Caracas

Welterbe in Venezuela
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Caracas
HauptstadtdistriktDistrito Capital
Einwohnerzahl2.245.744 (2017)
Höhe920 m
Lagekarte von Venezuela
Lagekarte von Venezuela
Caracas

Caracas ist die Hauptstadt und die größte Stadt von Venezuela. Sie liegt im Norden des Landes, am karibischen Meer.

Stadtteile[Bearbeiten]

Karte
Karte von Caracas

Stadtteile: Noroeste, Casco Hitórico, Suroeste, Centro, Extremo Este, Sur und Sureste.

Hintergrund[Bearbeiten]

Erklärung der Unabhängigkeit am 5. Juli 1811.

Kolumbus entdeckte die Küste vor Caracas 1498. Es entstand dort eine kleine Kolonie, welche Karl V. 1526 als Lehen der Krone Kastilien dem Handelsherrn Welser zu Augsburg als Entschädigung für eine Anleihe erblich übergab. Die Welser behielten indes die Besitzung nur bis 1546. Die eigentliche Stadt entstand um 1570. Später war Caracas Hauptstadt eines spanischen Generalkapitanats und Sitz des Gouverneurs. Im Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt am 29. Juli 1811 und wiederum, nachdem sie durch Simon Bolivar befreit wurde, 1814 von den Spaniern genommen. 1821 erfolgte ihre abermalige Befreiung und Caracas bildete von da an bis 1831 einen Bestandteil des Freistaats Kolumbien, bis es am 17. November 1831 die Republik Venezuela bilden half, deren Hauptstadt es wurde. Die Stadt hatte wiederholt durch Erdbeben zu leiden; gänzlich zerstört wurde sie durch ein solches 26. März 1812, wovon Alexander von Humboldt eine Beschreibung gegeben hat. An die 12.000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

1 Simón Bolívar Airport (Anfahrtszeit je nach Verkehrslage 40-70 Min. Taxis verlangen nachts doppelten Tarif, der immer auszuhandeln ist.). Es gibt getrennte Terminals für Fracht, nationale und internationale Flüge. In der Halle gibt es WLAN, mehrere Bankschalter usw. Vor dem Abflug sollte man wegen strenger Kontrollen drei Stunden früher kommen.

Caracas wird von Mitteleuropa aus nicht direkt angeflogen (Stand Aug. 2023). Anreisemöglichkeiten bieten Iberia ab Madrid oder TAP ab Lissabon.

Es verkehren städtische Busse, auch aus anderen Städten, zum Flughafen. Sinnvoll ist die Verbindung zum Alba Hotel (Metro Bellas Artes).
Im Terminal kann an entsprechenden, gelben Schaltern ein Taxi vorausgebucht (und bezahlt) werden. Die Firma taxitocaracas.com bietet etwa zum doppelten Preis eines normalen Taxis sichere, buchbare Fahrten zum Flughafen (zum Angebot gehören auch gepanzerte Fahrzeuge, ggf. Leibwächter und auf Wunsch Konvois, auch landesweit).

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Busbahnhöfe

In allen Busstationen treten auch Werber für kleinere Privatfirmen auf. Die Qualität solcher Angebote ist eher zweifelhaft, oft sind die Busse alt, eng und dauernd musikalisch beschallt.

  • 2 Terminal Privado Rodovias de Venezuela, Av. Libertador (Metro: Colegio de Ingenieros). Busse Ri. Westen, nach Valencia oder Maracay halbstündlich bis 19.00. Die Firma Aero Expreso bedient auch andere Städte des Landes, meist 2-3 × tgl.
  • 3 Terminal de Pasajeros La Bandera, Av. Nueva Granada (Metro: La Bandera, 800 m (nachts gefährlich)). Busse vor allem in den Süden und Südwesten.
  • Terminal Privado Expresos Occidente, Av. Louis Braille (Metrobus Haltestellen auf der Av. Nueva Granada, entweder Inces oder Presidente Medina.). Für Fahrten in den Osten des Landes, aber auch nach Kolumbien.
Terminal Nuevo Circo. Echtes Dritte-Wet-Chaos in diesem zentralen, heruntergekommenen Busbahnhof, von dem aus vor allem Orte der Region, z. B. La Guaira, Los Teques, Santa Teresa, Ocumare del Tuy bedient werden.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Wegen des großen Verkehrsproblems ist es nicht ratsam, sich ein Auto zu mieten. Metro und Taxis sind die Fortbewegungsmittel.

