Grenzübergang Shir Khan Bandar / Panji Poyon

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage

Grenzübergang Shir Khan Bandar / Panji Poyon ist der über die 2007 vollendete tadschikisch-afghanische Freundschaftsbrücke führende Landgrenzübergang zwischen dem nördlichen Afghanistan und Tadschikistan.

Grenzübergang Shir Khan Bandar / Panji Poyon
ProvinzKundus (Afgh.) / Khatlon (Tadsch.)
Einwohnerzahl
Höhe332 m
Lagekarte von Afghanistan
Lagekarte von Afghanistan
Grenzübergang Shir Khan Bandar / Panji Poyon

Für den afghanischen Grenzort sind zahlreiche Schreibungen üblich, angliziert auch Shir Khan Bandar; lokal spricht man meist nur von Shir Bandir. Der frühere Name war Qezel Qal'eh. Zu Zeiten der Sowjetunion hieß der tadschikische Ort Nizhny Panj (russ.: Нижний Пяндж, Nizhniy Pyandzh). Dies ist bedeutungsgleich mit dem heute gebrauchten Farsiausdruck Панҷи Поён - in beiden Fällen bedeutet es "Unter-Panj."

Es handelt sich bei dem Übergang um eine wichtige Verbindung für Fracht (auch aus China) zwischen Duschanbe und Kundus, ggf. weiter nach Iran.

Zeitzonen[Bearbeiten]

Afghanischer Grenzpolizist (2011)

Zwischen Afghanistan (GMT +04:30) und Tadschikistan (GMT +05:00) besteht ein Zeitunterschied von ½ Stunde. Keines der beiden Länder hat Sommerzeit.

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Anreise von afghanischer Seite[Bearbeiten]

Die Anfahrt erfolgt von Kundus per Sammeltaxi in weniger als eine Stunde. Es empfiehlt sich noch im Straßendorf Halt zu machen. Eine gewisse Menge tadschikisches Geld sollte, trotz schlechten Kurses, bereits in Afghanistan getauscht werden, auf der gegenüberliegenden Seite gibt es keine Wechsler. Man sollte im Bazar von Kundus oder Shir Khan Bandar wechseln, der Kurs ist zwar auch dort unterdurchschnittlich, aber deutlich besser als am "Hafen."

Die letzte Chaikana linker Hand im eigentlichen Ort - den "Hafen" und die Brücke erreicht man nach fünf Minuten Fußmarsch - ist sauber, günstig und die letzte/erste Chance das übliche afghanische Essen (pulau oder kebab) zu erhalten.

Ein-/Ausreise Afghanistan[Bearbeiten]

Die afghanische Zollkontrolle, vor Zutritt zum eingezäunten Gelände, ist für Touristen meist oberflächlich. Die Passkontrolle besteht lediglich in dem Übertragen der Personendaten in ein Buch. Wenn keine Schlange am Schalter ansteht, ist das Verfahren in wenigen Minuten erledigt. Es gibt eine saubere Toilette am Eingang.

Das Überqueren der Brücke zu Fuß ist nicht gestattet. Man wird in einen Minibus gezwungen, dessen Fahrer weit überhöhte Preise 2014: 5 Som. oder gar 200 Afg.) für die wenigen hundert Meter verlangen.

Anreise von tadschikischer Seite[Bearbeiten]

Die in Panji Poyon endende Bahnstrecke wird nur für Fracht genutzt. Von Norden wir man zur Anreise Sammeltaxen nutzen, die in Dushanbe sehr früh am Morgen vom Sakhovat-Bazar abfahren.

Sammeltaxis aus/nach Dushanbe (bzw. Kurghanteppa) fahren zu einem Stellplatz, bis direkt hinter den ersten Grenzkontrollpunkt, der der eigentlichen tadschikischen Grenzzone knapp 300 m vorgelagert ist. Der Fahrpreis von/nach Dushanbe beträgt pro Fahrzeug (meist ordentliche, ältere Mercedes) US$ 60 pro Fahrzeug (Okt. 2014), das bis zu vier Passagiere aufnimmt. Von den Fahrern werden oft Mondpreise gefordert, es hilft nur härtestes Verhandeln! (Auch ist es üblich die nach Dushanbe gebrachten Fahrgäste bis vor die Haustür zu bringen - ein eventuell verlangter "Zuschlag" oder "Trinkgeld" ist vollkommen unangemessen.) Auch sollte man sich nicht auf Dollarpreise einlassen, sondern fixe Somoni-Preise aushandeln, um vor willkürlichen Umrechnungen des Fahrers geschützt zu sein.

Es empfiehlt sich bei Einreise aus Afghanistan dringend, bereits mit Einheimischen, die normalerweise besseres Verhandlungsgeschick haben, eine Fahrgemeinschaft nach Dushanbe zu vereinbaren.

Ein-/Ausreise Tadschikistan[Bearbeiten]

Vor der Einreise nach Tadschikistan ist unbedingt zu prüfen, ob das datumsspezifische Visum für den Einreisetag schon gültig ist. Vorzeitiges Erscheinen hat die Rückweisung oder, sollte man am Vorabend erscheinen, stundenlanges Sitzen im Niemandsland zur Folge. Es gibt eine saubere Toilette beim Eingang.

Die tadschikische Zoll- und Grenzabfertigung arbeitet noch nach sowjetischem Vorbild vergleichsweise pingelig. Einheimische "dürfen" die Abfertigung durch - relativ offen über den Tisch geschobene Geldscheine - beschleunigen. Ende 2014 war der Tarif 20 Somoni für den Stempel im Pass, je nach mitgebrachter Warenmenge 40-50 S. für die Zöllner. Von westlichen Ausländern wird kein Schmiergeld verlangt. Gepäck wird routinemäßig durchleuchtet und durchsucht. Bargeldbeträge von Weltwährungen sind mündlich zu deklarieren. Die meisten Reisenden müssen im Hinterzimmer ihre Taschen leeren. Dabei sollte das restliche Gepäck keinesfalls unbeaufsichtigt im Vorraum bleiben, Diebstähle daraus durch das Personal sollen häufig vorkommen.

Bei der Einreise erhält man ein zusätzliches Formular, welches bis zur Ausreise unbedingt aufzubewahren ist. Beachte ggf. auch die Registrierungspflichten, denen nicht-touristisch Einreisende unterliegen.

Von der Grenzabfertigung müssen Fußgänger wiederum einen Minibus benutzen, der für 5 S. die knapp 200 m bis zum Standplatz der Taxen vollkommen überteuert ist. Vom Ort Panji Poyon wird der durchschnittliche Reisende wenig sehen. Es gibt auf tadschikischer Seite keinerlei Geschäfte oder Geldwechsler.

Gesundheit[Bearbeiten]

Panji Poyon gilt als einer der heißesten Orte der Welt, im Sommer wurden Tagestemperaturen von 48 °C gemessen.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise


Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.