Rodern
Rodern | |
Region | Grand Est |
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Einwohnerzahl | 390 (2021) |
Höhe | 260 m |
Tourist-Info | +33 (0)3 89 73 23 23 |
http://www.ribeauville-riquewihr.com | |
Rodern |
Rodern ist ein kleines Winzerdorf im französischen Elsass und Mitglied des Verbandes der Pays de Ribeauvillé et Riquewihr. Rodern liegt im 3. Abschnitt der Elsässischen Weinstraße (Terre et Vins au Pays de Colmar). Das Dorf liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Saint-Hippolyte, mit dem es sich auch die Weinlage Alsace Grand Cru Gloeckelberg teilt.
Rodern ist eine Ville fleurie, eine "blumengeschmückte Stadt" und trägt im Concours des villes et villages fleuris ("Wettbewerb der blumengeschmückten Städte und Ortschaften") 2 von 4 Rosen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Einiges zur Geschichte
[Bearbeiten]Vermutlich an der Stelle der heutigen Kirche bestand schon vor 1000 n. Chr. eine befestigte Siedlung, um die nahe gelegene Grenze zwischen dem Ober- und Niederelsass zu schützen. Schon zu damaligen Zeiten war der Weinanbau der wichtigste Wirtschaftszweig. Der tiefer liegende Ortsbereich ist von Weinbergen umgeben, während der höher gelegene bis zum Taennchef-Massiv (988 m) bewaldet ist. Bekannteste Lage ist der Alsace Gran Cru Gloeckelberg, aber auch für Pinot-Noir-Reben ist der Ort bekannt. Die meisten Häuser stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, haben einen Keller und ein gemauertes Erdgeschoss, auf dem ein Fachwerkbau errichtet ist. Nur reiche Bürger haben sich ein vollständig aus Stein gebautes Haus leisten können. Eines dieser Gebäude, "Schloessel" genannt, steht im unteren Ortsteil.
Das Wappen
[Bearbeiten]Blasonierung: (Quelle: Wappenbuch der Gemeinden in Haut-Rhin von 1981)
- D'or à la roue de voitue de sable à six rais, deux rais formant un diamètre vertical.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Flughafen Straßburg (IATA: SXB) , 55 km und EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg (IATA: BSL, MLH, EAP) , 82 km.
Der Flugplatz Colmar-Houssen (17 km entfernt) erlaubt das Landen kleiner Privatflugzeuge.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Einen Bahnhof hat der Ort nicht. Der nächstliegende Bahnhof mit TGV-Halt ist in Colmar.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Ein Bus der Linie 109 verbindet den Ort alle 4 Stunden mit Colmar. Eine Busverbindung nach Sélestat gibt es nicht, man muss nach Colmar fagren und dann mit dem Zug dorthin.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die Anreise mit dem Auto erfolgt
- von Norden und Süden über die Autoroute Alsacienne, 18 Saint-Hippolyte, dann über die D 1bis und die D 6 direkt in die Ortsmitte.
- von Westen aus dem Landesinneren (Sainte-Croix-aux-Mines) über die N 59 bis Lièpvre und D 481 zur Departementsgrenze, dann auf der jetzt heißenden D 42 und die D 1bis bis Saint-Hippolyte, von dort bis zum Kreisverkehr bis zur D 6 und auf dieser direkt in den Ort.
- von Osten: Die nächsten Rheinübergänge nach Deutschland sind bei Breisach (41 km) und Marckolsheim (25 km)
Mobilität
[Bearbeiten]Der Ort ist wie viele andere der Region von Weinbergen umgeben. Die Ortslage ist etwas nach Südost abfallend geneigt. Auf etwa 300 m fällt die Hauptstraße um 27 m. Das ist auch die Strecke, an der die meisten beschriebenen Sehenswürdigkeiten liegen, die Rue du Pinot Noir.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Ein möglicher Spaziergang durch den Ort kann an der Einmündung der Rue du Silberberg in die Rue du Pinot Noir beginnen:
- 1 22 rue du Pinot Noir - Auf dem Eingangstor des Hauses Nr. 22 in der Rue du Pinot Noir erkennt man die Initialen "HW" und "CM". Sie stehen für den Besitzer Hans Weber und seine Frau Caroline Michel. Weber war der erste gewählte Bürgermeister des Ortes im Jahre 1802. Das Haus selbst wurde schon 1408 erwähnt.
