Harzgerode
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| Harzgerode | |
| Bundesland | Sachsen-Anhalt |
|---|---|
| Einwohnerzahl | 7.698 (2022) |
| Höhe | 400 m |
  Harzgerode | |
Harzgerode ist eine Kleinstadt in Sachsen-Anhalt.
Hintergrund[Bearbeiten]
Das im Ostharz im 2007 neu gebildeten Landkreis Harz gelegene Harzgerode besteht aus der gleichnamigen Kernstadt und zahlreichen weiteren Gemeindeteilen wie Alexisbad, Güntersberge, Mägdesprung, Neudorf und Straßberg. Die Stadt war bis 1947 Teil des Freistaats (bis 1918 Herzogtums) Anhalt. Der früher bedeutsame Bergbau im Harzgeroder Revier führte 1539 zur Prägung des ersten anhaltischen Silbertalers; er endete 1893. Von den Gemeindeteilen sind neben der Kernstadt vor allem Alexisbad, Stadt Güntersberge, Mägdesprung und Silberhütte von touristischem Interesse.
Alexisbad[Bearbeiten]
Alexisbad entwickelte sich nach bescheidenen Anfängen Ende des 18. Jahrhunderts ab 1810 unter Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg entlang der Selke an einer promenadenartigen Hauptachse. Hier entstanden das Logishaus, das Kurhaus und gegenüber das Badehaus. Die Herzogsvilla ist seit 1945 verloren, auch das Gesellschaftshaus wurde 1970 abgebrochen. Die Kapelle geht auf einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel zurück. Die Romantik schuf Erinnerungsstätten wie die 1 Verlobungsurne und den 2 Luisentempel , einen Rundtempel mit sechs ionischen Säulen (1823).
Stadt Güntersberge[Bearbeiten]
Der Ort an der B 242 rund 12 km westlich des Zentrums in einem Taleinschnitt in der Nähe der Quelle der Selke war Reichslehen der anhaltischen Fürsten, Geleit- und Zollstätte. 1539 erhielt er städtische Privilegien. Die Marktstraße ist Haupt- und Durchgangsstraße.
Mägdesprung[Bearbeiten]
Das Eisenhüttenwerk hat sich ab 1646 kilometerlang im Selketal entwickelt. Die Anlagen sind in ihrer Komplexität einmalige Zeugnisse der vorindustriellen Technikgeschichte (Dehio-Hdb. Sachsen-Anhalt I). Dazu gehören Drahtzug, das sogenannte Neue Werk, Stahlhammer mit dem Hüttenmeisterhaus und dem Arbeiterhaus, die vier Hammerwerke und der Herzog-Alexis-Erbstollen. Im Ortskern von Mägdesprung liegen das ehemalige Verwaltungsgebäude, das Direktorenwohnhaus, die ehemalige Fabrik und die Maschinenfabrik Carlswerk. Am südlichen Ortsausgang liegt die ehemalige Hüttenschenke.
Silberhütte[Bearbeiten]
In Silberhütte ist das Beamtenhaus aus dem 19. Jahrhundert erwähnenswert.
Anreise[Bearbeiten]
Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]
Die nächstgelegenen Flughäfen sind Flughafen Leipzig Halle (IATA: LEJ) und Flughafen Hannover (IATA: HAJ) mit innerdeutschen und europäischen Linienflügen. Das 13 km entfernte Ballenstedt verfügt über einen Verkehrslandeplatz für Kleinflugzeuge.
Mit der Bahn[Bearbeiten]
Harzgerode liegt an einem Seitenast der Selketalbahn, die von den Harzer Schmalspurbahnen betrieben wird und nach Norden mit Gernrode und Quedlinburg verbindet (im Winterfahrplan 2023/24 zwei Direktverbindungen von Quedlinburg und eine Direktverbindung von Gernrode, Alexisbad wird häufiger bedient), nach Süden mit Nordhausen. In Quedlinburg und Nordhausen besteht Verbindung zum Netz der Deutschen Bahn.
