendwelcher daneben herumlungernden Typen).
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von der Grenze in Ceuta geht es auf der Rocade genannten Ferienstraße vierzig Kilometer geradeaus nach Süden.
Es sind 63 Straßenkilometer auf der N2 nach Tanger. Bis Fes fährt man 234 km auf der N13.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Qualität der Stadtbusse hat sich seit der Neuanschaffung moderner Fahrzeuge gewaltig verbssert. Ansonsten bleiben die in ganz Marokko üblichen, innerörtlichen gelben oder blauen Sammeltaxis (Grand Taxi) in die Region.
5 Busse ins berberisch geprägte, heute zum Badeort, mit kleinen Buchten an der Felsküste, gewordenen Oued Laou (واد لاو) haben ein eigenes Terminal. Fahrstrecke 45 km, es gibt auch regelmäßig Sammeltaxis.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die gesamte am Hang gelegene Medina mit ihren weißgekalkten Häusern ist sehenswert. Der Anstieg in die Medina ist steil. An den bedeutenderen Gebäuden sind mehrspracige erklärende Tafeln angebracht. Die Stadtbefestigung stammt aus der Zeit von Mulai Ismail, dem Blutdürstigen (um 1700). Von den ursprünglich sieben Stadttoren (bar) sind vier noch sehr gut erhalten, mehr als gemauerte Bögen sieht man aber nicht, abgesehen vom großen Bab Okla.
Der zentrale 2 Platz Hassan II. vor dem königlichen Palast ist gepflegt, aber aus Sicherheitsgründen teilweise abgesperrt. Er ist das Bindeglied zwischen Ensanche und der Medina. Die vier Türme, könnte man für Minarette halten, was sie aber nicht sind. Entworfen wurden sie vom Gaudi-Schüler Enrique Nieto, 1931–49 Stadtarchitekt von Melilla.
Kolonialarchitektur findet man entlang dem Boulevard Mohammed V. zwischen Place al-Jala und 3 Kreisverkehr Moulay el Mehdi, den früheren Plaza de Primo de Rivera, daher umgangsspreachlich immer noch El Primo.
Hier ist auch die 1926 erbaute, innen wenig beeindrckede katholische Kirche 1 Nuestra Señora de la Victoria, bei der, für Marokko höchst ungewöhnlich, die Glocke stündlich schlägt.
In einem der ältesten Gebäude der Stadt ist das 4 Mausoleum für Sidi Abis.
Es gibt 35 Moscheen, in denen Ungläubigen der Zutritt verboten ist, die wichtigsten sind:
2 Mosquée Hassan II (Grande Mosquée)
Der große 5 Friedhof ist nicht übermäßig sehenswert oder gepflegt, Ziegen laufen frei herum. Er liegt jedoch hoch am Hang von wo man einen guten Blick über die Stadt hat. Aus der Medina gelangt man durch das Tor Bar Makba hinauf.
Museen
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]Strände
[Bearbeiten]Die Strände, de im Juli und August sehr überlaufen sind, liegen etwa 5-10 Kilometer von der Innenstadt um die touristisch entwickelte Ortschaft 1 Martil (مارت لٌ). Sammeltaxis fahren ab der Rue Moulay Abbas in Tetouan. Busse ab Martil fahren in Sichtweite des Wasserturms beim Südende des Strands. Unterkünfte gibt es vor allem in Form von Ferienappartments.
Südlich ist der Strand von Sidi Abdeslam bzw. Plage Bni Maaden. Noch ein Stück weiter die Küste hinunter liegt 2 Plage Azla. Hinterm dem Hauptstrand bietet ein locker mit Bäumen bestandener Park etwas Schatten. Über der Brücke an der Nordseite des Dorfes ist die Résidence Azla Beach.
- Unterkunft
Einkaufen
[Bearbeiten]Die verschiedenen Basare (souk) sind im Marktbereich nach Handwerken getrennt: 1 Lederarbeiter, Gerber, 2 Goldschmiede u.ä., 3 Schreiner. Dazwischen etliche Händler für Lebensmittel und Haushaltsbedarf.
Küche
[Bearbeiten]Das zum Teil zur Fußgängerzone gemachte Stück der (langen) 6 Av. Mohammed V wird besonders abends in Cafés und Restaurants lebendig.
Nachtleben
[Bearbeiten]Bars und Kneipen sind für gewöhnlich frauenfrei. Alkohol findet man ehesten in Lokalen nördlich des Place Moulay el Mehdi und Av. 10 Mai.
1 Youth Rooms
Unterkunft
[Bearbeiten]Günstig
[Bearbeiten]Gehoben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Wie in allen touristisch entwickelten Orten Marokkos werden Fremde von „Führern,” die oft sehr geschickt in allen möglichen Sprachen alles mögliche versprechen oder anpreisen, umschwirrt.
Gesundheit
[Bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 685 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den Wintermonaten. Dann sind die Tagestemperaturen mit ⌀ 22 °C angenehm.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Ceuta
- Bei 2 Jbel el Alam wurde 1228 der Sufi-Mystiker Ben Mshish begraben. Sein Kuppelgrab ist jeden Juli ein Pilgerziel der lokalen Stammesangehörigen mit entsprechenden Festivitäten.
Literatur
[Bearbeiten]Die Stadt ist in allen Reiseführern zu Marokko mit behandelt.
- Variations and origin of the atmospheric pollen of Cannabis detected in the province of Tetouan (NW Morocco): 2008–2010; Science of the Total Environment, Vol. 443 (15 January 2013), S.413-19
Weblinks
[Bearbeiten]- Tetouannet.com, touristisches vermischt mit Nachrichten (halb-kommerziell; frz.)
- Go Tetouan Tetouan Asmir Club of Friends of UNESCO (engl.)