Red Canyon (Negev)
Der Red Canyon National Park ist ein Nationalpark im südlichen Negev, unweit der ägyptischen Grenze nördlich von Eilat gelegen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Y-förmige Wadi Shani hat seinen Ursprung im Westen jenseits der ägyptischen Grenze. Das nördliche Wadi Shani verläuft von Nordwesten nach Südosten und hat bei der Durchquerung der bunten Sandsteinschichten den Red Canyon ("Roten Canyon") tief ins Gelände eingeschnitten. Es vereint sich mit dem von Südwesten - von jenseits der ägyptischen Grenze - herkommenden südlichen Wadi Shani.
Das Bereich um den Red Canyon mit den verschiedenen landschaftlich sehr abwechslungsreichen Wanderwegen ist als Nationalparksgebiet ausgeschieden, hier haben die Nationalparkregeln (Verbot der Übernachtung, keine offenen Feuer, keine Abfälle liegen lassen, keine Tiere oder Pflanzen behelligen) Gültigkeit.
Geschichte
[Bearbeiten]Landschaft
[Bearbeiten]Das nördliche Wadi Shani verläuft von Nordwesten nach Südosten in bildet in seinem südlichen Abschnitt den Red Canyon. Das zuvor relativ weiter Flusstal verengt sich, so sich das Bachbett des Shani tief durch das harte Deckgestein in den weicheren rötlichen Sandstein eingefressen hat. Der ausgewaschene Canyon ist stellenweise so schmal, dass kaum zwei Personen nebeneinander vorbeikommen, an Gesteinsstufen wurden Leitern resp. Stahlklammern als Tritte montiert.
Das südliche Wadi Shani kommt von der ägyptischen Grenze her und verläuft in nordöstlicher Richtung, an einer Stelle muss ein Abbruch mit einem in den Sommermonaten ausgetrockneten Wasserfall vom Weg umgangen werden. Nach der Vereinigung mit dem nördlichen Wadi Shani verläuft das Tal in südöstlicher Richtung als zunehmend weiter werdender Canyon.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Im Red Canyon gibt es wenig Vegetation, nach Passage des engen Canyon und auch im ganzen südlichen Wadi Shani wachsen etliche ganzjährig grüne Bäume und Sträucher, vorwiegend Akazien (Acacia raddiana) und Ochradenus baccatus, ein Strauch aus der Familie der Resedagewächse.
In der Umgebung des Canyon kann man Steinböcken (Nubischer Ibex), Klippschiefer (Hyrax) und dem Rotfuchs begegnen, an Vögeln der Kappen - Steinschmätzer (schwarz, mit weissem Bauch und weisser Kappe, der häufige Wüstenbewohner heisst auch Hooded Wheatear), Eidechsen und die Sinai - Agame.
Klima
[Bearbeiten]Im südlichen Negev herrscht arides Wüstenklima, für Ausflüge sind in den Sommermonaten die kühlen Morgenstunden zu empfehlen, die optimale Wandersaison liegt im Winterhalbjahr ab November - April.
Anreise
[Bearbeiten]Die Anfahrt erfolgt über die Hauptstrasse 12, welche zwischen der Nitafon Junction mit der 40 und Eilat entlang der ägyptischen Grenze verläuft, welche hier nach terroristischen Attacken aus dem Sinai in der Vergangenheit mit starken Grenzzäunen gesichert verläuft.
Die 1 Abzweigung von der Strasse 12 zum Red Canyon ist gut bezeichnet, man kann entweder gleich hier 2 Südl. Wadi Shani Parking parkieren (wenn man eine Rundtour durch das südliche Wadi Shani machen möchte, oder auf einer gut fahrbaren Schotterpiste zum 3 Red Canyon Parking Parkplatz am Beginn des Red Canyon weiterfahren, wenn man nur die kurze Rundtour durch den Canyon machen möchte.
Gebühren/Permits
[Bearbeiten]Der Zugang ist kostenlos, aber nur in den Tagstunden bis zum Sonnenuntergang gestattet.
