Wandern im Makhtesh Ramon (Ost)
Wanderrouten im Bereich des Erosionskraters Makhtesh Ramon in der Negevwüste im südlichen Israel. Wanderrouten im westlichen Teil des Makhtesh Ramon finden sich hier.
Hintergrund
[Bearbeiten]Im Bereich des Erosionskraters Makhtesh Ramon mit dem gleichnamigen Naturschutzgebiet können etliche Wandertouren unternommen werden, die Ausgangspunkte sind von der Strasse 40 meist mit dem Privatfahrzeug über Nebenstrassen oder Schotterpisten gut erreichbar.
Vorbereitungen
[Bearbeiten]Über die Vorbereitungen von Touren in der israelischen Wüste informiert der Artikel Wandern in Israel.
Wasser / Verpflegung
[Bearbeiten]- Auf alle Touren muss ein ausreichender Getränkevorrat mitgeführt werden. Mitgeführte käufliche stille oder kohlensäurehaltige Wässer in PET-Flaschen sind eine Möglichkeit, Tee eine weitere. Es gibt neben den bekannten Trinkflaschen auch sich beim Leertrinken zusammenfaltende Trinkbeutel mit Ventil, Isoliertrinkgefässe und - in Israel recht populär - Trinksysteme mit einem Wasservorrat in einem kleinen Rucksack mit einem Trinkschlauch mit Ventil.
- Das Leitungswasser hat in Israel Trinkwasserqualität, hinterlässt oft einen leicht chlorigen Nachgeschmack. In den Besucherzentren der INPA (der Israelischen Nationalparkverwaltung) finden sich in den Sanitäranlagen praktisch immer Trinkwasserstellen, teils gekühlte Trinkwasserspender, an denen Flaschen gefüllt werden können.
- am besten erfragt man den Wasserbedarf beim Nationalparkranger, der auch über die Schwierigkeit der beabsichtigten Route Auskunft geben kann, eine Faustregel besagt
- am kalten Tagen oder wenn der Grossteil der Strecke im Schatten liegt, rechnet man mit mindestens 3 l Wasser pro Person und Tag
- an kühlen Tagen im Herbst, Winter und Frühling, mit 4,5 l Wasser täglich
- an warmen Tagen (ohne extreme Hitze), rechnet man mit 6 l täglich pro Person, bei Hardcore - Wanderungen im heissen Sommer in der Wüste, ist der Bedarf noch höher; am besten meidet man ohnehin die Mittagshitze und bricht morgens zeitig auf.
- Für eine Halbtagestour kommt man mit etwa 2 - 3 l Trinkwasser zurecht. Bei grossem Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen muss immer auch an den damit einhergehenden Salzverlust gedacht werden, auf ausreichende Salzzufuhr (beispielsweise in Form von Bouillon oder Cracker mit Salzanteil) muss gedacht werden.
- Für Mehrtägige Touren gibt es Wasserbringdienste, die einem für ca. 80 Schekel 6l Wasser an einen der Zeltplätze bringen.
- Verpflegung ist ebenfalls mitzuführen, im Sinne von "no trace hiking" dürfen keine Abfälle in der Wüste zurückgelassen werden, die beispielsweise Wildtiere anlocken. Vor Tourbeginn gewaschene Früchte, Trockenfrüchte, Nüsse und Salzgebäck eignen sich gut.
- ein wenig Bargeld empfiehlt sich, um zumindest in der Wartezeit auf den Bus am Endpunkt ein Eis oder ein Süssgetränk kaufen zu können...
Bekleidung
[Bearbeiten]- zur Wahl der Bekleidung, informiere man sich über die zu erwartenden Temperaturen anhand der Wetterprognosen.
- Sonnenschutz ist ein Muss für alle Wanderungen in Israel. Vor allem Besucher mit hellem Hauttyp werden - ohne ausreichenden Sonnenschutz - unweigerlich einen heftigen Sonnenbrand erleiden, ein Produkt mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 ist empfehlenswert.
