San Pawl il-Baħar

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San Pawl il-Baħar, St. Paul's Bay (Buġibba, Qawra)
DistrictNorthern District
Einwohnerzahl21.046 (2014)
Höhe0 m
Lagekarte von Malta
Lagekarte von Malta
San Pawl il-Baħar

San Pawl il-Baħar ist eine Gemeinde im Northern District auf der Insel Malta. Die Stadt umfasst neben dem Bezirk des alten Fischerdorfs San Pawl il-Baħar auch Buġibba, Qawra und weitere Weiler.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Stadt entwickelte sich um das alte Fischerdorf San Pawl il-Baħar an der Bucht St. Paul's Bay im Nordosten von Malta. Zur Gemeinde resp. dem Local Council gehören vor allem die Touristenhochburg Buġibba (ca. 7.500 Einwohner, in der Saison ein Mehrfaches an Hotelgästen), das auf der Anhöhe gelegene Qawra (ca. 2.000 Einwohner, viele luxuriöse Eigenheime), das an der Strassenverbindung nach Mellieħa gelegene Strassendorf Xemxija (1.000 Einwohner) und weitere Siedlungen.

Der Ort hat sich mit zahlreichen Hotels, Appartments, Restaurants und Bars zu einer der Touristenhochburgen Maltas entwickelt, hier fandet man Strandleben und gleichzeitig gute Verkehrsanbindung, um den Rest der Insel zu erkunden.

Auch die dem Hügelzug von Mellieħa vorgelagerte Insel St. Paul's Island gehört zum Gemeindegebiet.

Geschichte[Bearbeiten]

In Xemxija ausgegrabene neolithische Schachtgräber und die auch in der Gemeinde auffindbaren Karrenspuren "Cart ruts" zeugen von der Besiedelung bereits in vorgeschichtlicher Zeit.

Mit Beginn der römischen Herrschaft 218 v.Chr. wurde die St. Paul's Bay einer der meist angelaufenen Häfen auf der Insel Malta. Reste einer Römerstrasse in Xemxija zeugen von dieser Epoche.

Unter römischer Herrschaft kam es zu einem die Geschichte der Insel prägenden Ereignis. Mit dem Schiffbruch des Schiffs, auf dem der Apostel Paulus zum Verhör nach Rom hätte überführt werden sollen, vor der Einfahrt in die Bucht wurde das Christentum nach Malta gebracht.
Der Legende nach ereignete sich der Schiffbruch bei der Insel St. Paul's Island, Paulus und seine Gefährten sollen sich schwimmend ans Ufer gerettet haben, am Ort, wo sie das Festland betreten haben sollen, wurde zum Gedenken die St. Paul's Shipwreck Chapel errichtet. Nach der Besetzung der Insel durch die Araber und der Zeit, als die Piraten die Meere unsicher machten und Korsaren versuchten, Einwohner gefangenzunehmen und zu versklaven, war der Landstrich über mehrere Jahrhunderte abgesehen von wenigen Fischern und Bauern weitgehend entvölkert.

Dies änderte sich mit der Ankunft des Johanniterordens im Jahre 1530 auf der Insel, als die Küstenlinien durch Errichtung von Wachtürmen und Festungen gesichert wurden und die Flotte die Seehoheit erlangte. Die Städte gewannen an Grösse, bis am 10. Juni 1798 die Französische Flotte vor Mellieħa und in der St. Paul's Bay vor Anker gingen. Aufgrund der Ausbeutung des Landes zur Finanzierung von Napoleons Ägyptenfeldzug riefen Maltas Einwohner die Briten zur Hilfe und konnten die ungeliebten französischen Herren loswerden.

Unter britischer Herrschaft ergab sich um St. Paul's Bay eine rege Bautätigkeit, viele der Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg als kriegswichtig requiriert. Mit dem Ende der Belagerung der Insel Malta ergaben sich 1943 sechsundsiebzig Schiffe der Italienischen Flotte. In den Siebziger- und Achzigerjahren entwickelte sich unter einer massiven Bautätigkeit vor allem Buġibba zu einer Tourismushochburg, zum "englischen Mallorca".

