Hawzien

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Kirche Giyorgis Maikado, Hawzien
Hawzien · ሓውዜን
RegionTigray
Einwohnerzahl
Höhe2.105 m
Lagekarte von Äthiopien
Lagekarte von Äthiopien
Hawzien

Hawzien (auch Hawzen, tigrinisch: ሓውዜን gesprochen Hausién) ist eine Stadt im Gheralta-Sandsteinmassiv in der nordäthiopischen Region Tigray. Die touristisch wenig erschlossene Stadt eignet sich nichtsdestotrotz recht gut als Ausgangspunkt für die Erkundung der vielen Felsenkirchen im Nordosten von Tigray.

Hintergrund[Bearbeiten]

Gheralta-Massiv

Für Besuche in Abuna Yemata Guh, Maryam Korkor und Daniel Korkor sind Führer obligatorisch. Diese Führer können bei der Gheralta Guides Association in Megab abgeholt werden.

Ab Mai 2018 betragen die Preise: 460 Birr, wenn Sie bereits einen Transport organisiert haben; 800 Birr, wenn Sie weitere Wanderungen unternehmen möchten, außer bis zu den Kirchen von den Ausgangspunkten der Wanderwege.

Zusätzlich zur Führungsgebühr erwarten die Führer auch ein Trinkgeld.

Pfadfinder sind zwar nicht erforderlich, aber sie sind in beiden Kirchen verfügbar und arbeiten auf Trinkgeldbasis. Wenn Sie deren Hilfe nicht benötigen, machen Sie dies bitte gleich zu Beginn deutlich.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Auto[Bearbeiten]

Der einfachste Zugang ist, vom Highway 1 bei 1 Freweyni (ፍረወይኒ) (auch bekannt als Sinkata, ስንቃጣ) abzuzweigen, von wo aus es noch 23 km auf einer neu asphaltierten Straße sind. Die Fahrzeit von 2 Mek’ele über Freweyni beträgt 2 Stunden 15 Minuten. Eine Alternative besteht darin, wenn Sie von Mek’ele kommen, vom Highway 1 bei 3 Wukro abzubiegen und über 4 Degum und 5 Megab zu fahren, was 15 Minuten länger dauert. Es gibt auch rauere Straßen, die von Westen kommen und von der Straße bei 6 Adwa nach Süden in Richtung 7 Abiy Addi abbiegen.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Eine Anreise nach Hawzien mit dem Bus ist von 8 Aksum aus möglich. Kommen Sie kurz vor 6:00 Uhr zum Busbahnhof Aksum. Pünktlich um 6:00 Uhr öffnen sich die Tore. Nehmen Sie einen Bus nach 9 Adigrat und steigen Sie dort in einen Bus nach Hawzien um. Die gesamte Fahrt dauert 5–6 Stunden.

Viele Busse verkehren auf der Hauptstraße zwischen Adigrat und Mek’ele. Um nach Hawzen zu gelangen, kann es erforderlich sein, bei Freweyni (ehemals Sinkata) umzusteigen. Es gibt auch direkte Busse von Mek’ele und umgekehrt, die 40 Birr kosten (Stand 2018). Die Busse von Mek’ele fahren vom nördlichen Busbahnhof ab, den Sie mit einem Bajaj erreichen können (50 Birr, Juli 2019).

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Lageplan von Hawzien und Umgebung

Die meisten Leute werden sich dafür entscheiden, ein Transportmittel für den Tag zu mieten, um sowohl Maryam Korkor als auch Abuna Yemata zu besuchen. Aber Sie können Megab auch mit lokalen Minibussen erreichen (5 Birr, Stand 2018). Es besteht keine Notwendigkeit, einen Allradfahrzeug zu mieten. Ein Bajaj kann Sie herum und sogar nach Wukro bringen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten]

Es gibt über 100 Felsenkirchen im Hawzien-Wukro-Sinkata-Gebiet, einige von ihnen werden nur selten von Reisenden besucht.

