Kursi
Der Kursi National Park ist ein Nationalpark am See Genezareth, heute im Bezirk der Golanhöhen im Norden von Israel.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die jüdisch - hellenistische entwickelte sich am Ort des Geschehens, wo nach biblischem Bericht der besessene Gerasener geheilt wurde und der unreine Geist in eine Herde Schweine fuhr. Hier in den Nähe des Ufers des Sees Genezareth entstand ein byzantinisches Kloster, welches über die Jahrhunderte Pilger anzog.
Der Ort des Geschehens, in der Bibel als Gerasa, Gedara oder Gergasa bezeichnet, wurde vom Kirchenvater Origenes nach Kursi verortet. Seither gilt der Ort den Christen als eine heilige Stätte und im 5. Jhdt. wurde das byzantinische Kloster errichtet. Als nach dem Sechstagekrieg die auf die Golanhöhen führende Strasse ausgebaut und asphaltiert werden sollte, wurden die Ruinen bei den Strassenbauarbeiten entdeckt; Mendel Nun ist es zu verdanken, dass die archäologische Stätte gerettet und die Strasse um sie herum geführt wurde.
Geschichte
[Bearbeiten]Am Ort des Geschehens, wo nach biblischer Überlieferung (Mk 5,1-20
, Mt 8,28-34 , Lk 8,26-39 ) ein besessener Gerasener geheilt wurde, die unreinen Geister fuhren auf Jesu Geheiss in eine Herde Schweine, die sich in die Fluten des Sees Genezareth stürzten, wurde in byzantinischer Zeit ein Kloster errichtet und es entstand eine byzantinisch - jüdische Siedlung mit Pilgerunterkünften um das zentrale Kloster.Das byzantinische Kloster wurde im 6. Jhdt. errichtet und wurde bald zum Ziel von Pilgern, welche mit dem Boot von Tiberias resp. Kapernaum über den See gefahren kamen. Ein Weg verband die Anlegestelle am Strand mit dem von einer rechteckigen kräftigen Mauer umgebenen Kloster.
Im Jahre 614 eroberten die persischen Sassaniden Galiläa und zerstörten zahlreiche Kirchen und Klöster; nach der muslimischen Eroberung 638/641 wurde dem Kloster das Weiterbestehen zugestanden und Pilger konnten weiterhin empfangen werden, bis das verheerende Erdbeben in Galiläa im Jahre 749 auch das Kloster von Kurse zerstörte.
Bis ins 9 Jhdt. wurden die Ruinen von arabischen Siedlern noch als Vorratsräume und Stallungen genutzt; danach dem Verfall überlassen.
Landschaft
[Bearbeiten]Das byzantinische Kloster liegt heute auf ebenem Gelände 500 m vom Strand des Sees Genezareth entfernt, ein Fussweg führt hinauf zu einer Felsenklippe. Hier hatte eine Kapelle bestanden, von dieser Klippe solle sich die Schweineherde in den See gestürzt haben.
Kursi liegt am Südufer des Wadi Semekh oder Wadi Samakh (arab.: Fisch Fluss), entlang dieses bedeutenden Flüsschens des Golan verlief in der Antike eine Anstieg auf die Golanhöhen und das Schwemmland bis zum Delta an der See-Einmündung war ausgesprochen fruchtbar.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Im Parkgebiet gibt es mediterrane Flora, im Kloster wurden Schmucksträucher, Bougainvilea gepflanzt; der Schwerpunkt liegt auf den archäologischen Funden.
Klima
[Bearbeiten]Das aride Mittelmeerklima ist in Kursi noch etwas wärmer als im Norden von Israel, da der Ort gleich wie der See Genezareth 200 m unter dem Meeresspiegel in einer Senke liegt.
Anreise
[Bearbeiten]Kursi liegt an der 1 Strasse 92, welche den See Genezareth im Osten umrundet. Von Tiberias aus kann man den See im Norden umrunden (Strassen 90, 87 und dann auf die 92) oder um die Südspitze fahren (Strasse 90 südwärts, dann 92 in Richtung Ein Gev und Qatzrin.
Gebühren/Permits
[Bearbeiten]Mobilität
[Bearbeiten]Der Nationalpark kann problemlos zu Fuss erkundet werden, der Zugang zur Kirche ist Menschen mit Gehbehinderung möglich , hinauf zur Kapelle an der Felsklippe führt ein Fussweg .
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Der Klosterkomplex ist von einer rechteckigen Ummauerung umgeben, der Eingang wurde von zwei Wachtürmen gesichert.
- die Kirche ist in Form einer dreischiffigen Basilika mit einem durch Säulenreihen getrennten Haupt- und zwei Seitenschiffen ausgeführt. In den Seitenschiffen wurden unte Mosaikböden freigelegt. In einem Seitenschiff fand sich ein Taufbecken, ein Baptisterium.
- ein Fussweg führt zu einer Kapelle an der Klippe oberhalb des Klosterkomplexes. In die Apsis der Kapelle war eine Grotte integriert, die nach der Legende zur Höhle, in der der besessene Gerasener gehaust haben soll, gehörte und der Ort der Begegnung mit Jesus war.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Besichtigung der byzantinischen Klosteranlage und der Kapelle an der Klippe, ca. 1 - 2 Stunden.
Einkaufen
[Bearbeiten]Lokal gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten.
Küche
[Bearbeiten]Vor Ort gibt es keine Einkehrmöglichkeiten, wenn man schon in dessen Nähe ist, lohnt sich ein Besuch im Fischrestaurant von Ein Gev.
Unterkunft
[Bearbeiten]Unterkunftsmöglichkeiten gibt es in Ein Gev oder im nahen Tiberias, der Nationalpark ist bequem in Form eines Halbtagesausflugs zu besuchen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Sicherheitslage ist unbedenklich.
Ausflüge
[Bearbeiten]Die Umgebung des Sees Genezareth gibt zahlreiche Möglichkeiten zu weiteren Ausflügen, in der Nähe liegen Ein Gev und die Ruinen des hellenistischen Hippos.