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Valle Calchaquí

Reiseroute
Gewählt zum Ziel des Monats
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Aus Wikivoyage
Südteil des Calchaquí-Tals, bei Santa María

Die Reiseroute durch das Tal Valle Calchaquí in Nordwestargentinien führt von Santa María del Yocavil über Cafayate und Cachi bis nach La Poma.

Das Felstal, das alle Nuancen zwischen einer engen Schlucht und einer Hochebene aufweist, hat nicht nur landschaftliche Reize zu bieten. Es finden sich ebenfalls zahlreiche altkoloniale Kleinstädte und mehrere archäologische Fundstätten, von denen die bekannteste die Ruinen von Quilmes sind.

Hintergrund

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Das Calchaquí-Tal war vor der spanischen Besiedlung das Siedlungszentrum der Diaguita-Volksgruppe. Diese konnten das abgelegene Tal bis ins 17. Jahrhundert gegen die Eindringlinge aus Europa verteidigen. Davon zeugen zahlreiche Festungsstädte, die sogenannten Pucarás. Nach der Besiedlung forcierten die Spanier die Landwirtschaft, vor allem den Weinbau, der die Region zum bekanntesten Anbaugebiet Nordwestargentiniens machte. Zahlreiche kleine Städte entstanden, und die Bevölkerungsdichte gehörte bis ins 19. Jahrhundert zu den höchsten der Großregion.

Mit der Erschließung und Abholzung des Regenwaldes in den östlichen Gebieten der Provinzen Salta, Jujuy und Tucumán begann die Region in die Bedeutungslosigkeit abzudriften. Cafayate, das lange Zeit zweitgrößte Stadt von Salta war, ist heute nicht einmal mehr unter den zehn größten Orten der Provinz. Auch wegen dieser Entwicklung konnten sich die kolonialen Altstädte der Orte gegen die Modernisierung, die den Rest der Region um 1900 erfasste, behaupten.

Heute ist das Tal, insbesondere die Region um Cafayate, ein beliebtes Reiseziel geworden. Abseits dieses "touristischen Hauptortes" findet man jedoch vielfach die ursprüngliche Einsamkeit.

Vorbereitung

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Eine besondere Vorbereitung ist, wenn man nur den Hauptteil der Route (zwischen Santa María und Cachi) befahren will, nicht erforderlich. Wagt man sich jedoch an den Abra del Acay, den höchsten befahrbaren Straßenpass Amerikas, am Nordende des Tals heran, so muss man zwingend ein geländegängiges Fahrzeug besorgen und sich nach dem Straßenzustand erkundigen. Auch wer das Tal schnell durchfahren will, sollte sich insbesondere nach Regenfällen vorher schlau machen, ob durch einen Erdrutsch kein Teil der Route gesperrt wurde, sonst sind lange Umwege erforderlich.

Anreise

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Je nachdem, von wo man die Tour beginnt, hat man meist zwei Städte als Ausgangspunkt: San Miguel de Tucumán (für den südlichen Teil um Santa María) und Salta (für den mittleren Teil zwischen Cafayate und Cachi). Beide sind ans Flugnetz angeschlossen und bieten gute Busverbindungen ins Tal. Eine weniger bekannte, aber mindestens ebenso reizvolle Alternative ist die Anreise über Belén vom Süden aus, wobei die Straße zwar (noch) nicht durchgängig geteert ist, aber man wirklich das gesamte Tal kennenlernen kann, ab den Quellen des Santa-María-Flusses nahe Los Nacimientos de Arriba, und zudem durch einige atemberaubende Felsschluchten wie die Quebrada de Belén und die Quebrada de Hualfín fährt.

Vom Norden her ist die Anreise dagegen nur mit einem geländegängigen Fahrzeug über den Pass Abra del Acay möglich. Dieser liegt auf 4.900m Höhe. Die Anfahrt erfolgt in diesem Fall über San Antonio de los Cobres, das beispielsweise von San Pedro de Atacama (Chile) und Südbolivien (Villazón) gut erreicht werden kann.

Los geht's

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Santa María del Yocavil inmitten vielfarbiger Berge

Der erste Teil der Route führt direkt durch die wohl berühmtesten präkolumbianischen Ruinenstädte Argentiniens. Im lieblichen und sehr schön inmitten bunter Berge gelegenen Santa María kann man die Tour auf zwei Alternativrouten angehen: über die Ruta Nacional 40 oder einen Zubringer auf die Ruta Provincial 307 (beschrieben im Abschnitt Abstecher Amaichá del Valle). Letztere Tour, die direkt über Amaichá del Valle führt ist deutlich besser ausgebaut und durchgängig geteert. Die Ruta 40 dagegen ist im mittelmäßigen Zustand, dafür führt sie an einer Reihe interessanter Ruinen vorbei.