Mobilität[Bearbeiten]

U-Bahn Streckennetz von Caracas (Stand 2016).
Metro in Los Teques.

Die 41 km lange S-Bahnstrecke Caracas (4 Libertador Simón Bolívar Terminal/La Rinconada) – Cúa ist die einzige Bahnstrecke des Landes mit Personenverkehr. Betriebszeiten (20/30-Minuten-Takt) enden Mo.-Fr. um 22.00, Sa. und an Sonn- und Feiertagen gegen 21.00.

Die U-Bahn (Metro) wurde in den letzten zehn Jahren massiv ausgebaut. Eine Verlängerungsstrecke (11 km) schafft Anschuss bis Los Teques. Stadtbusse firmieren als Metrobús, es gibt rund 20 städtische Linien. Fahrkarten kauft man an Kiosken mit dem entsprechenden Schild (Metroseñal). Busfahrten sind etwa 50% teurer als U-Bahnkarten. Zehnerkarten (Multi-Abono) kommen etwa 10% günstiger und ermöglichen die elfte Fahrt gratis.

Privatpersonen, die sich als Taxler verdingen (weiße Nummernschilder, statt der gelben für lizensierte Taxis) sollte größtes Misstrauen entgegengebracht werden. In jedem Fall ist der Preis vorher auszuhandeln, die ersten Angebote sind meist um das Doppelte überzogen. Keinesfalls sollte man Unbekannte zusätzlich mitfahren lassen.

Por puestos bzw. carritos sind heranzuwinkende Minibusse, die oft in abgelegene (ärmere) Viertel fahren. Teurer als die Metro und selten verkehrssicher. Für Touristen nur empfehlenswert, wenn man sich auskennt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Plaza Bolívar
1 Plaza Bolivar. Praktisch die Stadtmitte. Statuen von Simon Bolivar, in der Nähe des Parlamentsgebäudes, der Ministerien und anderer Regierungsgebäude. Interessante Architektur. Der Nordost-Ecke des Platzes gegenüber ist das Teatro Principal. Die Ostseite begrenzt die Casa Amarilla, mit grandiosem Innenhof. Im Westen befindet sich die Kathedrale (Catedral de Caracas) an die das Museo Sacro (Mo.-Fr. 9.00-16.00) angeschlossen ist. Nicht weit Ri. Süden zur Av. Universidad ist das zum Museum umgestaltete Geburtshaus von Simon Bolivar (Casa Natal del Libertador). Geht man vom Platz in nördliche Richtung die Av. Norte 2 hinauf, kann man drei Kirchen nahe beieinander besichtigen: Santa Capilla; dann über die Av. Urdaneta, einen Block nach links Nuestra Señora de Altagracia. Zurück auf der Nte. 2 kommt man nach hundert Metern zu Nuestra Señora de Las Mercedes, dem Sitz des Erzbischofs.