- um einen Hitzestau ("Hitzschlag") zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen Hut zu tragen. Beliebt sind vor allem Modelle mit guter Abdeckung der Ohren und der Nackenregion, die in den Shops der Nationalparkverwaltung überall erhältlich sind.
- das Schuhwerk soll den Bodenverhältnissen auf der geplanten Tour entsprechend gewählt werden. Für die meisten Wanderungen werden Wanderschuhe empfohlen, für Touren, auf welchen Gewässer durchschritten werden, oder ohne felsige Partien, empfehlen sich Trekking-Sandalen.
weitere Ausrüstung
[Bearbeiten]- hochwertige Wanderkarten werden in den Nationalparkshops oder im Internet angeboten, diese sind allerdings nur in Hebräisch beschriftet, sind aber zusammen mit einem Übersichtsplan mit den farbigen Routenmarkierungen sehr hilfreich.
- auf den Open-Streetmapkarten kann der Layer "Wanderwege" zugeschaltet werden, die Farb-Markierungen der verschiedenen Routen sind hier ersichtlich.
- die englischsprachige Wanderkarte Makhtesh Ramon Circular Trail von shvil.net 1:35'000 ist u.a. im Nationalparkshop in Mizpe Ramon oder Avdat erhältlich und extrem hilfreich. Auch hier sind neben dem violett markierten Makhtesh Ramon Circular Trail auch sämtliche weiteren Wanderwege mit den entsprechenden Farbmarkierungen aufgeführt.
- an der Informationsstelle im Mitzpe Ramon Visitors Center wird ein Übersichtsplan (nicht ganz massstabsgetreu) abgegeben, der für einfache Touren ausreicht, siehe auch Download.
- im den dünn besiedelten Wüstenregionen leistet ein GPS - Wander-Navigationsgerät gute Dienste. Die englischsprachigen Karten von shvil.net sind beispielsweise als Rasterkarten für die Navigationsgeräte von TwoNav (mit Kompass und Höhenmesser) und die auch für die für Smartphones mit GPS-Funktion taugliche Software CompeGPS Land verfügbar.
- Markierte Wanderwege entlang von Schluchten und Klippen sind in Israel fast immer gesichert und mit Kletterhilfen (Leitern oder Stahltritte) versehen.
- eine kleine LED-Taschenlampe leistet gute Dienste, wenn man Höhlen oder Zisternen erforschen will, ein Fernglas dient zur Beobachtung der (Greif-)Vögel.
Landschaft
[Bearbeiten]Der Makhtesh Ramon ist der grösste der Makhtesh genannten Erosionskrater; er misst in der Längenausdehnung um 40 km und ist 8 - 10 km breit, der Höhenunterschied zwischen dem ebenen Grund des Kraters und den umgebenden Bergklippen beträgt etwa 500 m. Im Gegensatz zu den anderen Makhtesh führen zwei Wadis aus dem Krater in Richtung der Arava Senke, das Nahal Nekarot und weiter im Nordosten das Nahal Kamay.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]In den Winter- & Frühlingsmonaten blühen verschiedene Pflanzen in der Wüste und die (immergrünen) Gebüsche und Dornengestrüppe präsentieren sich in einem frischeren Grün, als in den Sommermonaten (ab Mai) und im Herbst.
Nubische Steinböcke (Ibex) sind immer wieder zu sehen, vor allem in den trockenen Monaten kommen sie mit der Abenddämmerung, wenn Ruhe im Naturschutzgebiet einkehrt, zu den Wasserstellen mit der Vegetation (und grasen auch im Grün entlang der Promenade in Mitzpe Ramon, falls man tagsüber in der Wüste keine zu sehen bekommen hat); im Frühjahr mit dem grösseren Nahrungsangebot kommen die Tiere weniger in die Nähe der Ansiedlungen.
