Gudauri
გუდაური, Gudauri | |
Region | Mzcheta-Mtianeti |
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Einwohnerzahl | 54 (2014) |
Höhe | 2.196 m |
Tourist-Info | http://www.gudauri.info |
Social Media | |
Gudauri |
Gudauri (გუდაური) ist eine ehemalige Poststation an der Georgischen Heerstraße und heute das bedeutendste Schigebiet im Kaukasusgebirge.
Hintergrund
[Bearbeiten]Gudauri war ursprünglich eine Zwischenstation an der Georgischen Heerstraße, wo die Postkutschen zwischen Tiflis und Wladikawkas Rast einlegten und die Pferde wechselten. Ab den 1970er-Jahren wurde die kleine Siedlung langsam zum Wintersportort entwickelt, es entstand eine Schischule und die erste Seilbahn.
Ab 1980 wurden Gutachten von internationalen Experten erstellt, die Gudauri das Potential für einen Top-Wintersportort bescheinigten. In Folge sollte die Ortschaft zu einem der größten Schigebiete der Sowjetunion ausgebaut werden, was 1988 durch Investitionen von österreichischen und schwedischen Investoren für ein Vier-Sterne-Ski- und Sporthotel mit 300 Betten, Schwimmbad, Kegelbahn, Tennishalle sowie diversen Schiliften begann.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion blieb Gudauri einige Jahre im Dornröschenschlaf und ab den 2000er-Jahren wurde der Ausbau von der georgischen Regierung weiter vorangetrieben und durch den Bau zahlreicher weiterer Oberklassehotels sowie moderner Aufstiegshilfen gilt Gudauri - auch aufgrund der relativen Schneesicherheit wegen der Höhe - als Top-Schigebiet im Kaukasus.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- Nächste Flughäfen mit Linienbetrieb befinden sich in Wladikawkas (90 km) und Tiflis (120 km).
- Es gibt in Gudauri einen Helikopterlandeplatz, der hauptsächlich für Heliskiing in der Umgebung aber auch von privat gecharterten Hubschraubern genutzt wird.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]- Busse und Minibusse, die über die georgische Heerstraße fahren, fahren auch durch Gudauri. Ab Tiflis kann man Marschrutkas ab dem Busbahnhof Didube direkt nach Gudauri nehmen.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die Georgische Heerstraße (E 117 / ს 3) führt direkt durch Gudauri und führt nach Norden zur Grenze nach Russland. Es ist eine wichtige Handelsroute.
- Die ს 3 zweigt nördlich von Mzcheta bei Natachtari von der Autobahn Tiflis-Gori ab. Die etwa 90 km bis Gudauri sind gut ausgebaut und asphaltiert, nur die letzten 10 km ab der Ortschaft Mleta sind mit stärkeren Steigungen und Serpentinen versehen.
- Von Tiflis kommend wird die Zufahrt bis Gudauri im Winter gut geräumt und fast immer passierbar gehalten. Bei starkem Schneefall verhängen die Behörden eine Schneekettenpflicht. Ab Passanauri bis zur Ortschaft Mleta befinden sich dann immer kleine Händler, die Ketten vermieten oder verkaufen, leider jedoch meist zu Goldpreisen.
- Vom Norden kommend ist die Fahrt über den Kreuzpass zwischen Kobi und dem nördlichen Ortsende von Gudauri in schlechterem Zustand. Von Kobi über Stepanzminda zum Grenzübergang Dariali / Werchniy Lars (Russland) ist die Straße in gutem Zustand.
- Etwas oberhalb von Gudauri befindet sich nahe der Straße auf einem Felsvorsprung das imposante Denkmal der Georgisch-Russischen Freundschaft, ein Werk aus sowjetischer Zeit. Dort befindet sich ein Parkplatz mit Picknickplatz und es ist ein guter Aussichtspunkt.
- Der Kreuzpass (ca. 2400 m) ist offiziell ganzjährig befahrbar, jedoch kann im Winter bei starker Schneelage die Straße auch für mehrere Wochen unpassierbar sein. An der Wasserscheide befindet sich eine Stele und ein Friedhof von deutschen Kriegsgefangenen aus dem 2. Weltkrieg.
Mobilität
[Bearbeiten]Innerhalb Gudauris kann man alles zu Fuß erreichen. Wer nicht mit schweren Schi herumgehen möchte oder ev. auch in die Umgebung fahren, kann vor Ort Taxis mieten oder sich vom Hotel einen Transfer arrangieren lassen.
In Gudauri gibt es eine 24 Stunden geöffnete Tankstelle der Kette Wissol.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Abgesehen vom Schifahren sind die Hauptattraktionen von Gudauri die tollen Fernblicke in die Bergwelt des Kaukasus. Die Hauptattraktion im Nahbereich von Gudauri sind:
- Denkmal der Freundschaft der Sowjetischen Völker, etwa 5 km nördlich von Gudauri kurz vor der Passhöhe. Ein imposantes Wandmosaik auf einem Aussichtspunkt.
- Kirche von Mleta. 11. Jahrhundert. - siehe Artikel Passanauri.
