Deir el-Anbā Pisentius

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Kirche des hl. Pisentius im gleichnamigen Kloster
Deir el-Anbā Pisentius
دير الأنبا بسنتاوس
GouvernementQinā
Einwohnerzahl
Höhe79 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Deir el-Anbā Pisentius

Das koptisch-orthodoxe Kloster Deir el-Anba Pisentius (arabisch: ‏دير الأنبا بسنتاوس, Dair al-Anbā Bisantāwus)[1] befindet sich etwa 400 Meter südlich des Klosters Deir Mār Girgis el-Magmaʿ westlich des Nils nördlich von Qamūlā im ägyptischen Gouvernement Qinā. Ursprünglich befand sich hier nur das Grab des hl. Pisentius. Das von einer Mauer umgebene Kloster wurde erst um 1904 errichtet und befindet sich unmittelbar am Rand der Wüste.

Anreise[Bearbeiten]

Die Anreise von Luxor aus nach Qamūlā ist unter Qamūlā beschrieben. Nun befindet man sich auf der Wüstenstraße von Qamūlā nach Naqāda. Bei 1 25° 49′ 54″ N 32° 41′ 59″ O zweigt man von der Straße nach Osten ab und erreicht nach ca 200 m das Kloster.

Hintergrund[Bearbeiten]

Pisentius lebte im 7. Jahrhundert und war Bischof von Qifṭ. Das Synaxarium (Martyrologium) zum 13. Abīb (7. Juli) berichtet über ihn: „An diesem Tag starb Vater Pisentius, Bischof von Qifṭ. Dieser Heilige wurde in seiner Jungend Mönch, war außerordentlich fromm und lernte viele Bücher auswendig, unter ihnen waren Psalme und die Zwölf Kleinen Propheten.“ Er soll nie das Antlitz einer Frau betrachtet haben.

Er hatte die Fähigkeit, Wunder zu vollziehen. Von einer Frau wurde berichtet, sie sei von ihrer Krankheit geheilt worden, nachdem sie den Staub seiner Fußspur hinunterschluckte. Ihm wurde nachgesagt, dass er sich beim Abhalten der Liturgie der Anwesenheit des Herrn und seiner Engel im Allerheiligsten bewusst war und sie mit seinen eigenen Augen gesehen habe.

Einmal war der hl. Pisentius anwesend, als ein Priester eine Liturgie abhielt und sich dabei der Respektlosigkeit des Spukens schuldig gemacht hatte. Pisentius tadelte den Priester ernsthaft und teilte ihm mit, dass er dabei tatsächlich den Flügel eines Churubs (Engels) beschmutzt hatte, der neben dem Altar stand. Indem der Priester den Tadel vernahm, wurde er von Gewissensbissen ergriffen, wurde krank nach Hause getragen und starb dort.

Zwar beschreibt Abū el-Makārim, von Abū Ṣāliḥ dem Armenier zu Beginn des 13. Jahrhunderts überliefert, ein Kloster namens Deir el-Anba Pisentius. Damit ist aber das Kloster Deir Mār Girgis el-Magmaʿ, wo der hl. Pisentius lebte, gemeint. An der hiesigen Stelle befand sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nur sein Grab. Das heutige Kloster ist neuzeitlich.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Zentrales Schiff in Kirche des hl. Pisentius

An der Stelle des Grabes des hl. Pisentius befindet sich heute eine dreischiffige 1 Kuppelkirche für den hl. Pisentius (25° 49′ 54″ N 32° 42′ 6″ O) mit drei Haikalen (Allerheiligsten). Diese sind dem Anba (Vater) Andreas, Anba Pisantius und der hl. Jungfrau Maria geweiht. An der Ikonenwand befinden sich die Darstellungen des Abendmahls, der zwölf Apostel (je drei rechts und links neben dem Haikal), Darstellungen aus dem Leben Christi sowie rechts außen die des hl. Markus und links außen des Erzengels Michael. An den Pfeilern befinden sich die Ikonen weiterer Heiliger und Kirchenväter.

Küche[Bearbeiten]

Restaurants gibt es im nahe gelegenen Luxor oder in Theben-West.

Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkünfte gibt es im nahe gelegenen Luxor oder in Theben-West.

Ausflüge[Bearbeiten]

Der Besuch des Klosters lässt sich mit dem Besuch der Klöster Deir el-Malāk Mīchāʾīl bei Naqāda, Deir eṣ-Ṣalīb und Deir Abū el-Līf im Dorf Ḥāgir Danfīq, Deir Mār Girgis el-Magmaʿ, Deir Mār Buqṭur und Deir el-Malāk Mīchāʾīl bei Qamūlā verbinden.

Literatur[Bearbeiten]

  • [Abū al-Makārim] ; Evetts, B[asil] T[homas] A[lfred] (Hg., Übers.) ; Butler, Alfred J[oshua]: The churches and monasteries of Egypt and some neighbouring countries attributed to Abû Sâliḥ, the Armenian. Oxford: Clarendon Press, 1895, S. 233 f, Fol. 81 b. Verschiedene Nachdrucke, z. B. Piscataway : Gorgias Press, 2001, ISBN 978-0-9715986-7-6..
  • Coquin, René-Georges ; Martin, Maurice: Dayr Anbā Pisentius. In: Atiya, Aziz Suryal (Hrsg.): The Coptic Encyclopedia ; Bd. 3: Cros - Ethi. New York: Macmillan, 1991, ISBN 978-0-02-897026-4, S. 757. Freie Veröffentlichung – Neben dem Lesen weitere Nutzungsrechte
  • O’Leary, De Lacy: The Arabic Life of Pisentius. Paris: Firmin-Didot, 1930, Patrologia orientalis ; 22.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Für den hl. Pisentius gibt es auch weitere arabische Schreibungen: بسنتيؤس, Bisantīʾus, بسنتي, Bisantī und بسندة, Bisanda.
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