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die meisten Reisenden gelangen per Flugzeug nach Malta, vom Flughafen "Malta International Airport" in Luqa gelangt man per Bus zu den Ortschaften im Norden Maltas.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die Expresslinie X1 verläuft vom Flughafen Luqa über den Umsteigebahnhof von Marsa entlang der Ostküste vorbei an St. Paul's Bay (ohne Buġibba!) weiter nach Mellieħa und nach Ċirkewwa zum Fährhafen der Autofähre nach Gozo.
Die Expresslinie X3 verkehrt vom Umsteigebahnhof in Marsa über Rabat nach St. Paul's Bay und weiter nach Buġibba und Qawra (wo viele Hotels stehen).

Die Buslinie 31 verkehrt von Valletta über Naxxar und Mosta weiter nach St. Paul's Bay (mit Buġibba und Qawra). Die Buslinie 12 verkehrt von Valletta entlang der Ostküste über Sliema und St. Julian's weiter nach St. Paul's Bay (und macht auch die Runde über die Halbinsel mit Buġibba und Qawra).

Die Linie 223 verkehrt zwischen St. Paul's Bay und der Golden Bay resp. Għajn Tuffieħa Bay.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Auf Malta existieren seit 1931 keine Eisenbahnverbindungen mehr.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Vom Grossraum Valetta gelangt man auf der Hauptstrasse 1 entlang der Ostküste, welche vorbei an San Pawl il-Baħar (St. Paul's Bay) nach Mellieħa und weiter bis zum Fährhafen von Ċirkewwa führt.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

In St. Paul's Bay legen Ausflugsboote zur St. Paul's Island und Comino an, die Personen- und Autofähre nach Gozo legt aber in Ċirkewwa ab.

Mobilität[Bearbeiten]

Lokal bewegt man sich zu Fuss, um den Weg von der Haltestelle St. Paul's Bay zum Hotel in Buġibba oder Qawra zu erreichen, kann man auch eine der Buslinien benutzen, die die Runde um die Halbinsel fahren.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

St. Paul's Bay / San Pawl il-Baħar[Bearbeiten]

Wignacourt Tower
St. Paul's Bay Parish Church
  • die 1 St. Paul’s Bay Parish Church Mater Dolorosa wurde 1905 zur Pfarrkirche erhoben. Sie wurde ab 1900 nach Plänen von Emmanuel Luigi Galizia dank finanzieller Unterstützung von Anna Bugeja erbaut, da die St.Paul's Shipwreck Chapel den Zahlen der Gläubigen im wachsenden Ort nicht mehr zu genügen vermochte. Sehenswert sind Glasfenster und Gemälde des Maltesischen Künstlers Giuseppe Calí.
  • die 2 Lady of Mount Carmel Church wurde 1854/55 erbaut und 1927 dank finanzieller Unterstützung von Marchioness Anna Bugeja vergrössert.
  • die 3 Chapel of St Paul’s Shipwreck steht an der Stelle, an welcher der Apostel Paulus mit seinen Gefährten nach dem Schiffbruch das Ufer erreicht haben soll und ein Feuer entzündet hat, wobei er von einer Schlange gebissen wurde und dies ohne Schaden überstanden hat. Eine Kirche habe hier nach der Legende bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert gestanden, jedenfalls wurde nach der Rückeroberung Maltas durch den Normannenkönig Roger I im Jahre 1090 hier wieder ein Gotteshaus errichtet. Um 1600 musste die alte Kapelle wegen des Festungsbaus weichen und Grossmeister Wignacourt wurde die Kirche am heutigen Platz um 1600 erbaut. Im Zweiten Weltkrieg musste die Kirche einen Volltreffer einstecken und wurde 1950 neu aufgebaut.
  • der 1 Wignacourt Tower wurde als eines der ersten Befestigungswerke auf dem Land im Jahre 1610 nach Plänen von Vittorio Cassar unter Grossmeister Alof de Wignacourt erbaut, um 1973/76 wurde der Turm renoviert und beherbergt seit 1998 die Island Fortress Exhibition mit einer Sammlung zeitgenössischer Waffen und Ausrüstungsgegenstände.
  • die 1 Simar Nature Reserve wurde als Vogelschutzgebiet von Bird Life Malta um 1990 eingerichtet und ist mit seinen Süsswassertümpeln ein beliebtes Brutgebiet.

Buġibba[Bearbeiten]

  • die Seepromenade mit dem 1 Perched Beach, einem auf felsigem Untergrund künstlich aufgeschütteten 150 m langen Badestrand
  • der 2 Dolmen in Buggibba wurde in die Anlage des Dolmen Resort Hotels einbezogen.