Zu nennen sind hier der Pucará von Las Mojarras und Fuerte Quemado. Beide Stätten sind im originalen Zustand und wurden bisher nicht restauriert. In Fuerte Quemado findet sich ein kleines Fenster auf einem Hügel, das die Wintersonnenwende anzeigt, das traditionelle südamerikanische Neujahr.

Hinter Fuerte Quemado, an der Grenze zwischen Tucumán und Catamarca gelegen, hört der Asphalt auf. Nur wenige Kilometer danach (25 km insgesamt hinter Santa María) trifft die Ruta 307 von Amaichá del Valle aus auf die Ruta 40. Kurz danach folgt die wohl größte Attraktion des Abschnitts: die Ruinen von Quilmes, eine weiträumig angelegte ehemalige befestigte Stadt der Diaguitas. Der Kernbereich wurde restauriert, ein kleines Museum und ein Souvenirshop sowie ein Hotel sind vorhanden (Achtung: Im März/April 2008 wurden die Einrichtungen wegen eines Streits zwischen Grundbesitzern und einer Indianergruppe geschlossen, Besuche sind aber weiterhin möglich). Quilmes liegt 5km westlich der Ruta 40, erreichbar über eine passable Erdstraße.

Die Ruinen von Quilmes

Weiter geht es nach Norden über kleine, verschlafene Städtchen wie Colalao del Valle, die noch vom Tourismus unberührt sind. An km. 61 wird Cafayate erreicht. Dieses Städtchen mit etwa 12.000 Einwohnern ist das touristische Zentrum des Tals und die Metropole des Weinbaus der Region. So werden Touren in verschiedene Weingüter angeboten. Aber auch für Wanderer ist der Ort interessant: in den Seitentälern findet man über abenteuerliche Pfade Wasserfälle und kuriose Felsformationen, insbesondere in der Quebrada de Cafayate, einem Flussdurchbruch östliche dieser Stadt an der Straße Richtung Salta (etwa 15km Anfahrt von Cafayate aus). Unterkunft und Gastronomie findet man im Ort reichlich. Ebenfalls gibt es einige sehenswerte Altbauten aus der Kolonialzeit.

Etwa 10 Kilometer östlich der Hauptroute, erreichbar entweder direkt von Santa María aus (s.o.) oder von Quilmes über die RP 307, liegt die Kleinstadt Amaichá del Valle. Obwohl das Zentrum schlicht wirkt und es weder architektonische Sehenswürdigkeiten noch besondere landschaftliche Reize (abgesehen von der rauhen Schlucht Quebrada del Remate) gibt, ist der Ort besuchenswert.

Zum einen handelt es sich um die größte Indianergemeinde Argentiniens. Zwar sprechen die Einwohner heute nur noch Spanisch, die Gemeindegesetze und die Verwaltung sind jedoch auf traditioneller Basis. So ist beispielsweise alles Land in Gemeindebesitz und kann nur verpachtet oder vermietet werden. Zum zweiten steht hier das größte Museum über die Kultur des Calchaquí-Tals, das Museo de la Pachamama, das allein einen Abstecher wert ist. Es zeigt sowohl die turbulente Geschichte als auch die aktuelle Situation des Tals zwischen Landwirtschaft und hochmodernen und trotzdem umstrittenen Kupferbergwerken. Zum dritten findet jedes Jahr Ende Februar das Pachamama-Fest (Fiesta Nacional de la Pachamama) statt, eines der größten Folklorefestivals Nordwestargentiniens mit traditionellen Prozessionen rund um die kleine Plaza - und ganz untypischerweise freiem Eintritt, dies wurde auf Druck der Einwohner so festgelegt..

Cafayate - Cachi

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Hinter Cafayate beginnt das Tal enger zu werden. Nur noch kleine Orte sind dort zu finden, die selten mehr als 1.000 Einwohner haben, jedoch beinahe alle mit kolonialen Kirchen und Herrenhäusern aufwarten können.

Über San Carlos

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Nach dem kleinen Animaná, in dem wegen der günstigen Preise empfohlen wird, sich mit Wein zu versorgen, wenn man dies möchte, wird etwa 25km nördlich von Cafayate San Carlos erreicht. Dieser kleine Ort wurde schon 1551 gegründet und gehört damit zu den ältesten Argentiniens, er wurde jedoch des Öfteren umbenannt und verlegt. Die jesuitische Tradition ist noch an einigen alten Bauten sichtbar. San Carlos hat einen Campingplatz, einige einfache Hotels und ein beliebtes Schwimmbad. Es ist im Februar Schauplatz des Töpfer-Fests Festival del Barro Calchaquí.

