Andros (Bahamas)
Dieser Name wird von mehreren Orten verwendet. Weitere Orte dieses Namens finden sich unter Andros. |
Andros (Bahamas) | |
Einwohnerzahl | |
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Höhe | 7 m |
Andros |
Andros liegt im zentralen Westen der Bahamas.
Regionen
[Bearbeiten]In der Regel spricht man nur von der Insel Andros und bezeichnet sie als die größte Insel in der Bahamas-Gruppe. In Wirklichkeit setzt sie sich aus einigen großen Inselteilen mit viel Wasser und kleineren Inseln dazwischen zusammen. Der größte Inselteil im Norden ist North Andros mit der meisten Infrastruktur.
Ganz im Süden liegt der Inselteil South Andros. Fast in der Mitte der Landmassen ziehen sich sogenannte Bights, also "Einbuchtungen" in West-Ost-Richtung als befahrbare Wasserwege quer durch die ganze Insel. Von diesen Wasserwegen umgeben sind das große Mangrove Cay und das kleinere Big Wood Cay.
Alle vier Inselteile sind mehr oder weniger bewohnt. Zusammen bilden sie auf einer Länge von etwa 160 km Länge sozusagen das Rückgrat der Insel mit einer fast durchgehenden Verkehrsverbindung. Dem folgt im Osten mit 233 km Länge das zweitgrößte Korallenriff der Welt und danach eine Wasserfläche mit dem Namen "Tongue of the Ocean", ein fast 3.000 Meter tiefer Graben im Meer.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Andros liegt nur 75 km westlich von Nassau. Diese größte der Bahamainseln, 166 km lang und 64 km breit, ist sehr flach, von Meeresarmen und Binnenseen zergliedert. Die Gesamtfläche beträgt 5.957 km², die Bevölkerung wird mit 7.686 angegeben. Die Inseln sind überwiegend von Mangrovensümpfen, Buschdickicht und Wäldern, Pinien und Mahagoni bewachsen. An der ganzen Westküste gibt es große Flachwassergebiete. Im Landesinneren findet man 178 sogenannte Blue Holes, wassergefüllte Einbrüche des Kalkgesteins, weitere 50 befinden sich in der küstennahen Uferzone. Es gibt nur wenige Verkehrswege, hauptsächlich entlang der etwas hügeligen Ostküste. Die vielen Buchten müssen zum Teil mit Fähren überwunden werden. Im Landesinneren gibt es nur einige Pisten für den Abtransport von gefällten Bäumen. Im Norden um San Andros findet man etwas Landwirtschaft. Eine große Versuchsanstalt für Rinderzucht musste wieder aufgegeben werden. Heute wird nur noch Gemüse angebaut und es gibt einige Zitrusplantagen.
Die drei „Bights“, die die Insel in Ost-West Richtung durchziehen, sind befahrbar. Auf Mangrove Cay gibt es Führer. Mit Hilfe der Gezeiten ist die Durchfahrt in 2 Stunden möglich. Die South Bight mit einer größten Tiefe von 1,5 bis 2 Metern bei Ebbe ist am einfachsten zu durchfahren.
Vor der Ostküste befindet sich mit 233 km Länge das zweitgrößte Korallenriff der Welt. Dahinter fällt der Meeresboden in der „Tounge of the Ocean“ auf 1.500 bis 2.000 Meter ab. Die US Navy hat diesen tiefen Graben als Testgebiet für U-Boot-Waffen ausgesucht. 1964 entstand bei Fresh Creek das „Underwater Test and Evaluation Centre“ AUTEC, absolutes Sperrgebiet!
In der Umgebung von Kemp´s Bay ist die ebenfalls zweitgrößte Weißschopf-Tauben-Brutkolonie der Welt. Von September bis März können die Vögel gejagt werden.
Durch den Fischreichtum erfreut sich Andros großer Beliebtheit bei den Hochseeanglern und ist stolz auf das Attribut „bone-fishing capital of the world“. Doch auch Blue Marlins, Barracudas, Tintenfische und große Barsche werden an Land gezogen.
Geschichte
[Bearbeiten]Christopher Kolumbus nannte die Insel „La Isla del Espirito Santo“ - Insel des heiligen Geistes. Der Sage nach lebten in der Gegend von Red Bay Kobolde mit roten Augen, drei Fingern und drei Zehen - genannt „Chickharnies“ - und in den Wäldern soll es Drachen - „Luscas“ - geben. Im 17. Jahrhundert war North Andros Zufluchtstätte für Seminolen-Indianer, die vor den Spaniern aus Süd-Florida flüchteten. Sie siedelten sich im heutigen Red Bay Village an, wo ihre Nachkommen noch heute mit überlieferten Rieten und Gebräuchen leben.
Namensgeber der Insel ist vermutlich Sir Edmund Andros (1637-1714), 1672 Kommandeur der königlichen Truppen auf Barbados. Schon 1782 erschien eine Landkarte mit dem Inselnamen San Andros. Zwischen 1783 und 1787 siedelten sich auf der Insel Bewohner von St. Andro von der Mosquito Coast an.
1788 zählte die Kolonie 7 Pflanzer, 22 Familienmitglieder und 132 Sklaven.
Nach der Abschaffung der Sklaverei kamen freigelassene Ex-Sklaven von Exuma und Long Island auf der Suche nach Farmland nach Süd-Andros. In den 1840-ern kamen gleichzeitig entflohene Inder und „Negersklaven“ von Florida über das Meer nach Nord-Andros.
Anreise
[Bearbeiten]Auf allen drei größeren Inselteilen gibt es Flughäfen. Untereinander sind sie durch Fährverbindungen miteinander verbunden. Von der Hauptstadt Nassau aus, auf der Insel New Providence, gibt es mehrere Schiffsverbindungen dorthin.
Mobilität
[Bearbeiten]Es gibt einige Minibus-Verbindungen ohne festen Fahrplan. Pkw und Fahrräder können gemietet werden.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Fischen und Tauchen sind die Hauptaktivitäten, denen man nachgehen kann.