Qawra[Bearbeiten]

Qawra Seafront
Qawra Tower
  • die Pfarrkirche 4 Parish Church of St Francis of Assisi wurde als modernes Gebäude nach Plänen des Maltesischen Architekten Richard England um 1993 erbaut.
  • der 3 Qawra Tower wurde im Bereich des Kaps Ras il-Qawra (Qawra Point) unter Grossmeister Juan de Lascaris-Castellar errichtet und diente zusammen mit dem Għallis Tower als Warnsystem im Rahmen einer Kette von Türmen entlang der Inselküste. Um 1715 wurde der Turm um eine Artilleriestellung erweitert, in deren halbrunden Mauern befindet sich heute ein Restaurant.
  • 4 The Malta Classic Car Collection, Klamari Street, Qawra. Tel.: +356 21578885, E-Mail: Es wurde aufbauend auf der Automobilsammlung von Carol Galea im Jahre 2004 eröffnet, auf ca. 3,000 m² sind mehr als 80 Motorfahrzeuge ausgestellt. Geöffnet: Mo-Fr 9.00-18.00 h, Sa 9.00-13.00 h.

St. Paul's Island[Bearbeiten]

  • Die Insel (oder faktisch zwei mit einer schmalen Felsbrücke verbundene Inseln) ist dem Ort vorgelagert. Eine grosse 5 Paulus-Statue wurde 1844 als Werk von Segismondo und Salvatore Dimech errichtet und von Papst Johannes Paul bei seinem Besuch per Boot besucht.
Erreichbar ist die Insel mit einem (gemieteten) Boot oder allenfalls für geübte Schwimmer von der Bucht unterhalb von Fort Campbell aus, die Anlegestelle liegt im Süden am Isthmus zwischen den beiden Inselteilen.
  • nordöstlich der Insel liegen die Wracks der als Tauchziel versenkten Fähre "Imperial Eagle" und des Unterseeboots "HMS Stubborn" als Tauchziele.

Xemxija[Bearbeiten]

  • die 6 Church of St. Joseph the Worker (San Ġiużepp Haddiem) wurde als Ersatz für eine Kapuzinerkapelle aus dem Jahre 1935 erbaut und musste wegen baulicher Mängel bis 1993/94 redimensioniert werden. Von der Terrasse aus ergibt sich eine schöne Rundsicht auf die St. Paul's Bay.
  • nördlich der Siedlung finden sich prähistorische 7 Karrenspuren (sog. "Cart Ruts"), deren Entstehung und Zweck weiterhin im Dunkeln liegt.
  • ebenfalls im Norden von Xemxija finden sich neolithische Schachtgräber. Ein Heritage Walk wurde eingerichtet, der an den antiken Stätten vorbeiführt.
  • die Badebucht 8 Mistra Bay an der Nordseite der St. Paul's Bay ist zu Fuss oder mit dem Auto zu erreichen.
  • die 9 Mistra Batter mit einer halbkreisförmigen Artillerieplattform am Eingang zu St. Paul's Bay wurde 1761 unter Grossmeister Pinto da Fonseca errichtet.

Wardija[Bearbeiten]

  • bei 10 St. John the Baptist Chapel , die Kapelle wurde im Bereich einer älteren Kapelle 1610 durch Jerome Xerri aus Naxxar errichtet und 1852 durch Count Sciberras Bologna erneuert. Im Bereich finden sich noch weitere Familienkapellen.
  • die Kapelle 11 Our Lady of Grace oder Our Lady of the Abandoned wurde 1690 vom späteren Grossmeister Ramon Perellos de Rocaful errichtet. Nach Zerstörungen durch napoleonische Truppen wurde die Kapelle von der Familie Manduca wieder erneuert.
  • die 12 13 Busewdien Cart Ruts an der Strasse Triq Busewdien.

St. Martin[Bearbeiten]

  • 14 St. Martin's Chapel : die Kapelle wurde auf Fundamenten von einem 1466 erstmals urkundlich erwähnten Gebäude im Jahre 1666 neu erbaut, auffallend ist das Rundefenster oberhalb des Portals und der kleine Glockenturm mit einer Glocke, welche eine Madonnendarstellung und das Gesicht Christi auf der anderen Seite zeigt.
  • in der Nähe liegt das St. Martin’s Grotto, die Naturhöhle wurde wohl bereits in punisch-römischer Zeit als Begräbnisstätte und später als Lagerraum genutzt. 1931 wurde die Grotte zu einer Lourdes - Grotte verschönert und heute wird in der Adventszeit eine Weihnachtskrippe ausgestellt.

