Saint Pierre und Miquelon
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Saint-Pierre |
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Staatsform | Französische Übersee-Gebietskörperschaft (Collectivité d'outre-mer) |
Währung | Euro (EUR) |
Fläche | Gesamtfläche: 242 km² (schließt acht kleinere Inseln der Saint Pierre und der Miquelon Inselgruppen mit ein) |
Bevölkerung | 5.997 (Januar 2017) |
Sprachen | Französisch (Amtssprache) |
Religionen | 99 % katholisch |
Stromnetz | 220 V |
Telefonvorwahl | +508 |
Internet TLD | .pm |
Zeitzone | Atlantic Standard Time |
Die Inselgruppe Saint Pierre und Miquelon liegt im Nordatlantik, 25 km südlich von Neufundland. Sie wurde im frühen 17. Jahrhundert von Franzosen besiedelt und ist heute eine autonome Übersee-Gebietskörperschaft (collectivité d'outre-mer) Frankreichs.
Regionen
[Bearbeiten]- Die Insel Saint Pierre (inkl. der Inseln Grand Colombier, Petit Colombier, Île aux Marins). Saint-Pierre ist die Hauptstadt des Überseegebietes.
- Miquelon ist die nördliche größere Insel (inkl. Le Cap, Miquelon (Grande Miquelon)). Hier befindet sich das Dorf Miquelon mit baskischer und akadischer Geschichte.
- Langlade (Petite Miquelon) ist durch eine sandige Landenge, den Isthmus von Langlade, mit Miquelon verbunden. Auf ihr gibt es ausschließlich Ferienhäuser.
Städte
[Bearbeiten]- 1 Ville de St-Pierre (Saint-Pierre)
- 2 Miquelon zweite Ortschaft des Departments.
Hintergrund
[Bearbeiten]Saint Pierre und Miquelon wurde von Franzosen im frühen 17. Jahrhundert besiedelt, später aber nach dem Vertrag von Utrecht wieder verlassen. 1763 am Ende des 7-Jährigen Krieges fiel der Archipel wieder an Frankreich. Die Insel war ein Zufluchtsort für akadische Flüchtlinge aus Nova Scotia. Saint Pierre und Miquelon spielte oft in den Beziehungen zwischen England und Frankreich eine Rolle. Während der Prohibition war Alkohol in diesem Gebiet nicht verboten, weil es rechtlich ein Teil Frankreichs war. Sogar Al Capone soll seinen Geschäften kurzzeitig von hier nachgegangen sein.
Wie sein nördlicher Nachbar Neufundland ist St. Pierre und Miquelon ein wichtiges Zentrum nahe den Grand Banks im Nordatlantik mit einem der ehemals reichsten Fischgründe der Welt. Das Fischerei-Memorandum der kanadischen Regierung zu Beginn der 1990er Jahre hat zu einem starken Wirtschafteinbruch geführt. Deshalb sind Fremdenverkehr und Krabbenfang immer mehr an Bedeutung zunehmende Wirtschaftszweige.
Anreise
[Bearbeiten]Alle Personen müssen bei der Einreise durch die Pass- und Zollkontrolle. Bürger der Europäischen Union benötigen einen gültigen Reisepass, da dieser für die Rückkehr nach Kanada nötig ist. Die Anreise mit dem Auto ist nicht möglich.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Flüge mit der Inselfluggesellschaft Air Saint-Pierre gibt es ab:
- St. John's, Neufundland
- Halifax, Nova Scotia
- Sydney, Nova Scotia
- Montreal, Québec
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Fährverbindungen bestehen von Fortune (Neufundland) nach Saint-Pierre und nach Miquelon mit einer Überfahrtzeit von jeweils 1 Std 30 Min. Es werden nur Personen befördert. Fahrzeugtransporte können ggf. nach einer Kontaktaufnahme mit der Fährgesellschaft TMSI AV arrangiert werden. (Stand der Informationen: März 2019)
Mobilität
[Bearbeiten]Da die Inseln recht klein sind, kann man sie gut zu Fuß erkunden. In St-Pierre verkehren Taxis. Will man die Umgebung der Inselhauptstadt erkunden, kann man Tagesausflüge mit Tourbussen durchführen. Zudem gibt es Bootstouren zu verschiedenen Punkten der Insel. Zur Insel Grande Miquelon und zu den kleineren Inseln verkehren Fähren (hier der Fahrplan online, Stand 03/2019). Die Ile aux Marins (Sailors Island) kann nur mit geführten Touren besucht werden. Miquelon wird auch regelmäßig von Air Saint-Pierre angeflogen.