- Die Travertinen. Rote Kalksinther, bei einer Mineralwasserquelle am nördlichen Anstieg zum Kreuzpass - siehe Artikel Stepanzminda.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Schi Fahren
[Bearbeiten]Es gibt in Gudauri sieben Schilifte und etwa 50 km markierte Pisten in allen Schwierigkeitsstufen. Die Schisaison geht von Dezember bis April, schneesicher ist es etwa von Mitte Jänner bis Ende März. Bis in den Mai hinein kann man auf den höheren Pisten unterwegs sein.
Preise für eine Tageskarte: Erwachsene 30, Kinder 20 Lari. Senioren über 65 und Kinder unter 6 fahren gratis. Die Lifte sind von ca. 10-17 Uhr in Betrieb.
Bei den Talstationen der großen Lifte gibt es Schiverleihe (Pro Tag ca. 50 Lari).
Mehr Info mit Details zu den Liften, den Pisten und Preisen: http://www.gudauri.info/about_gudauri/
Heliskiing
[Bearbeiten]Der Ort ist für Heliskiing bekannt, weil es an den Abhängen weder Lawinengefahr noch Felsen unter dem Tiefschnee gibt. Mehrere Unternehmen bringen Schifahrer und Snowboarder in der Umgebung von Gudauri bis auf eine Höhe von 4400 m. All-Inclusive Heliskiing-Touren sind ab ca. 3000 Euro pro Woche erhältlich.
Wandern und Trekking
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]- In der Ortschaft gibt es eine kleine Zahl an Minimärkten.
- In der Nachbarortschaft Kumlisziche wird im Sommer neben der Straße Honig aus lokaler Produktion angeboten.
- Souvenirstände mit lokalem Handwerk findet man ebenfalls neben der Hauptstraße außerhalb der Ortschaft, speziell bei Mleta, in Kumlisziche, beim Denkmal der Völkerfreundschaft und bei den Travertinen. In der Region sind Strickwaren mit typischen Motiven heimisch.
Küche
[Bearbeiten]In Gudauri selbst findet man Restaurants hauptsächlich an den besseren Hotels angeschlossen. Übernachtungsgäste werden meist von ihrer Unterkunft verpflegt. Tagesgäste speisen meist am Heimweg vom Schifahren in Passanauri.
Für Transitreisende bieten sich die zwei kleinen Imbissstände beim Denkmal der Völkerfreundschaft an, wo man im Sommer angenehm im Freien sitzend einfache Speisen (zu Touristenpreisen) erwerben kann.
Schifahrer können in mehreren Schihütten an den Pisten Essbares erwerben.
Nachtleben
[Bearbeiten]In der Schisaison gibt es in den Hotels auch das eine oder andere Après-Ski-Rambazamba, es ist aber keinesfalls mit dem Angebot der Schigebiete in den Alpen vergleichbar.
Unterkunft
[Bearbeiten]Im Winter sind die Unterkünfte in Gudauri deutlich höherpreisiger als vergleichbare Quartiere etwas weiter entfernt. Wer sparsam unterwegs ist, kann in Mleta, Kwescheti oder Passanauri sowie Stepanzminda Privatquartiere finden.
Aufgrund der Nähe zu Tiflis bietet sich Gudauri auch als Tagesausflug ohne Übernachtung an.
Die meisten Hotels sind außerhalb der Schisaison geschlossen oder öffnen nur auf Vorbestellung. Dann sind die Hotelpreise auch deutlich niedriger und verlangen nur etwa 50 % des Winterpreises.
https://m.facebook.com/Gudauri-studio-apartments-103773724360201/?ref=bookmarks
Lernen
[Bearbeiten]Es gibt eine Schischule sowie zahlreiche Privatlehrer, die Fahranfängern Schiunterricht geben (3 Stunden ca. 50 Lari). Sie sprechen aber abgesehen von georgisch meist nur russisch.
Sicherheit
[Bearbeiten]- Gudauri liegt nur wenige Kilometer von der Südossetischen Grenze entfernt, man sollte bei Wanderungen oder Schitouren dieser nicht zu nahe kommen. Auch sollte man darauf achten, dass Heliskiing-Veranstalter ihre Kunden nicht in Südossetien absetzen (was aber die seriösen Anbieter ohnehin nicht machen).
- Georgier fahren zwar gerne Schi, können es in der Regel jedoch nicht gut. Viele fahren einfach geradlinig die Pisten hinunter und hoffen, dass kein Gegenstand oder anderer Schifahrer im Weg ist. Bei Pistenquerungen sollte man immer doppelt so aufmerksam sein wie in Europa, obwohl die Pisten deutlich weniger überlaufen sind.
- Die Gefahren des Hochgebirges (Wetter, Sonne, Kälte) nicht unterschätzen und auf Abgründe oder Felsen achten.
Gesundheit
[Bearbeiten]Die höchsten Skilifte gehen auf etwa 3000 m Höhe. Einerseits sollte man daher auf die dünne Luft achten und seinen Kreislauf schonen (keinen Alkohol, keine Zigaretten). Andererseits ist in der Höhe auch im Winter die Sonneneinstrahlung stärker als es die kalten Temperaturen vermuten lassen würden. Sonnencreme mit starkem Schutzfaktor sollte man aus Tiflis mitbringen, da sie vor Ort nur schwer erhältlich ist.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Weiter auf der Georgischen Heerstraße: Stepanzminda und Wladikawkas im Norden, Passanauri, Duscheti, Mzcheta im Süden.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]https://m.facebook.com/Gudauri-studio-apartments-103773724360201/?ref=bookmarks