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Tal der Goldenen Mumien

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Landschaft des Tals der Goldenen Mumien
Tal der Goldenen Mumien
وادي الموميات الذهبية
GouvernementGīza
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Tal der Goldenen Mumien

Das Tal der Goldenen Mumien (arabisch: ‏وادي الموميات الذهبية, Wādī al-Mūmīyāt aḏ-Ḏahabīya, englisch: Valley of the Golden Mummies) ist eine archäologische Stätte in der Senke el-Baḥrīya etwa 6 Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum el-Bāwīṭī entfernt. Hier befindet sich ein Friedhof aus griechisch-römischer Zeit.

Hintergrund

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Stirnseite des Grabs Nr. 54, Tal der Goldenen Mumien
Leichnam aus dem Tal der Goldenen Mumien, jetzt im Museum von Bawiti

Die Entdeckung des Friedhofs war ein Zufallsfund im Jahr 1995,[1][2] auch wenn nicht selten das Jahr 1999 angegeben wird.[3] Man berichtet, dass der Esel des Bauern Abdul Maugud in einem eingebrochenem Grab hängen geblieben sei. Erste umfangreichere Untersuchungen begannen 1999, die Erforschung des Friedhofs ist aber noch nicht abgeschlossen. Der ägyptische Ägyptologe Zahi Hawass (geb. 1947) vermutete, dass es sich hier wohl um den größten Friedhof aus dieser Zeit in Ägypten handelt. Seine Fläche soll etwa 25 Quadratkilometer betragen. Hawass schätzt, dass hier etwa 10.000 einheimische Bewohner in der Zeit von 200 v. Chr. bis 100 n. Chr. bestattet wurden. Einen Beleg für die hohe Anzahl von Bestattungen gibt es jedoch nicht.

Die Bezeichnung des Friedhofs ist modern und dürfte eher den Vorstellungen von Werbetreibenden als der Realität entsprechen. Das „Tal“ ist eine versandete Sandsteinebene, und auch das Gold und die Mumien sollte man mit Vorsicht betrachten.

Bis heute sind etwa 15 Gräber mit etwa 230 Bestattungen bekannt. Dies können sowohl Familiengräber mit mehreren Grabnischen als auch Schachtgräber sein. Die Verstorbenen sind nicht mumifiziert worden, sondern ihre Leichname sind in Leinentüchern oder Leinenbandagen eingewickelt worden. Die reicheren unter ihnen erhielten zudem eine Mumienmaske mit angesetzter Brustplatte aus Gips oder Karton. Diese sind teilweise bemalt, teilweise geprägt und mit farbigen Fayencesteinen eingelegt und in einigen Fällen vergoldet. Das Haar und der Kopfschmuck sind häufig plastisch ausgearbeitet worden. Die Brustplatte enthielt die übliche Totensymbolik mit den Darstellungen der geflügelten Maat, der Göttin der Gerechtigkeit, des Osiris, des Gotts des Jenseits, der Wiedergeburt und der Toten, des Schreibergotts Thot als Ibis, der Horussöhne, dies sind die Schutzgötter der Eingeweidekrüge, schützender Schlangen und des Toten- und Schakalgotts Upuaut (Wepwawet). Namensnennungen oder Angaben zur gesellschaftlichen Stellung gibt es nicht. Nur in Ausnahmefällen wurden die Verstorbenen in Holz- oder menschengestaltigen Tonsärgen bestattet.

Frau Teri L. Tucker von der Ohio State University, Department of Anthropology, hat Knochenuntersuchungen an 167 Leichnamen aus sechs Gräbern vorgenommen: Das Todesalter betrug im Durchschnitt 25 bis 35 Jahre. Die Todesursachen von Kindern und Säuglingen waren meist Infektionskrankheiten. Sie fand einen hoher Prozentsatz an Knochenarthritis: 71 % der Frauen und 44 % der Männer besaßen Schienbeinabnutzungen als Folge hockender Haltung. Aufgrund der wohl recht gesunden Ernährung fand man kaum Zahnprobleme.

Zu den Grabbeigaben gehörten Tonfiguren z. B. von Klagefrauen und Muttergottheiten bzw. von Tierfiguren bei Kindbegräbnissen, Keramikgefäße, Glasgefäße für Salben oder Schminken, Fayenceketten, Armreifen, goldene Ohrringe und griechische und römische Bronzemünzen. Leider sind diese Gegenstände, von elf Leichnamen abgesehen, nicht ausgestellt.

Anreise

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Man erreicht die Stätte mit einem Jeep oder Fahrrad, indem man el-Bāwīṭī entlang der Fernverkehrsstraße 10 in Richtung Farāfra verlässt. Etwa 5 Kilometer Kilometer hinter dem Ortsausgang befindet sich der Zugang zum 1 Friedhof (28° 19′ 36″ N 28° 49′ 34″ O).

Mobilität

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Die Ebene ist sandig und lässt sich nur zu Fuß ergründen.

Sehenswürdigkeiten

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Seit November 2021 ist der Friedhof für Touristen offiziell zugänglich. Es gibt aber noch keine Eintrittskarten (Stand 9/2023).[4]

Das berühmteste Grab ist das Mehr-Personen-Grab 54, das unterirdisch in den Sandstein eingeschnitten wurde und 1999 freigelegt wurde. Über eine Treppe mit acht Stufen gelangt man zu einem ersten kleinen, etwa 2 m breiten quadratischen Vorraum. Es folgen zwei Grabkammern. Die vordere besitzt zu beiden Seiten je zwei Grabnischen, die hintere je eine Grabnische an den Seiten und zwei kleinere an der Stirnseite. Es waren hier insgesamt 43 Personen bestattet. In seiner Gestaltung weist das Grab Parallelen zum Grab des Paḏḥout auf dem Gräberberg in Siwa auf.

Unterkunft

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Eine Unterkunft wählt man üblicherweise in oder in der Umgebung von el-Bāwīṭī.

Literatur

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  • Hawass, Zahi: Das Tal der Goldenen Mumien : die neueste und großartigste archäologische Entdeckung unserer Tage. Bern; München; Wien: Scherz, 2000, ISBN 978-3-502-15300-9, S. 23–97.
  • Tucker, Teri L. ; Hawass, Zahi: Integrating History and Health for the Roman Period of Ancient Egypt. In: Hawass, Zahi A. (Hrsg.): Egyptology at the dawn of the twenty-first century : proceedings of the Eighth International Congress of Egyptologists, Cairo, 2000 ; Vol. 2 : History, religion. Cairo: American Univ. in Cairo Press, 2003, ISBN 978-977-424-714-9, S. 543–547.

Einzelnachweise

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  1. AP: Zweitausend Jahre alte Mumien in ägyptischer Oase entdeckt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 132, Freitag, 9. Juni 1995, S. 11.W.K.: Eine Familie : Ein Mumienfund in Ägypten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 153, Mittwoch, 5. Juli 1995, S. 30. In beiden Artikeln wird der falsche Fundort el-Ḥeiz angegeben.
  2. AP: Archaeologists Unearth Eight Mummies. In: AP News, Donnerstag, 8. Juni 1995.
  3. Sensationsfund in Ägypten : Ägyptische Archäologen entdecken größten griechisch-römischen Friedhof des Landes. In: Antike Welt : Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte, ISSN 0003-570X, Bd. 30,4 (1999), S. 396.
  4. Ali Abu Dashish: Antiquities Min. Opens Maritime Oases’ Golden Mummies Valley. In: Sada Elbalad English, Freitag, 12. November 2021, abgerufen am 15. November 2021.
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