Deir el-Barschā

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Vordere Kammer des Grabs des Djehutihotep, Deir el-Berscha
Deir el-Barschā · دير البرشا
GouvernementMinyā
Einwohnerzahl14.297 (2006)
Höhe48 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Deir el-Barschā

Deir el-Barscha (auch Deir el-Berscha, Deir el-Bersheh, Deir el-Berscheh, arabisch: ‏دير البرشا, Dair al-Barschā), gelegentlich auch Deir el-Anbā Bischōi (دير الأنبا بشوي) ist ein koptisches Dorf mit etwa 14.000 Einwohnern[1] in Mittelägypten östlich des Nils etwa 4 km südlich von Deir Abū Ḥinnis. Am Dorfrand befindet sich das Kloster des Anba Bischoi. Im Ostgebirge befindet sich die gleichnamige Gaufürstennekropole aus der 12. altägyptischen Dynastie.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Lageplan von Deir el-Barschā

Lage[Bearbeiten]

Das Dorf Deir el-Barschā liegt auf dem Nilostufer am Ostrand des Fruchtlandsaums, etwa dreieinhalb Kilometer vom Nil entfernt, unmittelbar südlich von Deir Abū Ḥinnis. Es befindet sich etwa 7,5 Kilometer ostnordöstlich von Mallawī, das auf dem gegenüber liegenden Westufer liegt. Etwa 500 Meter östlich vom Dorf befindet sich das Ostgebirge, der Gebel el-Barschā. Das Gebirge wird auf der Höhe des Dorfes vom Wādī (Deir) en-Nachla, وادي دير النخلة, durchschnitten, das in ostsüdöstlicher Richtung verläuft.

Geschichte[Bearbeiten]

Bei Deir el-Barschā im Eingangsbereich und auf der Nordseite des Wādī en-Nachla befindet sich die Nekropole aus dem Mittleren Reich der Gauhauptstadt Chemenu (Hermopolis magna) beim heutigen el-Aschmūnein. Die Gauhauptstadt selbst befand sich auf dem Westufer.

Ähnlich wie Deir Abū Ḥinnis wurde das hiesige Kloster von einem aus der Sketis (Wādī en-Naṭrūn) geflohenen Mönch gegründet. Der Überlieferung nach kam der um 320 im Dorf Schinscha (arabisch: ‏شنشا, ) geborene Anba Bischoi (arabisch: ‏الأنبا بيشوي, al-Anbā Bīschōi) mit seinen Anhängern im Jahr 407 nach der Plünderung seines Klosters durch Beduinen hierher, wo er auch 417 verstarb. Er war ein Vertrauter und Freund von Johannes dem Kleinen (Deir Abū Ḥinnis). Im 6. und 7. Jahrhundert gehörte dieses Kloster zu den größten. Zum ihm gehörten über 1000 Mönche.

Anreise[Bearbeiten]

Deir el-Berscha kann man mit einer Autofähre direkt von Mallawī aus erreichen (Ostufer: 1 27° 45′ 26″ N 30° 52′ 40″ O, Westufer: 2 27° 45′ 38″ N 30° 52′ 23″ O). Die Fähre fährt, wenn sie voll ausgelastet ist, ungefähr im 30-Minutentakt.

Mobilität[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Koptische Denkmäler[Bearbeiten]

Kathedrale des Klosters von Deir el-Berscha
Blick auf die Ikonenwand der Kirche des Anba Bischoi
  • Am Ostrand des Dorfes befindet sich das 1 Kloster des Anba Bischoi (27° 45′ 26″ N 30° 54′ 36″ O). Zu ihm gehören zwei Kirchen, die nach Anba Bischoi benannt sind.
    • Die ältere obere Kirche des Anba Bischoi ist durch drei Säulenreihen in vier Schiffe unterteilt. Sie ist eine Kuppelkirche mit fünf Kuppeln. An der Ostseite befinden sich zwei Allerheiligste (Heikals) für diesen Heiligen. Die aus dem Jahre 1866 steinerne Ikonenwand und teilweise die Decken und Wände sind mit schwarz-weißen Ornamenten und Kreuzen dekoriert. Eine Reliquien des Heiligen befindet sich in der Nordost-Ecke der Kirche.
    • Die untere Kirche besitzt drei Allerheiligste des Anba Bischoi, des Hl. Georg und der Hl. Jungfrau. Die Ikonostase ist mit Bildnissen der Verehrten geschmückt.
  • Östlich des Dorfes befindet sich ein koptischer Friedhof.
  • Die so genannte Höhlenkirche des Hl. Johannes des Kleinen im Bereich des Ostgebirges wird im Artikel Deir Abū Ḥinnis beschrieben.

