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Ṭaḥā el-Aʿmida

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Aus Wikivoyage
Ṭaḥā el-Aʿmida · طحا الأعمدة
GouvernementMinyā
Einwohnerzahl9.781(2006)
Höhe43 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Ṭaḥā el-Aʿmida

Taha el-A'mida, arabisch: طحا الأعمدة, Ṭaḥā al-Aʿmida, „Ṭaḥā der Säulen“, kurz Taha, طحا, Ṭaḥā, selten Taha el-'Umda, طحا العمدة, Ṭaḥā al-ʿUmda, koptisch: ⲦⲞⲨϨⲞ, Touho, ist ein Dorf mit etwa 10.000 Einwohnern[1] in Mittelägypten im Gouvernement el-Minyā nordwestlich seiner Hauptstadt el-Minyā. Hauptsehenswürdigkeit ist die alte Kirche des hl. Menas.

Hintergrund

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Karte
Lageplan von Ṭaḥā el-Aʿmida

Der Ort war in der Vergangenheit Bischofssitz.

Eine der wichtigsten Quellen zur christlichen Geschichte ist die Beschreibung des Abū el-Makārim in der Überlieferung durch Abū Ṣāliḥ den Armenier. Demnach hatte die Stadt wohl eine vergleichbare Bedeutung wie el-Bahnasā. In Ṭaḥā des 7. Jahrhunderts lebten hier 15.000 Christen, aber keine Anhänger anderer Glaubensrichtungen. Es gab 360 Kirchen, von denen Abū Ṣāliḥ zwei Kirchen der hl. Jungfrau und weitere für den Engel Gabriel, den hl. Georg, den hl. Makarius, den Evangelisten Markus und den hl. Stephan namentlich benennt. Der spätere arabische Historiker el-Maqrīzī nennt die beiden Kirchen der Heiligen Jungfrau und die der Apostel. Zudem berichtet Abū Ṣāliḥ, dass der letzte Umayyaden-Kalif Marwan II. (مروان بن محمد بن مروان, Marwān ibn Muḥammad ibn Marwān, auch مروان الجعدي, Marwān al-Ǧaʿdī, 745 – 750), nachdem die Stadtbevölkerung die Ansiedlung von Muslimen verweigerte, Soldaten nach Ṭaḥā schickte, die dort zahlreiche Stadtbewohner töteten und bis auf die Kirche des hl. Menas alle Kirchen zerstörten. Für den Erhalt der letzten Kirche mussten die Bewohner eine Steuer entrichten.

Aus der Darstellung des Abū Ṣāliḥ lässt sich schließen, dass Ṭaḥā von der hl. Familie auf ihrer Flucht besucht wurde.

Am Ende des 19. Jahrhunderts besaß der Ort reichlich 1000 Einwohner.

Anreise

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Kirchen von Ṭaḥā
Eingang zur Kirche des hl. Menas
Allerheiligstes des hl. Menas in der Kirche des hl. Menas
Säule in der Kirche des hl. Menas mit dem Nameszug Christi

Den Ort kann man mit einem PKW oder Taxi erreichen. Auf halber Strecke der Fernverkehrsstraße von el-Minyā nach Samālūṭ biegt man in der Ortschaft 1 Gamus (28° 9′ 27″ N 30° 43′ 40″ O), جموس, Ǧamūs, nach Westen ab. Ṭaḥā befindet sich nordwestlich von Ǧamūs. Zuerst fährt man nach Westen bis zum 2 Abzweig (28° 9′ 15″ N 30° 42′ 40″ O), dann nach Norden bis zum 3 Abzweig (28° 10′ 29″ N 30° 42′ 31″ O), dann wieder nach Westen bis zum 4 Abzweig (28° 10′ 17″ N 30° 41′ 53″ O) und dann wieder nach Norden. Die Kirche befindet sich in der Ortsmitte.

Mobilität

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Die Straßen in der Stadt sind zum Teil sehr eng, was etwas fahrerisches Können erfordert.

Sehenswürdigkeiten

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In der Stadtmitte befinden sich drei Kirchen auf engstem Raum. Die älteste ist die Kirche des hl. Menas, westlich darüber befindet sich die Kirche der Jungfrau Maria (كنيسة العذراء مريم, Kanīsa al-ʿAdhrāʾ Maryam). Beide Kirchen befinden sich innerhalb derselben Umfassungsmauer. Südlich der Umfassungsmauer ist eine neue Kirche im Entstehen.

Die wohl interessanteste der drei Kirchen ist die 1 Kirche des hl. Menas (كنيسة مار مينا, ​Kanīsa Māri Mīnā). (28° 11′ 21″ N 30° 41′ 53″ O)
Vom im Süden des Kirchenkomplexes gelegenen Hof erreicht man die Kirche über einige Treppenstufen abwärts. Die heutige Kirche stammt zwar erst aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, jedoch wurden in ihr Bauteile der früheren Kirchen wiederverwendet. Die erste Kirche wurde bereits in der Zeit der Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin, errichtet. Man betritt die Kirche im Süden. Die Kirche wird durch Säulen bzw. Pfeiler in drei Nord-Süd-Streifen unterteilt.
Rechterhand (also im Osten) befinden sich die drei Allerheiligsten (Heikale) von Abū Fām al-ǧindī aṭ-ṭaḥāwī (أبو فام الجندي الطحاوي, „Abū Fām, der Soldat, der aus Ṭaḥā stammt“, im Norden), des hl. Menas und des hl. Georg. Zwei Ikonen des hl. Menas befinden sich an der Nordseite (als junger Mann) und an der Südseite (als alter Mann). Weitere, zum Teil 800 Jahre alte Ikonen befinden sich an der Ikonenwand.
Linkerhand (also im Westen) befinden sich in der Nordwestecke das 8-bogige Becken für die Feierlichkeiten anlässich der Epiphanie (Erscheinungsfest des Herrn), etwas östlich davon das Taufbecken. Südlich davor befinden sich zwei Marmorsäulen. Die nördlichere der beiden zeigt eine Kreuzdarstellung, die südlichere ein Kreuz und den Namenszug Christi am Schaft und ein Kreuz an der Südseite der Säulenbasis. Ganz im Süden befindet sich eine Quelle für die rituellen Fußwaschungen.
Die Kirche ist zwar normalerweise geschlossen, aber die hier Anwesenden helfen, den Schlüsselgewaltigen zu finden, so dass er aufschließen kann.

Unterkunft

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Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in El-Minyā.

Ausflüge

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Der Besuch der Kirche lässt sich mit dem Besuch weiterer christlicher Stätten in der Nähe von Samālūṭ verbinden. Dies sind das Kloster el-ʿAdhrāʾ und die Kirchen von el-Manāhra und el-Bayahū.

Literatur

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  • [Abū al-Makārim]; Evetts, B[asil] T[homas] A[lfred] (Hg., Übers.); Butler, Alfred J[oshua]: The churches and monasteries of Egypt and some neighbouring countries attributed to Abû Sâliḥ, the Armenian. Oxford: Clarendon Press, 1895, S.213, 222. Verschiedene Nachdrucke, z. B. Piscataway: Gorgias Press, 2001, ISBN 978-0-9715986-7-6.
  • Timm, Stefan: Ṭaḥā (al-Aʿmīda). In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit; Bd. 6: T - Z. Wiesbaden: Reichert, 1992, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients: Reihe B, Geisteswissenschaften; 41,6, ISBN 978-3-88226-561-3, S.2454–2460.

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen nach dem ägyptischen Zensus von 2006. Central Agency for Public Mobilization and Statistics, abgerufen am 19. Juli 2014.
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