Entlang des westlichen Endes des innerstädtischen

Parque Los Caobos. Geöffnet: 5.30-19.00 (Mo. geschl.).

angeordnet sind: Teatro Teresa Carreño, Museo de Bellas Artes (Museum der schönen Künste) mit dem unmittelbar gegenüberliegenden das naturhistorische Museum

2 Museo de Ciencias Naturales. Geöffnet: 10.00-17.00 (beide Mo. geschl.).

An der parallel zur Nordseite laufenden Av. Libertador, steht die Moschee

1 Mezquita Ibrahim Ibin Abdul Aziz Al-Ibrahim. Geöffnet: 10.00-17.00.

. Erreichbar ist alles vostehende von der Metro-Station der Linie 1 Bellas Artes oder Colegio de Ingenieros. Der Bereich der

1 Universidad Central de Venezuela (Metro: Ciudad Universitaria). Gebaut in den 1950/60ern im damals modernen Stil mit viel Beton gehört seit 2000 zum Weltkulturerbe.
3 Galería de Arte Nacional, Avenida Sur 17 (Metro: Bellas Artes). Geöffnet: 9.00-12.00, 13.30-17.00 (Mo. geschl.).
Botanische Gärten
  • 1 Jardín Botánico. Auf der anderen Flußseite (und Autobahn) liegt der Parque des Caobos. Geöffnet: 8.00-18.00.
  • 2 Jardines Ecológicos Topotepuy. Geöffnet: 10.00-16.30.
  • Enen kleinen Zoo gibt es im
    3 Parque del Este (Metro: Miranda oder Dos Caminos.). Mit dem Jardín Hidrofítico, Humboldt-Sternwarte und auf dem Lago Sur eine nachgebaute Karavelle, Bergantin Leander. Geöffnet: 5.00-17.00 (Mo. geschl.).
    Ein Sonntagsspaziergang läßt sich gut verbinden mit einem Besuch im
    4 Museo del Transporte Guillermo Jose Schael, Av. Francisco de Miranda. Geöffnet: So. 9.00-15-00. Mi. Gruppen mit Anmeldung.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Stierkämpfe finden im Nuevo Circo, erbaut zu diesem Zweck 1919, seit etwa 15 Jahren nicht mehr statt.

Einkaufen[Bearbeiten]

Siehe unbedingt die Infobox: Wirtschaftskrise 2016/17.

  • Centro Comercial Sambil. Größte Einkaufspassage Lateinamerikas.

Nachtleben[Bearbeiten]

Im Szeneviertel Las Mercedes ist immer was geboten.

Unterkunft[Bearbeiten]

Wirklich preisgünstige Unterkünfte scheinen in der Stadt rar zu sein, was aber vom erzielten Wechselkurs abhängt.

Hostel[Bearbeiten]

Dal Bo Hostel, Av. Sur 2; Edf. S. Francisco, Apt. 3 (Metro: Capitolio. Auf der Av. Universidad ca. 200 , bei der Kirche S. Francisco rechts, 40 m linker Hand.). Im 1. OG. Mit 6-Bett-Schlafsaal. Abholung am Flughafen möglich. WLAN.

Mittelklasse[Bearbeiten]

Mehrere Hotels befinden sich im Viertel Sabana Grande der Innenstadt, d. h. zwischen der Av. Libertador im Norden und dem Blvd. Sabana Grande, an dem auch die Metrostationen Sabana Grande (Linie 1) und Zona Rental (L. 4) liegen. Der Bereich an der Av. Casanova, wird des Nachts durchaus von solchen frequentiert. Es ist daher aufzupassen, ob die Unterkünfte in diesem Umfeld nicht auch stundenweise vermieten.

Lernen[Bearbeiten]

Caracas besitzt ein Goethe-Institut sowie eine deutsche Schule, die Collegio Humboldt heißt.

Sicherheit[Bearbeiten]

Caracas ist mit Vorsicht zu genießen, selbst Polizisten muss man genau studieren. Am Flughafen freundlich ihnen gegenüber bleiben, selbst wenn Sie versuchen, Geld zu wechseln. NUR in die schwarzen großen Vans, z. B. Ford Explorer und andere größere Jeeps mit Taxilicht einsteigen. Es warten einige kaputte Taxis außerhalb - die den einen oder anderen Touristen um das komplette Gepäck erleichtern können. Am besten andere Leute fragen, die auch in die Stadt wollen.

