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Drei Wochen Argentinien

Reiseroute
Gewählt zum Reisethema des Monats November 2010
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Reisethemen > Reiserouten > Reiserouten in Südamerika > Drei Wochen Argentinien

Wer in drei Wochen Argentinien bereisen will, kann bereits eine Menge von diesem riesigen Land kennenlernen. Die hier vorgeschlagene Rundreise deckt viele Hauptreiseziele, aber auch einige weniger bekannte und trotzdem sehr sehenswerte Gegenden ab.

Hintergrund

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Drei Wochen sind, solange man wirklich ganz Argentinien (oder zumindest alle großen Attraktionen) kennenlernen will, das absolute Minimum. Weniger lohnt sich nur, wenn man wegen eines bestimmten Zieles oder einer bestimmten Region hierher kommt. Die großen Entfernungen und die eher dünnen Flugverbindungen lassen ein Reisen „spontan und schnell durch das Land“ kaum zu.

Argentinien bietet auf einer Fläche, die etwa der Westeuropas entspricht, fast alle Klimazonen der Erde mit Ausnahme der Polargebiete und des tropischen Regenwaldes. In vielen Gegenden ist das Land, dessen mittlere Bevölkerungsdichte nur bei 14 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt weitgehend menschenleer. Im Kontrast dazu stehen die wenigen Großstädte, allen voran die Hauptstadt Buenos Aires mit ihrem Ballungsraum, in dem mehr als 12 Millionen Menschen – etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung – wohnen. Die hier vorgestellte Route berücksichtigt Städte und Naturattraktionen gleichermaßen und kann an vielen Ecken erweitert werden, wenn man mehr Zeit hat.

Die hier beschriebene Route beginnt in der Hauptstadt Buenos Aires und wird meistens auch dort enden, da sich dort der größte internationale Flughafen befindet und wohl alle Reisende die Stadt besuchen werden. Wer die Kulturszene der Stadt kennenlernen will, sollte jedoch darauf achten, die Stadt an einem Wochenende zu besuchen, denn wie an vielen Orten Lateinamerikas konzentriert sich das Kulturangebot fast ausschließlich auf die Tage Donnerstag bis Sonntag. Es ist auch in der Mitte der Reise (zwischen Zentralargentinien und Patagonien) möglich, sich Buenos Aires genau anzuschauen, wenn die Zeiteinteilung ansonsten ungünstig ist.

Vorbereitung

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Besondere Vorbereitungen sind wegen der außertropischen Lage des Landes nicht nötig. Je nach Jahreszeit sollte jedoch wetterfeste Kleidung für den Aufenthalt in Patagonien (besonders wer in Feuerland und Los Glaciares wandern will benötigt feste, wasserdichte Schuhe) und Badebekleidung für den Sommer mitgenommen werden.

Es ist empfehlenswert, vorher festzulegen, welches Verkehrsmittel benutzt werden soll. Wer die ganze Route durchmachen will, ist mit dem Flugzeug am besten bedient. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Zielen sind mit Ausnahme des Nordwestens (den man am besten im Bus oder Mietwagen durchreist) sehr hoch. Die Flugpreise sind verglichen mit den europäischen Low-Cost-Airlines zwar teuer (vor allem, da die staatliche Gesellschaft Aerolíneas Argentinas die billigste Tarifklasse nur an Inländer verkauft), aber auch die Busse sind keine wirklichen Schnäppchen mehr und lohnen sich nur für mittlere Strecken. Dafür sind die Hotelpreise deutlich billiger als in Europa, auch wenn sich auch hier besonders seit 2008 der Abstand verringert hat.

Anreise

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Fast alle Reisenden werden Argentinien über den Flughafen Buenos Aires-Ezeiza (auch Ministro Pistarini genannt) erreichen. Er wird von allen größeren Flughäfen Europas und auch von Frankfurt und München direkt angeflogen. Schnäppchen kann man ergattern, wenn man über Madrid, Mailand, Rom oder Paris fliegt, da von diesen Städten aus die Frequenzen dichter sind.

