Aschkelon
Aschkelon, Ashkelon, Ashqelon, Askalon, אַשְׁקְלוֹן | |
Bezirk | Südbezirk |
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Einwohnerzahl | 134.454 (2016) |
Höhe | 10 m |
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Aschkelon |
Aschkelon (auch Ashkelon, Ashqelon oder Askalon, hebr. אשקלון, arab. عسقلان) ist eine Stadt in an der südlichen Mittelmeerküste Israels. Die moderne Stadt verfügt über ausgedehnte Strände und eine der modernsten Marinas von Israel; Touristen interessieren sich auch für die Ausgrabungen im Nationalpark der Stadt.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Hafenstadt Aschkelon ist die südlichste Stadt an der israelischen Mittelmeerküste, sie liegt nur 13 km vom Gazastreifen entfernt. Das arabische Dorf al-Majdal war ab Mai 1948 Standort eines Vorpostens des ägyptischen Expeditionskorps. Nach dem Rückzug der Ägypter im israelischen Unabhängigkeitskrieg gab die arabische Wohnbevölkerung den Ort auf und wurde gemäß einem israelisch - ägyptischen Abkommen nach Ägypten umgesiedelt; im Norden und Osten des antiken Siedlungshügels wurde die neue israelische Entwicklungsstadt gegründet und im Verlauf Majdal als Stadtbezirk eingemeindet. Das moderne Stadtzentrum entwickelte sich um den Stadtteil Afridar.
Geschichte
[Bearbeiten]Etwas nördlich des antiken Siedlungshügels Tel Ashkelon fanden sich zahlreiche Knochen- & Feuersteinfunde als Hinweise auf eine Besiedlung in der Neusteinzeit. In der mittleren Bronzezeit (2000 - 1500 v.Chr.) befand sich hier eine mächtige kanaanitische Hafenstadt, die Wälle und das Stadttor aus Lehmziegeln legen von der Größe der Stadt Zeugnis ab; als Handelsstadt an der Via Maris behielt es seine Bedeutung. Wie in Ri 1,18
erwähnt, wurde die Stadt zunächst nicht von den Israeliten eingenommen. Der ägyptische Pharao Ramses II. eroberte die Stadt auf seinem Feldzug gegen die Hethiter und später wurde hier ein ägyptisches Heiligtum errichtet.Ab 1150 v. Chr. wurde die Stadt von den Philistern eingenommen und gehörte zum Fünfstädtebund der Philister, die mit den Israeliten in ständigem Streit lagen. Gegen die Assyrer unter König Tiglat-Pileser III., der auch Gaza eroberte, konnte sich der König von Aschkelon nicht behaupten, wenn es auch wiederholt zu Aufständen gegen die assyrischen Herrscher & Satellitenkönige kam. Nach dem Rückzug der Assyrer um 640 v.Chr. fiel die Stadt wohl wieder an die Ägypter und wurde von Alexander dem Großen eingenommen. Die Stadt wurde nun ein Zentrum der hellenistischen Kultur und behielt unter den Hasmonäern und Herodianern ihre Unabhängigkeit. Auch während der römischen Herrschaft behielt die Stadt eine gemischte römische und jüdische Einwohnerschaft und florierte bis in die byzantinische Zeit hinein.
Die Stadt Ascalon gelangte nach 636 unter arabische Herrschaft und behielt ihre Bedeutung an der "Via Maris". Mit der Ankunft der Kreuzfahrer war die Stadt Ziel der Eroberer des Heiligen Landes, konnte aber erst 1153 nach einer Belagerung eingenommen werden. In den kommenden Jahrzehnten wechselten die Herrscher bis Aschkelon 1270 unter dem Mameluken-Sultan Baibar eingenommen und zerstört wurde. Die Stadt verfiel, ab dem 15. Jhdt. gewannen die arabischen Siedlungen Majdal und das später gegründete Jora in der Nähe des antiken Siedlungshügels an Bedeutung; in der Mandatszeit hatte das Weberhandwerk Bedeutung.