Mobilität
[Bearbeiten]Lokal bewegt man sich zu Fuss. Der Zugang zum Canyon ist als problemloser Spazierweg gut zu bewältigen. Im Red Canyon selbst und auch beim schwerz-weiss markierten Rückweg oberhalb des Canyon sind einige schwierige Passagen mit Stahlklammern als Tritten oder Leitern gesichert. Da viele Israelis die Tour durch den Red Canyon als Familienausflug machen, wird der Weg auch mit Kindern gern begangen, wenngleich Kinder an mehreren Stellen im Huckepack getragen werden müssen.
Der Abbruch im Sügl. Wadi Shani ist etwas exponiert, ebenfalls mit Stahlklammern als Tritten gesichert und für Jugendliche gut zu begehen, aufgrund der Absturzgefahr für Kleinkinder nicht geeignet (T2 nach SAC-Skala).
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Red Canyon
[Bearbeiten]- vom Parkpatz aus nimmt man die 1 grün-weiß-markierte Route , die zunächst etwas geschlängelt in einem zunehmend enger werdenden Wadi aus gelblichem Konglomeratsgestein (ähnlich wie Nagelfluh) verläuft, vor dem 2 Einstieg Red Canyon weitet sich das Wadi, schön sind die flächigen Platten von rötlich - dunkelrot gemasertem härterem Gestein auszumachen, in welchen sich das Wasser der Shani eingefressen und den Canyon gebildet hat.
- nun geht es im 3 Red Canyon abwärts, der Grund des Canyon ist teils ausgewaschen, teils liegt hier etwas Kies. Mehrere Stufen sind mit Stahlklammern und Halteseilen resp. kurzen Stahlleitern gesichert.
- Da der Canyon vor allem ab den Vormittagsstunden an Wochenenden sehr intensiv begangen ist und teils Kreuzen nicht möglich ist, wird bei hohem Besucheraufkommen eine Einbahnregelung eingesetzt, indem die grün-weiss markierte Route nur zum Weg flussabwärts benutzt wird.
- am Ausgang des Red Canyon weitet sich das Flusstal, hier ist rechterhand die 4 schwerz-weisse Route, Rückweg Alternativroute zur Rückkehr beschildert, sie verläuft exponiert oberhalb des Schluchtgrunds.
- auf dem Rückweg auf der grün-markierten Route ist eine 5 blau-weisse Rückkehrroute Alternativroute zum Parkplatz blau-weiss beschildert.
- als Alternative kann man auf der grün-weissen Route weiterwandern und gelangt dann zu Kreuzung mit den "Southern Wadi Shani", unten ist diese Möglichkeit als Rundtour in der Gegenrichtung beschrieben.
südliches Wadi Shan - nördliches Wadi Shani - Red-Canyon (Rundtour, auch in Gegenrichtung)
[Bearbeiten]Eine Alternative für Wanderfreudige ist die Rundtour durch das südliche Wadi Shani und Rückweg durch den Red Canyon, je nach Einsatz der Einbahnregelung muss sie bei hohem Besucheraufkommen nicht wie geschildert im Gegenuhrzeigersinn sondern im Uhrzeigersinn begangen werden.
- ein möglicher 6 Ausgangspunkt zum südl. Wadi Shani ist der Parkplatz gleich bei der Abzweigung von der Strasse 12.
- der mit der 7 schwarz-weisse Route markierte Weg führt durch das südliche Wadi Shani mit seinem rötlichen Gestein, meist ist das Tal weit, immer wieder gibt es Felsrippen, über die man hinabklettert.
- rechterhand geht nach einiger Zeit die 8 Route Mount Neshef blau-weiss markiert zur Ersteigung des schwarzen Mount Neshef ab.
- ein 9 Wegweiser markiert den Beginn des Canyon des südlichen Wadi Shani, hier kommt die rot-weisse Route vom Red Canyon Campground her; man bleibt auf der schwerz-weissen Route.
- der weite im rötlichen Felsen eingegrabene Canyon windet sich mit malerischen grünen Bäumen langsam in östlicher Richtung.
- ein Abbruch mit einem trockenen Wasserfall wird rechterhand umgangen; der Weg ist hier etwas abschüssig und der 10 Abstieg mit einigen Stahlklammern gesichert (Absturzgefahr für Kinder!)