Eine weitere Möglichkeit ist es, über Rio de Janeiro oder São Paulo mit Anschluss nach Foz do Iguaçu anzureisen, wenn man Brasilien kennenlernen und die Tour in Iguazú beginnen möchte. Ebenfalls gibt es Flüge über Madrid nach Córdoba. Auf diese Möglichkeiten soll hier aber nicht weiter eingegangen werden.

Los geht's

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Der Regierungspalast Casa Rosada
Bunte Wellblechfassaden am Caminito

Buenos Aires

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  • Dauer: 2-4 Tage

Die Hauptstadt Buenos Aires gilt als eines der wichtigsten Kulturzentren Lateinamerikas. Sie war besonders im frühen 20. Jahrhundert eine lebhafte, glamouröse Metropole und als Paris des Südens bekannt, aus dieser Zeit stammen auch die bedeutendsten Bauwerke der Stadt. Wenn auch die Bedeutung in der weltweiten Szene seitdem etwas zurückging, so sind die Museen, Theater und Tango-Bars zeitlos eine Reise wert.

Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires sind das Regierungsviertel im Zentrum mit dem Präsidentenpalast, dem Cabildo, der Kathedrale und der Plaza de Mayo, die alten Arbeiterviertel La Boca und San Telmo, in denen die Tangokultur tief verwurzelt ist, die hippen Szeneviertel des Barrio Norte (Recoleta und Palermo) mit ihrem reichhaltigen Kulturangebot und ihren luxuriösen Residenzen, das berühmte Opernhaus Teatro Colón, das zur Buchhandlung umfunktionierte Theater El Ateneo, der Obelisk und das Kulturzentrum San Martín, der Ort der Avantgarde. Hübsch hergerichtet, aber sehr europäisch und recht teuer ist zudem der alte Hafen Puerto Madero, die Gastronomiemeile des modernen Buenos Aires.

Ausflüge:

  • La Plata mit einem bedeutenden Naturwissenschaftlichen Museum
  • Tigre und Paraná-Delta, an heißen Sommertagen ein beliebtes Naherholungsgebiet mit einem fast tropisch anmutenden Flair und Bademöglichkeiten.

Iguazú-Wasserfälle

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Iguazú
  • Dauer: 2 Tage
  • Anreise: Am besten per Flugzeug, zahlreiche Fluggesellschaften. Bus von Buenos Aires braucht über 12 Stunden.

Die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zu Brasilien in der Provinz Misiones sind nicht nur die insgesamt wasserreichsten der Welt, sondern sie beeindrucken auch durch ihre attraktive Lage mitten in einer subtropischen Urwaldregion. Die Region ist touristisch sehr gut erschlossen und bietet mehrere Alternativen. So sollte man die Wasserfälle sowohl von der brasilianischen als auch von der argentinischen Seite besuchen: von Brasilien aus gibt es atemberaubende Panoramablicke, von Argentinien aus dagegen kommt man bis auf wenige Meter an die Fälle heran und kann auch die Landschaft besser erkunden.

Wer Zeit hat, kann rund um Iguazú noch die Edelsteinminen von Wanda (30 km südlich) und die Ruinen der Jesuitenmission von San Ignacio besuchen, die allerdings 220 km entfernt liegen. Auch ein Trip nach Paraguay (Ciudad del Este, insbesondere der Itaipú-Staudamm ist sehenswert) und Brasilien (Foz do Iguaçu) ist möglich, die Städte sind jedoch moderne Handelszentren ohne große Attraktionen, aber mit vielen Einkaufsmöglichkeiten.

Salta, Jujuy und Quebrada de Humahuaca

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Purmamarca mit dem Siebenfarbenberg
  • Dauer: 4-5 Tage
  • Anreise: Per Flugzeug von Iguazú (nur mit Andes Líneas Aéreas), Bus über Resistencia ebenfalls möglich, aber lange Fahrt.

