Zum Inhalt springen

Nachal Me'arot

Welterbe in Israel

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
(Weitergeleitet von Nahal Me'arot)
Welt > Eurasien > Asien > Vorderasien > Naher Osten > Israel > Karmelgebirge > Nachal Me'arot

Nahal Me'Arot (oder Nachal Me'arot) ist ein Nationalpark am Fuß des Karmelgebirges im Norden von Israel.

Höhlen am Nahal Me'Arot
Nachal Me'arot, Nahal Me'Arot
DistrictNorthern
Einwohnerzahl0
Höhe
Lagekarte von Israel
Lagekarte von Israel
Nachal Me'arot

Hintergrund

[Bearbeiten]

In den Höhlen am Fuß des Karmelgebirges wurden Spuren prähistorischer Besiedlung nachgewiesen. Mit den Höhlen am Nahal Amud und Mt. Kedumim gehören die Höhlen am Mahal Me'Arot zu den bedeutendsten Stätten prähistorischer Besiedlung im Mittelmeerraum und wurden 2012 als "Stätten der menschlichen Evolution im Karmelgebirge" zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Die frühesten Fundstellen menschlicher Reste liegen im südöstlichen Afrika, dank Wanderbewegungen breitete sich der Mensch nach Norden aus, über den Nahen Osten entlang der israelischen Mittelmeerküste gelangten die frühen Menschen nach Europa. In den Höhlen am Fuß des Karmelgebirges fanden sich Spuren von Besiedlung durch Neandertaler und auch durch den frühen Homo sapiens, offenbar fanden sich hier in Nähe von fruchtbarem Land und Meer optimale Lebensumstände. Die Höhlen waren in der Zeit vom frühesten Paläolithikum ab 200.000 v.Chr. bis in die Frühsteinzeit ca. 10.000 v. Chr. besiedelt.

Geschichte

[Bearbeiten]
Nahal Me'Arot - Höhlen

Die Höhlen wurden bereits im 19. Jhdt. beschrieben, erste wissenschaftliche Ausgrabungen begannen in den Zwanzigerjahren des 20. Jhdt.

Landschaft

[Bearbeiten]

Das Parkgebiet umfasst als Schwerpunkt das Gebiet der in prähistorischer Zeit besiedelten Höhlen.

Weitere Rundwege führen zu geologisch und botanisch interessanten Parkgebieten.

Flora und Fauna

[Bearbeiten]

Der "Botanical Trail" führt ins Tal des Nahal Me'Arot hinein, es ist besiedelt mit der typischen Flora der Abhänge des Karmelgebirges.

Klima

[Bearbeiten]

Am Westhang des Karmelgebirges in Meernähe herrscht mediterranes Klima, er gehört zu den regenreichen Gebieten Israels, da die vom Meer kommende feuchtigkeitsgesättigte Luft am Gebirgszug in kühlere Bereiche ansteigt, woraus sich oft Regenfälle ergeben.

Anreise

[Bearbeiten]

Der Zugang zum Nahal Me'Arot National Park erfolgt von einer Stichstraße von der Küstenstraße 4 Tel Aviv - Haifa. Etwas nördlich, an der Zufahrt zum Ort Ein Carmel, liegt die nächste Bushaltestelle, für die Distanz von ca. 1km zum Parkzugang muss man mit knapp 15 Min. Fußweg rechnen.

Die Autobahn 2 Tel Aviv - Haifa umfährt das Parkareal, die nächste Ausfahrt, die Symbol: AS Atlit Interchange liegt weiter nördlich.

Gebühren/Permits

[Bearbeiten]

22 / 10 NIS.

