Hotan
Hotan | |
Hauptstadt | Gujanbagh Subdistrict |
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Einwohnerzahl | 269.941 (2010) |
Fläche | 41.080 km² |
Postleitzahl | 848000 |
Vorwahl | 903 |
Webseite | www.htx.gov.cn |
Hotan im deutschen Sprachraum bekannter als Khotan, ist gleichnamig ein Regierungsbezirk Hotän Vilayiti (和田地區 ), Landkreis Hotän Naĥiyisi (和田县 / 和闐縣 ) und die Großstadt Hotan (和田市 / 和闐 ) im Süden von Xinjiang, der westlichsten Provinz Chinas. Die Abgrenzung nach Süden bildet der Kunlun-Gebirgszug, zur anderen Seite ist das Tarimbecken in Form der Wüste Taklamakan.
Hintergrund
[Bearbeiten]Da das Hotan-Gebiet historisch gesehen das Territorium der Königreiche Pishan, Yutian, Qule und Jingjue war wurden im Hotan-Gebiet mehr als 156 historische Fundplätze entdeckt. Mitte des 9. Jahrhunderts kamen Uiguren. Einige kulturelle Relikte wurden in den Ruinen von Dandan Ulik, bei den Ruinen des buddhistischen Tempels Rewak, den antiken Gräbern von Shanpula sowie aus den Petroglyphen von Sangzhu ausgegraben..
Die Expeditionen von Aurel Stein und auch des späteren finnischen Präsidenten Mannerheim, der mit Paul Pelliot ausgezogen war, aber sich mit ihm zerstritt, forschten hier in der 1900er-Dekade. Postkoloniale Ideologie behauptet hier hätte ein „Raub“ stattgefunden. Tatsächlich bezahlten die Forscher meist und schützten so Kulturgüter vor der Vernichtung, die während der Warlord-Ära stattfanden. In Niya dokumentierte Stein 94 antike Buddhastatuen, die, vor Ort belassen, sämtlich zerschlagen wurden.
Noch 1940 schätzte man um die Oase nur 26.000 Bewohner, eine Zahl die sich mehr als verzehnfacht hat. In der Stadt Hotan leben weniger als zwanzig Prozent Han-Chinesen, Uiguren machen den Großteil aus. Im Umland stellen sie fast die gesamte Bevölkerung. Es darf daher nicht verwundern, dass hier 2014 ein Zentrum islamistisch motiviertem Terrors war. Seitdem ist an jeder Ecke Polizei präsent.
Das Stadtgebiet ist heute eine moderne Großstadt mit 4–6spurigen Hauptstraßen und Wohnblöcken.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- 1 Innerstädtisches Buchungsbüro (航空售票), 4 Wenhua Rd. beim großen Bazar.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Seit 2022 ist es möglich die Takamaklan-Wüste komplett im Zug zu umrunden. Streckenführung Ürümqi – Turfan – Korla (Bayingolin):
- östliche Route: – Ruoquaiang (Abzweig Golmud) – Khotan; 34 Std. Fahrzeit aus Ürümqi
- westliche Route: – Aksu – Kashgar – Khotan; 6–8 Std. aus Kashgar
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Regelmäßige Busse von/nach Kashgar.
Ein Bus täglich quer durch die Wüste verbindet mit Aksu (430 km). Fährt man diese Strecke ist die Verbindung mit Ürümqi 21 Std.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von Ürümqi nach Korla gibt es zwei Möglichkeiten: 1) auf der Autobahn G3012 bis kurz vor Turfan; 2) auf der Autobahn G30 bis Kuytun dann Nationalstraße G217.
Aus Korla weiter auf der S210 quer durch die Wüste, die meiste Zeit neben dem Bett des Flusses Hotan, der allenfalls während der Schneeschmelze in den Sommermonaten Juli und August auf seiner ganzen Länge Wasser führt. Beide Strecken sind ±20 km etwas über 1400 km lang.
Aus Kashgar fährt man auf der Autobahn etwas über 500 km.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Ost-West-Achse ist die Beijing Xilu. Auf dem großen 1 Hauptplatz Tuanjie Guangchang (团结广场) steht eine Statue wo Mao die Hand von Kurban Tulum schüttelt.