Der Nordwesten Argentiniens war in der Kolonialzeit die am dichtesten besiedelte Region, und daher ist es nicht verwunderlich, dass er heute als besonders attraktive Kulturlandschaft mit vielen Baudenkmälern gilt. Ausgangspunkt ist die Stadt Salta mit einer halben Million Einwohner, in der der Koloniale Barockstil auch im 20. Jahrhundert staatlich gefördert wurde. Im Gegensatz zum europäischen Barockstil ist der Kolonialstil schlicht und von klaren Formen geprägt. Landschaftlich noch reizvoller liegt etwa 100 km nördlich San Salvador de Jujuy (300.000 Einwohner) in einer verzweigten, subtropisch anmutenden Schlucht, hier sind die Baudenkmäler aber mit modernen Gebäuden durchmischt.

Von Jujuy aus sollte man unbedingt die Quebrada de Humahuaca besuchen. Dieses etwa 120 km lange Tal schwingt sich auf bis über 3.000 m Höhe empor und bietet Besuchern viele Kleinstädtchen mit altkolonialen Zentren. Es stechen dabei der beliebte Ferienort Tilcara und die Karnevalsmetropole Humahuaca sowie das in einem Nebental gelegene Purmamarca mit seinem Siebenfarbenberg, eines der beliebtesten Fotomotive in Argentinien überhaupt, heraus. Ein Abstecher auf die Hochsteppe der Puna mit ihren Salzseen und rot gefärbten Bergketten ist möglich.

Als Alternative zur Quebrada kann man entweder mit dem Touristenzug Tren a las Nubes oder mit Bus oder Mietwagen die landschaftlich sehr ähnliche, aber kaum besiedelte Quebrada del Toro besuchen, die Strecke reicht bis zum Polvorilla-Viadukt auf 4.000 m Höhe. Dabei sollte man auf die Höhenkrankheit achten; ein Tee aus den (geduldeten) Cocablättern kann helfen. Einziger größerer Ort auf der Strecke ist San Antonio de los Cobres, die alte Hauptstadt des Anden-Nationalterritoriums auf mehr als 3.300 m Höhe.

Valle Calchaquí - Tucumán

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Die Schlucht von Cafayate
Ruinen von Quilmes
  • Dauer: 2-4 Tage
  • Anreise: Per Bus über Cachi oder Cafayate, dichter Verkehr und viele Gesellschaften.

Ebenfalls eine traditionelle Kulturlandschaft ist das Valle Calchaquí, ein Tal, das sich vom höchsten befahrbaren Straßenpass Amerikas (Abra del Acay) aus bis in die Provinz Catamarca zieht. Der Norden des Tals ist dünn besiedelt, hier finden sich die meisten kolonialen Kirchenbauten und einige alte Fincas aus dieser Zeit. Dörfer und Kleinstädte wie Cachi oder Molinos leben von der Landwirtschaft und wirken wie in der Zeit stehengeblieben.

Weiter im Süden wandelt sich das Bild. Cafayate ist eine reizvolle, touristische Stadt mit einem Folklorefestival und vielen Weingütern. Die gleichnamige Schlucht zieht sich bis fast nach Salta und besticht durch bizarre Fels- und Sandformationen. Santa María del Yocavil und Amaichá del Valle (eine von Ureinwohnern regierte Gemeinde) am Südende des Tals liegen inmitten der attraktivsten archäologischen Fundstätten Argentiniens; insbesondere die Ruinenstadt Quilmes zeigt beispielhaft die Stadt- und Festungsarchitektur der Diaguita-Ureinwohner. In Amaichá del Valle befindet sich das größte Museum, das der Pachamama-Kultur gewidmet ist.

Auf dem sehr reizvollen Weg von Santa María nach San Miguel de Tucumán, der von der Wüste auf wenigen Kilometern in den Urwald führt, liegt das Ferienzentrum Tafí del Valle an einem oft wolkenverhangenen Stausee auf 2.500 m Höhe; bekannt ist es für die Menhire aus Stein, die die Ureinwohner hier hinterließen und die im Nachbarort El Mollar nahe des Staudamms zu besichtigen sind. Die Straße führt weiter durch eine Regenwaldschlucht und Zuckerrohrplantagen, bis Tucumán, die größte Stadt Nordargentiniens, erreicht wird. Neben einem reichhaltigen Kulturangebot kann man in der Stadt mehrere koloniale und neobarocke Bauten besichtigen.