Klima
[Bearbeiten]Im ariden Wüstenklima liegen die Maximaltemperaturen am Grund des Makhtesh in den Wintermonaten um 12 - 15 Grad, nachts 5-7 °C, im Sommer tags maximal um 30 - 34 °C und nachts um 18-20 Grad, oben im Ort Mitzpe Ramon ist es meist deutlich kühler und es kann sogar einmal ein wenig Schnee fallen. Niederschläge kommen praktisch nur in den Wintermonaten vor, auf der Website des Israel Meteorological Service werden Warnungen vor durch Regengüsse ausgelöster Gefahr von Sturzfluten in den canyon-artigen Schluchten publiziert; ggf. bei den Nationalparkrangern wegen Gefahren nachfragen.
Anreise
[Bearbeiten]Die Hauptstrasse 40 führt von Be'er Sheva in südlicher Richtung nach Eilat und durchquert den Makhtesh Ramon. Eine Nebenstrasse führt an Mitzpe Ramon vorbei zu den westlichen Abhängen um den Mt. Ramon.
Zu den östlichen Bereichen (Mount Ardon, Ein Saharonim) führt eine rot-weiss markierte Schotterpiste. Landschaftlich noch schöner ist die blau-weiss markierte Scenic Route etwas nördlich. Diese darf wegen Sicherheitslinie (und somit Linksabbiegeverbot, wenn man von Norden her auf der Strase 40 anfährt) nur von Süden her kommend oder auf dem Rückweg vom Be'erot Campground benutzt werden.
Gebühren/Permits
[Bearbeiten]Nur für den Besuch der Ausstellungen im Visitors Center ist eine Zugangsgebühr von 28/14 NIS (2019) zu entrichten, der Zugang in den Makhtesh Ramon ist frei (und - da Nationalparkgebiet - nur in den Tagesstunden gestattet).
Mobilität
[Bearbeiten]Die Strässchen mit doppelten durchgezogenen Linien auf der Karte sind mit dem PW zu befahren (u.a. zum Be'erot Campground), die mit der durchgezogen - gestrichelten Linie sind meist mit einem PW mit etwas Bodenfreiheit und entsprechender Vorsicht fahrbar, die doppelt gestrichelten Linien stehen für mit Vierradfahrzeugen mit grosser Bodenfreiheit passierbare Schotterpisten (mit dem Mountainbike aber gut fahrbar). Im ganzen Naturschutzgebiet dürfen nur entsprechend markierte Pisten befahren werden, es ist verboten, über die mit Steinbrocken markierten Pistenränder ins Gelände zu fahren.
Einfache gestrichelte Routen sind zu Fuss zu erwandern; Verbotszeichen für Fahrräder bezeichnen, dass die Strecke mit dem Rad in der Regel auch in der Realität unpassierbar ist.
Ausgangspunkt Be'erot Campground
[Bearbeiten]Der Be'erot Campground ist ein Ausgangspunkt und Übernachtungsmöglichkeit für die meisten Touren im Südostteil des Makhtesh Ramon, der gut mit dem Privatfahrzeug erreicht werden kann. Von der Strasse biegt man nach Osten auf die 1 Track rot-weiss markierte Schotterstrasse ein, nach der Kreuzung fährt man ein kurzes Stück auf der 2 Track schwarz-weiss markierten Piste zum Be'erot Campground (mit Beduinenzelten, Toiletten und Wasserstellen)
Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse 40 lohnt sich die Fahrt auf der neu eingerichteten 1 Scenic Road: die blau-weiss markierte Schotterpiste führt vom Be'erot Campground etwas nördlich der Zufahrt zurück. Mehrere Felsformationen mit spektakulärer Färbung lohnen einen Abstecher (infolge Linksabbiegeverbot darf man aus Norden von Mitzpe Ramon kommend formal nicht direkt in die blau-weiss markierte Scenic Road einfahren) - 2019 ist die Scenic Road allerdings wegen Bauarbeiten gesperrt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 2 Saharonim Stronghold oder Khan Saharonim: die Karawanserei an der Incense Route ("Weihrauchstrasse") wurde im ersten vorchristlichen Jahrhundert von den Nabatäern erbaut. Der quadratische Bau mit 42 m Kantenlänge verfügte über Stallungen und Herbergszimmer, um die von Petra aus auf der Incense Route verkehrenden Karawanen zu beherbergen. Die Anlage wurde unter dem Archäologen R. Cohen 1982/83 ausgegraben und 1991/92 restauriert.