- der weite tief eingegrabene 11 schwarz-weisse Route Canyon windet sich weiter in östlicher Richtung, bis man nach ca. 1 km auf die 12 Kreuzung südl. / nördl. Wadi Shani Kreuzung mit der grün-weissen Route trifft. Rechterhand nach Osten könnte man hier auf der grün-weissen Route ins Wadi Raham (6 km) und bis zur Strasse 90 (16 km) weiter wandern.
- für die Rundtour folgt man dem breiten Canyon des 13 grün-weisse Route nördlichen Wadi Shani mit teils rötlichenm, teils gelblich und weisslichen Felswänden, die hoch aufragen.
- von Osten her nähert man sich dem 14 Red Canyon, unterer Einstieg unteren Ende des Red Canyon, nach links resp. Westen zeigt die vorbeschriebene schwarz-weiss markierte Alternativroute zum Aufstieg oberhalb des Red Canyon ab. Sofern es vom "Gegenverkehr" her möglich ist, steigt man nun von unten her im Red Canyon nach oben und hat wie beschrieben einige Stellen mit Leitern oder Stahlklammer - Tritten zu bewältigen.
- oben am Red Canyon angelangt, nimmt man die grün-weiss markierte Route zum Red Canyon Campground und Parkplatz.
- Von dort aus kann man auf der Schotterpiste zum Ausgangspunkt an der Strasse 12 zurückwandern, oder man nimmt den "Abkürzungsweg" in südlicher Richtung, der 15 rot-weisse Route zurück zum Wegweiser rot-weiss markiert ist und gelant auf ihm an die früher passierte Kreuzung im südlichen Wadi Shan zurück, dem entlang man zurück zum Ausgangspunkt wandert (landschaftlich schöner, als der Strasse zu folgen).
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wandern
Einkaufen
[Bearbeiten]Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten bestehen in Eilat.
Küche
[Bearbeiten]Vor Ort gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten und keine Frischwasserstellen, Verpflegung und ausreichend Trinkwasser (2- 3 l für die Halbtagestour) sind mitzunehmen.
Unterkunft
[Bearbeiten]Hotels und Herbergen
[Bearbeiten]- Hotelunterkünfte und eine SPNI Field School mit Zimmern gibt es im nahen Eilat
Camping
[Bearbeiten]- 1 Red Canyon Campground auf dem Red Canyon Campground darf man die Nacht verbringen, wie in Israel typisch besteht der "Campground" nur aus einer mit Steinblöcken begrenzten praktisch schattenlosen geschotterten Fläche. Ausserhalb des bezeichneten Areals ist die Übernachtung im Nationalparkgebiet verboten.
Sicherheit
[Bearbeiten]- die Sicherheit ist trotz Grenznähe gewährleistet, Wertsachen sollen dennoch nicht offen im Fahrzeug liegengelassen werden, um kein Begehrlichkeiten zu wecken.
- Gefahr droht eher seitens der Natur: in der Wüste mit vor allem in den Sommermonaten extremen Tagestemperaturen muss ausreichend Trinkwasser mitgeführt werden! Der Canyon selbst bietet etwas Schatten, ansonsten sind Schattenbäume selten; ein guter Sonnenschutz und entsprechende Kopfbedeckung sind empfehlenswert.
- Auf den markierten Wegen sind kritische Stellen mit Stahlklammern oder Eisenleitern gesichert, für Kleinkinder besteht hier und an exponierten Klippen Absturzgefahr, sie müssen getragen oder eng beaufsichtigt werden. Freies Klettern und Abseilen ist im Nationalparkgebiet untersagt.
Ausflüge
[Bearbeiten]- viele Reisende werden Eilat bereits besucht haben, lohnenswert ist die Weiterfahrt in den Künstler - Kibbutz Neot Semadar.
- Besteigung des Mount Solomon
Literatur
[Bearbeiten]- Faltblatt Welcome to the Red Canyon mit einem Plan der markierten Wege liegt am Parkplatz auf, hebr. und engl.