Mobilität

[Bearbeiten]

Lokal bewegt man sich zu Fuß, der ansteigende Fußweg zu den Höhlen hinauf ist rollstuhlgängig ausgebaut, für eingeschränkt barrierefrei gehbehinderte Menschen mit etwas Anstrengung zu bewältigen.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten]
Tabun Cave (Schichten)
Jamal Cave
El Wad-Cave: Illumination
el-Wad-Terrasse
Finger Cliff
1 Nahal Me'Arot Nature Reserve. Tel.: +972(0)4984 1750, Fax: +972(0)4984 3144. vollautomatische audiovisuelle Show in der Nahal Cave, jeweils am Sa um 10.00, 12.00 und 14.00 h kostenlose Führungen mit Erläuterungen in hebräischer Sprache (wenn man Glück hat, übersetzt jemand aus der Besuchergruppe ins Englische). Geöffnet: 08.00-17.00h im Sommer, 08.00-16.00h im Winter, Fr und vor Feiertagen Schließzeit eine Stunde früher. Preis: 22/10NIS.
  • 2 Tabun cave ("Cave of the Oven"): in der südlichsten Tabun-Höhle (zuoberst) wurden die verschiedenen Schichten der von Dorothy Garrod 1929/34 ausgegrabenen Schichten konserviert und für Besucher kenntlich gemacht. Hier fand sich in der Schicht C1 ein fast vollständiges weibliches Skelett mit typischen Merkmalen des Neandertalers, welches auf den Zeitraum 80.000-120.000 v.Chr. datiert wurde (im Natural History Museum, London), dazu kam noch ein Unterkiefer mit Zähnen. In tieferen Schichten wurden Brandspuren an Steinen festgestellt, hier hatte wohl jemand vor 350.000 Jahren ein Feuerchen angefacht...
  • 3 Jamal Cave ("Cave of the Camel"): etwas weiter unten liegt die grottenartige Jamal-Höhle. Hier wurden die prähistorischen Siedler durch Repliken veranschaulicht, Kinder erhalten eine Vorstellung, wie es im "Wohnzimmer der Höhlenbewohner" ausgesehen haben mag.
  • 4 el Wad Cave ("Cave of the Valley"): die 70m tief ins Berginnere reichende Höhle wurde ebenfalls als prähistorische Wohnstätte genutzt. Eine automatisch ablaufende audiovisuelle Show mit Lichteffekten führt ins Thema der frühesten menschlichen Besiedlung der Höhlen an den Karmelhängen ein.
Vor der Höhle auf der el Wad-Terrasse fanden sich runde Bohrlöcher im Felsboden und eine komplette Grabstätte mit einem menschlichen Skelett aus der Natufischen Kultur aus der Vor-Steinzeit (ca. 10.000 v.Chr.).

Aktivitäten

[Bearbeiten]
  • Besichtigung der in prähistorischer Zeit besiedelten Höhlen
  • kurzer Rundweg (schwarz-weiß markiert) zum Finger Cliff ("Geological Trail"): die Klippe an der Grenze zwischen weichem Sandstein und hartem Dolomit besteht aus versteinerten Muscheln.
  • der blau-weiß markierte Rundweg ("Botanical Trail") führt entlang des Nahal Me'arot und in einem Bogen über die Anhöhe des Karmelausläufers zum Ausgangspunkt zurück. Hier können viele für die Karmel-Flora typische Pflanzen gesehen werden.
  • ein rot-weiß markierter Weg wendet sich nordwärts und dann nach Nordosten zu den Ruinen von Horbat Haglon.
  • ein grün-weiß markierter Weg führt nach Süden zum Ofer Lookout, der Rückweg kann über einen schwarz-weiß markierten Weg über die Karmelhöhe angetreten werden.
  • an den nahen Mittelmeerstränden kann gebadet werden.

Einkaufen

[Bearbeiten]
  • im Nationalparkshop beim Besucherzentrum sind Snacks und Getränke sowie Eis erhältlich.

Küche

[Bearbeiten]

Unterkunft

[Bearbeiten]

Etliche Unterkünfte finden sich in der Umgebung von Haifa.

Sicherheit

[Bearbeiten]

Die Sicherheitslage an der israelischen Mittelmeerküste ist unbedenklich.

Ausflüge

[Bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten]
Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.