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Breitachklamm

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Breitachklamm

Die Breitachklamm ist eine enge Felsschlucht westlich von Oberstdorf am Eingang zum Kleinwalsertal.

Hintergrund

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Als Klamm wird insbesondere im österreichischen und bairischen Sprachraum eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden bezeichnet. Das amerikanische Pendant ist der Slot Canyon. Sie ist eine Unterart des Canyon (spanisch: „Schlucht“), der wesentlich breiter ist und meist von einem Fluss durchzogen wird (wie der Grand Canyon durch den Colorado River).

Das Naturwunder der 1 Breitachklamm gehört zu den touristischen Hauptattraktionen des Oberallgäu[1] und wird jährlich von mehr als 300000 Personen besucht. Sie ist die tiefste Felsenschlucht in Europa.[2]

Geschichte

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Die nur 21km lange und namensgebende 2 Breitach hat während der Kreidezeit die Klamm tief in die Schrattenkalke geschnitten.

Das nahe Tiefenbach wurde bereits 1458 urkundlich erwähnt, die Breitbachklamm blieb lange Zeit unentdeckt. Erst im Mai 1905 wurde die bis zu 150m tiefe und 1300m lange Schlucht vom Tiefenbacher Pfarrer Johannes Schiebel erschlossen und am 4. Juli 1905 als begehbar eingeweiht.[3] Ein Felssturz schüttete im September 1995 rund 50000 m³ Geröll in die Schlucht und staute einen See auf. Dieser brach nach der Schneeschmelze im März 1996 durch und verursachte enorme Schäden in der Klamm.

Die Breitachklamm ist in dem 2002 gestarteten Projekt Bayerns schönste Geotope (Bayerisches Landesamt für Umwelt) gelistet.

Klima, Flora und Fauna

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Der Eingang zur Breitnachklamm liegt auf einer Höhe von 835 Metern. Aufgrund der Schluchtenlage ist es stets feucht und kann je nach Jahreszeit und Wetterlage von sommerlich-frisch bis zu eiskaltem Winter variieren. Hier herrscht bereits subalpines Klima, dessen Sommer von Juli bis August Tagesdurchschnittstemperaturen von 23°C, im Winter (Dezember bis Februar) bis -18°C bringt. Dann erstarrt das Wasser zu Eiszapfen. Im Winter bilden gefrorene Wasserfälle eine besonders schöne Stimmung in der Schlucht.

Reisevorbereitung

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Für die Wanderung über den mittelschweren Wanderweg ist keine Kletter-Erfahrung, aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

Anreise

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Die Breitbachklamm verbindet Deutschland und Österreich. Der untere Teil liegt im deutschen Ortsteil Tiefenbach, der obere ist über einen Steig vom österreichischen Kleinwalsertal erreichbar.

  • Unterer Zugang: Von Oberstdorf über die Bundesstraße B19 kommend benutzt man den Haupteingang in die Klamm. Hier befindet sich der 1 Großparkplatz mit Gastronomie und Informationszentrum. Als Radler bietet es sich an, den unteren Haupteingang zu benutzen. Ausgangsort ist in Deutschland 1 Tiefenbach bei Oberstdorf , eine Ortschaft mit 700 Einwohnern. Sie liegt 7km von Oberstdorf entfernt.
  • Oberer Zugang: Vom österreichischen Kleinwalsertal ist die Klamm über einen steilen Fußweg ab dem Restaurant 1 Walserschanz an der österreichischen Grenze zugänglich (kleiner Kfz-Parkplatz). Der Zugang kann auch vorübergehend verlassen werden, um weitere Wanderungen zu unternehmen.

Öffnungszeiten

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Haupteingang mit Informationszentrum

Die Klamm ist ganzjährig zugänglich (Ausnahmen: bei Schneeschmelze und Hochwasser).

  • Sommersaison: 09:00 - letzter Einlass 17:00 - Schließung 18:00 Uhr,
  • Wintersaison: 09:00 - letzter Einlass 16:00 - Schließung 17:00 Uhr.