  • 1 Takla Haymanot. (13° 58′ 32″ N 39° 25′ 25″ O)
    Es wird berichtet, dass in einem Felsraum oberhalb der Kirche der Heilige im 13. Jahrhundert gelebt haben soll. Die noch in Hawzien gelegene Kapelle wurde wohl schon im 13. Jahrhundert errichtet. Damit wäre sie vielleicht die Totenkapelle des Heiligen, die er für sich errichten ließ. Es wird aber auch in der Überlieferung berichtet, dass die Kapelle möglicherweise auf die Brüder Abreha und Atsbeha, die im vierten Jahrhundert lebten, zurückging.
    Die dreischiffige Kapelle wird durch Säulenreihen unterteilt. Das Mittelschiff ist überwölbt und besitzt eine Reihe Blindfenster nach aksumitischem Vorbild. Im 20. Jahrhundert wurde die Kirche um einen Betonvorbau ergänzt, in dem heute modere Malereien untergebracht sind. Aus der italienischen Besatzungszeit stammt eine Glocke, die aus dem italienischen Udine stammt.
  • 2 Debre Maryam Korkor (ደብረ ማርያም ቆርቆር, ​St.-Maria-Kirche; ca. 90 Gehminuten von der Straße entfernt) . (13° 55′ 17″ N 39° 21′ 57″ O)
    Diese Kirche befinden sich mit der Kirche Abba Daniel Korkor auf demselben Gelände, das über einen Pfad erreichbar ist. Sie ist eine funktionierende Kirche mit dort lebenden Priestern und mit Blick in die andere Richtung zu Daniel Korker. Die 17×10 m große Kirche – eine der größten im Tigray – besteht aus einem Narthex und dem anschließenden dreischiffigen Kirchenraum mit zehn Pfeilern. Die Wandmalereien stammen aus dem 17. Jahrhundert. Zu den Darstellungen gehören ein Bogenfeld mit zwei Vögeln und Tieren im Narthex, Adam und Eva getrennt an Bäumen, darunter das falsche Zeugnis, Christus mit Mandorla, die Jungfrau mit ihrem Kind zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel, das Abrahamsopfer und der hl. Onuphrius auf einer Säule.
    Beide Kirchen sind sowohl baulich als auch landschaftlich bemerkenswert.
  • 3 Abba Daniel Korkor (St.-Maria-Kirche; ca. 90 Gehminuten von der Straße entfernt) . Diese Kirche befinden sich auf demselben Gelände wie die Kirche Debre Maryam Korkor. Abba Daniel Korkor ist über einen Abgrund mit Blick auf die darunter liegende Ebene gelegen. Die zweiräumige Kirche verfügt noch über primitive Wandmalereien wie die vier Evangelisten an der Decke, die Taufe Christ, verschiedene Heilige und den König David beim Spiel mit einer Leier. (13° 55′ 17″ N 39° 22′ 1″ O)
  • 4 Abuna Yemata Guh (አቡነ የማታ ጎህ). Tel.: +251 (0)96 353 8135 . Geöffnet: 9:00–17:00. (13° 54′ 55″ N 39° 20′ 43″ O)
    Eine Kirche auf einem Hügel in der Nähe von Megab mit einem steilen Aufstieg mit oder ohne Klettergurt (wie man mag). Es gibt kein Seil, nur Felseinkerbungen zur Unterstützung. Dies ist nur etwas für abenteuerlustige und fitte Kletterer.
    Es handelt sich hierbei um eine der ältesten monolithischen Kirchen der Region – sie stammt aus dem 6. Jahrhundert. In der 9,5×8 m großen Kirche sind bis heute makellosen Wand- und Kuppelmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten. In der Kuppel sind die zwölf Apostel mit einem Kreuz im Zentrum dargestellt.
  • 5 Abuna Gebre Mikael (ኣቡነ ገብረሚካኤል). (13° 51′ 24″ N 39° 16′ 56″ O)
    Die Felsenkirche ist südlich von Abuna Yemata Guh gelegen. Der Aufstieg zur Kirche ist nicht ganz so schwierig wie im Fall der vorgenannten Kirche, aber immer noch anspruchsvoll und erfordert Trittsicherheit. Auch diese Kirche verfügt über gut erhaltene Malereien.
    Bemalt sind vorwiegend die Kuppel und Pfeiler. An den Kuppel finden sich der hl. Georg, die Geburt Jesu und die Ältesten der Apokalypse. An den Pfeilern sind u. a. Takla Haymanot, die Steinigung Jakobs, die Kreuzigung Christi und seine Grablegung sowie verschiedene äthiopische Kirchenoberhäupter (Abunas).
  • 6 Maryam Papaseiti (ማርያም ጻጻሰይቲ) . (13° 51′ 59″ N 39° 23′ 26″ O)
    Die Felsenkirche ist westlich von Degum gelegen. Anfänglich benötigt man ein geländegängiges Fahrzeug. Es folgt dann ein etwa einstündiger Fußmarsch zur etwas versteckt unter einem Felsüberhang gelegenen Kirche.
    Der Narthex befindet sich noch vor der eigentlichen Kirche und ist mit Malereien aus dem 18. Jahrhundert verziert, was aus den Lebensdaten der Stifter Basa Dengyes und seiner Ehefrau Emabet Harit, die zur Zeit des Gouverneurs Ras Walda Selassie (1788–1866) lebten, hervorgeht. Die zahlreichen Abbildungen beziehen sich auf Einzelereignisse aus dem Alten und Neuen Testament. Das dahinter liegende Kirchenschiff kann von Besuchern nicht besichtigt werden.
    Im Narthex sind u. a. der hl. Raphael, die Jungfrau mit ihrem Kind und bei der Krönung, der Erzengel Michael, Takla Haymanot und Abba Samuel im Beisein der 24 Ältesten der Apokalypse, Petrus’ Fußwaschung durch Jesus, der hl. Georg beim Speeren des Drachens, ein Bilderzyklus zu Adam und Eva, Kaiser Konstantin, der beim Konzil von Nicäa dem Arius zuhört, und die Väter Sehma, Mataa und Alef über den elf Jungfrauen.
  • 7 Yohannes Mequdi (Yohannes Meaquddi). Die Felsenkirche ist etwa 2 km von Debre Tsion entfernt. Für die Wanderung zur Kirche benötigt man etwa eine Dreiviertelstunde. Zwei Eingänge, der linke für die Besucher führt über den Narthex, der andere für den Klerus, führen in die 13×10 m große und 6 m hohe Kirche mit gut erhaltenen Malereien unbekannten Datums. Dargestellt wurden u. a. die Jungfrau mit ihrem Kind zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel, der Evangelist Johannes, Kaiser Fasilides, wie er die Feinde der Christenheit mit einem Speer bekämpft, Adam und Eva, Todesengel, die einen Mann schlagen, Apostel und Heilige. Zum Besitz der Kirche gehört ein Manuskript mit zehn farbigen Darstellungen. (13° 51′ 11″ N 39° 26′ 30″ O)
  • Kidana Mehrat. Die Kirche befindet sich in zwei Kilometern Entfernung zu Yohannes Mequdi. Beim Aufstieg passiert man die Kirche Abuna Abraham. An der Fassade gibt es drei Eingänge, wobei die beiden äußeren zu einem 6–7 m hohen Umgang führen. Vom rechten Eingang gelangt man zum Narthex, vom mittleren Eingang direkt zum Kirchenraum. Sechs Säulen unterteilen die Halle in drei Längs- und vier Querschiffe. Die Säulen und die Schrankenwände sind mit farbigen Fresken versehen. Zu den Darstellungen gehören Abuna Abraham (etwa 1350–1425) mit einem Löwen, Mönche mit Büchern, der hl. Theodor und der hl. Claudius, beide zu Pferde, und eine Nischenwand mit der Jungfrau Maria und ihrem Kind zwischen zwei Engeln. Im Besitz der Kirche ist ein farbig bemalter Zeremonialfächer.
  • 8 Maryam Berakit. Von Degum aus führt eine etwa vierstündige Wanderung zur Kirche. Das Gewölbedach des Mittelschiffs der dreischiffigen Kirche ist mit aksumitischen Blindfenstern versehen. Die einst aus dem 15. Jahrhundert stammenden Wandmalereien würden mittlerweile übertüncht. (13° 56′ 30″ N 39° 20′ 15″ O)
  • 9 Iyesus Guahgot (25 km nordöstlich von Hawzien). In der Kirche wird durch zehn Säulen unterteilt. Der einzige Schmuck sind ornamentale Verzierungen. (14° 10′ 22″ N 39° 29′ 23″ O)