Catamarca - Talampaya/Ischigualasto - Córdoba oder Mendoza

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Belén
Cabildo von Córdoba
  • Dauer: 3-5 Tage
  • Anreise: Per Bus, mehrere Gesellschaften.

In eine weniger bekannte, aber sehr interessante Gegend begibt man sich in der Provinz Catamarca, die Berge, alte Städte und ruhiges Landleben miteinander vereint. Zwei Wege bieten sich an:

  • Einmal der Weg von Tucumán direkt in die Hauptstadt San Fernando del Valle de Catamarca. Er führt über die Cuesta del Totoral, die beeindruckende Blicke auf die subtropische Urwaldlandschaft bietet, direkt in die Hauptstadt der Provinz. Die 300.000-Einwohner-Stadt besticht durch ihre vielen historischen Kirchen, die den gesamten Ballungsraum bevölkern und von den weiter hier besonders lebendigen religiösen Traditionen zeugen.
  • Wer die Städte Tucumán und Catamarca auslassen will und lieber die Naturlandschaften der Gegend erkunden möchte, sollte von Santa María aus direkt nach Belén fahren (Bus 3x in der Woche). Die Strecke führt durch eine menschenleere Hochebene und ein bizarres Felsental bis in die zweitgrößte Stadt Catamarcas, die als Zentrum der Weberei gilt. Ausflugsziele sind die Stadt Londres und die nahegelegenen Ruinen von Shinkal.

Sowohl von Belén als auch Catamarca aus kann man nach Süden per Bus leicht in die Stadt La Rioja gelangen, von wo aus man weiter in die öden, wüstenhaften Felsenlandschaften von Talampaya sowie Ischigualasto gelangt. Hier hat die Erosion zu teilweise großformatigen Formationen geführt, die an U-Boote, Pilze und Schlösser erinnern. Ausgangspunkte sind die Kleinstädte Villa Unión (für Talampaya) und San Agustín de Valle Fértil (für Ischigualasto).

Entweder von La Rioja oder von San Juan aus hat man dann zwei Alternativen für einen Stadtbesuch: Mendoza und Córdoba. Mendoza liegt am Osthang der Anden und hat knapp eine Million Einwohner, die Stadt lebt hauptsächlich vom Weinbau und gilt als eine der saubersten Argentiniens. Touren mit Weinproben durch die Winzergegend können individuell oder organisiert in einer Touristengruppe durchgeführt werden, und im Spätsommer und Herbst gibt es ein großangelegtes Weinlesefest mit zahlreichen Veranstaltungen. Córdoba dagegen ist eine alte Kolonialstadt, in der sich Geschichte und Moderne begegnen. Hier steht die älteste Kirche Argentiniens und andere Bauten der Jesuiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, auch das Kulturangebot kann sich sehen lassen.

Sowohl von Mendoza als auch von Córdoba aus kann man direkt per Bus nach Patagonien weiterreisen, per Flugzeug muss man in Buenos Aires umsteigen.

Puerto Madryn, Halbinsel Valdés, Punta Tombo

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Pinguine bei Punta Tombo
  • Dauer: 3 Tage
  • Anreise: Per Flugzeug über Buenos Aires. Direktbusse ebenfalls vorhanden.

Puerto Madryn ist der Ausgangspunkt für die meisten Touren in der reizvollen patagonischen Küstengegend der Provinz Chubut. Die architektonisch eher uninteressante Hafenstadt, eine walisische Gründung aus dem 19. Jahrhundert, ist heute eine der modernsten und touristischsten Städte Patagoniens, dazu trägt auch der lange, feinsandige Strand mit angenehmen Wassertemperaturen im Sommer bei.