Sprache
[Bearbeiten]Französisch ist Amtssprache. Wegen der vielen Touristen aus Kanada und den USA wird auch Englisch verstanden. In Ville-de-St. Pierre gibt es die Sprachschule Francoforum, an der Besucher ihr französisch aufbessern können.
Kaufen
[Bearbeiten]Der Euro ist Zahlungsmittel, Kanadische und US-Dollar werden häufig akzeptiert; Wechselgeld gibt es aber nur in Euro. Museen, Fähren und staatliche Stellen akzeptieren ausschließlich Euro. Auf der Inselgruppe gibt es eine Bank und eine Anzahl Geldautomaten. Die meisten Dinge sind relativ teuer, Wein und Zigaretten dagegen preiswert.
Küche
[Bearbeiten]St. Pierre verfügt über einige hervorragende Restaurants, in denen das Beste der französischen Küche mit lokalen Spezialitäten vereinigt wird. Die Preise sind relativ hoch. Ein Tipp für Liebhaber von Meeresfrüchten: Jedes Jahr Mitte August gibt es in Miquelon ein Sea Food Festival.
Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 L'Auberge Saint-Pierre, 16 Rue Georges Daguerre, Saint-Pierre 97500 , St. Pierre und Miquelon. Tel.: +508 (0)508 414086, Fax: +508 (0)508 415590, E-Mail: aubergesaintpierre@gmail.com. Drei-Sterne Hotel mit modernen Zimmern, Kabel-TV, WLAN und Frühstück. Preis: Hotelzimmer CAD 88,00 - 115,00 2 Personen.
- 2 Hôtel Robert, 2 Rue 11 Novembre, Saint-Pierre 97500, St. Pierre und Miquelon. Tel.: +508 (0)508 412419, Fax: +508 (0)508 412879, E-Mail: hotelrobertspm@gmail.com. 43 meist renovierte Zimmer mit Kabel-TV, WLAN. Während der Prohibition hat Al Capone hier übernachtet. Preis: Hotelzimmer CAD 90,00 - 158,00 2 Personen (ohne Frühstück).
- 3 Nuits Saint-Pierre, 10 rue du Général Leclerc, Saint-Pierre 97500, St. Pierre und Miquelon. Tel.: +508 (0)508 412027, E-Mail: info@nuitssaintpierre.com. 5 Zimmer im Boutique-Hotel mit Kabel-TV, WLAN und Frühstück. Preis: Hotelzimmer 95,00 - 170,00 2 Personen.
- Hotel Île de France
- Bernard Dodeman B&B
Sicherheit
[Bearbeiten]Es gibt in Saint-Pierre und Miquelon nur sehr wenig Kriminalität. Dieses Reiseziel ist sicherlich das sicherste in Nordamerika überhaupt.
Gesundheit
[Bearbeiten]In der Hauptstadt Saint-Pierre befindet sich mit dem Centre Hospitalier François Dunan de Saint-Pierre et Miquelon das Krankenhaus der Inselgruppe. Es verfügt über 59 Betten und eine Notaufnahme.
Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]Am Fähranleger in St-Pierre gibt es ein Postamt. Die Stromspannung beträgt 220 Volt und die Stecker entsprechen dem französischen Stecker-Typ E.
SPM Telecom betreibt das Handynetz auf dem Archipel. Das EU-Roaming gilt hier nicht. SIM-Karten werden an Ausländer ausschließlich zum Telefonieren verkauft, mobile Daten gibt es für Touristen nicht. Somit bleibt nur, seine dringenden Surfbedürfnisse bis zur Abreise aufzuschieben.