Routen
[Bearbeiten]"Horse Shoe Trail" im Nahal Nekarot (Hufeisencanyon), 5 km
[Bearbeiten]Die Rundwanderung führt über 5 km und ist einfach und familienfreundlich, das Schattenangebot ist sehr beschränkt. Trinkwasser muss mitgeführt werden.
- zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz bei der Saharonim Festung gelangt man von der Strasse 40 über die rot-weiss markierte nach Osten führende Schotterstrasse, fährt dann nach der Kreuzung etwas auf der schwarz-weiss markierten Piste am Be'erot Campground mit dem Beduinenzelten vorbei und nimmt die nächste Abzweigung nach rechts. Auf der rot-weissen Piste geht es weiter bis zum Ausgangspunkt, dem 3 Saharonim Fortress Parking bei der Saharonim Stronghold.
- zunächst lohnt die Festung Saharonim Stronghold oder Khan Saharonim einen Abstecher: die 42 x 42 m grosse quadratisch angelegte befestigte Karawanserei bot in nabatäischer Zeit den auf der Weihrauchstrasse durchreisenden Karawanen Schutz.
- die blau-weiss markierte Route führt nun in südlicher Richtung, zunächst zum Quellgebiet von 1 Ein Saharonim. Die Süsswasserquelle, von Tamarisken und anderen Sträuchern umstanden, ist die wichtigste Wasserstelle im Makhtesh Ramon und wird von den Wildtieren in der Dämmerung zum Trinken aufgesucht, oft sind hier Tierspuren der Wüstenbewohner zu sehen.
- wenig weiter führt der Weg in den 2 Horseshoe Canyon: der Grund des Nahal Nekarot mit seinem Sand, der in feines Kies übergeht, zeugt von den seltenen Wasserströmen. Durch den U-förmigen oder hufeisenförmigen Canyon verläuft der Abfluss des Erosionskraters, das Wasser aus einem Grossteil des Makhtesh fliesst bei den seltenen Regenfällen hier ab.
- der Weg führte durch einen sehr engen malerischen Canyon. Nach starken Regenfällen wurde 2018 das Kies am Grund des Canyon weggeschwemmt, dass er im untersten Abschnitt seither nur noch durchwatet oder durchschwommen werden konnte, da Wasser bis in die Sommermonate hinein liegenbliebt. Zwischenzeitlich wurde eine "Umleitung" eingerichtet, mit einigen Metalltritten und -klammern kann man die Stelle auf einem Felsband überwinden.
- am Ausgang des Canyons findet sich die Grotte 3 Nekarot Cave
- eine kurze Strecke auf einem grün-weiss markierten Weg bildet eine Abkürzung zum aus Südosten heraufführenden Dekalim Ascent.
- der 3 Dekalim Ascent ist als Schotterpiste mit hohen querverlaufenden Felsrippen nur für Quads und Offroader mit grosser Bodenfreiheit fahrbar, hier führt die Route zum Ausgangspunkt zurück.
Eine originelle Aufmerksamkeit der Parkverwaltung ist die Trockentoilette mitten im Negev im Parkplatzareal...
Mount Saharonim, 6.6 km,
[Bearbeiten]Die höchste Erhebung einer steil nach Süden abfallenden langgestreckten Klippe ist der 576 m hohe Mount Saharonim. Eine Rundtour bietet sich vom Wanderparkplatz bei Ein Saharonim aus an, sie kann mit der Rundwanderung durch den "Horseshoe Canyon" resp. durch das Nahal Nekarot kombiniert werden. Eine andere Möglichkeit wäre der Tourbeginn beim Nahal Gavinim Campsite.
- Vom Parkplatz bei Ein Saharonim (Anfahrt wie oben beschrieben) nimmt man die blau-weiss markierte Route in südlicher Richtung und gelangt zunächst zum Quellgebiet der Saharonim-Quelle, eine der einzigen für Wildtiere zugänglichen Frischwasserstellen im Makhtesh Ramon.