Mit dem Bus[Bearbeiten]
Auf der Straße[Bearbeiten]
Harzgerode liegt an der Bundesstraße 242, die nach Westen über Hasselfelde zur Bundesstraße 4 bei Braunlage führt. Von dort gelangt man über Bad Harzburg zur Bundesautobahn 36 nach Braunschweig. Nach Osten führt die B 242 nach Mansfeld. Über die im Ortsteil Alexisbad abzweigende Bundesstraße 185 wird über Ballenstedt Aschersleben erreicht, das an der BAB 36 liegt. Die Bundesautobahn 38 wird nach gut 40 km bei der Ausfahrt Sangerhausen-Süd erreicht, zwei Kilometer östlich liegt das Dreieck mit der Bundesautobahn 71 nach Erfurt. Von Göttingen über die Bundesautobahn 38 bis zur Ausfahrt 13 Berga und dann nach Norden über Josephskreuz und Silberhütte.
Mobilität[Bearbeiten]
Im Ortszentrum zu Fuß, die äußeren Ortsteile wie Mägdesprung und das Selketal mit dem Fahrrad oder PKW.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]
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- 1 Marienkirche (Harzgerode) breite Saalkirche, das Schiff durch den Umbau zur Residenzkirche in den Jahren 1697–99 geprägt.
- 3 Rathaus, Marktplatz 1 großer, repräsentativer Bau, erbaut 1901 in freier Nachgestaltung des Vorgängerbaus von 1639, von dem die Kellergewölbe und zwei Inschrifttafeln erhalten sind.
- 4 Schloss, Schlossberg 3 im Nordwesten der Altstadt.
- 5 Alte Münze, Münzstraße 8. stattliches Fachwerkhaus auf Bruchsteinuntergeschoss am südlichen Rand der Altstadt, barocke Treppe mit aufwändig gesägten Brettbalustern.
- 6 Wolfshof, Schlossberg 2b zweigeschossiges Fachwerkhaus, wohl um 1720.
- Weitere schöne alte Häuser am Markt 5 (ehemalige Bergfaktorei) und am Markt 8 (Roederscher Hof) sowie in der Mittelstraße und in der Oberstraße.
- 7 Heilstätte Harzgerode, Freie Feldlage 5, 9a-9g im Forst Grubig, großzügige Anlage von landschaftsgestaltender Prägung im Stil der klassischen Moderne (Dehio-Hdb.), 1929-31.
im Ortsteil Alexisbad[Bearbeiten]
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- 2 Petruskapelle 1812/15 nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet.
- 8 Logishaus, Kreisstraße 7 1810 als Fachwerkbau errichtet, die Ecktürme mit chinesischen Stilelementen.
im Ortsteil Dankerode[Bearbeiten]
- 3 Kirche Unser Lieben Frauen frühgotisch, barock erneuert, mit Kanzelaltar aus dem Jahr 1696 und reichgeschnitztem Orgelprospekt, Kreuzigungsgruppe mit Kruzifix, dieses aus der Zeit um 1500.
im Ortsteil Stadt Güntersberge[Bearbeiten]
- 4 St.-Martini-Kirche, Pfarrgasse 27 neuromanische Kirche.
- 1 Elbingstalteich um 1726 angelegter, für den Betrieb von Pochwerken, Hütten und Bergwerken bedeutsamer Kunstteich, in der Nähe der weitere Kunstteich Bergsee
- 9 Bahnhof Güntersberge ehemaliger Bahnhof (jetzt Haltepunkt) der Selketalbahn.
- 10 Mausefallen- und Kuriositätenmuseum, Klausstraße 138. Tel.: +4939488430 in einem historischen Ackerbürgerhof.
- 11 Ruine Güntersburg Grundmauern einer Burg im Selketal.
im Ortsteil Mägdesprung[Bearbeiten]
- 12 Hüttenwerk Mägdesprung, Kreisstraße 11-14 mit spätbarockem Verwaltungsgebäude von 1781 und Blankschmide um 1800.
- 13 Maschinenfabrik Carlswerk, Kreisstraße 20 heute Hüttenmuseum.
- 14 Fürst-Friedrich-Albrecht-Denkmal Obelisk, 1812 errichtet.