Anreise
[Bearbeiten]Mit der Bahn
[Bearbeiten]1 Ashkelon Train Station ist mit zwei Bahnlinien von mit Tel Aviv verbunden (von dort kann bis Binjamina weitergefahren werden, dort besteht Anschluss an die Züge Richtung Haifa). In der Stunde verkehren ein bis zwei Züge; die einfache Fahrt nach Tel Aviv kostet ca. 25,00 ₪. Die Eisenbahnverbindung geht nach Be'er Sheva im Südosten weiter.
Die Bahnstation liegt leider mit 4,5 km von der Innenstadt um Migdal und knapp acht Kilometer vom archäologischen Park nicht mehr in bequemer Fussgängerdistanz; mit der Bahn anreisende Besucher sind auf ein Taxi oder die städtischen Busverbindungen angewiesen.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Verschiedene Busse der Firma Egged verbinden die 2 Central Bus Station Aschkelon mit den wichtigsten Städten im Land.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Der weiter nördlich als Autobahn geführte Highway 4 verbindet Aschkelon entlang der Küste mit dem Großraum Tel Aviv, die Strasse 3 führt in nordöstlicher Richtung zur Hauptstraße 40 (via Rehovot in den Großraum Tel Aviv und zum Flughafen Ben Gurion) und zur mautpflichtigen modernen Autobahn 6.
Ziemlich genau in östlicher Richtung führt die Strasse 35 nach Kirjat Gat und die 34 in südöstlicher Richtung nach Be'er Sheva, die nach Süden führende 4 endet am derzeit für Reisende geschlossenen Grenzübergang nach Gaza.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Die 3 Marina Marina von Aschkelon kann nur mit privaten Booten angelaufen werden, ganz im Süden liegt ein 4 Handelshafen, reguläre Personen- oder Autofährverbindungen bestehen nicht.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Distanzen in der Stadt und vor allem zum etwas außerhalb gelegenen Bahnhof sind nicht kurz, es existiert ein Stadtbusnetz.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Ashkelon National Park
[Bearbeiten]Der Nationalpark mit dem archäologischen Park ist am Tel Ashkelon im Süden der heutigen Stadt gelegen und wird von der Israel National Parks Authority verwaltet.
- in der Nähe der Zufahrt finden sich Reste der 2 km langen Stadtmauer mit dem 2 Kanaanitisches Stadttor als wichtigste Sehenswürdigkeit. Das Stadttor mit dem 2 m langen Durchgang ist aus Lehmziegeln erbaut und gilt als eines der ältesten Gewölbe der Erde. In einem 3 kanaanitisches Heiligtum wurde ein versilbertes Bronzekalb gefunden, welches im Israel Museum in Jerusalem ausgestellt ist.
- ein Fußweg führt entlang der Klippen in südlicher Richtung
- im zentralen Teil des Parks finden sich Picknickplätze, Wasserstellen und Toiletten und ein Zugang zum Strand.
- die 4 Romanische Basilika ist 110 m lang und 35 m breit, der zentrale Hof ist mit Säulenreihen umgeben. Hier fanden sich eine Statue der geflügelten Siegesgöttin Nike und der ägyptischen Göttin Isis.
- Vorbei am Brunnen von Antillia führt ein Fußweg zur byzantinischen 1 Kirche Santa Maria Viridis, die in arabischer Zeit zerstört und unter den Kreuzfahrern wieder restauriert wurde.
- Ein Fußweg führt entlang der ehemaligen Stadtmauer um die antike Stadt herum.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Stadt Aschkelon
[Bearbeiten]- Das 1 Stadtviertel Migdal entwickelte sich im Bereich des arabischen Dorfs Majdal. sehenswert ist die Fußgängerzone mit zahlreichen Einkaufsläden, Boutiquen, Imbissstätten und Kneipen.
- 5 Ashkelon Khan Museum, Ha Azma'ut Square. Tel.: +972 (0)8-6727002. Im ehemaligen arabischen Gasthaus (Khan) im Stadtbezirk Migdal (Majdal) ist das historische Museum der Stadt Aschkelon untergebracht, hier findet sich u.a. eine Replik des versilberten Bronzekalbs aus kanaanitischer Zeit. Geöffnet: So-Do 9.00-13.00h, 16:00-19:00h; Fr 09.00-13.00h; Sa 10.00-13:00h. Preis: freier Eintritt.
- Ein zweites Zentrum von Aschkelon liegt um das ebenfalls alte Stadtquartier Afridar.