Verschiedenes[Bearbeiten]

Hawnehaw-Stele
  • Hawnehaw-Stele . 4,5 m hohe und 1 m breite preaksumitische Stele aus dem 2.–3. Jahrhundert mit einer frühen Inschrift in Ge’ez.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Markt in Hawzien

Es gibt in Hawzien einen Einheimischenmarkt.

Küche[Bearbeiten]

Im Dorf Megab gibt es kleine lokale Restaurants, die Shiro und andere äthiopische Gerichte servieren. Die andere Möglichkeit besteht darin, Ihre Lodge zu bitten, eine Lunchbox für den Morgen vorzubereiten, um eine lange Mittagspause zwischen den Kirchenbesuchen zu vermeiden.

  • 1 Gheralta Restaurant (auf der Straße in Richtung Westen vom Kreisverkehr). Ein gutes Restaurant, das von Einheimischen aufgesucht wird. (13° 58′ 50″ N 39° 25′ 33″ O)

Ausgehen[Bearbeiten]

Probieren Sie ein lokales Getränk: Tala/Tella, hausgemachtes äthiopisches Bier. Am besten fragen Sie die Einheimischen, wo Sie es bekommen können, da es nicht in normalen Bars (Juli 2019) verkauft wird, sondern nur in Privathaushalten, die vor Ort als Tala-Plätze bekannt sind. Da sie nicht wie offizielle Bars aussehen, ist es fast unmöglich, sie selbst zu finden.

Die Gheralta Lodge ist ein guter Ort, um abends etwas zu trinken, auch wenn Sie nicht dort übernachten oder speisen. Es gibt eine tolle Aussicht von der gepflegten (aber nicht übertriebenen) Außenanlage. Es ist 20 Gehminuten von Hawzien entfernt. Am besten eine Taschenlampe für den Rückweg mitnehmen.

Unterkunft[Bearbeiten]

Günstig[Bearbeiten]

Mittel[Bearbeiten]

Gehoben[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Ein 1 Krankenhaus befindet sich im Norden der Stadt.

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Friedlander, María-José ; Friedlander, Bob: Hidden treasures of Ethiopia : a guide to the remote churches of an ancient land. London ; New York: I.B. Tauris, 2015, ISBN 978-1-78076-816-8, S. 62–75 (Yohannes Mequdi), 76–91 (Kidana Mehrat), 92–102 (Maryam Korkor), 103–106 (Daniel Korkor), 107–122 (Maryam Papaseiti), 122–135 (Abuna Gebre Mikael) (in Englisch).
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