- bald nach dem Quellgebiet, einige Bäume, Sträucher und Wasserlachen zeugen vom Wasserangebot, geht ein grün-weiss markierter Weg in südwestlicher Richtung (nach rechts) ab und führt über eine Flanke direkt zum Mount Saharonim hinauf. Da der folgende Abschnitt des Nahal Nekarot weiter sehenswert ist, empfiehlt es sich, für insgesamt 1,3 km auf der blau-weiss markierten Route nach Süden zu wandern.
- an der 4 Abzweigung ist die schwarz-weiss markierte Route mit ihrem raschen Anstieg auch im Verlauf auszumachen. Der Anstieg ist steil, im Geröll ein wenig rutschig, technisch aber nicht weiter anspruchsvoll. Wenn man nach 700 m Wegstrecke die Höhe der 4 Klippe erreicht, ergeben sich schöne Ausblicke auf das Gebiet um die Saharonim Stronghold und den Parkplatz und in den Ostteil des Makhtesh Ramon mit dem markanten Rücken des Mount Ardon.
- der Weg verläuft nördlich am Klippenrand entlang, bald kommt man zu Kreuzung mit der (grün-weiss markierten) direkten Aufstiegsroute, hier könnte man bereits wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.
- die maximale Erhebung des 4 Mount Saharonim ist nur schwer auszumachen, der nun grün-weiss markierte Weg führt weiter der Klippe entlang. Mit etwas Kraxelei kann man die Klippe erklettern und einen Blick nach Süden erhaschen, einfacher und gefahrloser geht das im Verlauf des Wegs, der entlang der Klippe in westlicher Richtung führt.
- insgesamt folgt man dem Weg der Klippe entlang für 1,5 km, dann verläuft der Weg über eine Geländestufe mit einigen Eisenklammern als Treppenstufen (einzige einfache Kletterstelle) bergab.
- im Sattel des 5 Marpek Gap gelangt endet die grün-weisse Route an der nun nach Norden führenden schwarz-weiss markierten Piste der "Oil Route" aus britischer Mandatszeit.
- auf der schnurgeraden für gut motorisierte Offroader fahrbaren Piste geht es nach Norden. Man passiert den geschotterten Platz des 1 Nahal Gavanim Campground und biegt an der nächsten Kreuzung in eine grün-weiss markierte 6 Piste ein, die nach Osten in Richtung des Ausgangspunkts zurückführt.
- der Rückweg führt im letzten Abschnitt am Nahal Ramon entlang, hier fliesst das Wasser im Makhtesh zusammen um es durch den "Horseshoe Canyon" als Abflussort des ganzen Kraters zu verlassen. Die im Bett des Wadi Ramon wachsenden Palmen weisen auf den Grundwasserstrom hin. Meistens liegt das Bachbett des Nahal Ramon trocken, wenn nach den im Negev seltenen heftigen Regenfällen das Wasser im Kratergebiet dem Abflussgebiet zuströmt, kann es hier für Wanderer sogar gefährlich werden - auf keinen Fall darf versucht werden, das Backbett bei Hochwasser ("Flood") zu queren.
- Nach 2,3 km auf der grün-weissen Piste hat man den Ausgangspunkt beim Wanderparkplatz bei der Saharonim Stronghold erreicht.
- wer mag (oder wer von dort aus aufgebrochen ist), kann auf einer kurz vor dem Parkplatz nach Norden führenden blau-weissen Route zum Be'erot Campground weiterwandern.
Mount Ardon, 6.2 km (von Nordwesten)
[Bearbeiten]Der hochaufragende Tafelberg Mount Ardon ist mit seinen 722 m.ü.M. der prominenteste Berg im Osten des Makhtesh Ramon. Er erhebt sich in der Mitte zwischen dem Makhmal Valley und dem Ardon Valley, die beiden Täler bilden die Form eines Herzens.
