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Nuweimisa

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Aus Wikivoyage
Blick auf den westlichen der beiden Seen von en-Nuweimisa
en-Nuweimisa · النويمسة
GouvernementMaṭrūḥ
Einwohnerzahl0
Höhe−9 m
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Nuweimisa

En-Nuweimisa (auch Nuwaymisa arabisch: النويمسة, an-Nuwaimisa, „die kleine Stechmücke“) ist eine Senke und archäologische Stätte südlich des Darb Sīwa, etwa 30 Kilometer östlich von el-Baḥrein und 50 Kilometer westlich von Sitra. Die Schreibung des Namens ist sehr umstritten, so findet man auch Schreibungen wie نواميسة, Nuwāmīsa oder gar نواميس, Nawāmīs, „Gesetze“. Möglicherweise hat man versucht, eine ältere Bezeichnung an ein arabisches Wort anzugleichen. Zum Trost: kleine Stechmücken gibt es hier an den beiden Salzseen, und zwar viele.

Hintergrund

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Ähnlich wie die Senke el-Baḥrein verfügt auch die Senke en-Nuweimisa über zwei in ost-westlicher Richtung hintereinander liegende Seen. Sie erstrecken sich über eine Entfernung von 9 Kilometern.

Die Forschungsgeschichte ist im Artikel über el-ʿArag dargestellt. Nur vom britischen Afrikaforscher Wilfred Edgar Jennings-Bramly (1871–1960)[1] und vom deutschen Ägyptologen Klaus P. Kuhlmann gibt es Beschreibungen. Anthony de Cosson (1911–2011), der über die Funde von Jennings-Bramly berichtet, nennt als Funde einen paläolithischen Feuerstein und Keramik aus späterer Zeit.

In Nuweimisa gab es wohl keine ständige Besiedelung. Bisher wurden keine Siedlungsreste aufgefunden. Und ein Teil der Gräber wurde als Schutz vor Tieren hoch in den Felsen angelegt. Kuhlmann gibt die Anzahl der Gräber mit etwa vierzig an.

Anreise

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Für den Weg vom Darb Siwa zur Oase benötigt man ein geländegängiges Allradfahrzeug.

Zu den Formalitäten für eine derartige Reise ziehe man die Angaben im Artikel über den Darb Sīwa heran.

Sehenswürdigkeiten

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Die Landschaft ähnelt der von el-Baḥrein, nur sind die Seen hier kleiner. Die Landschaft wird durch zwei Seen mit Schilfbewuchs geprägt. Südlich der Seen befinden sich Sanddünen, im Nordwesten des westlichen Sees ein flacher Sandsteinhügel, der bis auf 200 Meter an das Ufer des Sees heranreicht, mit mehreren versandeten Gräbern. Der westliche See wird aus einer Quelle gespeist, der östliche See besitzt keine Quelle.

Insbesondere in dem 1 kleinen Bereich (28° 42′ 38″ N 26° 43′ 36″ O), in dem sich der Sandsteinfelsen im Nordwesten des westlichen Sees nähert, wurden zahlreiche Gräber angelegt. Dies sind sowohl ebenerdige Begräbnisse, aber auch Begräbnisse, die so hoch in den Felsen angelegt wurden, dass die Leichname nicht Opfer von Tierfraß werden konnten. Die Gräber bestehen aus einfachen tiefen Stollen. Die tiefer liegenden Gräber wurden gelegentlich vermauert.

Bei den Bestatteten handelt es sich wohl um Teilnehmer von Karawanen, die während der Expedition verstorben sind. Darauf deutet hin, dass die Art der Bestattung altägyptischem oder hellenistischem Brauch entspricht, nicht aber dem von Beduinen.

Deshalb konnte auch keine aufwändige Bestattung stattfinden. Die Toten wurden nicht mumifiziert. Für die Bestattung wurden die Verstorbenen auf eine Bahre aus Palmrispen und Bandagen gelegt, oder sie wurden zusammen mit den Rispen umwickelt, die dann gleichzeitig als Trageholmen dienten. Auf Totenmasken oder einen regulären Totenkult wurde verzichtet.

Küche und Unterkunft

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Speisen und Getränke müssen mitgeführt werden. Reste sollten nicht zurückgelassen werden.

In einiger Entfernung zu den Seen könnte in mitgebrachten Zelten übernachtet werden. Am See selbst muss mit Mücken gerechnet werden. Eine mögliche Übernachtung muss Teil der Genehmigung für die Reise entlang der Route Darb Sīwa durch das ägyptische Militär sein.

Literatur

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  • Cosson, Anthony de: Notes on the Baḥrēn, Nuwemisah, and el-Aʿreg Oases in the Libyan Dessert. In: Journal of Egyptian Archaeology (JEA), ISSN 0075-4234, Bd.23 (1937), S.227, Tafeln XXII, XXIII.1,2 (gesamter Artikel S. 226–229), JSTOR 3854426.
  • Kuhlmann, Klaus P[eter]: Das Ammoneion: Archäologie, Geschichte und Kultpraxis des Orakels von Siwa. Mainz: von Zabern, 1988, Archäologische Veröffentlichungen; 75, ISBN 978-3-8053-0819-9, S.89f., Tafel 43.b.

Einzelnachweise

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  1. Murray, G.W.: Obituary: Wilfrid Jennings Bramly, M. B. E., M. C. In: The Geographical Journal (GJ), ISSN 0016-7398, Bd.126,2 (1960), S.258–259, JSTOR 1794038.
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