- 15 Herzog-Alexius-Erbstollen Stollenmundloch als eiserner klassizistischer Säulenportikus mit dorischen Säulen.
im Ortsteil Straßberg[Bearbeiten]
- 16 Bahnhof, Am Lindenberg 20 denkmalgeschützter Bahnhof der Selketalbahn.
- 17 Grube Glasebach heute Schaubergwerk.
im Selketal[Bearbeiten]
- 18 Burgruine Anhalt Die Ruine ist die Stammburg der Askanier.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Harzgerode
Aktivitäten[Bearbeiten]
- Längste Naturrodelbahn im Harz (1.100 m).
- Freizeitbad Albertine, Neudorfer Weg, mit Erlebnisbecken und Riesenrutsche, Tel. +493948441002.
- Naturlehrpfad.
- Aussichtspunkte: Liebeslaube, Schönsicht, Eisernes Kreuz.
Einkaufen[Bearbeiten]
- EDEKA Meyer, Schlossberg 5A, 06493 Harzgerode, Tel. +4939484 91693
- REWE, Wallstr. 8, 06493 Harzgerode, Tel. +4939484 723684
- NKD (Bekleidung), Schlossberg 5, 06493 Harzgerode, Tel. +4939484 91720
Küche[Bearbeiten]
- Gaststätte Schloßkeller, Schlossberg 3, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 2243.
- Scheunencafé am Drahtzug, Drahtzug 1, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 747120.
Nachtleben[Bearbeiten]
Unterkunft[Bearbeiten]
- Gasthaus "Zur Linde", Hinterdorf 79, OT Dankerode, 06493 Harzgerode.
- Hotel Habichtstein, Kreisstraße 4, OT Alexisbad, 06493 Alexisbad.
- Morada Hotel Alexisbad, Kreisstraße 10, OT Alexisbad ,06493 Alexisbad.
Gesundheit[Bearbeiten]
Apotheken[Bearbeiten]
- Berg-Apotheke, Oberstr. 25, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 9510.
- Löwen-Apotheke, Unterstr. 17, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 91679.
Ärzte[Bearbeiten]
- Dr. med. Olf Czernohorsky, Schloßstr. 1, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 2485. Allgemeinmedizin.
- Dipl.-Med. Heike Blättermann, Mittelstr. 14, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 2486.
- Sandor Schmidt, Oberstr. 25, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 738355.
- Dipl.-Med. Kathrin Samtleben, Klausstr. 164A, 06493 Harzgerode. Tel.: +4939484 40333.
Praktische Hinweise[Bearbeiten]
- Tourist-Information, Markt 2, 06493 Harzgerode. Tel.: +49394847476703.
Ausflüge[Bearbeiten]
- 19 Burg Falkenstein (Harz)
- 2 Großer Auerberg Aussichtsberg (580 m), Doppelgipfel mit Aussichtsturm Josephskreuz, rund 20 km westsüdwestlich.
- Die Harzer Schmalspurbahnen ermöglichen Fahrten bis auf den Brocken
- Ballenstedt
- Gernrode
- Stolberg (Harz)
- Molmerswende, rund 14 km südsüdöstlich, mit Museum für den dort geborenen Gottfried August Bürger (Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, "Lenore fuhr ums Morgenrot")
- Wippra, rund 17 km südöstlich (über die B 242), in der St.-Marien-Kirche Schrein eines spätgotischen Flügelaltars in Originalfassung, mit Mondsichelmadonna im Mittelteil, daneben Heiligenfiguren
- 20 Bonhoeffer-Haus (Friedrichsbrunn) ehemaliges Ferienhaus der Familie Bonhoeffer in Friedrichsbrunn (zur Stadt Thale), Informations- und Begegnungsort.
Literatur[Bearbeiten]
Dehio-Handbuch Sachsen-Anhalt I, Berlin/München: Deutscher Kunstverlag 2002, ISBN 3-422-03069-7
Weblinks[Bearbeiten]
www.harzgerode.de (de) – Offizielle Webseite von Harzgerode
