Zum Inhalt springen

Deir el-Anbā Bāchūm (Luxor)

Vollständiger Artikel
Aus Wikivoyage
Welt > Afrika > Nordafrika > Ägypten > Oberägypten > Luxor (Gouvernement) > Deir el-Anbā Bāchūm (Luxor)
Nördliche Außenmauer des Klosters
Deir el-Anbā Bāchūm · دير الأنبا باخوم
GouvernementLuxor
Einwohnerzahl
Höhe78 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Deir el-Anbā Bāchūm

Das Kloster Deir el-Anba Bachum (arabisch: دير الأنبا باخوم, Dair al-Anbā Bāchūm, „Kloster des hl. Pachomius/Pachomios“) befindet sich auf dem Ostufer des Nils, ungefähr acht Kilometer nordöstlich von Karnak in der Nähe des Flughafens am Rande des Dorfes Minschāt el-ʿAmmārī (arabisch: منشاة العماري).

Anreise

[Bearbeiten]

Man fährt auf der Straße zu Flughafen, folgt sich dann aber weiter nach Nordosten, bis man das Kloster erreicht.

Hintergrund

[Bearbeiten]
Pachomius der Ältere

Das Kloster ist nach dem hl. Pachomius dem Älteren bzw. Pachomius dem Großen (292/298 in Latopolis/Esna, † 346 in Pbow) benannt. Der Mönch begründete die ersten Klöster in Ägypten und wurde später heilig gesprochen.

Heute leben wieder leben Mönche in diesem Kloster. Es wurde von der hl. Synode 1997 als Kloster anerkannt.

Der Herzog Johann Georg berichtete am Anfang des 20. Jahrhunderts, dass das Kloster 1300 Jahre alt sein soll und lange Zeit in Trümmern lag. Erstmals erwähnte der Franzose Claude Sicard 1718 das Kloster.[1]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten]
Nordeingang zur Kirche
Blick auf den mittleren Heikal
Gräber der Kirchenväter
Klostergarten

Das Kloster ist von einer rechteckigen Umfassungsmauer umgeben. In seinem Inneren befindet sich die Kirche des hl. Pachomius, ein großer Garten und mehrere Werkstätten. Die Kirche wurde 1842 aus gebrannten Ziegeln an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet und ist von zahlreichen Kuppeln bekrönt, deren kleine Öffnungen nur spärlich Licht in das Gebäude lassen. Die Kirche wird heutzutage durch künstliches Licht erhellt. Die Wände sind verputzt, besitzen aber außer einigen Steinkreuzen keinen weiteren Schmuck.

Die Kirche betritt man im Norden. Sie besteht aus drei Querschiffen mit fünf Heikalen (Allerheiligste), was durchaus eine Besonderheit darstellt. Diese sind von links für Victor/Buqṭur, den hl. Georg, Jesus, für die hl. Jungfrau und den Erzengel Michael bestimmt. Heutzutage werden die Heikale mit einer Holzschirmwand von Kirchenraum abgetrennt. Jeweils eine Tür führt zu den einzelnen Allerheilgsten.

Für Frauen gibt es noch einen weiteren Eingang im Süden. Sie gelangen zuerst zu einem Anbau im Süden, in dem sich das Baptisterium befindet. Hier befinden sich auch die Gräber für drei Kirchenväter, Vater Micha'il Etausch [der Äthiopier] und die Bischöfe Micha'il Episkopous und Mathäus Episkopous.

Einkaufen

[Bearbeiten]

Im Bereich des Klosters gibt es verschiedene Werkstätten für Metallbau und Tischlereien. Hier wird hauptsächlich für Kircheninventar produziert, dies sind z.B. Tore und Gitter, Türen, Schreine u.v.m. Es werden auch Souvenirs gefertigt, die sich hier auch erwerben lassen.

Küche

[Bearbeiten]

Restaurants findet man im nahe gelegenen Luxor oder Karnak.

Unterkunft

[Bearbeiten]

Unterkünfte findet man im nahe gelegenen Luxor oder Karnak.

Literatur

[Bearbeiten]
  • Clarke, Somers: Christian antiquities in the Nile Valley: a contribution towards the study of the ancient churches. Oxford: Clarendon Pr., 1912, S.118–120, Tafel XXXV.
  • Meinardus, Otto F. A.: Christian Egypt, ancient and modern. Cairo: American University in Cairo Press, 1977 (2.Auflage), ISBN 978-977-201-496-5, S.420f.
  • Johann Georg <Herzog von Sachsen>: Streifzüge durch die Kirchen und Klöster Ägyptens. Leipzig u.a.: Teubner, 1914, S.54f., Abb. 162–165 auf Tafeln 74f. Eine Ergänzung gibt es im Folgeband „Neue Streifzüge durch die Kirchen und Klöster Ägyptens“, Leipzig u.a.: Teubner, 1930, S. 48. Herzog Johann Georg erwähnt des Weiteren ein Triptychon mit der Darstellung Christi am Kreuz um 1600, zwei Taufbecken und einen steinernen Prothesis-Tisch (Tisch für das Messopfer).

Einzelnachweise

[Bearbeiten]
  1. Sicard, Claude; Martin, M. (Hrsg.): Œuvres; Bd.1. Le Caire: Inst. français d’archéologie orientale, 1982, S.58.
Vollständiger Artikel
Dies ist ein vollständiger Artikel, wie ihn sich die Community vorstellt. Doch es gibt immer etwas zu verbessern und vor allem zu aktualisieren. Wenn du neue Informationen hast, sei mutig und ergänze und aktualisiere sie.