Vor dem Eintritt sollte man sich über das aktuelle Wetter informieren, Wetter- und Info-Telefon: (08322) 4887. Ob aktuell geöffnet ist, kann man auch auf Breitachklamm.com einsehen.

Eintrittspreise

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Erwachsene (ab 16 Jahre) zahlen 7,50 €, Kinder (5-15 Jahre) 2,50 €. Es gibt Ermäßigungen für Besucher mit Gästekarte sowie für Gruppen.

Verlauf des Wanderwegs

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Karte
Karte von Breitachklamm

Das moderne 1 Besucherinformationszentrum zeigt eine Ausstellung über die Klamm, Bücher und unter anderem ein Geländemodell mit Wasserzulauf.

Der 2,5km lange Wanderweg beginnt in Deutschland an 2 Breitnachklamm Kasse 1 bei 825 Metern Höhe und überwindet einen Höhenunterschied von lediglich 162 Metern. Von hier aus führt der Weg in Richtung Süden bis zur Gedenktafel 2 Johann Schiebel mit der Inschrift „AD 1910 - Johann Schiebel - Dem Erschließer der Klamm gew. v. Breitach-Klamm-Verein“, wo die eigentliche Klamm beginnt. Es folgt eine weitere Gedenktafel 3 Johann Schiebel , die über einem Tunnel-Eingang angebracht ist. Eine erste 4 Breitachbrücke 1 überquert in der Schlucht die Breitach. Im engsten Teil der Schlucht mit überhängenden Felsen und 50 Meter Tiefe wird es dunkel wie in einer Höhle, wo man zur 5 Breitachbrücke 2 gelangt. Der 6 Zwingsteg überquert die Breitach mit 905 Metern als höchstem Punkt des Schlechtwegs und bietet einen atemberaubenden Tiefblick auf den Schluchtweg. Dieser Schluchtweg führt teilweise hoch über dem Klammgrund, teilweise auch nahe dem gichtenden Flusswasser entlang. Eine letzte 7 Breitachbrücke 3 überquert die Breitach, bevor das Ende des Wanderwegs an der 3 Breitachklamm Kasse 2 bei einer Höhe von 987 Metern erreicht wird.

Ausflüge

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In der Nähe befindet sich die 1 Breitachklammkapelle .

Bilder

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Unterkunft

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An der Breitachklamm gibt es den 1 Tiefenbacher Hof (6 Zimmer) und das 2 Voglerhaus (3 Zimmer, 2 Ferienwohnungen). Das 2 Gasthaus Breitachklamm ist ein Restaurant. Die Webseite Booking.com listet für Oberstdorf 633 Hotels aller Kategorien auf.

Sicherheit

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Die Schlucht ist nur auf dem gebührenpflichtigen Wanderweg in beiden Richtungen begehbar. Nach den Öffnungszeiten ist kein Zugang mehr möglich. Selbst mit Canyoning- oder Rafting-Ausrüstung ist diese enge Schlucht nicht per Boot zu durchfahren. Kajakfahrer verlassen die Fluten der Breitach noch oberhalb der Breitachklamm und setzen erst unterhalb der Schlucht wieder ein. Zum Canyoning eignet sich der Schwarzwasserbach, ein Zufluss der Breitach.

Je nach Routenwahl gibt es 50 oder 150 Stufen. Fahrräder, Kinderwagen oder Rollstühle können nicht mitgenommen werden. Der Weg ist ab Kasse 1 flussaufwärts langsam ansteigend, hat einige steilere Passagen und auch einige Engstellen. Die Schluchtwege sind eine Mischung aus Beton, Holz und Kies, versehen mit einigen Wasserrinnen. Es besteht die Gefahr von Stein- und Eisschlag. Es herrschen Hochgebirgsverhältnisse.

Die Wanderung erfordert festes und rutschsicheres Schuhwerk.

Literatur

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  • Ulf Streubel/Matthias Schopp, Allgäu: Alpenvorland und Allgäuer Alpen : 40 ausgewählte Winterwanderungen, Rother Bergverlag, 2022, S. 112 f.; ISBN 978-3763333134.
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Einzelnachweise

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