- Im Hof des Afridar Center sind in einer Freilichtausstellung römische 6 Sarkophage ausgestellt (geöffnet 9.00-14.00h So-Fr, freier Eintritt).
- die Ruinen einer 7 byzantinische Kirche aus dem vierten Jahrhundert liegen in der Zvi Segal Street. Aus dem Nordflügel ist ein Mosaikfußboden mit griechischen Inschriften (Psalm 23,1 und 93,5) erhalten.
- Unweit davon an der Strandpromenade steht das 8 Grabmal von Sheich Awad aus der Mamelukenzeit (13. Jhdt).
- ein 9 römisch - hellenistisches Grab mit vier unterirdischen Grabkammer wurde 1937 in der Nähe der Marina entdeckt, derzeit ist es für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Baden an einem der verschiedenen Strände im Stadtbereich: der 1 Bar Kochba Beach liegt im Morden der Marina. Der 2 Delilah Beach schliesst sich im Süden an. Hier liegt auch der 1 Ashkeluna Aqua Park mit Wasserrutschen, etc.
Einkaufen
[Bearbeiten]- das alte Stadtzentrum Migdal mit zahlreichen Einkaufsgeschäften, Boutiquen, Imbissen, Bars und auch Banken, ist der Ort, an dem auch die Einwohner von Ashkelon ihre Einkäufe gern erledigen; ein Teil ist als Fussgängerzone verkehrsbefreit. Der Autoverkehr in den Strassenzügen der Innenstadt ist dicht, an unmöglichen Stellen wird gehalten und geparkt; in etwas Gehdistanz finden sich Parkplätze wesentlich einfacher.
- Einen Besuch wert ist die 1 Bäckerei an der Eli Cohen Street, die rund um die Uhr geöffnet hat, pikante und süsse Backwaren werden ofenfrisch angeboten.
- verschiedene Einkaufsmalls liegen in den Aussenbezirken der Stadt.
In der Stadt mit der überwiegend jüdischen Wohnbevölkerung wird der Shabbat eingehalten und nur vereinzelte Lebensmittelgeschäfte sind ab Freitagabend noch geöffnet.
Küche
[Bearbeiten]Günstig
[Bearbeiten]- 1 Nobi Restaurant, Tsfanya Street (Nähe Afridar). guten Shwarma.
- in Migdal gibt es etliche preisgünstige Imbisse und Gaststätten
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Abgesehen von der üblichen Kleinkriminalität bestehen im modernen Aschkelon keine Bedrohungen. Allerdings war die nur 13 km vom Gazastreifen entfernte Großstadt seit 2008 immer wieder Ziel von Raketenangriffen palästinensischer Extremisten. Aufgrund der Nähe ist die Vorwarnzeit zum Erreichen der Luftschutzunterstände ausgesprochen kurz (30 Sek.), auf das Stadtgebiet gezielte Raketen werden mit Hilfe eines elektronischen Raketenabwehrsystems bekämpft.
Gesundheit
[Bearbeiten]- 1 Barzilai University Medical Center im Süden
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Ein öffentlicher Sandstrand ist der 3 Zikim Beach im Süden der Stadt nahe der Grenze zum Gaza-Streifen, Zufahrt aber der 4 über die Strasse 3411, die den Ort Zikim umrundet.
- Ein weitläufiger Sandstrand liegt auch im Norden: 4 Nitzanim Beach.
- Eine Alternative sind die schwefelhaltigen warmen Quellen bei 2 Hamei Yoav .
- In relativ kurzer Distanz sind biblische Stätten zu besuchen, der Tel Lachish (2. Chron. 32,9), die Höhlenstadt Maresha, das Elah Valley (wo sich die Begegnung zwischen David und Goliath zugetragen haben soll), der Tel Gezer mit den Mauern aus der Zeit von König Salomo und der Tel Ekron beim Kibbutz Revadim, hier fand sich eine weitere der fünf Städte der Philister.
- Sehenswert sind die Amatzia Caves, ein unterirdischer Rückzugsort der Juden im Bar Kochba-Aufstand und die Tropfsteinhöhlen Soreq Caves bei Beit Shemesh.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- Website der Stadtverwaltung, hebr., engl.