Die größte Attraktion der Gegend ist jedoch die Halbinsel Valdés, ein Naturreservat, in dem die Küstenfauna noch nahezu ursprünglich erhalten blieb. Seelöwen und Seeelefanten, Wale, Orkas, Robben und Pinguine sowie zahlreiche Vogelarten sind hier zu besichtigen. Im kleinen Dorf Puerto Pirámides gibt es Unterkunftsmöglichkeiten und geführte Touren. Wer die Halbinsel mit dem Mietwagen befahren will, sollte bedenken, dass die Straßen zum großen Teil nur geschottert sind.

Die größte Pinguinkolonie Südamerikas liegt aber etwas abseits in Punta Tombo, rund 150 km südlich von Puerto Madryn gelegen. Von Puerto Madryn sowie von Trelew (50 km. südlich), der größten Stadt der Region aus, kann man organisierte Touren buchen oder den Mietwagen nehmen. Die Pinguinkolonie liegt abgelegen auf einer Halbinsel, bei der die Tiere flaches Wasser zum Fischen vorfinden. Trelew selbst ist trotz seiner walisischen Vergangenheit wenig sehenswert, dies ändert sich aber in den kleinen Städten Gaiman und Dolavon westlich der Stadt, die noch ein sehr britisches Flair versprühen und dies natürlich auch vermarkten - man kann also gut auf einen Nachmittagstee vorbeikommen und dabei vielleicht auch die Kirchen besichtigen.

Los Glaciares - Feuerland

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  • Dauer: 5 Tage
  • Anreise: Flugzeug oder Bus vorhanden. Rückreise nach Buenos Aires per Flugzeug.

Die Gletscher der Südanden im Nationalpark Los Glaciares gehören zu den bekanntesten Naturwundern Südamerikas überhaupt. Ausgangspunkt ist das Städtchen El Calafate am Lago Argentino, immerhin der zweitgrößte See Argentiniens. Wer mit dem Flugzeug umherreist, kann Calafate direkt anfliegen, ansonsten ist meist ein Umweg über Río Gallegos nötig.

Der bekannteste Gletscher, der Perito Moreno, verdankt seinen Ruf der Tatsache, dass er einen See in zwei Teile trennt und alle 4-8 Jahre durch den Druck des Wassers des oberen Arms zerbirst und sich dann wieder regeneriert. Dieses Ereignis ist allerdings sehr schwer vorauszusagen. Trotzdem ist die bis 80 m hohe Gletscherwand immer sehenswert und Abbrüche von großen Gletscherbrocken kommen häufig vor. Aktive können eine organisierte Trekkingtour auf das Gletschereis unternehmen. Weitere Sehenswürdigkeiten des Parks sind der Gletscher Upsala, der ein regelrechtes kleines Inlandeis bildet und über eine Bootstour besichtigt werden kann, sowie der Cerro Fitz Roy, ein unglaublich steiler Felsen-Berggipfel, den man allerdings vom nördlich von Calafate gelegenen El Chaltén aus besuchen muss. Ein Mietwagen ist nützlich, da die Touren recht teuer sind und es im Park selbst außer Taxis keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Wer will, kann von Calafate aus nach Chile zum Nationalpark Torres del Paine weiterfahren, der etwa 100 km westlich liegt.

Nationalpark Tierra del Fuego
Ushuaia

Feuerland ist die letzte Station dieser Rundreise und die südlichste Provinz Argentiniens. Die Insel besticht besonders in der Südhälfte mit einer grünen, bergigen und trotz wirtschaftlicher Nutzung ursprünglich wirkenden Landschaft. Die Stadt Ushuaia am Beagle-Kanal mit etwa 50.000 Einwohnern bezeichnet sich selbst als südlichste der Welt (auch wenn dies eigentlich das viel kleinere Puerto Williams in Chile ist, das von Ushuaia aus per Boot besucht werden kann) und ist Ausgangspunkt für Wander-, Mountainbike- (nur mit guter Kondition!), und Bootstouren, im Winter kann auch Ski gefahren werden - mit Blick aufs Meer. Auch die Geschichte kommt nicht zu kurz, wenn man die Estancia Harberton (ca. 100 km östlich Ushuaias) in den Besuch miteinbezieht, einen alten gut erhaltenen Gutshof in einer Bucht.