Burmarrad[Bearbeiten]

  • die 5 Parish Church of the Immaculate Heart of Mary in Burmarrad ist ein neuzeitlicher Bau aus den Jahren 1958/61 und wurde 1971 zur Pfarrkirche geweiht.
  • im Bereich der Kapelle 6 Chapel of San Pawl Milqi soll der Legende nach der römische Statthalter Publius seinen Landsitz gehabt haben, wo der Apostel Paulus seinen Vater geheilt haben soll - wie dem auch sei, im Bereich der 1616/22 erbauten Kirche wurden bei Ausgrabungen Ruinen eines Landsitzes mit Wein- und Ölpressen entdeckt.
  • die Kapelle 7 St Margaret’s Chapel in Ghajn Rihana stammt aus dem 17. Jhdt., die vordere Hälfte mit der Vergrösserung des Kirchenraums allerdings aus 1849, die Glocke stammt aus dem Jahre 1708.
  • die 8 Kappella ta' San Mikiel Arkanġlu( Chapel of St. Michael Archangel) in Salina / Burmarrad wurde im Jahre 1652 auf älteren Fundamenten erbaut.
  • in der Nähe finden sich die sehr spärlichen Reste des megalithischen 15 Tempels von Tal-Qadi.

Salina Bay[Bearbeiten]

Ghallis Tower
  • die Küste an der 1 Salina Bay ist felsig, aufgrund der Nähe der Touristenzentren treffen sich hier trotzdem viele zum Baden und Schnorcheln. Am südlichen Ufer findet sich ein System von seit der Antike zur Salzgewinnung genutzten Salzpfannen.
  • der 16 Għallis Tower gegenüber am anderen Ende Salina Bay am Ras il-Ghallis (Ghallis Point) wurde 1658/59 als Teil des Netzes von Warntürmen der De Redin Towers errichtet.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Badebucht Mistra Bay
  • Baden und Wassersport, u.a. an der künstlich aufgeschütteten Perched Beach und Bugibba.
  • Tauchen zu vor der Küste am Qawra Point liegenden Schiffswracks, für die etwas wasserscheueren Reisenden bietet Captain Morgan Cruises "Underwater Safaris" mit einem speziellen Glasbodenboot an.
  • Wanderung von Xemxija entlang der Küste und vorbei an der Mistra Bay und Ghajn Hadid Tower nach Mellieha (ca. 2 Stunden).

Einkaufen[Bearbeiten]

In Bugibba und Qawra gibt es neben verschiedenen Minimärkten auch Bäckereien und Metzgereien.

  • Scotts Super Market, am Nordende von Burmarrad. Der Market bietet das größte Sortiment für Selbstversorger im Nordwesten von Malta.

Küche[Bearbeiten]

Zahlreiche Restaurants von preisgünstig bis gehoben finden sich in Bugibba und Qawra, wobei in letzterem Ort eher die gehobenen Lokale zu finden sind.

Nachtleben[Bearbeiten]

Bzgl. Nachtleben sind Bugibba / Qawra nach St. Julian's die zweite Destination auf Malta. In Bugibba geht's eher etwas mallorca - mässig zu und her (Schwerpunkte um Triq il-Kahli und entlang der Strandpromenade zwischen dem Bootsanleger und dem Il-Baija Platz), in Qawra eher etwas gehobener (schwerpunktmässig östlich vom Busbahnhof, um Triq it-Turisti und Triq it-Tamar).

Unterkunft[Bearbeiten]

In Bugibba finden sich zahlreiche Hotels, von preisgünstigen Backpackerhotels bis zur Oberklasse, die Hotels in Qawra sind oftmals etwas höherpreisig und werden ebenfalls gern von Pauschalkunden gebucht.
In Xemxija finden sich einige preisgünstige Unterkünfte, andere Hotels hatten schliessen müssen, da die Distanz zu den Flaniermeilen in Bugibba vielen zu gross ist.

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • mit dem öffentlichen Verkehr (d. h. Bus) ist der Fährhafen Cirkewwa für einen Besuch von Gozo problemlos zu erreichen.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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