Gattergebirge

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In den Ostausläufern des Gattergebirge, mit Hofgiebing

Das Gattergebirge ist eine knapp 50 km² große ausgeprägte Hügellandschaft mit leichtem Mittelgebirgscharakter in Oberbayern, am Schnittpunkt der Regionen Münchner Umland und Inn-Salzach etwa in der Mitte zw. Dorfen und Waldkraiburg. Es liegt zu ⅔ im Lkr Erding u. ⅓ im Lkr Mühldorf

Beschreibung[Bearbeiten]

Lage
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Gattergebirge
Gattergebirge

Das Gebiet wird begrenzt im Norden und Westen vom Goldachtal und im Osten und Süden vom Ornaubachtal. Das Gattergebirge durchziehen zahlreiche schluchtartige Täler bildende Bachläufe wie zum Beispiel der Rimbach. Die Fußhöhe beträgt rund 450 bis 485 m. Die höchste Erhebung liegt mit etwa 618 m ü. NN direkt nördlich der Kreisstraße ED21/MÜ29 bei der Einöde Haidhäüsl. Etwa in der Mitte von Forach über Geigersöd nach Herrnwies (Nord-/Süd), von dort über Schweigstätt nach Schönbrunn (West-/Ost) ist eine etwa 250 m breite L-förmige Hochebene. Außer dem kleinen Pfarrdorf Schönbrunn und die stattlichen Kirchweiler Hof- und Grüngiebing, sowie anderen größeren Weiler (Zettl, Jeßling, Burdberg, Gmain sowie Mitterrimbach) besteht die Besiedlung fast nur aus Einöden.

Orte[Bearbeiten]

  • Schönbrunn, Pfarrort und mit Resten eines Schlosses in einem Bauernhof.
  • Hofgiebing, Weiler mit einer reich ausgestatteten ehem. Schloßkapelle.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

  • Grüngiebing, Kirchweiler und Heimat vom Maler Johann Georg von Dillis.
  • St. Koloman, ehem. Wallfahrtskirchlein.
  • Das Gattergebirge selbst, als Naturlandschaft für seelen-baumelnde Outdoor-Aktivitäten.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Gattergebirge wurde während der Würmeiszeit (115.000 bis 10.000 v. Chr) geschaffen und ist eine Endmoränen-Landschaft. Aus diesem Grund bieten sich an einigen nicht baumbestandenen Punkten hervorragende Aussichten: Von Hinterberg und der Andrebauernkapelle hat man eine grandiose Aussicht in Richtung Norden, bei der man auf das Hügelland hinterm Isental und ins untere Goldachtal blicken kann. Auch in dem Bereich zwischen Hilgen und Leimgruben kann man sehr weit sehen, hier ist der Fernblick sogar noch besser, bei klarer Sicht ist die Alpenkette zu bestaunen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Blick vom Weiler Burdberg nach Nordwesten (z. kl. Weiler Eck)

Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist Flughafen München (IATA: MUC)

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Folgende Möglichkeiten gibt es:

  • Bahnlinie München-Dorfen-Mühldorf, nächstgelegene Bahnhöfe sind Dorfen und Schwindegg.
  • Bahnlinie Rosenheim-Wasserburg-Mühldorf, nächstgelegener Bahnhof ist Gars Bhf.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Durch das Gattergebirge führen nur wenige Buslinien, deren Endpunkte in Dorfen, St. Wolfgang, Haag und Schwindegg sind (teilweise führen sie auch nur am Rande vorbei).

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die günstigsten Anreisen sind über die,

  • B 15, von Wasserburg bzw Landshut, Abfahrten in Armstorf, Klaus südl St. Wolfgang und Haag über Kirchdorf.
  • B 12, von Hohenlinden bzw Mühldorf, Abfahrten in Haag über Kirchdorf und zw. Thambach und Reichertsheim.

Mobilität[Bearbeiten]

Südöstliche Ausläufer des Gattergebirges bei Oberornau

Ein Auto ist, ausser einem Fahrrad zur aktiven Freizeitgestaltung, dringend anzuraten. Da wie schon erwähnt der öffentl. Nahverkehr nur auf das Notwendige ausgebaut ist. Für den Individualverkehr ist das Straßennetz erfreulich gut ausgebaut.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