Weite Bereiche der Stadt sind als „feuerwaffenfreie Zonen” ausgewiesen, was dazu führt, dass zumindest das Wachpersonal schutzlos ist, die zahlreichen Räuber sind es nicht. In den Armenvierteln haben sich collectivos genannte Selbstschutzorganisationen gebildet. Als Tourist wird man von diesen durchaus als mögliches Opfer gesehen.

Seit der anhaltenden Wirtschaftskrise und Hyperinflation hat sich die Sicherheitslage in Caracas in extremer Weise verschlechtert. Einheimische sprechen von einer "inoffiziellen Ausgangssperre", welche bei Abenddämmerung beginnt. Danach ist der Aufenthalt auf den Straßen viel zu gefährlich. Aufgrund der prekären Versorgungslage und Löhne von meist unter 10 US-Dollar pro Monat ist sogar ein paar guter Schuhe einen Überfall wert, geschweige denn ein sichtbares Smartphone in der Hand. Die Polizei wird nicht einschreiten, diese ist im höchsten Maße korrupt, unterbezahlt und koordiniert in einigen Fällen sogar Raubüberfälle. Die Hemmschwelle das Opfer zu töten ist für die Kriminellen extrem gering, denn durch mangelnde Verfolgung herrscht praktisch Straffreiheit.

Es gibt keine sicheren Viertel, nur der Osten und Nordosten scheint etwas weniger gefährlich zu sein. Das heißt nicht, dass es dort sicher ist! Wenn überhaupt sollte man sich mit Einheimischen, welche fließend venezualisches Spanisch sprechen, durch die Straßen bewegen. Und auch dann nur tagsüber! Wenn man europäisch aussieht und als Solo-Traveler mit wenig Spanischkenntnissen unterwegs ist, kann man sich fast sicher sein, dass man überfallen wird.

Gesundheit[Bearbeiten]

Klimadiagramm von Caracas.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Konsulate[Bearbeiten]

Nothilfe nach Passverlust usw. leistet die

2 Konsularabteilung der Botschaft der BRD, Torre La Castellana, piso 10; Av. Eugenio Mendoza / Calle José Angel Lamas (Von Av. San Juan Bosco; dritte Querstraße links, Torre La Castellana nach kanpp 200 m linker Hand.). Tel.: +58 212 219 2500 (Notfälle außerhalb der Bürozeiten +58 4143061892).

Die österreichische Botschaft ist in dringenden Notfällen unter der Telefonnummer (+58) 424 133 27 40 erreichbar.

Schweizer Botschaft, Centro Letonia, Torre Ing-Bank, piso 15; Av. Eugenio Mendoza y San Felipe. Tel.: +58 212 267 95 85.

Ausflüge[Bearbeiten]

Das beliebteste Naherholungsziel ist der per Seilbahn (Teleférico) erreichbare Gipfel Papelón (1850 m) des

4 El Ávila. Übernachten kann man im Hotel Humboldt. Trotz der Nähe zur Hauptstadt ist das ausgewiesene Naturschutzgebiet, dessen Gipfel Höhen von über 2000 m erreichen, noch weitgehend unbewohnt. Kleinere Raubkatzen, wie Ozelote und Pumas sollen vorkommen. Geöffnet: 8.00-16.00.

Die Strände am schmalen Küstenstreifen El Litoral, der Ávila vorgelagert ist, sind ordentlich, können an Wochenenden aber sehr voll werden.

Nationalparks[Bearbeiten]

  • 5 Parque Nacional Henri Pittier (Auf der N1, in Maracay nach El Limón abzweigen). Mit Küstenstreifen dort sehr schönen Stränden, aber auch bekannt für Riesenfarne und viele Vogelarten. Beim Dorf Chuao wächst hochwertiger Kakao. Der höchste Punkt des über 1000 km² großen Parks liegt auf 2346 m.
    Im Westen davon anschließend befindet sich der 1987 ausgewiesene Nationalpark 6 San Esteban
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