- 2 28 rue du Pinot Noir : Ein typisches Winzerhaus Anfang des 18. Jahrhunderts. Erbaut 1735. Unter dem Erker erkennt man das Zunftzeichen der Winzer.
- 3 31 rue du Pinot Noir : Das Haus trägt das Wappen von Bergheim und die Jahreszahl des Hausbaus, 1541. Hier wohnte Bürgermeister François-Joseph Weber, der sich um das Dorf verdient gemacht hat.
- 4 Mairie - Rathaus: Hier stand seit Anfang des 14. Jahrhunderts ein Gemeindehaus als Sitz der Verwaltung und der Gemeindegerichtsbarkeit, sowie ein Gasthof. 1713 erfolgte ein Wiederaufbau und etwa 1830 ein weitgehender Umbau, dessen Ergebnis heute zu sehen ist.
- 5 Église Saint-Georges - An der Stelle der heutigen Sankt-Georg-Kirche wurde 1310 auf einer Anhöhe im Dorf eine erste gotische Kirche errichtet, von der noch das Erdgeschoss des Kirchturms erhalten ist, das heute den Sockel des aktuellen Kirchturms bildet. 1750 wurde die Kirche neu und größer erbaut und im Barockstil der Epoche Ludwigs XVI. ausgestattet. Das Innere zu besuchen ist möglich nach Abholung des Schlüssels im Rathaus.
- 6 32 rue du Pinot Noir - Am Fachwerk des Eckhauses Rue du Pinot Noir/Rue de l'Église ist zu erkennen, dass es ursprünglich aus zwei Häusern bestand. Es hat zwei schöne Kellereingänge mit eingravierten Baujahren 1562 und 1676 sowie dem Zeichen des Eigentümers und dem Zunftzeichen des Küfers.
- 7 41 rue du Pinot Noir : Dieses Haus wurde im Jahre 2001 nach einem Brand wieder aufgebaut. Es stammte aus dem Jahre 1560. Einige Bauelemente wurden wieder verwendet: Die mit der Zahl 1589 versehene Erkerkonsole mit den Zunftzeichen des Winzers und des Landwirtes, die Einrahmung des Torwegs mit der Jahreszahl 1541 mit stilisierten Blumen und dem Bergheimer Wappen.
- 8 43 rue du Pinot Noir : Hier sieht man das Erbauungsjahr 1541 und das Zunftzeichen des Küfers.
- 9 1 rue des Seigneurs - Dieses Haus an der Ecke der Rue du Pinot Noir und der Place de la Fontaine wurde bereits 1408 nachgewiesen und nannte sich damals das Frühmess Hüss, weil der Besitzer das Kirchengeld abgab, um die Frühmesse zu finanzieren. Auch dieses fast unveränderte Haus trägt das Küferzeichen.
- Der 10 Brunnen an der Place de la Fontaine ist seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen; er war die wichtigste Wasserquelle des Ortes.
- 11 Schloessel : Das Datum 1616, die Initialen und ein individuelles Besitzerzeichen auf dem Kellertürsturz belegen den Wiederaufbau des Hauses durch Lorentz Walter. Ab 1726 gehörte das Gebäude den Straßburger Jesuiten, ab 1740 dem Dekan des Obersten Elsässischen Gerichtshofs (Conseil Souverain d'Alsace), Rechtsanwalt Kieffer, der es zu de heute noch zu bewundernden "Schlösschen" machte. Später ging es in den Besitz seines Schwiegersohns, François de Boug, über, damals 1. Präsident des genannten Gerichtshofes. Bis 1823 blieb die Familie Eigentümerin des Anwesens.