Der Mount Ardon ist vom Mount Ardon Parking aus relativ einfach zu besteigen, der Abstieg nach Süden ins Adom Valley ist steil und durch Geröll rutschig - dieser Umstand macht die Tour im weiteren Verlauf mittelschwierig und für nicht trittsichere Wanderer und Kinder nicht geeignet. Eine einfacher zu gehende Alternative ist es, vom Gipfel auf demselben Weg zum Parkplatz zurückzukehren, auf dem man aufgestiegen ist.
- Zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Fuss des Mount Ardon, gelangt man über die Zufahrt zum Be'erot Campground (Beschreibung siehe oben). Von dort geht es auf einer teils holprigen schwarz-weiss markierten Schotterpiste nordwärts. Ein Problem ist dabei die Querung des im Sommer trockenliegenden Wasserlaufs das Wadi Ramon, aufhrund von Sandanhäufungen und Ausspülungen am Rand des Wadi ist die Zufahrt zum Parking 2019 nur für Offroader möglich. Wer mag, kann die Strecke zum Mount Ardon Parking zu Fuss zurücklegen, die Marschzeit verlängert sich dadurch massiv.
- Nach einiger Strecke biegt man auf eine blau-weiss markierte Piste nach rechts ab, die am 5 Mount Ardon Parking am Fuss des Mount Ardon endet.
- Vom Parking aus führt ein blau-weiss markierter Fusspfad in östlicher Richtung und gewinnt rasch an Höhe. Nach dem ersten Anstieg geht nach links ein schwarz-weiss markierter Weg ab, der blau-weisse Pfad führt auf einem Grat weiterhin mit leichtem Zick-Zack bergauf. Hier ist etwas Berggewohnheit und Trittsicherheit hilfreich.
- Der Weg erreicht ein erstes Plateau und führt auf diesem mit nur geringem Anstieg in südlicher Richtung, bis zum Gipfel sind noch einige Felsrippen zu queren. Durch Geländeeinschnitte ergeben sich spektakuläre Ausblicke in die Tiefe und den Grund des Makhtesh.
- das Gipfelplateau des Tafelbergs 5 Mount Ardon ist nach Osten hin flach, nach Westen hin in Richtung Grund des Kraters stürzt die Klippe spektakulär steil ab; begleitende Kinder sind spätestens hier aufgrund der Absturzgefahr (der Klippenrand ist ungesichert) eng zu überwachen und dürfen nicht frei herumtollen.
- Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, mag hier die Rückkehr auf dem Aufstiegsweg überlegen, der steile Abstieg im sandigen geschotterten Gelände ist für Kinder nicht geeignet.
Und so gehts weiter:
- Nach einem Abstieg über eine Felsrippe verläuft der blau-weisse Weg auf einem Plateau dem Klippenrand entlang. In einem Geländeeinschnitt mit felsigem Einstieg beginnt der 6 Abstieg. Der schmale Weg im rutschigen Gelände verläuft im Zick-Zack zunächst in Gegenrichtung dem Fuss einer Felswand entlang und dann steil abwärts.
- Der Kamm mit dem Abstiegsweg in der Mitte wird flacher, wenn man sich dem Grund des Makhtesh nähert, hier gibt ein Wegweiser in der Wüste den Weg in westlicher Richtung an.
- Weiter geht es entlang von malerischen rotlich gefärbten Fels- / Sandsteinformationen, später begleitet schwarzes Gestein den Weg.
- Der blau-weiss markierte Weg führt in südlicher Richtung weiter zum markanten schwarzen Kegel des Kharut Hill und von dort aus auf einer schwarz-weiss markierten Schotterpiste zum Be'erot Campground (längere Alternativroute).
- Der Weg urück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz zurück zweigt ca. 500 m nach Erreichen des Kratergrunds nach rechts ab. Der bei einem 7 "Steinmannli" abgehende grün-weiss markierte Pfad ist noch wenig ausgetreten und somit nicht sehr gut erkennbar.
