Sawahlunto
Sawahlunto liegt in Sumatera Barat (Westsumatra), 95 km von der Hauptstadt Padang entfernt, ungefähr 650 m über dem Meeresspiegel. Im Norden grenzt die Kleinstadt an den Distrikt Tanah Datar, im Osten an Sijunjung, und Im Süden an Solok. 2005 wurden in Sawahlunto 52.457 Einwohner gezählt.
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| Sawahlunto | |
| Provinz | Sumatera Barat (Westsumatra) |
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| Einwohnerzahl | 52.457 (2005) |
| Höhe | 322 m |
  Sawahlunto | |
Hintergrund
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Städte wie Bukittinggi, Padang Panjang oder Solok sind durch die Minangkabau-Kultur geprägt, anders Sawahlunto, diese Stadt ist gezeichnet vom Bergbau und den holländischen Kolonialherren. Das alte Stadtzentrum besitzt mehr als 100 Gebäude im holländischen Kolonialarchitektur-Stil. Dies macht die Stadt schützens- und sehenswert.
Als der holländische Ingenieur Willem Hendrik De Greve um 1867 bei Sawahlunto Kohle entdeckte, wurde das von Bergen umgebene Tal sehr schnell zu einer Zechenstadt ausgebaut, die zahlreiche Menschen zusammenführte: Hohe niederländische Beamte, Arbeiter aus West- und Nordsumatra, Java, aber auch Chinesen aus ganz Indonesien.
Um 1908 gaben die niederländischen Kolonialherren Zwangsarbeitern 18 Cents am Tag für die Arbeit, und peitschten sie aus, sollten sie rebellieren. Es waren vor allem Sträflinge aus verschiedenen holländischen Gefängnissen in Java, Bali und Sulawesi, bekannt als "Orang Rantai" (Leute mit Ketten an den Beinen). Vertragsarbeiter erhielten in der Zeche von Sawahlunto 32 Cents am Tag, dazu Wohnung und Krankenverpflegung. Andere Arbeiter bekamen 62 Cents am Tag, aber ohne jede sonstige Vergünstigung. Es ist also durchaus verständlich, wenn Indonesier Anfang des 20. Jahrhunderts Sawahlunto als Gefangenenlager für Zwangsarbeiter bezeichneten.
Nach einem Jahrhundert Kohleförderung wurde 2002 der Kohleabbau in Sawahlunto beendet. Grund war, dass die Eisenbahngesellschaft die Kohletransporte aufgab und sich die leicht zugänglichen Kohleflöze reduziert hatten. In diesen hundert Jahren wurden 30 Millionen Tonnen Kohlen abgebaut.
Im Jahre 2009 erhielt die Stadt den UNESCO-Award für die Bewahrung des kulturellen Erbes: "Die Hauptindustrie Sawahluntos während der niederländischen Kolonialzeit war der Kohlebergbau. Während des frühen 20. Jahrhunderts schuf er eine Industrielandschaft, die aus Bahnstation, Arbeiter-Baracken, einer Industrie-Küche und Verwaltungsgebäuden bestand, die alle mit dem Bergbau verbunden waren. Die Stadt Sawahlunto hat diese Strukturen bewahrt, indem sie eine lebendiges Museum schuf, das an die wichtige Rolle des Bergbaus in der Geschichte der Siedlung erinnert. "
Anreise
[Bearbeiten]- Von Padang, der Hauptstadt Westsumatras, dauert es etwa 2 Stunden Busfahrt bis Sawahlunto.
- Von Padang Panjang fährt an jedem Sonntag um 8.30 Uhr ein Touristenzug drei Stunden lang nach Sawahlunto. Die 80 km lange Strecke führt an dem See Singkarak vorbei, dem zweitgrößten See Sumatras nach dem Lake Toba. Danach fährt der Zug durch einen dunklen 840 m langen Eisenbahntunnel (Lubang Kalam, 1894 erbaut), bevor er die Bahnstation der Bergbaustadt erreicht. Die 2.Klasse kostet 50.000 Rp., Hin- und Rückfahrt 100.000 Rp.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Sehenswürdigkeiten sind alle gut zu Fuß zu erreichen. Für Kinder hat die Stadt einen kleinen motorisierten Eisenbahnzug eingerichtet, der alle sehenswerten Einrichtungen auf der Straße anfährt.
