Zeischa

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Vogelperspektive auf Zeischa

Zeischa ist eine Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda in Brandenburg. Der im Jahre 1391 erstmals urkundlich erwähnte Ort befindet sich im Süden des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft an der Schwarzen Elster. Im Norden der Gemarkung ist das Naherholungsgebiet Waldbad Zeischa zu finden.

Das Gemarkung des Ortes ist von den Aktivitäten der hier ansässigen Forstbaumschulen, ausgedehnten Waldflächen und einer reizvollen Auenlandschaft geprägt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Der historische Ortskern von Zeischa.

Zeischa schließt sich unmittelbar östlich des Stadtgebietes von Bad Liebenwerda an und erstreckt sich von dort bis zur Landesstraße 593. Der Ort liegt rechts der Schwarzen Elster an der Mündung der Kleinen Röder im Breslau-Magdeburger Urstromtal, das etwa zehn Kilometer östlich in der Niederung des Schradens mit sieben Kilometer Breite seine engste Stelle erreicht und dann nach Nordwesten schwenkt.

Teile des Dorfes sind Bestandteil des 6011 Hektar großen Landschaftsschutzgebietes Elsteraue, das in drei ökologische Raumeinheiten aufgeteilt ist. Außerdem ist Zeischa vom Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft umgeben, der ein 484 Quadratkilometer großes Gebiet im Landkreis Elbe-Elster und im Landkreis Oberspreewald-Lausitz umfasst. Sein Kernstück, das Naturschutzgebiet Forsthaus Prösa mit einem der größten zusammenhängenden Traubeneichenwälder Mitteleuropas, befindet sich nordöstlich der Bundesstraße 101 in der einstigen Liebenwerdaer Heide, einem Waldgebiet, das in früherer Zeit hauptsächlich forstwirtschaftlich und für Jagdzwecke benutzt wurde. Weite Teile der Liebenwerdaer Heide dienten von 1960 bis zur Wende als Truppenübungsplatz und waren militärisches Sperrgebiet.

Nahe dem im Jahre 1391 erstmals urkundlich erwähnten Ort soll sich der Überlieferung nach mit der Harigsburg einst eine Schutzanlage der slawischen Ritterschaft befunden haben, die hier den Übergang über die Schwarze Elster sicherte. Die Erwerbsgrundlagen der Einwohner waren seit alters Ackerbau und Viehzucht sowie die Fischerei. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Forstbaumschulen, deren Anbauflächen die Flur des Ortes in der Elsterniederung bis in die Gegenwart prägen. Etwa zur selben Zeit wurde nördlich der Ortslage mit dem Kiesabbau begonnen, wodurch ein etwa 80 Hektar umfassender Baggerteich entstand. Hier findet bis in die Gegenwart Bergbaubetrieb statt. Teile des Gebietes werden aber seit den 1960er Jahren als Erholungsgebiet genutzt und es finden sich im unmittelbaren Umfeld der Bergbauflächen neben einem Waldbad, ein Campingplatz und mehrere Bungalowsiedlungen.

Anreise[Bearbeiten]

Wegweiser an der Schwarzen Elster

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Der nächste Bahnhof befindet sich in Bad Liebenwerda. Bahnverbindungen bestehen von Elsterwerda und Falkenberg (Elster) aus. Von diesen Bahnknotenpunkten gibt es weitere Verbindungen in Richtung Berlin, Dresden und Leipzig.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Unmittelbar nördlich der Gemarkung von Zeischa verläuft die Bundesstraße 101 GroßenhainElsterwerda–Bad Liebenwerda–Herzberg (Elster). Diese trifft in Bad Liebenwerda trifft auf die Bundesstraße 183 von Torgau. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist die Aschlussstelle Ruhland der A 13 Berlin–Dresden. Wer hier abfährt, benutzt die B 169 nach Elsterwerda und wechselt auf die genannte B 101.

Auf dem Fahrrad[Bearbeiten]

Durch mehrere hier entlang führende Radwege, wie dem Schwarze Elster-Radweg, dem Fürst-Pückler-Weg, dem Radfernweg Tour Brandenburg und der Route Kohle-Wind & Wasser, ist Zeischa mit den Sehenswürdigkeiten des Umlandes verbunden.