Im Nationalpark Tierra del Fuego 10 km östlich von Ushuaia kann es in der Saison zwar etwas voller werden, aber der Ausflug dorthin lohnt trotzdem wegen der großen Vielfalt von Landschaften, die auf Wegen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades erwandert werden können und an tiefblauen Seen, wilden Mooren und schneebedeckten Berggipfeln vorbeiführen. Die Vegetation ist dank eines feuchten Mikroklimas so üppig, das sich regelrechte Urwälder gebildet haben, und das in einem subpolaren Klima.

Wer Zeit hat, kann noch Tolhuin am Lago Fagnano, den größten See Feuerlands besichtigen oder den extremen Süden von Chile über Punta Arenas besuchen. Auch in die Antarktis werden Touren angeboten, diese müssen jedoch weit im Voraus gebucht werden.

Sicherheit

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Wer sich mit Argentiniern über die aktuelle Lage unterhält, wird oft lange Lamentos über die angeblich hohe Kriminalität hören. Doch Argentinien bleibt selbst nach der Wirtschaftskrise 2001 weiter eines der sichersten Länder Südamerikas. In Großstädten ist allerdings erhöhte Vorsicht geboten, dort sollte man abseits der Hauptstraßen nicht nachts mit Wertsachen oder viel Geld durch die Gegend bummeln - selbst wenn das Risiko gering ist, überfallen zu werden, kommt es ab und zu auch bei Reisenden vor. Lieber die Wertsachen im Hotelsafe lassen. Sollte man tatsächlich überfallen werden, darf man sich nicht wehren und sollte tatsächlich alles herausrücken, sonst droht Gefahr. Auf weiten Teilen dieser Route ist die Furcht aber unbegründet. In Iguazú sollte man aufpassen, dass das Rückgeld nicht gefälscht ist, vor allem wenn man in Dollar bezahlt. Es verschwinden auch immer wieder Ausländer auf Fahrradtouren oder wenn sie nachts alleine durch die Strassen gehen. Besonders als Frau ist es wichtig besonders an Bushaltestellen und engen Strassen oder Gassen nicht alleine zu sein. Vorsicht ist besonders mit folgendem Trick zu sein: Sieht man ein Kind auf der Strasse alleine und weinen mit einem Zettel und Adresse um den Hals immer die Polizei holen. niemals das Kind zu der Adresse bringen. Ein geringes Malariarisiko besteht in den Regenwäldern Nordargentiniens (Tucumán/Salta und Iguazú), eine Prophylaxe ist aber in der Regel nicht erforderlich. Zu beachten ist bei der Einreise, dass manchmal Kontrollen der Impfpässe durchgeführt werden und, dass es durchaus sein kann, dass die Weiterreise unmöglich wird durch eine fehlende Gelbfieberimpfung. Besonders, wenn man einen Stempel im Reisepass aus einem Land besitzt, welches vor Gelbfieber warnt. Das Gelbfieber ist seit ungefähr zehn Jahren aus dem Norden im Vormarsch.

Es ist empfehlenswert das Wasser aus der Leitung ohne eine geeignete Filterung nicht zu trinken als Ausländer und auch nicht als Kochwasser zu benutzen. Zum einen wegen des Chlorgehaltes und zum anderen, weil in ländlichen Gebieten noch Parasiten nachzuweisen sind im Leitungswasser, die in Europa nicht unbedingt bekannt sind. Des weiteren sollte man mit der Vinshuka aufpassen besonders beim Campen und in den heißen Gegenden. Leider hört man von dieser Wanzenart aus Europa viel zu wenig. Sie überträgt die sogenannte Chagas-Krankheit, verursacht durch thryptosoma cruzei (Parasit). Chagas gehört zu den Schlafkrankheiten und ist nur schwer zu heilen. Diese Gefahr ist vielen Reisemedizinern nicht geläufig. Vorsicht ist auch mit den vielen Strassenhunden geboten.

Ausflüge

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Natürlich kann man einen Argentinienurlaub mit einem Besuch in die Nachbarländer verbinden:

Literatur

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