Sehenswürdigkeiten
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- Eisenbahn-Museum. Die Eisenbahn wurde 1893 gebaut, um die Kohle von Sawahlunto an die Küste zu transportieren, wo sie verschifft und in andere Länder exportiert wurde. Der Eisenbahnbahnbau veränderte das abgelegene Dschungeldorf in eine sich entwickelnde Kolonialstadt. Als die Eisenbahngesellschaft den Kohletransport einstellte, wurde die Bahnstation zum Museum ausgebaut, dem zweiten Eisenbahnmuseum in Indonesien. Es enthält eine gut gepflegt Sammlung von Maschinen und Werkzeugen dieser Bahnstation: zum Beispiel Signalfeuer und Signaltrompeten. Hier erhält man auch ein englischsprachiges Prospekt mit einem Rundgang durch die Museumsstadt. Geöffnet: Di – So 9.00 – 17.00 Uhr. Preis: Ticket 3.000 Rp.
- 1 Agung Nurul Islam Moschee (Masjid Agung Nurul Islam) In der Nähe des Bahnhofs an der Hauptstraße von Solok Richtung Sawahlunto ist das Minarett der "Großen Moschee" zu sehen. 1894 erbaut, war dieser Turm ursprünglich der Schornstein eines Dampfkraftwerkes. Der Turm ist etwa so hoch wie die umliegenden Berge, sodass der Wind den Rauch nicht in die Stadt, sondern über die Berge treiben konnte. Unter dem alten Generatorgebäude ist ein Bunker, den die indonesischen Widerstandskämpfer 1945 nutzten, um Waffen und Munition zu lagern. 1955 wurde das Gebäude in eine Moschee umgewidmet.
- Das Kulturzentrum. Das Gebäude, 1910 unter dem Namen "Glück auf" errichtet, war ursprünglich eine Veranstaltungshalle für die in Sawahlunto lebenden holländischen Kolonialherren. Dann auch Ballhaus, Swimming Pool, ein Haus für Kegelbahnen. Jetzt nach der Unabhängigkeit Indonesiens ist es das Kulturzentrum der Stadt.
- Museum Goedang Ransoem mit Schlachthaus. Dieser historische Gebäudekomplex wurde 1918 erbaut. Er enthielt eine Großküche mit zwei Stromgeneratoren. Die Küche bewirtete einige hundert Leute. Es wurden täglich 65 Kübel Dampfreis verarbeitet, um die Arbeiter in den Minen und auch Krankenhauspatienten zu versorgen. Während der Kolonialzeit wurde die Großküche unter anderem auch genutzt, um die holländischen und japanischen Armeeangehörige in Sawahlunto zu bekochen. Bis 1980 wohnten hier Angestellte der Minengesellschaft. Ab 2005 sind die Gebäude zu einem Museum ausgebaut worden. Sie enthalten eine interessante Fotoausstellung zur Geschichte der Minen. Geöffnet: Di – So 9.00 – 17.00 Uhr. Preis: Ticket 4.000 Rp.
- Mbah Soerto Tunnel. Tel.: +62 (0)754 61725. Dies ist der zweite Kohleschacht, den die Niederländer im Jahre 1898 eröffneten. Im Jahre 1930 schlossen sie ihn, weil das hohe Wasser im Tunnel die Produktionskosten zu sehr nach oben trieb. Im Jahre 2007 wurde er für touristische Zwecke wiedereröffnet. Man kann hier also untertage die Arbeitsbedingungen besichtigen. Geöffnet: Di – So 9.00 – 17.00 Uhr. Preis: Ticket 8.000 Rp.
Unterkunft
[Bearbeiten]- Hotel Ombilin (Wisma Ombilin), Jl. M. Yamin Pasar Remaja. Tel.: +62 (0)754 61184 Aircondition, Restaurant, Heißes Wasser zum Duschen und Baden. Preis: ab 250.000 Rp.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Touristen-Information
[Bearbeiten]- Touristenbüro, Jl. Soekarno Hatta No. 33: Kantor Parsenibud. Tel.: +62 (0)754 61032.
Bank
[Bearbeiten]- BRI-Bank, Jl. Komplek Puskemas. Das Gebäude, erbaut 1917, war ursprünglich ein Komödientheater, später wurde es als Finanzamt und Museum genutzt.