  • Das kleine aus zwei Bauteilen früher exestierende Renaissanceschloss Hofgiebing bestand bis ins frühe 19. Jahrhundert, nur die freistehende Kapelle ist als Filialkirche noch erhalten. Filialkirche (ehemalige Schlosskapelle) St. Johannes der Täufer, der spätgotische durch Johann Philipp Wagner barock umgestaltete Bau, ein Saalbau mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, hatte einen romanischen Vorgänger. Im Innern reicher Stuck und Choraltar im Rokokostil und Deckenfresken von 1768 von Johann Michael Singer (Taufe Christi, Letztes Abendmahl). 1986 wurde eine Wandmalerei (Sonnenuhr mit Engeln und Marterwerzeugen) freigelegt. In die Westwand ist ein Dachreiter mit einer barocken Zwiebelhaube eingestellt.
  • Die St. Zeno-Kirche Schönbrunn ist ein spätgotischer Bau des 15. Jahrhunderts, der im 18. Jahrhundert innen barockisiert wurde. 1880 wurde ein weiteres Langhaus-Joch hinzugefügt. Das vierachsige Langhaus und der zweiachsige Chor (mit 3/8-Schluss) haben nach Abschlag der Gewölberippen Stichkappen. Der Hochaltar und der Nebenaltar sind frühe Spätbarock-Altäre von 1680. 1832 erhielt die Kirche eine von Christian Jorhan dem Älteren geschaffene Kreuzigungsgruppe. Aus der Gotik ist noch eine Grabplatte von Heinrich III von Schönbrunn († 1501) erhalten.
  • Der Oberbauernhof in Schönbrunn liegt 30 Meter westlich der Kirche. Im Erdgeschoss sind noch ein paar Räume vom Schlossgut-Herrenhaus erhalten geblieben, wie z.B. das Tonnengewölbe der Eingangshalle.
  • Die Kirche St. Margereth Grüngiebing gehörte bis 1878 zur Pfarrei Obertaufkirchen und mit ihr bis 1817 zum Bistum Salzburg. Das Erbauungsjahr der gotischen Kirche ist unbekannt. Die Rotunde war im 18. Jahrhundert sehr beliebt und weist auf frühbarocke, italienische Vorbilder zurück. Der Turm wurde 1871 neu aufgeführt. Durch die Säkularisation dürften Leuchter, Kanontafeln, Tabernakel und die Evangelisten in die Kirche gekommen sein und stellen besondere Schmuckstücke dar.
  • St. Coloman (auch Colomann). Das spätgotische Kirchlein wurde im 16. Jahrhundert als Waldkapelle erbaut und dem hl. Koloman geweiht wie das Altarbild von 1720 zeigt, was auf einen frühen Verkehrsweg hinweisen mag. An der Westseite besitzt das Bauwerk einen Satteldachturm. Um 1678 wurde die Kirche barockisiert. Der Sebastianialtar geht auf die Pestzeit zurück, in der um Koloman ein Pestfriedhof vermutet wird. Bemerkenswert ist noch die spätgotische Marienfigur.
  • Andrebauernkapelle Oberlohe, dieses Gotteshaus wurde 1991/92 nach einem Votiv-Gelübde äußerlich im gotischen Stil errichtet. Es stellt eine stattliche Kapelle mit offener Vorhalle dar, dessen Chor als Mariengrotte ausgebildet ist. Jedes Jahr findet zu Mariä Geburt eine Lichterprozession von Schiltern zu dieser Kapelle statt.
  • Grub 2, Hakenhof, Haus Nr. 33 Wohnteil des Hakenhofes, erdgeschossiger Flachsatteldachbau mit Blockbau-Kniestock, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.
  • Leitmannstätt 1, Wohnhaus des Dreiseithofes, eingeschossiger Satteldachbau mit Blockbau-Kniestock, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Radwandern, mehrere Radwege sind von den Gattergebirgs-Gemeinden (Dorfen, St. Wolfgang, Kirchdorf, Obertaufkirchen) ausgewiesen, bei guten Kartenlese-Kenntnissen kann man sich auch eigene Routen zusammen stellen.
  • Wandern, was fürs Radwandern gilt, besteht auch für die Wander-aktivitäten im Gattergebirge.
  • Reiten, einen Reitstall besteht unt. and. in Irlwirth
  • Skisport, bei ausreichender Schneelage kann man im gesamten Gattergebirge Skilanglaufen (jedoch sind nur wenige Loipen ausgewiesen), Alpinski kann man nur in Oberthalham (einziger Skilift) im oberen Ornaubachtal nachgehen.

Unterkunft[Bearbeiten]

Das sind alle zur Verfügung stehenden Übernachtungsmöglichkeiten

  • Forach, Ferien auf dem Bauernhof (Ferienwohnungen)
  • Baier, Ferien auf dem Bauernhof (Ferienwohnungen)
  • Hotel Hinterberg

In den Gebiets-begrenzenden Talschaften[Bearbeiten]

  • Gasthaus zum Schex St. Wolfgang,
  • Gasthaus zur Goldachquelle Großschwindau,
  • Land- und Gastwirtschaft Riegl, Riedbach
  • … … Frauenornau
  • … … Kirchdorf
  • Landhotel Wirth`z-Moosham, Moosham (Isener Str. 4)

Küche[Bearbeiten]

Ländlich-Bäuerlich[Bearbeiten]

  • Gasthaus Wörthmüller Hofgiebing, Vereinslokal des örtlichen Schützenverein Rimbachquelle.

Bayrisch-Deutsch[Bearbeiten]

  • Irlwirth, Gaststätte der Reitanlage Irlwirth.

Gut-Bürgerlich[Bearbeiten]

  • Hotel-Restaurant Hinterberg
St. Wolfgang, im Hintergrund mit dem westlichen Abhang des Gattergebirge

Nachtleben[Bearbeiten]

  • In Dorfen: Nachtlokale E 3, La Boom.
  • In Schwindkirchen: Discothek Bistro No Limit
  • In St. Wolfgang: … …
  • In Haag: Nachtclub Nico's Penthouse
  • In Schwindegg: … …

Sicherheit[Bearbeiten]

Auf Grund der ländlich geprägten und sehr schwach besiedelten Hügellandschaft liegt die Kriminalität nahe zu bei Null. Polizeiposten gibt es in Dorfen, Haag, Schwindegg und Gars am Inn.

Klima[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Wanderführer "Rund um Dorfen" [1]
  • Das Isental, Verlag Kiebitz Buch
  • Wanderkarte ATK25 N14 (Dorfen), Bayrisches Vermessungsamt

Weblinks[Bearbeiten]

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