Ausländer dürfen von Taxis nur alleine, nicht in Sammelfahrten mit Einheimischen zusammen gefahren werden. (Stand: Sep 2023)
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 2 Hotan Museum (和田地区博物馆) Die Ausstellung ist in sechs Teile gegliedert: „An die Schwelle der Zivilisation“, „Einbindung ins chinesische Territorium“, „Kultur und Kunst von Khotan“, „Herrlichkeit der buddhistischen Länder,“ „der große Schatz von Khotan“ und „islamisches Kunsthandwerk.“ (Viele der besseren Fundstücke sind im Museum von Ürümqi.)
- Am westlichen Stadtrand auf Landstraße 629 (der Verlängerung der Beijing W. Rd.) hat man drei Kilometer mit Gestänge überbaut auf dem zur Beschattung Wein wächst. (Inwieweit sich dei Autoabgase auf die Trauben auswirken – angebaut werden sie zur Rosinenherstellung – scheint wenig zu interessieren.)
Einkaufen
[Bearbeiten]Die örtlichen Vorkommen von heller Jade (Nephrit) in den Flüssen für die die Oase berühmt war sind erschöpft, das wenige in den Bergen gefundene nur noch minderer Qualität. Die helleren Steine bezeichnet man als „Hammelfett-Jade.” Es gibt einen eigenen Bereich im Bazar für die Steine.
Fagaraseide und daraus hergestellte Stoffe und Teppiche waren schon lange ein örtliches Produkt. Teilweise werden daraus noch per Hand Produkte gewoben. Ein solcher Florteppich 1 × 1,5 m kostete 2019 ca. 200 US$.
Im großen 1 Bazar herrscht Sauberkeit und Ordnung.
Die Altbauten östlich des Hauptplatzes, südlich der Bejijin Rd (beim Bazar), wurden seit 2016 komplettsaniert und eine etwas sterile Fußgänger-Einkaufsstraße angelegt.
Küche
[Bearbeiten]Der eine überdachte Nachtmarkt ist an der Renmin Rd., Südseite des Hauptplatzes. Ab 19.00 Uhr (21 Uhr Peking-Zeit). Es wird am Wochenende sehr voll.
Ein weiterer ist im Dorf Lop östlich der 1 Luopu-Nachtmarkt an der Hanggui Rd., eine Passage in einem Einkaufszentrum.
- Kakeshalei kaoquanyang, 60 Furue North Rd. Ganze Hühnchen oder Lämmer weden mariniert als ganzes in unterirdischem Ofen gebraten. Restaurant und Straßenverkauf. Geöffnet: 10.00-22.00.
Unterkunft
[Bearbeiten]In der gesamten Provinz gelten für Ausländer Aufenthaltsbeschränkungen. Diese ändern sich häufig und müssen vor Ort geprüft werden. Nur wenige Hotels haben zudem die notwendige Erlaubnis Ausländer beherbergen zu dürfen. |
Gehoben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Die Region ist erdbebengefährdet.
Gesundheit
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Anfahrt mit Allradfahrzeugen (und Aufpasser). Eintrittskarten und teure Genehmigungen bei Hotan Museum besorgen:
- 1 Tempelruine von Rawak (热瓦克佛寺遗址; ca. 40 km nordöstlich von Hotan in der Taklamakan-Wüste) Vermutlich im 5. Jhdt. erbaut. Einige Kunstgegenstände aus Rawak befinden sich in der Trinkler-Sammlung im Überseemuseum Bremen.
- Ruinenstadt Niya (nur Touren mit Allradfahrzeugen). Verteilt über 220 km². Vor Ort ist wenig zu sehen.
- 4 Ruinen von Mazar Tagh Ein Fort des tibetischen Königreichs aus dem 8/9. Jhdt.
Literatur
[Bearbeiten]- Stein, Mark A.; Sand-buried ruins of Khotan: personal narrative of a journey of archaeological and geographical exploration in Chinese Turkestan; London 1904 (Hurst and Blackett); Bd. 2, 1907: “Plates”; Scan, DOI: 10.20676/00000182
- Zhang He; Knotted Carpets from the Taklamakan: A Medium of Ideological and Aesthetic Exchange on the Silk Road, 700 BCE-700 CE; The Silk Road, Vol. 17 (2019), S. 36–64
Weblinks
[Bearbeiten]- www.htx.gov.cn – Offizielle Webseite von Hotan
- Scans der Forschungsberichte Aurel Steins
- Funde aus Khotan im Völkerkundemuseum München
- Krankenhäuser und Polikliniken (chin.)