Pharaonische Denkmäler[Bearbeiten]

  • Ca. einen Kilometer östlich befindet sich die altägyptische 1 Nekropole von Chemenu (27° 45′ 9″ N 30° 55′ 11″ O). Die Felsgräber befinden sich am Nordhang des Wādī Deir en-Nachla (arabisch: ‏وادي دير النخلة, ). Entgegen der Namensgebung befindet sich hier kein Kloster (mehr). Nach einem beschwerlichen Aufstieg erreicht man die Gräber am Bergkamm. Die Gräber 1 bis 7 befinden sich zusammen mit Steinbrüchen auf einer Ebene. Die drei weiteren Gräber 8 bis 10 befinden sich etwas unterhalb.
    • Von besonderem Interesse ist das Felsgrab des Djehutihotep, Gaufürst des 15. oberägyptischen Gaus (Hasengau), zur Zeit Amenhoteps II. und Sesostris’ II. und III. (12. Dynastie), Grab DB 2. In seiner Gestaltung ist das Grab vergleichbar zu Benī Ḥasan. Das besteht aus zwei Kammern, wobei die vordere eingestürzt ist. Die hintere Kammer enthält auf seiner linken, westlichen Seite die berühmteste Darstellung der Nekropole, die Darstellung des Transports einer Großstatue. Ebenfalls dekoriert sind die Rückwand der hinteren und Teile der vorderen Kammer. Das Grab diente, wie mehrere Kreuze an den Wänden belegen, als Einsiedelei oder Kirche in christlicher Zeit.
    • Weitere Gräber, wie die sich etwas unterhalb befindlichen Gräber 8 bis 10, bestehen nur aus einer beschrifteten Kammer.
  • Es ist empfehlenswert, sich für den Besuch der Gräber eine Sondergenehmigung zu besorgen. Üblicherweise kann man die Gräber nicht betreten, aber durch die Gittertüren anschauen.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in el-Minyā.

Ausflüge[Bearbeiten]

Der Besuch von Deir el-Berscha lässt sich mit dem von Deir Abū Ḥinnis und esch-Scheich ʿIbāda verbinden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Pharaonische Denkmäler:
    • Willems, Harco: Deir el-Bersha. In: Bard, Kathryn A. (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. London, New York: Routledge, 1999, ISBN 978-0-415-18589-9, S. 246 f.
    • Newberry, Percy Edward: El Bersheh ; 1: (The Tomb of Tehuti-Hetep). London: Egypt Exploration Fund, 1894, Memoirs / Archaeological Survey of Egypt ; 3.
    • Griffith, F[rancis] Ll. ; Newberry, Percy Edward: El Bersheh ; 2. London: Egypt Exploration Fund, 1894, Memoirs / Archaeological Survey of Egypt ; 4.
    • Willems, Harco: Dayr al-Barshā ; 1: The rock tombs of Djehutinakht (no. 17K74/1), Khnumnakht (no. 17K74/2), and Iha (no. 17K74/3). Leuven: Peeters [u.a.], 2007, Orientalia Lovaniensia analecta ; 155, ISBN 978-90-429-1825-2.
  • Koptische Denkmäler:
    • Meinardus, Otto F. A.: Christian Egypt, ancient and modern. Cairo: American University in Cairo Press, 1977 (2. Auflage), ISBN 978-977-201-496-5, S. 373–375.
    • Timm, Stefan: Dēr al-Baršā. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit ; Bd. 2: D – F. Wiesbaden: Reichert, 1984, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients : Reihe B, Geisteswissenschaften ; 41,2, ISBN 978-3-88226-209-4, S. 692–696.
    • Coquin, René-Georges ; Martin, Maurice ; Grossmann, Peter: Dayr al-Barshah and Dayr al-Nakhlah. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 3: Cros - Ethi. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897026-4, S. 794–796. Freie Veröffentlichung – Neben dem Lesen weitere Nutzungsrechte
  • Koptische Mönche:
    • Coquin, René-Georges: Pshoi of Scetis. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 6: Muha - Pulp. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897035-6, S. 2029–2030. Freie Veröffentlichung – Neben dem Lesen weitere Nutzungsrechte
    • Coquin, René-Georges: Paul of Tamma, Saint. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 6: Muha - Pulp. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897035-6, S. 1923–1925. Freie Veröffentlichung – Neben dem Lesen weitere Nutzungsrechte
    • Regnault, Lucien ; Van Esbroeck, Michael: John Colobos, Saint. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 5: John - Mufa. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897034-9, S. 1359–1362. Freie Veröffentlichung – Neben dem Lesen weitere Nutzungsrechte

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006. Central Agency for Public Mobilization and Statistics, abgerufen am 7. November 2014.
Artikelentwurf
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