- 12 10 rue des Seigneurs : Anfang des 16. Jahrhunderts standen hier zwei Häuser, die bald zu einem einzigen großen Winzerhaus vereint wurden mit einem Vorhof und einem weitläufigen Garten hinter dem Haus. Georges de Boug, Sohn des Gerichtspräsidenten (siehe Schloessel) und Generalvikar der Diözese Basel und später Straßburg, vergrößerte das Haus im Jahre 1805 und ließ es mit einem Krüppelwalmdach (Croupette) bedecken, das es noch heute besitzt.
- Ende der 13 Impasse de la Forge ("Sackgasse der Schmiede"): Das schöne Fachwerkhaus wurde nach der Zerstörung des 30-Jährigen Krieges 1692 wieder aufgebaut.
- 14 6-8 rue de Thannenkirch : Diese schönen Häuser stammen aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
- 15 Place des Charpentiers ("Zimmermannsplatz"): Auf diesem Platz wurden früher ganze Baumstämme von Langholzsägern und Zimmerleuten zu Bauholz verarbeitet. Zwischen 1790 und 1810 wurde der Platz zu klein dafür und wurde bebaut. Heute ist hier ein öffentliches WC.
- 16 5-7 rue du Gloeckelberg : Zu beachten sind die Radabweiser in der Toreinfahrt und die Jahreszahl 1797 im Türsturz.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Bei einem Spaziergang zum etwa 4 km entfernten Schaenzelkopf (710 m) über recht gute Weinbergswege durchstreift man das Terroir des Grand Cru Gloeckelberg und hat immer wieder eine prächtige Aussicht auf Rodern, Saint-Hippolyte und die Schlossruine Haut-Koenigsbourg. Der Weg führt teilweise auf der alten Straße, entlang der Grenze zwischen Nieder- und Ober-Elsass.
- Es gibt noch andere, zahlreiche Wanderwege, besonders in das Taennchel-Massiv, z. B. zum Carrefour de la Lach (Man verlässt den Ort am Ende der Rue des Seigneurs und folgt der Beschilderung).
Einkaufen
[Bearbeiten]Eine Einkaufsmöglichkeit für Güter des täglichen Bedarfs gibt es nicht oder kaum, alles bekommt man in den größeren benachbarten Orten, in Ribeauvillé, Colmar oder Sélestat.
Küche
[Bearbeiten]Es gibt viele Winstubs, die neben Wein auch kleine, regionale Speisen anbieten. Restaurants findet man in einigen Nachbargemeinden.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 Le Schaentzel - Danielle Hestin, 9 la Cave de Rodern, 68590 Rodern. Tel.: +33 (0)3 89 73 04 79, E-Mail: d.hestin@le-schaentzel.com. Einfache Ferienwohnung, Nichtraucher, keine Tiere, Bed & Breakfast.
- 2 Hotel Schloessel, 7 Rue des Seigneurs, 68590 Rodern. Tel.: +33 (0)3 89 73 00 18, E-Mail: rolli@le-schloessel.fr. Gebäude von 1667. Geö. von April bis Dezember, Zimmer ab 50 Euro.
- 3 Gîte au calme Rodern, 14 rue des Seigneurs, 68590 Rodern. Tel.: +33 (0)3 89 73 09 03. Einfache Ferienwohnung, wöchentliche Vermietung.
- 4 Pêche de Vigne, Lucie Goetschy, 31 rue du Pinot Noir, 68590 Rodern. Tel.: +33 (0)3 69 06 49 04. Ansprechendes Hotel mit mehreren Zimmern ab 120 Euro, Restauration nur auf Voranmeldung.
- 5 Gîte Rodern, 1 rue du Gloeckelberg, Rodern. Einfache, saubere Ferienwohnung.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Notrufnummern
[Bearbeiten]Siehe Notrufnummern in Frankreich
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt in die anderen sehr schönen Dörfer des Gemeindeverbands, in die Vogesen, zur nahe gelegenen Burgruine Haut-Koenigsbourg und nach Colmar.
Literatur
[Bearbeiten]Einzelnachweise und Quellen
[Bearbeiten]- Broschüre der Tourist-Information (auch in deutsch)
Weblinks
[Bearbeiten]- Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.