- Auf der durch die grün-weissen Markierungen doch gut erkennbaren Route geht es in nördlicher Richtung in einem weiten Bogen entlang des Fusses des Mount Ardon zum Ausgangpunkt zurück. Der Weg quert mehrere Wadis mit teils eindrücklichen schwarzen Steinformationen / Schotter.
- Nach einem kurzen Aufstieg gelangt man Mount Ardon Parking zurück, der Pfad ist fällt beim Beginn der Tour kaum aufgefallen.
Mount Ardon, 12.5 km (von Süden)
[Bearbeiten]Eine Alternative, wenn die Piste durch das Wadi Ramon nicht mit dem Fahrzeug passiert werden kann, ist der Aufstieg von Süden her.
- Zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz am Wadi Ardon gelangt man vom Be'erot Campground aus, indem man rechts abbiegt und zunächst ein Stück auf der rot-weiss markierten Piste in Richtung Ein Sahronim fährt und dann auf der schwarz-weissen Piste nach Osten zum 7 Wanderparkplatz fährt.
- Auf der schwarz-weissen Route wandert man ostwärts und erreicht nach einem knappen Kilometer das Wadi Ardon mit einem Schattenbaum.
- Von der aus nimmt man den blau-weissen Weg und steigt nach Durchqueren das Wadi zum Fuss des eindrücklichen Kharut Hill mit seinem schwarzen Gestein auf. Wer mag kann den 8 Kharut Hill auf einem Stichweg in wenigen Minuten ersteigen.
- Auf dem blau-weissen Pfad geht es in nördlicher Richtung, vorbei an eindrücklichen schwarzen und rötlichen Felsformationen. Nach der Kreuzung mit dem grün-weissen Weg beginnt der Aufstieg. Dieser ist aufwärts im rutschigen Gerött einfacher zu bewerkstelligen, als in der Gegenrichtung. Dennoch bleibt der Südaufstieg zum Mount Ardon für Kinder und nicht trittsichere Wanderer ungeeignet.
- Nach einer schmalen Passage entlang einer rutschigen Bergflanke steigt man zum Plateau auf. Nach dem 9 Aufstieg führt der Weg etwas exponiert der Klippe entlang bis zum Gipfel, hier ergeben sich tolle Ausblicke hinab in den Makhtesh Ramon.
- Das Gipfelplateau (nach 5 km Wegstrecke) lädt zu einer Rast ein.
- Der blau-weisse Weg führt entlang der Klippe weiter nach Nordwesten, dann steigt der Weg langsam zum Mount Ardon Parkin ab, den er zuletzt über einen Grat mit bunten Felsformationen zu beiden Seiten erreicht.
- Vom Mount Ardon Parking geht der grün-weisse Pfad nach Süden weg, er quert mehrere Wadis mit teils schwarzem, weissem oder rötlichem Gestein.
- Am vom Aufstieg her bekannten Wegweiser biegt man wieder nach rechts auf die blau-weisse Route ein, die vorbei am Kharut Hill zum Ausgangspunkt zurückführt.
- Wer noch nicht genug hat, kann auf dem Rückweg noch den kleinen Umweg über das Wadi Adom ( rot-weisser Weg, zurück im Wadi Ardon auf der schwarz-weissen Piste durchs Wadi) machen, bevor man auf der schwarz-weissen Piste zum Parkplatz zurückgelangt.
Eine wesentlich längere Alternative (14 km) ist diejenige, vom Be'erot Campground aus aufzubrechen, der schwarz-weiss markierten Route zum oben beschriebenen Wanderparkplatz beim Wadi Ardon zu folgen und dann auf der blau-weissen Route zum Mount Ardon aufzusteigen.
Nach dem Abstieg zum Mount Ardon Parking verfolgt man die blau-weisse Piste weiter in westlicher Richtung. Auf der ebenfalls schwarz-weissen Route, der antiken Spice Route, geht es zum Be'erot Campground zurück. Kurz nach der Abzweigung bei einer Haltebucht gelangt man zu einem 10 Milestone . Von den antiken Meilensteinen der bereits in römisch - nabatäischer Zeit begangenen Karawanenroute hat sich hier ein etwas verwittertes Exemplar erhalten.