Mobilität[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Alte Schule mit Glockenturm

Die markantesten Bauwerke in Zeischa sind die ehemalige Dorfschule und ein dazugehöriger Glockenturm aus rotem Backstein am westlichen Ende des historischen Dorfangers. Beide Gebäude wurden im Jahre 1904 errichtet. Eine weitere Sehenswürdigkeit befindet sich auf dem wenige hundert Meter entfernten Zeischaer Friedhof. Dabei handelt es sich um das Grab des im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen bei Zeischa zu Tode geschleiften Liebenwerdaer Bürgermeisters Elias Borßdorff. Der das Grab abdeckende, mit einer Inschrift versehene Gedenkstein stammt allerdings aus dem Jahre 1878. Denn ursprünglich bedeckte dieses Grab ein „einfacher Leichenstein“.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Waldbad Zeischa
  • Naherholungsgebiet Waldbad Zeischa
  • Lausitztherme Wonnemar. Die Lausitztherme mit ihren Gesundheits- und Wellnessangeboten. Geöffnet: Täglich 10 bis 21.00 Uhr, Oktober bis April bis 22 Uhr.

Regelmäßige Veranstaltungen im Stadtgebiet von Bad Liebenwerda:

  • Mai: Elsterlauf
  • August: Schloss- und Museumsnacht
  • Herbst: „Lange Nacht des Puppenspiels“

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

  • Zum Elstertal, Dorfstraße 27, 04924 Bad Liebenwerda. Tel.: +49 (0)35341 2100, E-Mail: Geöffnet: täglich ab 11:00 Uhr, Mittwoch und Donnerstag Ruhetag.
  • Waldbad, an der B101 Abfahrt Prieschka, 04924 Bad Liebenwerda. Tel.: +49 (0)35341 47512. Geöffnet: tägl. ab 11 Uhr.
  • Waldcafe, Am Sportplatz, 04924 Bad Liebenwerda. Tel.: +49 (0)35341 30116. Geöffnet: von Mai bis Oktober: Mittwoch - Freitag ab 15 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen ab 11 Uhr.

Weitere Gaststätten im Stadtgebiet siehe: Bad Liebenwerda

Unterkunft[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

  • 1 Melanchthon-Apotheke, Goethestraße 33, 04924 Bad Liebenwerda. Tel.: +49 (0)35341 2113, Fax: +49 (0)35341 2114. Geöffnet: Mo – Fr 7.30 – 18.30 Uhr, Sa 8.00 – 12.00 Uhr.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Kurzinfos
Telefonvorwahl035341
Postleitzahl04924
KennzeichenEE, LIB
ZeitzoneUTC+1
Notruf112 / 110
  • Touristinformation, Dresdner Straße 23, 04924 Bad Liebenwerda (Haus des Gastes). Tel.: +49 (0) 35341 6280, Fax: +49 (0) 35341 62828, E-Mail: Geöffnet: Mo 10.00 – 15.00 Uhr, Di – Fr 10.00 – 20.00 Uhr, Sa, So 14.00 – 18.00 Uhr.
  • Kurtaxe pro Person und Tag 1,50 €, Ermäßigt 0,75 € (Stand 2021).[1]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Elsterwerda (9 km südöstlich, B 101) - Eisenbahnknotenpunkt an der Schwarzen Elster; Elsterschloss.
  • Falkenberg (Elster) (19 km nordwestlich) - Eisenbahnknoten.
  • Mühlberg (20 km südwestlich) - Kleinstadt am rechten Ufer der Elbe; Zisterzienser-Nonnenkloster Marienstern.
  • Doberlug-Kirchhain (24 km nordöstlich) - Weißgerbermuseum und ehemaliges Zisterzienserkloster.
  • Herzberg (Elster) (30 km nordwestlich, B 101) - Kreisstadt des Landkreises Elbe-Elster; historischer Stadtkern und Marienkirche.
  • Torgau (35 km westlich, B 183) - am Westufer der Elbe; Schloss Hartenfels.

Literatur[Bearbeiten]

  • Korinna Tischer: Ortsteil Zeischa. In: Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. (Hrsg.): Chronik der Stadt Liebenwerda. Bad Liebenwerda: Winklerdruck Gräfenhainichen, 2007, OCLC 830969843, S. 272/273.
  • M. Karl Fitzkow: Zur älteren Geschichte der Stadt Liebenwerda und ihres Kreisgebietes; Bd. Heft 2. Bad Liebenwerda, 1961, Beiträge zur Heimatgeschichte des Kreises Bad Liebenwerda, DNB 451289838.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise

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