Hinter San Carlos biegt der Fluss nach Westen ab. In dieser Gegend finden sich zahlreiche attraktive Felsformationen. Für den Autofahrer ist es wichtig, den Zustand der Straße im regnerischen Sommer zu erfragen, da es nur wenige Brücken gibt und der Fluss meist durch Furten gekreuzt wird, was bei einem Gewitter Verzögerungen bringen kann. 77km hinter Cafayate findet man hinter einer Abzweigung den kleinen, modernen Ferienort Angastaco.

Über Molinos

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118km hinter Cafayate liegt der kleine Ort Molinos, dessen Hauptattraktion neben der Kirche aus dem 17. Jahrhundert die Finca Isasmendi, ein großes Herrenhaus aus der selben Zeit ist. In der Finca kann übernachtet werden (recht teuer), wenn ein Zimmer reserviert wird.

Hinter Molinos folgen einige kleinere Dörfer, von denen Seclantás heraussticht. Weiterhin kann man die archäologische Fundstätte La Paya (km. 156 hinter Cafayate) besuchen. In der Gegend lebten zwischen 1000 und 1500 sowohl Inkas als auch diesen feindlich gesannte Stämme.

Cachi

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Kirche von Cachi

Cachi gilt als eines der am besten erhaltenen kolonialen Städte Nordargentiniens. Trotz seiner eher geringen Bevölkerung von 2.000 Einwohnern ist es ein wichtiges Zentrum des Pfefferanbaus. Seine große, rechteckige Plaza wird von zahlreichen Häusern im Kolonialstil umgeben. Auch wenn die meisten Bauten (u.a. die Kirche) aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen, wurde der barocke Stil fortgeführt. Cachi hat ein archäologisches Museum mit Fundstücken aus der Umgebung und einer "Tour" durch die Geschichte der Region. Die Gegend ist ideal zum Mountainbiken und der Ort bietet annehmbare touristische Infrastruktur.

Hinter Cachi ist die nächste Attraktion die archäologische Fundstätte von Payogasta, wo eine alte Inka-Festung ausgegraben wurde, die größte ihrer Art in der Region. Hier biegt die Straße nach Salta nach Osten ab, die durch die sehr reizvolle Schlucht über die Cuesta del Obispo ("Bischofssteige") führt.

Weiter Richtung La Poma wird der Weg immer einsamer. Hier herrscht Natur pur, mit einigen Kuriositten. Zunächst (km. 43 hinter Cachi) findet man eine Fläche namens Campo Negro ("Schwarzes Feld"), das von schwarzen, runden vulkanischen Steinen bedeckt ist. Am km. 51 führt ein unbeschilderter Weg nach Westen zur Garganta del Diablo, einem unterirdischen Tunnel von 50m Länge, das der Fluss durch eine Felswand gegraben hat.

La Poma selbst (km. 54) ist ein kleines Dorf, das kaum wirkliche Attraktionen besitzt. Es wurde 1930 von einem Erdbeben zerstört und 300m vom Ursprungsort neu aufgebaut. Die Ruinen kann man besichtigen, sind aber nicht allzu spektakulär. Für die Abenteurer, die den Acay-Pass angehen wollen, ist es die letzte Versorgungsstation, es hat außerdem ein kleines Hotel.

Sicherheit

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Besondere Sicherheitsprobleme gibt es in der Region nicht. In den Touristenzentren kann es (selten) zu Diebstählen kommen.

Ausflüge

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Wer ein geländegängiges Fahrzeug hat, kann nun den großen Sprung wagen und den höchsten Straßenpass Amerikas, den Abra del Acay (4.900 m hoch) angehen. Die Straße ist äußerst eng, sehr steil und oft in schlechtem Zustand. Im Winter sowie nach sommerlichen Gewittern ist sie unpassierbar, weshalb man sich auf jeden Fall über den Stand der Dinge informieren muss.

Wer den Acay-Pass einfacher erklimmen will, muss dies von Norden aus, von San Antonio de los Cobres, tun. Dies ist gleichzeitig die nächste und einzige größere "Stadt" (ca. 5.000 Einwohner) der Region, ein sehr einfacher Minenort auf der Hochebene, dessen größter Arbeitgeber die Zollstation für die Reise nach Chile ist, nachdem die Bergwerke der Region weitgehend aufgegeben wurden.

Literatur

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