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Abū Schurūf

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Aus Wikivoyage
Blick auf das Dorf Abū Schurūf
Abū Schurūf · أبو شروف
GouvernementMaṭrūḥ
Einwohnerzahl630(2006)
Höhe−15 m
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Abū Schurūf

Abu Schuruf (auch Abu Shuruf, arabisch: أبو شروف, Abū Schurūf) ist ein Dorf mit etwa 630 Einwohnern [1] im Osten der Stadt Siwa am Ostufer des Salzsees Birkat ez-Zeitūn, etwa 7 Kilometer südöstlich von ʿAin Qureischat und etwa 40 Kilometer südöstlich von Siwa gelegen.

Hintergrund

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Der Bereich des heutigen Dorfes Abū Schurūf ist wohl seit der ptolemäischen (griechischen) Zeit besiedelt. Oberflächefunde stammen zumeist aus römischer Zeit. Hier gefundene Öllampen datierten bis in die Spätantike. Bereits in Antike waren mehrere Süßwasserquellen, die in Becken gefasst waren, erschlossen, die ein System von Bewässerungskanälen speisten. Mit diesem Wasser wurden u. a. Olivenhaine bewässert. Teile der antiken Siedlung sind noch erhalten, soweit sie nicht durch das moderne Dorf überbaut wurden. Zu den Überresten gehören römische Wohnbauten, unter ihnen ein aus Kalksteinquadern errichtetes Gebäude, und die Überreste eines etwa 100 Meter südlicher gelegenen Friedhofs.

Erste Forschungsergebnisse stammen vom ägyptischen Ägyptologen Ahmed Fakhry (1905–1973), der seit 1938 Untersuchungen in Siwa vorgenommen hatte. Seit den 1980er-Jahren wurden Grabungen durch den ägyptischen Antikendienst durchgeführt, meist infolge von Raubgrabungen. Eine erneute Untersuchung des Steingebäudes erfolgte im März 2009 durch Michael Heinzelmann mit seinem Grabungsteam von der Universität Köln.

Das Dorf Abu Schuruf besteht seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Seit den 1980er-Jahren gab es einen starken Zuzug aus Siwa wegen des hier unternommenen Neulandprojekts. 1996 lebten in dem Dorf etwa 420 Personen.[2]

Das Dorf ist heutzutage zweigeteilt. Im Westen befindet sich der alte Dorfteil, im Südosten der neue. Die antiken Stätten befinden sich im alten Dorfteil. Im Bereich des Dorfes befindet sich ein großer Quellteich mit sauberen Wasser. Im Norden des Dorfes wird in einer Fabrik Mineralwasser produziert.

Anreise

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Für die Anreise kann man die Asphaltstraße von Siwa über den Zeitūn-See nach ʿAin Ṣāfī benutzen. Die archäologische Stätte selbst muss man zu Fuß ergründen.

Sehenswürdigkeiten

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Blick in den Tempel von Abū Schurūf
Blick auf das antike Steingebäude von Abū Schurūf
Ruinen nördlich des Steingebäudes von Abū Schurūf
Quellteich von Abū Schurūf
Unterstand für Tee, Kaffee und Schischa am Quellteich von Abū Schurūf

Im Süden des alten Dorfes befinden sich die Überreste der antiken Siedlung.

Wichtigstes Zeugnis ist ein 1 antikes Kalksteinsteingebäude (29° 10′ 52″ N 25° 44′ 47″ O) aus der Zeit zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. Fakhry sah hierin einen Grabtempel, während Heinzelmann dies als ein Wohnhaus anspricht. Funde, die die Nutzung des Gebäudes als Tempel bekräftigen, gibt es nicht.

Das aus wenig sorgfältig gesetzten Kalksteinblöcken errichtete, etwa quadratische, 10,40 Meter lange und 9,90 Meter breite Gebäude ist etwa von Westen nach Osten ausgerichtet. Sein Eingang im Westen führt direkt zu einem überwölbten Korridor in der Längsachse, von dem zur linken Seite drei und zur rechten zwei unterschiedlich große Räume und ein Treppenhaus ausgehen. Die Räume besitzen nur Schlitzfenster und Wandnischen. Die 1,6 Meter hohen Eingänge zu den vier hinteren Räumen sind mit einer Hohlkehle dekoriert.

Das Treppenhaus in der Südwestecke unmittelbar hinter dem Eingang führt zu einem Obergeschoss, dass nur aus Lehmziegeln errichtet wurde. Die Wände wurden mit Stuck verputzt, aber niemals dekoriert.

Fakhry glaubte, dass die schmale Nische etwa 1,2 Meter über dem Boden zur linken auf dem Weg zur Treppe möglicherweise für die Aufstellung einer Tempelgottheit gedient haben könnte. Heinzelmann glaubt dagegen, dass sich im Erdgeschoss Ställe und Speicherräume und im Obergeschoss Wohnräume eines Wohnhauses der Oberschicht befunden haben.

Im Norden dieses Steingebäudes befinden sich die Überreste weiterer antiker Steingebäude, die noch bis zu einem Meter anstehen.

Etwa 200 Meter südlich der Straße erblickt man die große 1 Quelle (29° 10′ 58″ N 25° 44′ 36″ O) des Dorfes.

Küche

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Restaurants gibt es in der nahe gelegenen Stadt Siwa. Einen kleinen Unterstand für Tee, Kaffee und Schischa-Pfeifen gibt es unmittelbar im Westen des Quellteichs.

Unterkunft

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Unterkünfte gibt es in der nahe gelegenen Stadt Siwa.

Ausflüge

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Den Besuch der archäologischen Stätte lässt sich mit dem von ʿAin Qureischat, ez-Zeitūn, ʿAin Ṣāfī und Abū el-ʿAuwāf verbinden.

Literatur

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  • Fakhry, Ahmed: Siwa Oasis. Cairo: The American Univ. in Cairo Pr., 1973, The oases of Egypt; 1, ISBN 978-977-424-123-9 (Nachdruck), S.130–132 (in Englisch).
  • Heinzelmann, Michael; Buess, Manuel: Untersuchungen zur Siedlungsstruktur der Oase Siwa in hellenistisch-römischer Zeit: Vorbericht zu einer ersten Forschungskampagne am Birket Zaytun 2009. In: Kölner und Bonner Archaeologica (KuBA), ISSN 2191-6136, Bd.1 (2011), S.65–76, insbesondere S. 69, 71–73.

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006. Central Agency for Public Mobilization and Statistics, abgerufen am 3. Juni 2014.
  2. Bliss, Frank: Siwa - die Oase des Sonnengottes: Leben in einer ägyptischen Oase vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Bonn: Politischer Arbeitskreis Schulen (PAS), 1997, ISBN 978-3-921876-21-3, S.35.
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