Ganz in der Nähe blüht im November die weisse Negev Lilie (Pancratium sickenberger), die der weissen Strandlilie ähnelt, die von den Küstensanddünen an den Mittelmeerstränden bekannt sind.
Einkaufen
[Bearbeiten]- in Mitzpe Ramon gibt es einen kleinen 1 Supermarkt
- im Shop des Mitzpe Ramon Visitors Center sind Getränke, Snacks und Eis sowie auch Sonnenschutzhüte, Trinkflaschen und topographische Karten erhältlich.
Küche
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- auf dem 2 Be'erot Campground in der Nähe von Ein Saharonim im Ostteil des Kraters kann im eigenen Zelt (16 NIS) oder in Beduinenzelten (75/10 NIS) übernachtet werden, es stehen Sanitäranlagen, warme Duschen, Abwaschbecken, Elektrizitätsanschlüsse und Grillstellen zur Verfügung, in der Snackbar werden Getränke, Eis, Snacks und auch Feuerholz und Grillkohle verkauft.
- 3 Har HaNegev Field School. Tel.: +972 8658 8615, +972 3638 8688 (Reservationen). verfügt über Fremdenzimmer, Reservationen über die zentrale Reservierungsnummer.
- in Mitzpe Ramon gibt es Hotelunterkünfte in verschiedenen Preisklassen
Sicherheit
[Bearbeiten]Bzgl. Kriminalität ist die Sicherheitslage völlig unbedenklich, Diebstähle und auch Fahrzeugaufbrüche kommen in den Wandergebieten im Nationalparkgebiet wohl kaum vor (höchstens auf den Parkplätzen mit hohem Besucheraufkommen, wenn man Wertgegenstände offen sichtbar im Wagen präsentiert …); nachts darf man sich nur in den ausgewiesenen Zeltplatzarealen aufhalten.
Gefahr droht eher durch natürliche Bedrohungen in der Wüste: allen voran droht Gefahr durch die glühende Sonnenhitze an Sommertagen mit nur minimalem Schattenangebot (Hitzschlag, Trinkwassermangel), Sturmfluten als Folge von in der Wüste sehr seltenen aber gelegentlich doch massiven Regenfällen, welche die Rinnsale in den Wadis zu reissenden Bächen anschwellen lassen können - Wetterprognosen und Regenradar bei entsprechender Prognose konsultieren (Wintermonate).
Die auf der Karte farbig markierten Routen sind im Gelände gut markiert. Konsequent sind die Wegmarken immer höchstens in Sichtweite voneinander entfernt. Sollte man einmal die Route verlieren, muss man zur letzten Wegmarke zurückgehen und nochmals nach der nächsten Marke Ausschau halten. Wegweiser markieren die wichtigsten Wanderziele, auf keinen Fall sollte man aber ohne Plan, auf dem die Routen mit ihren Farben bezeichnet sind, losziehen.
Auf den bezeichneten Wanderwegen, die teils an schwierigen Stellen mit Eisentritten, Leitern oder Geländern gesichert sind, ist die Absturzgefahr gering, dennoch kann man vielerorts unvermittelt an einer Klippe über einem Abgrund stehen - Kleinkinder dürfen auf jeden Fall nicht unbeaufsichtigt herumtollen.
Im Zweifelsfall soll eine beabsichtigte Tour immer mit den Parkrangern im Mitzpe Ramon Visitors Center abgesprochen werden, die in kritischen Situationen immer eher zu Vorsicht raten.
Ausflüge
[Bearbeiten]- tolle Möglichkeiten für Wanderungen im Wüstengebiet ergeben sich auch in den Gebieten des grossen und kleinen Makhtesh, um Sde Boker und an den Abhängen zum Toten Meer.
Literatur / Kartenmaterial
[Bearbeiten]- Makhtesh Ramon Area Map & Guide for Cyclists and Hikers, 1:40'000, Shvil.net, ca. 30 NIS
- Prospekt / Übersichtsplan der Nationalparkverwaltung, ca. 10 NIS